Bitte nicht ganz ernst nehmen,bin nur etwas genervt

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Theo
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Re: Bitte nicht ganz ernst nehmen,bin nur etwas genervt

#11

Beitrag von Theo » Fr 9. Dez 2011, 12:05

Bunz hat geschrieben:wenn es Dich tröstet...mir geht es genauso.
Ständig frage ich mich:"Was wollen die jetzt von mir?"
Naja.
Wenn man gebildet ist, also mit Sprache umgehen kann, wird es eher noch schlimmer. Weil man kennt ja die normale Bedeutung der Wörter, die aber meist total irreführend ist. Aber eben nicht immer :aeh:
Dann ist da noch der "Sinn". Der Sinn des Systems ist inzwischen: Das System selbst. Die Bürokratie ist zum Selbstzweck geworden, und wir haben den Zweck, sie zu bedienen und zu finanzieren.
Es gibt allerdings auch Länder, in denen man noch mehr Formulare ausfüllen muss und trotzdem nichts richtig funktioniert.
Gruß
Theo

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Rabe
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Re: Bitte nicht ganz ernst nehmen,bin nur etwas genervt

#12

Beitrag von Rabe » Fr 9. Dez 2011, 12:12

zaches hat geschrieben:
Tja und außer Jagdscheinkopie und Tresornachweis wollten die nix von mir. Und das konnte ich dann auch grade noch verstehen :hhe:

lg, zaches
Und warum schreiben sie das dann nicht einfach ? :hmm:
Nur wer sich durch nichts und niemanden instrumentalisieren lässt, kann wahre Freiheit leben!

viellieb

Re: Bitte nicht ganz ernst nehmen,bin nur etwas genervt

#13

Beitrag von viellieb » Fr 9. Dez 2011, 12:15

Ich frag mich immer wo das Problem zu dem Rechtskauderwelsch eine kurze, für Otto normal Bürger, verständliche Anleitung beizulegen. Quasi ein FAQ ;)
Das würde einiges an Arbeitsaufwand auf beiden Seiten ersparen.

Aber nu, :kaffee: RAbe :mrgreen: juup

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Theo
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Re: Bitte nicht ganz ernst nehmen,bin nur etwas genervt

#14

Beitrag von Theo » Fr 9. Dez 2011, 12:18

Rabe hat geschrieben:Und warum schreiben sie das dann nicht einfach ? :hmm:
Arbeitsplatzsicherung ;)
auf der einen Seite sind die Behörden, auf der anderen die "Helfer" - Steuerberater, Rechtsanwälte usw.
Und das System vergrößert sich ständig selbst.
Gruß
Theo

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sybille
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Re: Bitte nicht ganz ernst nehmen,bin nur etwas genervt

#15

Beitrag von sybille » Fr 9. Dez 2011, 18:49

Rabe hat geschrieben:
Und warum schreiben sie das dann nicht einfach ? :hmm:
Jenachdem was für einen Beamten Du am Telefon erwischst, der wird Dir das schon sagen. So einfach ist das nämlich alles nicht, weil dann wären diese Beamten auch nicht sooo wichtig wie sie sich z.T. fühlen.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Grunling

Re: Bitte nicht ganz ernst nehmen,bin nur etwas genervt

#16

Beitrag von Grunling » Fr 9. Dez 2011, 19:33

Manchmal liegt ja ein Erklärungs-Wisch bei, aber da fehlt grundsätzlich die wichtige Hälfte und die Vorhandene wird anhand weiterer Fachwörter erklärt oder behandelt seltene Spezialfälle.

...Und klar, ich muss auch Behördengänge machen ohne direkt entlohnt zu werden. Dort belohne ich mich selbst dann durch ersparten Ärger und Zeitzugewinn.Denn Behördenpost ignorieren und Fristen ablaufen lassen führt immer zu unverhältnismäßig viel Stress, kostet Nerven und Zeit. Schmerz-Vermeidung ist eben die andere Seite der Motivation. Als weitere Belohnung tue ich mir in der gewonnen Zeit was Gutes und mache alles andere als arbeiten. Man muss seine Erfolge ja auch feiern ;)

Ich kann den Ärger wie gesagt verstehen, Formulare haben mich früher bis zur Weißglut gebracht. Gebracht hat es mir nichts, gekostet hat's mich Geld, Nerven und graue Haare.

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Re: Bitte nicht ganz ernst nehmen,bin nur etwas genervt

#17

Beitrag von ronja » Fr 9. Dez 2011, 19:34

Das Problem hatte ich auch. Bis ich beschlossen habe, dumm und faul zu sein. Formulare werden seitdem folgendermaßen ausgefüllt:
  • Alles, was ich verstehe und sofort beantworten kann, wird eingetragen.
  • Alles, was ich nicht verstehe oder wo ich noch ewig nachforschen müsste, wird leer gelassen oder mit einem Fragezeichen versehen.
Die Behörden melden sich schon, wenn sie eine Information ganz dringend brauchen. Das ist bei mir aber selten der Fall. So wichtig ist es dann wohl doch nicht.

Anders sieht die Sache natürlich aus, wenn ich Geld von einer Behörde möchte. Da kann ich dann doch nachschlagen und nachforschen. :pfeif:

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Re: Bitte nicht ganz ernst nehmen,bin nur etwas genervt

#18

Beitrag von emil17 » Fr 9. Dez 2011, 23:17

Ich hab da eine andere Erfahrung. Formulare sind da um ausgefüllt zu werden. Da sitzt nämlich irgend so ein Bleistiftspitzer und überprüft das eingehende Formuar. Feld nicht ausgefüllt? Zurück, das geht ja nicht. Wenn da was steht, kann der nicht wissen ob das stimmt und Ruhe ist.
Dafür wohne ich jetzt für manche Leute an der Adresse "keine Strasse", weil hier die Dörfer früher keine Strassennamen hatten und das Formular diesen Fall nicht vorsieht.
Einmal war das Prinzip allerdings falsch.
Ich habe mal einen selbständigen Nebenerwerb gehabt. Wer sich nix drunter vorstellen kann: Man arbeitet auf eigene Rechnung, ist aber auch noch Angestellter in einem anderen Job. Wenn man das beantragt, hat man gewisse Vorteile beim Absetzen von Spesen, der Weg dahin führt aber über ... Formulare.
Eins war, da wurde ich nach der Anzahl Angestellten gefragt. Hab ne grosse NULL (die Ziffer, die wie ein Ei aussieht) ins Feld gemalt.
Ein Jahr später krieg ich einen nicht netten Brief, warum ich für meine Angestellten keine Sozialversicherungsleistungen abgeführt hätte, mit ellenlanger Rechtsmittelbelehrung. Ich hab gedacht, die spinnen, hab zurückgeschrieben, ich hätte ja gar keine Angestellte das stehe doch so im Formular (Merke: Immer Fotokopie zu den Akten ablegen!), und die Sache wieder vergessen.
Natürlich kam ein noch böserer Brief zum Thema. Diesmal ruf ich da an, um nachzufragen, was denn das Problem sei.
"Aber ich hab doch keine Angestellten"
"Sie haben das Feld 'Anzahl Angestellte' ausgefüllt"
"Ich habe da doch eine Null hingemacht" (Danke, Fotokopie!)
"In der Wegleitung steht, dass das Feld leerzulassen ist, wenn man keine Angestellten hat"
"Dann habe ich das übersehen, entfernen Sie die Null doch bitte einfach"
"Ich werde doch nicht ein Formular abändern, das SIE unterschrieben haben"
"Was ist denn der Unterschied, ob ich NULL Angestellte habe oder ob ich keine Angestellten habe? Woher wissen Sie, dass, wenn da nichts steht, ich nicht einfach vergessen habe, das Feld auszufüllen?" Zwecklos ...
Das Problem wurde dann so gelöst, dass ich das ganze Zeug nochmal ausgefüllt habe; denn das Problem war, dass der Computer, wenn da etwas steht, automatisch annimmt, dass eine Deklaration kommen muss. Ich habe drauf verzichtet, mich mit dem Programmierer, der diesen geistigen Kurzschluss verbrochen hat, persönlich zu unterhalten.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Bitte nicht ganz ernst nehmen,bin nur etwas genervt

#19

Beitrag von Theo » Sa 10. Dez 2011, 10:57

emil17 hat geschrieben:"Sie haben das Feld 'Anzahl Angestellte' ausgefüllt"
"Ich habe da doch eine Null hingemacht" (Danke, Fotokopie!)
"In der Wegleitung steht, dass das Feld leerzulassen ist, wenn man keine Angestellten hat"
Spätestens da sollte man dieser Pfeife das Formular rechts und links um die Ohren hauen.

"Ich werde doch nicht ein Formular abändern, das SIE unterschrieben haben"
Da hätte ich das Formular zerrissen und die Schnipsel auf seinen Schreibtisch fallen lassen.
"Welches Formular?"

Hier sind die Behördenmitarbeiter mittlerweile recht umgänglich. Man könnte auch sagen, kooperativ.
Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten der "Deutschen Bundespost". Hoch oben am Schalter thronte der Beamte, und jeder hatte seine Spezialgebiete. Die Mentalität in diesen Staatsbetrieben merkt man aber jetzt noch.
Gruß
Theo

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Re: Bitte nicht ganz ernst nehmen,bin nur etwas genervt

#20

Beitrag von emil17 » Sa 10. Dez 2011, 12:50

Theo hat geschrieben:Spätestens da sollte man dieser Pfeife das Formular rechts und links um die Ohren hauen.
Mal abgesehen davon, dass das per Telefon schwer möglich ist:
emil17 hat geschrieben:Diesmal ruf ich da an, um nachzufragen,
Warum? Es ist ja nicht so, dass da einer sitzt, der ganz allein an der Sache schuld ist. P programmiert die EDV-Verwaltung, A muss die eingegangenen Formulare eingeben, Z muss sich um die Dinge kümmern, die nicht funktionieren. Vielleicht hat ja der arme Z nur nen schlechten Tag erwischt, passiert mir auch manchmal.
Das Gegenüber zu beleidigen wäre ein billiger Sieg, also gar keiner. Wieso soll ich jemanden persönlich beleidigen, den ich gar nicht kenne?
Theo hat geschrieben:Hier sind die Behördenmitarbeiter mittlerweile recht umgänglich. Man könnte auch sagen, kooperativ.
Hey! Du, Theo, Du hast gerade ein Lob gegenüber dem Staat ausgesprochen! Du nimmst das zwar gleich wieder zu dreiviertel zurück, aber trotzdem ...
Kommt aber bezügich Umgänglichkeit ein wenig darauf an, ob Dir das Finanzamt eine Schummelei unterstellt oder ob Du eine Frage bezüglich Schulpflicht Deines Kindes und Wohnortwechsel hast, vermute ich mal.
Also entschuldige ich mich für meinen Fehler. Dann "wie können wir gemeinsam das Problem lösen?" (das nicht ich verursacht habe, aber das lassen wir mal weg, weil ich ja besseres zu tun habe, als mich länger als nötig mit diesem Mist beschäftigen zu müssen, und so gehts erfahrungsgemäss schneller, und keiner hat sein Gesicht verloren.)
Wenns nicht klappt, nicht unhöflich werden (wer schimpft oder ausruft, hat offenbar keine Argumente mehr) sondern den Chef verlangen, und zwar den ganz oben ("sehr geehrter Herr ... Wie war doch ihr werter Name? damit ich mich auf unser Gespräch beziehen kann - ich möchte den Sachverhalt Ihrem Dienststellenchef unterbreiten, der sieht die Sache vermutlich nicht so wie ich aus der Froschperspektive")
Auch der Chef wird, wenn er gut ist, seine Untergebenen nicht vor Aussenstehenden blossstellen, aber die Sache in Ordung bringen und intern das Nötige veranlassen. Das wäre dann wirklich ein Sieg. Das Treppchen und den Applaus "Dem hast Du es aber gezeigt!" brauche ich nicht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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