frodo hat geschrieben:Frau Hollerbusch hat geschrieben:
Klar, ich weiß, daß das alles zum Leben dazugehört, und ich selber möchte ja auch in absehbarer Zeit ganz hier weg ziehen. Aber heute, wo mir das so bewußt wird, ist es mir, als gehe wieder ein Stück meiner Kindheit verloren....
nicht Deiner Kindheit, die existiert ohnehin nur noch in Deiner Erinnerung. Was nach und nach verloren geht, sind die materiellen "Überbleibsel", welche diese Erinnerung stimulieren.
Kann das gerade gut nachempfinden, denn wir entrümpeln derzeit mein Elternhaus...
Apropos Erinnerungen: seht Ihr es eher positiv oder eher negativ, dass die allgemeine Verfügbarkeit von "Archivierungstechnik" (Schrift, Bild, Ton) den beim Menschen eigentlich natürlichen Prozess des Vergessens ausgehebelt hat?
Man sagt zwar, dass in einem gesunden Gehirn keine Informationen verloren gehen, aber normalerweise wird der Zugriff auf selten benutze Infos nach und nach schlechter. "Erinnerungsstücke" wirken dem entgegen, und bei den heutigen technischen Möglichkeiten ist ja prinzipiell ein "total recall" möglich.
Ist Vergessen vielleicht sogar ein menschliches Grundbedürfnis?
<die materiellen überbleibsel, die die erinnerung stimulieren> - sehr schön ausgedrückt. die formen verändern sich, und das ist gut so.
über die moderne form der archivierungstechnik und wie sie sich auf uns auswirkt, habe ich mir auch schon viele gedanken gemacht. ich schaue nur sehr selten alte fotos an, aber ich schaue mir sehr gerne alte musikvideos an, von den rockgrößen meiner jugend. die ich in meiner jugend aber nicht zu sehen bekam, bzw. sehr selten mal im fernsehen. nachholbedarf?
früher wäre das ein für alle mal weggewesen, wie ordnet unser gehirn das ein, was macht es daraus? keine ahnung.
ich halte <vergessen> für ein menschliches grundbedürfnis, es hat etwas befreiendes.
auch ein weites feld
lg ahora