Vom Sinn und Unsinn der Selbstversorgung

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Benutzer 4754 gelöscht

Re: Vom Sinn und Unsinn der Selbstversorgung

#111

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mo 10. Jan 2022, 22:39

penelope hat geschrieben:
Mo 10. Jan 2022, 22:23
Stückkosten sind Fixkosten plus variable Kosten. Und da variable Kosten sich eben variabel verhalten, können die Verläufe eine Stückkostenkurve ganz unterschiedlich aussehen.
Gesamtkosten/Totalekosten/Stückkosten sind FK + VK, soweit richtig.
VK bemessen sich in Kosten pro Stück und sind (theoretisch) von den Stückzahlen unabhängig, praktisch mit steigenden Stückzahlen sinkend.
penelope hat geschrieben:
Mo 10. Jan 2022, 22:23
In deinem Beispiel zu den Opportunitätskosten stellt du beispielsweise die theoretische Annahme auf, dass du einen gewissen Pachtpreis bekommst. Ob du den in der Realität aber tatsächlich bekommst, hängt von unterschiedlichsten Faktoren ab (vielleicht bietet keiner einen ordentlichen Preis, vielleicht bleibt der Pächter säumig...). Aber ja: als Unternehmer sollte man sich über diese Größen Gedanken machen - nur muss man sich darüber im Klaren sein, dass zwischen der theoretischen Annahme, dass man einen bestimmten Preis erhalten kann und einer Zahlung, die tatsächlich erfolgt, einem noch ziemlich viel dazwischen kommen kann. Du kannst natürlich in deine Rechnung von vorneherein einen gewissen Risikofaktor mit einrechnen - aber da sind wir wieder bei den Annahmen, die den Ausgang deiner Rechnung maßgeblich beeinflussen: das Ergebnis einer Opportunitätskostenrechnung hängt immer von den theoretischen Annahmen, die man trifft, ab.
Im Rheinland liegen die Pachten bei rund 500€/ha, du kannst dir also sicher sein dass ich die 300 €/ha aus dem Rechenbeispiel bekomme.
Das Rechenbeispiel sollte dir aber zeigen dass die Opportunitätskosten tatsächliche kosten sind. Kein Betrag den du aktiv ausgibst sondern ein Betrag den du nicht einnimmst aber ach das kostet dich am ende des Jahres Geld.

Aber gräme dich nicht, dass zu verstehen dass man auch für Eigenland in der Kalkulation Pacht ansetzen muss fällt vielen schwer ("das hab ich doch schon, warum sollte ich dafür noch mal bezahlen") und hat schon für viele graue Haare der Berufsschullehrer gesorgt.

penelope
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Re: Vom Sinn und Unsinn der Selbstversorgung

#112

Beitrag von penelope » Mo 10. Jan 2022, 22:49

Fixkosten sind die Kosten, die fix sind, also unabhängig von der produzierten Menge. Die variable Kosten sind die, die von der Produktionsmenge abhängen.

Wenn ein Pachtpreis von 500 üblich sind und du annimmst, dass du 300 bekommst, dann zeigt das doch genau auf, dass der Ausgang deiner Rechnung maßgeblich von deinen Annahmen abhängt. Du könntest ja auch 400 annehmen, oder 250.

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emil17
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Re: Vom Sinn und Unsinn der Selbstversorgung

#113

Beitrag von emil17 » Mo 10. Jan 2022, 23:14

Kann man die fiktiven Eigenlandpachtkosten als Betriebsunkosten an der Steuer abziehen oder treten die in der Bilanz als Passiven auf?
Falls nein, sind es egal wie man das rechnet doch nur fiktive Kosten, die zur Entscheidung hilfreich sind, was man machen soll, aber eben nicht Ausgaben wie Rechnungen die man bezahlen muss.

Die Frage, ob man sich lupenrein selbst betrügt, wenn man etwas ohne zu rechnen tut, was Spassfaktor hat (das merkt man nicht erst bei der Buchhaltung!) stellt sich dennoch.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Vom Sinn und Unsinn der Selbstversorgung

#114

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mo 10. Jan 2022, 23:29

penelope hat geschrieben:
Mo 10. Jan 2022, 22:49
Fixkosten sind die Kosten, die fix sind, also unabhängig von der produzierten Menge. Die variable Kosten sind die, die von der Produktionsmenge abhängen.
ne immer noch nicht ganz.

Noch eine (hoffentlich letzte) BWL Nachhilfestunde:

Als Beispiel kochen wir Eier. Der Lohnkostenfreie Preis für ein Ei setzt sich also aus den Kosten für den Herd, den Topf, das Wasser, das Ei und den Strom zusammen.
Also musst du dir ein Herd und ein Topf kaufen, egal ob du ein Ei oder 6 Eier kochen willst.
Die Kosten für Herd und Topf sind deine Fixkosten, die hast du immer (Theoretisch auch bei 0 Eier).
Steigt die Eierzahl tritt die Stückkostendegression ein:
je mehr Eier du kochst desto kleiner fallen die Fixkosten pro Ei aus.

Jetzt kommen wir zu den Variablen kosten und betrachten hier nur den größten Kostenpunkt: das Ei.
Kochst du ein Ei musst du ein Ei kaufen, für 6 gekochte Eier braucht es auch 6 rohe Eier. Die kosten für ein Ei sind in diesem Maßstab pro Ei konstant also von der Eiermenge unabhängig.
Jetzt gibt es schon beim Eierkochen Skalierungseffekte:
Du kaufst statt der 6er Schachtel eine 10er Schachtel: die 10er Schachtel ist in Summe teurer als die 6er, aber pro Ei gerechnet ist sie günstiger.

Kochst du keine Eier musst du auch keine kaufen, diese kosten sind also variabel, die Kosten für den einmal gekauften Herd + Topf sind fix auch wenn du kein Ei kochst und er einstaubt. Preise und Kosten pro Schachtel, pro Herd oder Topf sind uninteressant, was zählt sind die Kosten pro Ei denn nur das ist vergleichbar.

Wo es aber auch bei unendlich großer Stückzahl immer beim gleichen bleibt ist die Kochzeit.
Die beschränkt die Leistung deines Kochtopfes, den kleinsten Kosten für ein hartgekochtes Ei (bei konstantem Roheipreis) erhältst du wenn der Topf samt Herd immer an dieser Grenze läuft, denn dann sind die Fixkosten so gering als möglich.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Vom Sinn und Unsinn der Selbstversorgung

#115

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mo 10. Jan 2022, 23:42

emil17 hat geschrieben:
Mo 10. Jan 2022, 23:14
Kann man die fiktiven Eigenlandpachtkosten als Betriebsunkosten an der Steuer abziehen oder treten die in der Bilanz als Passiven auf?
Falls nein, sind es egal wie man das rechnet doch nur fiktive Kosten, die zur Entscheidung hilfreich sind, was man machen soll, aber eben nicht Ausgaben wie Rechnungen die man bezahlen muss.
Mit der passenden Unternehmensverschachtelung geht das von der Steuer abziehen. .
Der wert des Eigenlandes steht als Eigenkapital unter den Passiva und gleicht damit das Aktiva Ackerland aus.
Hab ich mir den Acker auf Pump gekauft steht eben in den Passiva die Verbindlichkeit.

penelope
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Re: Vom Sinn und Unsinn der Selbstversorgung

#116

Beitrag von penelope » Di 11. Jan 2022, 00:06

In dem Beispiel ist es richtig, aber es ist eben nur ein Beispiel von vielen möglichen. Zwar das gängigste, aber eben nicht das einzig mögliche und nicht das einzig plausible.

Man könnte dein Beispiel teilweise erweitern um deutlich zu machen, dass es eben meist nicht so eindeutig ist, wie in den ersten einfachen Überlegungen: Wenn du deine Eier nicht mehr alle in einen Topf bekommst, müssen weitere Töpfe her, also ist der Topf als solches nur bis zu einer bestimmten Menge an Eiern den Fixkosten zuzuschreiben.

Man kann auch ein Beispiel wählen, in dem sich die Faktoren anders verhalten: bei der Produktion eines bestimmten Gutes könnte zum Beispiel ein Abfallprodukt anfallen, dass umständlich entsorgt werden muss und je mehr anfällt, desto umständlicher und teurer wird die Entsorgung. Dann können variable Kosten überproportional ansteigen und ein U-förmiger Verlauf einer Stückkostenkurve ist denkbar.

Wenn man nicht die Stückkosten (also die durchschnittlichen Kosten pro produzierter Einheit) sondern die Grenzkosten (die Kosten für die letzte zusätzlich produzierte Einheit) betrachtet, ist ein u-förmiger Kurvenverlauf nicht nur möglich, sondern bei den meisten Produktionsprozessen üblich.

Opportunitätskosten sind immer fiktiv und natürlich nicht steuerlich absetzbar - da kann man verschachteln so viel man will.
Und in der Bilanz steht entweder der Wert eines Gutes, das du tatsächlich hast und eben die Höhe der Schulden, die du tatsächlich hast und natürlich nicht, wie viel du hättest, WENN du dich anders entschieden hättest, weil das hast du halt nicht.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Vom Sinn und Unsinn der Selbstversorgung

#117

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 11. Jan 2022, 02:27

penelope hat geschrieben:
Di 11. Jan 2022, 00:06
In dem Beispiel ist es richtig, aber es ist eben nur ein Beispiel von vielen möglichen. Zwar das gängigste, aber eben nicht das einzig mögliche und nicht das einzig plausible.

Man könnte dein Beispiel teilweise erweitern um deutlich zu machen, dass es eben meist nicht so eindeutig ist, wie in den ersten einfachen Überlegungen: Wenn du deine Eier nicht mehr alle in einen Topf bekommst, müssen weitere Töpfe her, also ist der Topf als solches nur bis zu einer bestimmten Menge an Eiern den Fixkosten zuzuschreiben.

Man kann auch ein Beispiel wählen, in dem sich die Faktoren anders verhalten: bei der Produktion eines bestimmten Gutes könnte zum Beispiel ein Abfallprodukt anfallen, dass umständlich entsorgt werden muss und je mehr anfällt, desto umständlicher und teurer wird die Entsorgung. Dann können variable Kosten überproportional ansteigen und ein U-förmiger Verlauf einer Stückkostenkurve ist denkbar.

Wenn man nicht die Stückkosten (also die durchschnittlichen Kosten pro produzierter Einheit) sondern die Grenzkosten (die Kosten für die letzte zusätzlich produzierte Einheit) betrachtet, ist ein u-förmiger Kurvenverlauf nicht nur möglich, sondern bei den meisten Produktionsprozessen üblich.

Opportunitätskosten sind immer fiktiv und natürlich nicht steuerlich absetzbar - da kann man verschachteln so viel man will.
Und in der Bilanz steht entweder der Wert eines Gutes, das du tatsächlich hast und eben die Höhe der Schulden, die du tatsächlich hast und natürlich nicht, wie viel du hättest, WENN du dich anders entschieden hättest, weil das hast du halt nicht.
Ich gebs auf.

Wer die ganz einfachen Grundlagen der Betriebswirtschaft nicht wahr haben will, wer sich schon fast gewaltsam dem Stand der Wissenschaft verschließt, es nicht schafft über seinen Horizont hinaus zu denken und dabei meint alles besser zu wissen...
... der soll weiter in seiner Traumwelt leben.

Penelope und vorallem Emil, euch würde eine dreijährige landwirtschaftliche Ausbildung gut tun.
Jetzt denkt ihr euch bestimmt "ich in meinen Alter, niemals!".
Dann kann ich euch ein Fernstudium ans Herz legen: Bildung am heimischen Küchentisch aus für alle Altersklassen, problemlos für Quereinsteiger.
Direkt die Landwirtschaftliche Produktion (also genau dass was euch fehlt) bietet die Hochschule Anhalt. Etwas mehr in Richtung ökonomik gibt's das an der privaten, aber staatlich anerkannten, IU Bad Honnef.

Ich habe keine Nerven mehr euch immer und immer wieder das selbe erklären zu müssen und mir immer und immer wieder anhören zu müssen dass das alles falsch, von der Industrie gekauft und von gestern sei.
Ich hoffe für euch dass ihr beide in Zukunft feststellt, dass die Leute die Jahrzehnte in und mit der Natur arbeiten sie deutlich besser kennen, verstehen als jemand der das nur vom Schreibtisch aus tut und sie nicht mutwillig zerstören.

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Re: Vom Sinn und Unsinn der Selbstversorgung

#118

Beitrag von penelope » Di 11. Jan 2022, 08:17

Ölkanne, ich bin fertig studierte Wirtschaftswissenschaftlerin ;)

Du bringst in den letzten Beiträgen Beispiele aus einem typischen Grundlagenkurs, die (bis auf ein paar Schnitzer) auch nicht falsch sind. Die Sache ist nur: der Grundlagenkurs BWL ist eben nur eine Grundlage - danach kommt noch sehr viel mehr Fachdisziplin. Nach den allerersten Grundsätzen hört es nicht auf, da fängt es erst an.

Ein Fernstudium oben drauf habe ich sogar mal angefangen (Umweltwissenschaften), das habe ich aber nie abgeschlossen. Da wurde natürlich gleich am Anfang auch mal das Liebigsche Minimumgesetz angeschnitten. Ich weiß also mehr als gar nichts und hab eine Grundlage, von der aus ich weiter gucken kann, aber ich sag jetzt ja auch nicht, dass deine Düngemittelbedarfsrechnung falsch ist, weil da Dinge drin vorkommen, die ich noch nie gehört habe und das kann ja nicht sein, denn ich hab da mal den ersten Grundlagenkurs gemacht.

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Re: Vom Sinn und Unsinn der Selbstversorgung

#119

Beitrag von emil17 » Di 11. Jan 2022, 09:31

Man sollte Nicht-Wissen von unterschiedlichen Standpunkten unterscheiden können. Sonst kann ich jedem einmal einen Grundkurs Ökologie oder Biodiversität empfehlen, damit er mitreden kann, denn wer eine andere Ansicht hat, hat es ja noch nicht begriffen. Das ist aber nicht der Zweck und Betriebsblindheit gibts in allen Disziplinen.

Die Definition ist einfach und sogar für Leute verständlich, die nicht BWL-Kurse gemacht haben:

"Opportunitätskosten sind in der Betriebswirtschaftslehre und Makroökonomie keine echten Kosten im Sinne der Kostenrechnung, sondern stellen entgangenen Gewinn oder entgangenen Nutzen dar, der bei der Entscheidung für eine von mehreren Alternativen im Vergleich zur besten Alternative ganz ausbleibt oder nur gemindert anfällt. (wiki)"

Sie dienen also ausschliesslich dazu, auf dem Papier Zahlen zur Entscheidungsfindung zu haben. Das geht so wie beim Wandern: Soll ich linksrum oder rechtsrum auf den Berg, wenn es zwei Wege gibt? Ich kann nun nicht die Zeit, die ich nicht gebraucht habe, weil ich den einen Weg nicht gewählt habe, mit der Zeit für den anderen Weg verrechnen. Es kommt ganz auf meine Vorlieben und den Verlauf der beiden Wegmöglichkeiten an. Dass beide berechtigt sind, ergibt sich zwanglos daraus, dass es zwei Wege gibt.

Wo Oelkanne recht hat: Durch Unternehmungsverschachtelung kann man durchaus Steuern sparen, z.B. wenn einer zwei auf dem Papier unabhängige Unternehmen A und B hat, die sich gegenseitig Dinge vermieten oder Dienstleistungen verkaufen, um Gewinne zu senken oder sie in Steueroasen entstehen zu lassen. Klassiker ist, dass man im steuerlich unattraktiven Billiglohnland produziert, aber Rohstoffe oder Halbwaren überteuert aus dem steuerlich günstigen Hochlohnland bezieht, so dass man zwar mit niedrigen Lohnkosten produzieren kann, die Gewinne aber dort anfallen, wo die Steuern tief sind.

Opportunitätskosten führen zu Ergebnissen, die dem gesunden Menschenveratand schwer verdaulich sind, wenn man sie mit realen Kosten verwechselt, etwa:
Wenn ich als Selbständiger arbeite (habe ich mal gemacht, weiss also, wie man das steuerlich abrechnen muss), und auch die eigene Arbeitskraft als Opportunitätskosten verrechnen könnte (als das was ich zu verdienen unterlassen habe, weil ich in meiner tätigen Zeit nicht etwas anderes machen konnte), führte das dazu, dass ich als Unternehmer fast umsonst arbeite oder mir sogar einreden kann, rückwärts gemacht zu haben.

Das ist genau wie mit der Frage, was ein schwimmender Fisch wiegt: Aus Sicht des Fisches nichts, er schwebt ja. Aus Sicht von aussen soviel wie seine Masse wiegt, denn Fisch plus Wasser ist schwerer als nur das Wasser alleine.
Es ist also nur ein Frage des Standpunktes oder Bezugssystems, was "richtig" oder "falsch" ist.

Wer sich nur von Opportunitätskosten leiten lässt, wird immer das machen, was kurzfristig am rentabelsten ist. Das ist für langfristige Strategien oder Werte wie Nachhaltigkeit oder Resilienz schlecht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Vom Sinn und Unsinn der Selbstversorgung

#120

Beitrag von Rohana » Di 11. Jan 2022, 11:30

Wer kurzfristig verlangt dass ihm gebratene Tauben in den Mund fliegen sollen, der Nachhaltigkeit wegen, wird nicht lange genug leben um zu sehen ob's denn nachhaltig wäre oder nicht.


Was mich an deinen Aussagen stört, Emil, ist die Annahme dass "der Verbraucher" Leistungen honorieren, bzw. freiwillig angemessene Preise zahlen würde. Hab ich früher auch mal gedacht, funktioniert aber nicht, oder zumindest nur mit einem kleinen Anteil. Solange es die Wahl gibt zwischen billigeren und teuren Produkten in einer Qualitätsstufe wo die Mehrleistung am Produkt kaum erkennbar ist, solange wird es immer einen dominanten Anteil derer geben, die eben dort sparen, aus welchen Gründen auch immer.

Und bis diese Erkenntnis mal weiter oben in der Politik ankommt, sterben jeden Tag Betriebe. Ist ja politisch ganz opportun, da kann man lamentieren, muss die aber nicht mehr mit Geld unterstützen... und der Verbraucher wird auch nicht reglementiert, könnte also wieder das Kreuz an der richtigen Stelle machen, die ihm seinen Willen lässt. Geld wird dann für Prestigeprojekte oder gleich für NGOs ausgegeben. Nach deren Nutzen und Nachhaltigkeit fragt keiner.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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