Wir waren heute im meistfotgrafierten lost place von Deutschland. Beelitz-Heilstätten. Aber eine legale Tour über den Baumwipfelpfad.
Also nagelt mich jetzt von den Daten her nicht fest: So nach dem 1. Weltkrieg gebaut, um irgendwie dem TBC Herre zu werden und die Berliner Krankenhäuser zu entlasten, schön in die märkische Kiefer-Monokultur rein, der schönen Luft wegen, mit ganz viel Geld aus dem Boden gestampft. Haben aber auch andere Bäume gepflanzt, die da auch bis heute wild wachsen. Und es war HIghtec für damals.
Auch, das erste Kraft-Wärme-....ja Zentral-Heizhaus Deutschlands....und auch so krankenhaustechnisch genial, und Bäder, überdachte Pergolen, es muss wunderschön gewesen sein und ein riesiges Areal.
Paar Objekte sind noch betrieben, aber ganz vieles verfällt. Das war russisch besetzt, und wie überall hier, die Russen haben sich die schönsten Ecken ausgesucht, und danach waren es Ruinen.
Ich hatte ein bisschen Spass daran, dass ich kyrillisch immerhin lesen kann, und damit auch die Grafities: Viktor war hier 1988.(*) Das hätte Viktor nie gewagt an die Wand zu malen, wenn er nicht Stunden oder Tage später zurück nach Russland gegangen wäre.
So. Ist also 30 Jahre her. Mag sein, die Dächer waren schon vorher kaputt. Man kriegt eine Vorstellung, wie wenig Zeit die Natur braucht, um sich zurückzuholen, was eh ihr gehört:
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Auf den Dächern denkst Du, Du bist in nem normalen Wald. Vermute ich, legal darf man da nicht drauf, aber von oben, vom Stahlpfad aus, kann man sich das gut vorstellen.
Am Tag der offenen Museen kann man sich auch das Blockkraftwerk anschauen, das werde ich tun. Die Chrirugie, da steht immer noch alles so rum als wäre es gestern verlassen worden. Sagt eine jüngere Arbeitskollegin, die da, vorn paar Jahren noch, als Mutprobe, eingebrochen sind, inzwischen gibts da auch geführte Touren. Hat schon einen morbiden Charme.
LG
Olaf
(*) Ich frag mich grad, 88? Da war doch nix spruchreif....Wahrscheinlich hat die Kommandantur gesagt, das regnet hier überall rein, da haben die nemjetzkies mal wieder so richtig Scheiße gebaut, das können wir unseren kasachischen Bauern nicht zumuten! Und Viktor war froh, dass er nach Hause durfte.