Wie wird man eigentlich esoterisch?

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Wolkenflug
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Wie wird man eigentlich esoterisch?

#1

Beitrag von Wolkenflug » Di 31. Aug 2010, 22:41

Meine Grüße

Eine vielleicht nur halbwegs ernst gemeinte Frage.

Doch diese Frage stellte sich mir kurzzeitig, als ich über das letzte Festival nachgedacht hab, bzw. die Eindrücke halbwegs verdaut hab (3Tage im Keller in der dunklesten Ecke sitzend, die Arme über die angewinkelten Knie geschlungen, langsam hin und herweben hat scheinbar geholfen *gg*).

Das Motto und gleichzeitig Namensgebung des Festivals lautet "Spiritual Healing". Neben guter Musik (die wirklich gut war) gab es halt viele Workshops, die so in Richtung alternative Heilmethoden, richtig gehen (man hat mir gesagt, ich soll Treppen hochtanzen), Quantenheilung, Chakren sotieren, Yoga, Schattenboxen, Budhismus etc.
Die meisten kennen mich hier ja nun nicht, deswegen sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich ja so ziemlich überhaupt nicht keine Ahnung von all dem, bzw. der Thematik emotional nicht anhafte (anhaften ist ja laut den Budhisten eh nicht gut *g*)
Also ich hab da ja nix gegen tolerant wie ich bin *g*, ich halt das ähnlich wie mit Gläubigen Menschen, wenn es ihnen Befriedigung bringt, ihnen hilft, dann freu ich mich für sie, zumindest wenn man mich nicht penetrant bekehren will.
Schubladentechnisch denken, habe ich das mal unter Esoterik bei mir abgespeichert. Natürlich ist mir bewußt das alternative Heilmethoden, Homöphatie nicht zwangsläufig was mit Esoterik zutun haben, sicherlich in manchen Situationen sogar recht hilfreich ist, ich will da um Himmelswillen nichts madig reden, noch schlecht machen.
Der Einfachheit halber Esoterik.
Da Motto bekannt, habe ich vorbereitungstechnisch meinen Geist geöffnet, Energielinien sortiert, bin in mich gegangen. Ich hab mir sogar fest vorgenommen am Rande irgendwelcher Workshops beizuwohnen!

Problem des Wochenendes war unter anderem das Wetter. Donnerstag als ich ankam hat es das regnen angefangen und es bis Montag fortgesetzt.
Gut, wir hatten ein tolles Lager. Regensicher, gross, Feuertopf, Decken, Kissen Kerzen, Tische etc.
Der eine kennt noch einen, der in unsere Nähe sein Lager aufschlägt, der auch noch welche kennt und herzieht.
Irgendwie waren da dann so ca. 20Leute die man teilweise vielleicht schon mal irgendwann gesehen hat um einem herum.
Was ja witzig sein kann, es ja auch teilweise war. Aufgrund des guten Lagers und des schlechten Wetters waren sie halt sehr oft bei uns.
Und wie heißt es so schön:
"Des Campers größter Fluch, ist Regen und Besuch"
Da die Gäste aber größtenteils Grundlegende Verhaltensweisen wie "mit den schlammigen Schuhen, schlammigen Füßen vermeiden auf die Decken zu treten, Kippen in den vorhandenen Aschenbecher und nicht die Gegend schnippen etc... vermissen liessen haben wir es Samstags abends bis auf Regenschutz abgebaut und nur noch das nötigste geholt wenn wir anwesend waren.
Aber das ist nicht das Thema.
Bei uns war auch ein Rudel von Frauen, so zwischen 40-45. Bremer Stadtfrauen.
Ich hab das Rudel für mich schnell unter "die Eso-Miezen" abgelegt :rot: . Das Eso-Rudel war das ganze Wochenende durchgehend auf LSD/psychoaktive Pilze.
Als eine von denen, nennen wir sie Shelly, Weintrauben angeboten bekam und sagte :" Oh nein, die sind bestimmt gespritzt. Mein Körper ist mein Tempel", sie sprach es aus, während sie den mitgebrachten Wodka mit einem Tetrapack Orangensaft von Aldi/Lidl mischte...
Ab dem Moment wurde mir spätestens bewußt, dass ein erfahrungsreiches Wochenende bevorstand.

Fortsetzung folgt...

Wolkenflug
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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#2

Beitrag von Wolkenflug » Di 31. Aug 2010, 22:41

Sie sprach auch viel von "Gemeinschaft","Flow", "Spirit". Bewußtseinserweitert war sich phasenweise sogar recht redselig.
Pfiffig wie sie war hat sie auch schnell spitz bekommen, dass ich Biotabak dabeihatte. Deswegen war ich auch des öfteren Anlaufstelle wenn sie einen Joint bauen wollte. Sicherlich in mancherlei Hinsicht positiv.
Diesem Umstand gedankt, war ich, nicht aus mir selbst heraus, oftmals Gesprächspartner. Exakter gesagt Zuhörer/Beiwohner.
Ein ganzes Wochenende habe ich viel über ihre Themen zu hören bekommen.
Innerlich sprang ich des öfteren hoch und schrie "Da! Da! Doppelmoral! Du redest so und handelst so" Nehme dazu Stellung".
Aber nein. Der Gruppenflow, die Gemeinschaft, der Spirit. Das ist bestimmt nichts fürs Karma.
Shelly: "Hier, ich muss dir was zeigen" und kramt in ihrer Geldbörse.
"Da"
Oh, dass ist ja ein... Ist das ein Stück Glas?"
"Ja, dass ist ein Stück Glas. Eine Freundin hat mir das gegeben, dass ist ihr ganz wichtig, dass ich das immer dabei habe"
Was soll mir das sagen? Keine Ahnung :hmm: . Was erwieder ich da blos drauf? Müßte ich jetzt nachfragen, warum die Freundin das denn wolle?
"So, so" sagte ich.
Samstag nachmittag war zum Glück etwas Regenpause und Shelly legte ihre Elfenflügel und ihre Herzgläser-Sonnenbrille an und verschwand auf die Tanzfläche.
Eine von den Eso-Miezen war ja sogar recht putzig, irritiert war ich nur irgendwann, als ich sie die Fransen meines Teppichs als Zehenseide benutzte um den Schlick aus ihren Zehenzwischenräumen zu wienern.
Bei einigen Workshops hatte ich mich ja auch kurz dazugesellt.
Einmal mit einer Freundin sind wir zu der "Quantenheilung" dazugestossen. Wir sind schnell wieder weg, es war einfach zu urkomisch. Die Vortragende erzählte die Waldbrände und Torf, die Flut in Pakistan, dass viele Wasser sind überschwappende Gefühle, dass muss ja irgendwo herkommen. Meine Gefühlswelt ist wie der Torfbrand in Russland, wenn ich das obere Feuer lösche, so schwelt es unten weiter. Wir sind schnell gegangen, sie hatte aber einige Zuhörer die uns gegensätzlich sehr ernste Minen hatten.
Ein anderer hat erzählt, dass ich meinem Bewegungsapparat belohnen soll und gesundheitstechnisch Stufen hochtanzen soll.
Daran denke ich des öfteren, wenn ich vor einer Treppe stehe. Ich überlege dann immer, ab welcher Stufe ich mir wohl das Genick brechen würd...

So wird das bei mir wohl nix mit der Esoterik :ohoh:

Aber einmal raffe ich dieses Jahr die müden Knochen auf. Nächstes Wochenende geht es nochmals gen Osten auf ein Festival. Motto und Name: Indian-Spirit.
Hoffentlich wird das Wetter gut...


Wolkenflug

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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#3

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 31. Aug 2010, 23:09

Motto und Name: Indian-Spirit
Da kann ich dir jetzt schon sagen, da bist du falsch... :mrgreen:
Google einfach bei youtube "indian spirit" - nix heavy oder metal oder sonstwas... ;)
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#4

Beitrag von zaches » Mi 1. Sep 2010, 07:44

Auweia - da haste Dir aber echt was angetan..... :eek:

ICh habe nur eine geringfügige Ahnung davon, was solche LEute sich DENKEN - aber ne MEnge davon, was sie WOLLEN. Und FÜHLEN tun sie gar nix. Daher die ganzen Pillen und Pilze. Damit in ihrem Leben scheinbar mal etwas "passiert". Ich befürchte, sie machen sich ganz schwer etwas vor.

Schade eigentlich - hm, ich habe noch nie nen Psychopilz gegessen und auch noch nie vermisst. Ich "erlebe" während Meditationen, Rückführungen etc genug ohne chemische Hilfe. Das reicht mir völlig - ich brauche da keine "unterstützung", um bunte Kringel zu sehen und dann zu denken, daß ich hellsehend bin....

Aber das sind meine Erfahrungen - ich bin keine archaische Schamanin, die ihr spezielles Kraut raucht, zur Loslösung ihres Geistes von ihrem Körper. Gibt es sicherlich auch. Aber da halte ich mich mit meinen Wertungen zurück. Davon habe ich einfach keine Ahnung.

lg, zaches - auf dem Weg zu Morgenmedi....
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

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Benutzer 72 gelöscht

Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#5

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 1. Sep 2010, 08:00

hallo!

Hihihihihi....
sehr amüsanter Bericht... :daumen:

(wobei ich "Esoteriker" kenne, die absolut keinen Alkohol trinken, weil der es verhindert, dass sie "fliegen" können)
Wolkenflug hat geschrieben:irritiert war ich nur irgendwann, als ich sie die Fransen meines Teppichs als Zehenseide benutzte um den Schlick aus ihren Zehenzwischenräumen zu wienern
Dazu wollte ich was sagen:
Ich geh im Sommer immer barfuß und ich weiß tatsächlich nicht, wie ich mich verhalten soll an einem Ort, wo alle anderen ihre Schuhe ausziehen! - Saubere Schuhe anziehen??
Als es mal ganz viel Gatsch gab und ich aber nicht jedesmal Füße waschen wollte,
hab ich mir einfach grobe alte Socken drübergezogen :pfeif:

Aber Teppichfransen als Zehenseide verwendet habe ich noch nie! ich schwörs....
obwohl: gute Idee eigentlich! :duckundweg:

liebe Grüße!

Wolkenflug
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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#6

Beitrag von Wolkenflug » Mi 1. Sep 2010, 08:20

ina maka hat geschrieben: Ich geh im Sommer immer barfuß und ich weiß tatsächlich nicht, wie ich mich verhalten soll an einem Ort, wo alle anderen ihre Schuhe ausziehen! - Saubere Schuhe anziehen??
Als es mal ganz viel Gatsch gab und ich aber nicht jedesmal Füße waschen wollte,
hab ich mir einfach grobe alte Socken drübergezogen :pfeif:

Aber Teppichfransen als Zehenseide verwendet habe ich noch nie! ich schwörs....
obwohl: gute Idee eigentlich! :duckundweg:

liebe Grüße!
Das mit den Socken ist z.B. eine oftmals praktizierte Methode. :-) Eine andere ist, nicht den kürzesten Weg über die Decken zu nehmen, sondern drum herum zulaufen.

@Zaches Meditation ist z.B. ein Beispiel. Selbst wenn ich mir Mühe geben würd, kann ich daran nichts schlechtes finden. Anstrengend wird es für unbeteiligte, bzw. für mich, wenn das schon zwei Stunden vorher gross angekündigt wird und in den laufenden zwei Stunden gross und breit erklärt wird, was einem den fehlen würd, wenn man das nicht macht etc. Übertriebenes Sendebewußtsein. Das wirkt für mich immer wie ein verzweifeltes schönreden.
@Sabiene :
Doch, doch das ist was für mich, war da ja schon oftmals :-)

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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#7

Beitrag von Dagmar » Mi 1. Sep 2010, 09:09

Hallo,

ich möchte jetzt nicht, daß wir hier vielleicht auf die "Eso-Ecke" draufhauen :rot: , aber mir fällt da ganz spontan ein Erlebnis ein, was mein Bruder vor vielen vielen Jahren hatte.

Der hatte damals sich mühsam ein altes Auto zusammengespart und fuhr dann auch mit alternativ gesinnten Menschen, etc. zu Demos und lieh dann auch das Auto aus, wenn einer seiner Bekannten und Freunde das Auto benötigte.

Eines Abends kam er gerade in seine "Stammkneipe" und hörte wie einer dieser ständigen "Autoausleiher" am Tresen stand und durch Alkohol enthemmt gerade jemanden der neben ihm stand, lang und breit erklärte, daß die Leute doch doof seien, die sich ein Auto kaufen. Er würde immer jemanden kennen, der ihm ein Auto leihen würde, wenn er eines brauchen würde.

Das Gesicht meines Bruders in diesem Moment hätte ich gerne gesehen.

Komischerweise hat mein Bruder diesem Typen nie wieder sein Auto ausgeliehen - kann gar nicht verstehen warum????? :pfeif: :bang:

Ich denke ein solches Erlebnis wäre auch in jeder anderen Gruppe möglich gewesen, aber der Teppich und die Reinigung der Zehenzwischenräume - irgendwo passte das zu dem Erlebnis.


Dagmar
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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#8

Beitrag von Knurrhuhn » Mi 1. Sep 2010, 09:14

Herrlich, Dein Bericht, Wolkenflug ..... :lol:

Also ich kapier immer nicht, was Drogen jedweder Art bei spirituellen Erfahrungen zu suchen haben sollen ... Und "Esoteriker", die sich das groß auf die Fahne schreiben und durch diverse äußere Demonstrationen demonstrieren müssen, daß sie "anders" sind, sind mir eh schon immer suspekt.
Das sind dann die Leute, die per Annonce ihren Seelenzwilling suchen, der aber Idealmaße und das äußere eines Top-Models haben soll ... seeehr spirituelle Ansprüche! :roll:

Bei mir hat das alles eine Entwicklung genommen, die sich schwer beschreiben lässt. Zu Beginn habe ich viele Bücher gelesen, die man unter dem Begriff "New Age" zusammen fassen könnte. Ich rannte wegen jedem Kinkerlitzchen zum Kartenleger (Tarot) und war an Themen interessiert, für die ich heute nur noch ein müdes Lächeln übrig habe.
Was mich nachhaltig beeindruckt hat ist in der Tat der (tibetische) Buddhismus, doch bei dem Thema stehe ich noch am Anfang. Es ist doch ziemlich komplex, aber der Grundgedanke dabei fasziniert mich einfach und ich möchte das gerne vertiefen, die ganzen Gottheiten kennenlernen usw....

Und dann das Thema "Meditation", womit ich vor 8 Jahren begonnen habe. Über einige Jahre ging ich regelmäßig in eine Gruppe für Meditation und Selbsterfahrung, und das hat meine persönliche Entwicklung sehr geprägt und voran gebracht. Die Leiterin und die Teilnehmer waren aber das, was man unter "normal" und bodenständig betrachten würde - nix mit wallernden Gewändern und gekünsteltem "Eso-Getue" ... Trotzdem habe ich sehr tiefgehende Erfahrungen gemacht, auch ohne Psychpilze und Gedöns.

Auch mit vielen anderen Themen habe ich mich befasst und für mich persönlich da eine Art Quintessenz herausgezogen. Es gibt m.E. definitiv gewisse "Naturgesetze", an denen es nichts zu rütteln gibt.
Aber ich habe für mich Spiritualität und vermeintlich übersinnliche Dinge sozusagen in den Alltag integriert und mache kein großartiges Gewese drum herum.
Manche Pflanze hab ich schon aufgepäppelt, indem ich ihr "Energie" gespendet und mit ihr gesprochen habe ... aber ohne mir dafür ein spezielles Gewand überzuwerfen und mir einen schamanischen Namen gegeben zu haben.
Wenn mir im Alltag mal wieder etwas ungewöhnliches passiert so weiß ich, welchen Ursprung oder welche Bedeutung es hat und akzeptiere es, ohne gleich ein Faß aufzumachen.

Für mich haben all diese äußerlich esoterischen Leute noch einen sehr langen Weg vor sich und wissen im Grunde gar nicht, worum es geht. Man muß diese Dinge in sich spüren, die Verpackung alleine macht es nicht. Aber auch dies spiegelt nur den momentanen Zeitgeist - Hauptsache, etwas sieht gut aus und macht äußerlich viel her - somit kann man vom Inhalt ablenken, der meistens nicht mehr als heiße Luft ist .... :pfeif:

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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#9

Beitrag von Spottdrossel » Mi 1. Sep 2010, 14:43

So Sachen wie Aura polieren und Chakra bügeln ist auch nicht so ganz mein Fachgebiet :mrgreen: .
Mir ist mal eine Frau begegnet, erst in einem Forum, da dachte ich, total plemplem, dann livehaftig, da entpuppte sie sich als netter Mensch mit richtig Ahnung von Pferden, bis wir dann auf einmal wieder bei Energien, Chemtrails und ähnlichem Zeugs landeten - zu meinem Glück fand das Gespräch auf einer stockdusteren Koppel statt, so daß ich leichter Haltung bewahren konnte.
Anscheinend war ihr mal ein geliebtes Roß aus unerklärlichen Gründen gestorben.
Also sind jetzt die bösen Supermächte dran schuld, die krankmachende Substanzen über uns versprühen, alle Labore in D sind bestochen und weisen es deshalb nicht nach und ein energetisch geladener Stein, an der richtigen Stelle verbuddelt, rettet jetzt Mensch und Tier.
Alles klar.
Meine Theorie: vielleicht brauchen manche Leute eine Art "Krücke", um schwierige Dinge zu verarbeiten?
Da gibt es ja verschiedene Herangehensweisen, die einen rennen dauernd zum Psychologen, um sich die Erlaubnis zu holen, auf Chef oder Schwiegermutter sauer zu sein, und andere suchen wieder "einen Sinn" in Sachen, wo ich (und andere "Ungläubige") nur sagen würde "Scheiße, aber nicht zu ändern."
Und keine der Gruppen kann man umschulen. Es bringt genauso wenig, Gruppe 1 und 2 zu sagen "stell Dich nicht so an", wie es unsinnig ist, jemanden aus der dritten Gruppe ein Problem einzureden, was er vorher gar nicht hatte, um es dann feierlich mit irgendeinem Hokuspokus zu lösen.
Hühner sind auch nur Menschen...
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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#10

Beitrag von zaches » Mi 1. Sep 2010, 15:46

und andere suchen wieder "einen Sinn" in Sachen, wo ich (und andere "Ungläubige") nur sagen würde "Scheiße, aber nicht zu ändern."
ja und hier gibbet eben alle facetten, alle Stufen zwischen "das ist einfach so" und "den verschwörerischen Supermächten".

zum Beispiel:

Ich hatte die Wochen übelste Kopfschmerzen - auch nachts. Mit Schwindel. Mit Sehstörungen. Mit Übelkeit. Gute 12 Tage lang ..

Ich gehe wegen meines Sehnenschnittes zu Ostheopatin. Sie sieht mich und meint, leg Dich mal hin. Sie drückt 4 oder 5 Stellen in meinem Hals und Nackenbereich. Wo ich eigentlich keinerlei Beschwerden hatte. Plötzlich schiesst mir das Blut ins Gesicht und mein Kopf wir heiß. Ihr Komentar: Schau, Dein Hals und Dein Nacken waren so verspannt, ja steinhart, wie ein Ring rundherum, so hat Dein Hirn nicht genug Blut bekommen..........

Danke. Mir geht es wieder gut.

Einen Tag vor den Beschwerden war ich auf der beerdigung eines Mannes, der sich erhängt hatte.


Also entweder
1. Mir geht es schlecht - ich mache nix - ist halt so
oder 2. ahhhh! der Nacken war verspannt. Kein Wunder, daß es mir so seltsam war!! Alles klar!

oder 3. ein verspannter Ring um den Hals? Hat das etwas etwas mit dem Kerl zu tun, der sich erhängt hatte, dessen Familiengeschichte mir so nahe ging? An dessen Grab ich stand und seine Anwesenheit mir die Haare zu Berge stehen ließ? Was soll mir das sagen?

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