Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

Was halt nirgendwo passt
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Tscharlie
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#41

Beitrag von Tscharlie » Fr 19. Aug 2022, 16:31

emil17 hat geschrieben:
Fr 19. Aug 2022, 15:47
...
Wenn im Januar plötzlich 500 MW Strom fehlen, kann ich als Einzelner gar nichts machen.
...
500MW, das sind 500.000 kW

Gehen wir nun mal davon aus dass diese "Leistung" 24 h/Tag fehlt.

Dann müssen wir im Januar 500.000 x 24 h pro Tag einsparen.

Also 12.000.000 kW/h am Tag.

Das heißt jeder hier muss im Januar pro Tag 144 Watt/h einsparen.

Das ist doch machbar.

es ist aber nur nachbar WEIL jeder Einzelne etwas machen kann.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

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emil17
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#42

Beitrag von emil17 » Fr 19. Aug 2022, 19:26

500 MW gibt 500 Mio. W/80 Mio EW = 6.25 Watt pro Einwohner, das ist gerade mal eine LED-Birne.
Meine Rechnung ginge so, dass man z.B. durch Abschalten von Standby-Geräten schon auf ein Mehrfaches davon käme.

Und wegen so etwas rufen manche das Ende unserer Zivilisation aus, und - erstaunlicher - viel mehr glauben es.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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ohne_Furcht_und_Adel
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#43

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Sa 20. Aug 2022, 07:59

Gerade in Städten ist die Versuchung gross, sich nur mit Leuten abzugeben, die die gleiche Sicht der Dinge haben.
Vor allem im Internet ist die Versuchung gross! Bzw. die sozialen Netzwerke analysieren einen und man bekommt dann zum eigenen Geschmack passendere Infos. Aber auch im real life im Dorf gibt es ultrakonservative Cliquen, die den Grünen und Ökos sonstwas an den Hals wünschen. Die sind vielleicht nachbarschaftlich verbunden, aber an Nachhaltigkeit nicht besonders interessiert.

Diese geteilt durch 80Mio.- Rechnungen beim Strom sparen machten ja nur Sinn, wenn alle von jung bis alt mitmachen würden. Ich gehe da eher von knapp 20 Millionen aus, die fridays for future- Kids inbegriffen. Z.B. bei der "earth hour" schalten auch nicht alle alles ab, und viele interessieren die zahlreichen Appelle zur Umstellung nicht, die z.B. in den Radionachrichten verlesen werden. Aber die Industrie und die Verwaltung kann ja auch den Verbrauch drosseln, wenn es schon nicht alle Bürger tun. Das passiert ja jetzt auch beim Gas.

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Tscharlie
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#44

Beitrag von Tscharlie » Sa 20. Aug 2022, 09:00

Ich denke da anders: Jemand muss anfangen, dann sehen einige: Hey, das macht ja Sinn/Spaß, das mache ich auch.
So werden Welten verändert.

Nicht 16 Mio DDR Bürger haben 1989 gesagt: die Mauer muss weg, das machen wir jetzt.

Nicht "die Politiker" haben am 17. Juni 2017 spontan gesagt, hey lass uns doch mal über die Ehe für alle abstimmen.

Es ist IMMER der EINZELNE der anfängt etwas zu verändern.

Klar, nicht immer gelingt das, aber das kann ja kein Grund sein, trotzdem das zu machen was man für richtig erachtet.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#45

Beitrag von Eule » Sa 20. Aug 2022, 09:17

Tscharlie hat geschrieben:
Sa 20. Aug 2022, 09:00
Ich denke da anders: Jemand muss anfangen, dann sehen einige: Hey, das macht ja Sinn/Spaß, das mache ich auch.
So werden Welten verändert.

Nicht 16 Mio DDR Bürger haben 1989 gesagt: die Mauer muss weg, das machen wir jetzt.
Streiche "Sinn"! Wenn das Ziel keinen Spaß macht (Im Fall DDR z.b. westlicher Lebensstandard, Reisefreiheit etc.)bewegt ein Einzelner Nichts.
Es gäbe genügend praktische Vorbilder, wie eine alternative, nachhaltige Lebensweise aussehen könnte/sollte/müsste, - aber es gibt keine massenhaften Nachahmer, - warum wohl? Weil's eben keinen "Spaß" macht :aeh:

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#46

Beitrag von SunOdyssey » Sa 20. Aug 2022, 09:38

Ja, so siehts wohl aus!

Und Emil, dein Gelaber über "dann Pflanz ich eben noch ein Bäumchen mehr" kann ich auch bald nicht mehr hören. Du bist hier nicht die oberste Instanz, sondern eine Meinung von vielen.
Ich bin halt der Meinung, dass die Zukunft so düster gezeichnet werden muss, weil es so kommt, wenn wir uns nicht ändern. Und da ja die Tendenz nunmal so aussieht, dass sich eben nix gravierendes ändert, macht es für mich keinen Sinn, hier einen auf kuschelig zu machen. Sondern eben deutlicher werden, lauter schreien und durchaus radikaler werden in seinem Tun. Denn ...machen wir uns nix vor...es geht wohl um alles
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#47

Beitrag von Tscharlie » Sa 20. Aug 2022, 09:47

Angst ist ein schlechter Ratgeber.

Besser ist es sich ein Vision der Zukunft zu erstellen, dann weiß man wo man hin will.

Vielleicht war der Antrieb der Überlebenden 1945. Mann wollte aus dem Teufelskreis: Franzosen hauen Deutsche, Deutsche hauen Franzosen endlich raukommen. Ja, da haben die USA mit dem "Startkapital" geholfen. Auch eine Verantwortung von uns, Ländern die einfach keinen Krieg mehr haben wollen, zu unterstützen.

Aber man hat 1945 nicht gesagt, warum eigentlich wieder alles aufbauen und spätestes 30 Jahren hauen wir sowieso wieder alles kaputt, lass uuns lieber Bunker bauen.

Nein man hat angefangen Städtepartnerschaften zu bilden, kann man an vielen Ortsschildern heute noch sehen. XJ ist Partnerstadt von ZY.
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#48

Beitrag von Rohana » Sa 20. Aug 2022, 10:28

Eule hat geschrieben:
Sa 20. Aug 2022, 09:17
Tscharlie hat geschrieben:
Sa 20. Aug 2022, 09:00
Ich denke da anders: Jemand muss anfangen, dann sehen einige: Hey, das macht ja Sinn/Spaß, das mache ich auch.
So werden Welten verändert.

Nicht 16 Mio DDR Bürger haben 1989 gesagt: die Mauer muss weg, das machen wir jetzt.
Streiche "Sinn"! Wenn das Ziel keinen Spaß macht (Im Fall DDR z.b. westlicher Lebensstandard, Reisefreiheit etc.)bewegt ein Einzelner Nichts.
Es gäbe genügend praktische Vorbilder, wie eine alternative, nachhaltige Lebensweise aussehen könnte/sollte/müsste, - aber es gibt keine massenhaften Nachahmer, - warum wohl? Weil's eben keinen "Spaß" macht :aeh:
:daumen:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#49

Beitrag von SunOdyssey » Sa 20. Aug 2022, 11:06

Krieg macht alles kaputt und man kann wieder alles aufbauen. Ein Klima, mit dem man nicht mehr leben kann, weil zu heiß und zu trocken, baut man nicht mal eben wieder auf! Du vergleichst hier Dinge, die nicht zu vergleichen sind!
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#50

Beitrag von Tscharlie » Sa 20. Aug 2022, 11:30

Ach! Wie baut man 60-65 Mio Menschen wieder auf, die allein im 2. Weltkrieg getötet wurden?

Aber ich verstehe schon was du meinst. Die Welt ist kein kontinuierlicher Lebensprozeß, die hat Kipppunkte. Wenn etwas überschritten wird, das kippt das Ganze und es ist nicht mehr rückgängig zu machen. Eben wie bei einem Kriegstoten auch.
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