Suchtgefahr

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Reisende
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Re: Suchtgefahr

#11

Beitrag von Reisende » Di 12. Aug 2014, 10:09

kraut_ruebe hat geschrieben:@ manfred: jepp, adrenalin ist geil. ich werd ohne träge (im sinne von zu-gut-gehen und langeweile) und setze die adrenalinbeschaffung öfter mal bewusst ein, aber ohne highs wie drogen, gefahrenreize oder beziehungen.
und wie stellst du das dann an? adrenalinspritze? ;)
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Mika
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Re: Suchtgefahr

#12

Beitrag von Mika » Di 12. Aug 2014, 10:13

In der Arbeit hatten wir eine Putzfrau (keine Ahnung, ob sie noch lebt) die war absolute Alkoholikerin. Schon x-mal auf Entzug und was weiß ich. Es stand auch nirgends mehr Alkohol rum (wir haben alles weggekippt, die hat nämlich heimlich dran gesoffen, Markierstrich läßt grüßen). Als es nichts anderes mehr gab, hat sie dann tatsächlich das Ethanol aus dem Labor verkonsumiert... :ohoh: (Und sie hat uns belogen:"ich mach jetzt ne Therapie" :aeug: und sie hat wohl auch sich selbst belogen, weil immer nur heimlich gesoffen...)
Du wirst einen Alki nicht von seiner Sucht wegbringen, außer er will es selbst. Mit Alk teuer machen und so wird das nix. Wer kann, wird dann schwarz brennen oder sich anderweitig das Zeug besorgen. Vergällen nuzt auch nix.
Und Alkohol ist hierzulande ja keine Droge, nenenene, das gehört ja irgendwie dazu und is völlig harmlos (wenn man Politikern immer so zuhört). Nur die bösen Haschspitzer immer, die gehören ja echt weg... :dreh:
Meine Meinung.

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kraut_ruebe
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Re: Suchtgefahr

#13

Beitrag von kraut_ruebe » Di 12. Aug 2014, 11:39

Reisende hat geschrieben:
kraut_ruebe hat geschrieben:@ manfred: jepp, adrenalin ist geil. ich werd ohne träge (im sinne von zu-gut-gehen und langeweile) und setze die adrenalinbeschaffung öfter mal bewusst ein, aber ohne highs wie drogen, gefahrenreize oder beziehungen.
und wie stellst du das dann an? adrenalinspritze? ;)
spritze in form von dingen/themen die mich fesseln können und ich mich in der zeit die ich mir dafür nehme voll und ganz drauf konzentrieren kann und will.

das wird bei jedem menschen anderes sein. bei mir sind das vorzugsweise neue dinge, auszuprobieren und/oder zu lernen. mal eben so nebenbei ein studium mit dem ziel in rekordzeit abzuschliessen zu absolvieren war zB was was ganz gut für adrenalinzufuhr gesorgt hat bei mir und nach fertigstellung auch für genügend endorphin gesorgt hat dass ich ne weile mit mir und der welt zufrieden bin (das muss man halt mögen).

andere können sowas wohl mit sport erreichen bzw. mit anderen aktivitäten, hauptsache man trifft seinen nerv damit.
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Re: Suchtgefahr

#14

Beitrag von Kleinbauer.nl » Di 12. Aug 2014, 15:38

Suchtgefahr gibt es bei vielem. Früher als ich noch jung und hübsch war (jung bin ich nicht mehr) und jeden morgen gejoggt bin war ich schlecht drauf als es wegen extreme Wetterbedingungen nicht geklappt hat. Das Joggen war auch eine Art von Sucht geworden. Jetzt wo ich das Joggen wegen Knieproblemen gegen Nordic-Walking tauschen musste ist mir das egal, wenn das Wetter extrem schlecht ist frühstücke ich länger und lese sogar den Sportteil in der Zeitung :haha:
Die dümmste Bauern haben die dickste Kartoffeln, Kleinbauern weniger

Benutzer 72 gelöscht

Re: Suchtgefahr

#15

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 12. Aug 2014, 16:00

man kann auch nach "nichts essen" süchtig werden :pfeif:

*****************
wie hängen Sucht und Placeboeffekt zusammen?

Sargon
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Re: Suchtgefahr

#16

Beitrag von Sargon » Di 12. Aug 2014, 16:17

Manfred hat geschrieben:Welche Wege fallen euch denn ein, den Konsum von vornherein in "vernünftige" Maße zu lenken, sprich es erst gar nicht zur Sucht kommen zu lassen?
Und wie könnte man den Süchtigen (egal ob Alk oder Zucker) besser helfen?
Es heißt, nicht umsonst steckt in "Sucht" auch zum Teil das Wort "Suche": Da sucht jemand etwas, was er woanders nicht findet. Oder, etwas lyrischer ausgedrückt, man fühlt eine innere Leere in sich und will sie füllen, doch so viel man auch hineinschüttet - Arbeit, Alkohol, Spielen - das Loch schließt sich einfach nicht.

Am wenigsten suchtgefährdet sind Menschen, die so ein Loch in der Seele nicht haben, oder es konstruktiv (für sich oder für andere) füllen.

Für die bereits Süchtigen besteht der erste Schritt zur Besserung in der Selbsterkenntnis: "Eigentlich bringt mir das gar nichts, ich fühle mich nur für ganz kurze Zeit etwas besser, dann geht wieder die Jagd nach dem 'Stoff' los..."

Danach muss man sich fragen "Was fehlt mir wirklich?" und sein Leben umstellen, unter Umständen auch das Umfeld wechseln.

Die Patentlösung gibt es sicher nicht, dafür ist das Problem zu schwierig.

Vor allem führt eben kein Weg an dem genannten ersten Schritt vorbei. Selbst wenn alle um einen herum sehen, dass man mit Höchstgeschwindigkeit auf die Wand zufährt, es nützt alles nichts, solange der Betroffene selbst meint, alles im Griff zu haben. Solange er sagt "Ach was, ich könnte jederzeit aufhören, wenn ich wollte..." kann ihm auch niemand helfen.

Gruß,
Sargon

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Re: Suchtgefahr

#17

Beitrag von marty » Di 22. Sep 2015, 22:11

Hier ein "alter, aktueller" Text:

DIE GRÖßTE RAUSCHGIFTPARTY DER WELT

aus
http://www.broeckers.com/2012/09/30/die ... -der-welt/

“Schwerste Exzesse von voraussichtlich mehr als sechs Millionen Drogengebrauchern werden beim heute beginnenden sogenannten Oktoberfest in München erwartet. 16 Tage und Nächte lang trifft sich auf der Theresienwiese eine internationale Drogenszene zur weltweit größten Orgie mit Suchtmitteln. Die Polizei rechnet mit täglich Zehntausenden von berauschten Probierenden und Dauerkonsumenten aller Altersstufen. Die Rettungsdienste halten rund um die Uhr ein massives Aufgebot an Hilfskräften in Bereitschaft. Allein das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hat nach Auskunft von Sprecherin Helge Walz 73 Ärzte und 831 Sanitäter und Schwestern im Einsatz. In den Kliniken stehen Notfallbetten zur Behandlung akuter Intoxikationen, rauschbedingter Psychosen und Verletzungen bereit. Chillout- Räume mit „Ausnüchterungsliegen“ wurden beim „Schottenhammelzelt“ auf dem Festgelände eingerichtet. Die stark ritualisierte Drogenaufnahme der Abhängigen beginnt heute um 12 Uhr mit dem gewaltsamen Öffnen eines riesigen Holzzubers, in dem sich große Mengen der psychoaktiven Substanzen befinden. Unter Aufsagen kultischer Formeln („O`zapft is!“) beginnt der Missbrauch.
Als Location dienen vorübergehend installierte Zelte, in denen das Rauschgift aufgenommen wird. Zur Applikation werden gläserne Rundbehältnisse benutzt, die exakt 1.000 Kubikzentimeter Flüssigkeit fassen – „Maß“ genannt. In ihnen befindet sich das Rauschmittel: ein durch Vergärung von Gerste entstandenes, leicht bitter bis süßlich schmeckendes Substanzgemisch mit durchschnittlich 3,5 bis 6 Prozent Alkohol, dem pharmakologischen Hauptwirkstoff. Die Drogenaufnahme wird meist von dröhnenden Blechinstrumenten und Schlagwerken begleitet. Eigens von den Rauschgiftherstellern –„Brauereien“– engagierte Vorsänger stacheln den Konsum an: „Oans, zwoa, g`suffa!“ Auf Kommando werden die Glasbehältnisse kollektiv zum Mund geführt und die Drogen oral eingenommen. Der aktuelle Preis für 1.000 Gramm Flüssigdroge soll dieses Jahr bei 10,20 Mark bis 10,90 Mark liegen. Der Stoff wird meist von tief dekolletierten Frauen in sexuell aufreizender Tracht („Dirndl“) angeboten. Abgestellte Eichwächter des staatlichen Ordnungsamtes achten darauf, dass die Drogengebraucher nicht durch den Dealer „gelinkt“ werden. Stichprobenartig kontrollieren sie, ob sich in den Behältnissen die bezahlte Menge an Drogen befindet, und gewährleisten so eine standardisierte Rauschtiefe.
Schon wenige Minuten nach dem Missbrauch der suchterzeugenden Substanz kann eine Euphorie und Bewusstseinsveränderung beobachtet werden. Danach setzt ein Gefühl des Wohlbefindens, der Enthemmung und des verminderten Antriebes ein. Chronische Missbraucher sind an aufgedunsenen Gesichtern sowie der typischen kugelförmigen Ausstülpung im abdominalen Bereich mit der Ausbildung von Fettschürzen erkennbar. Weitere Symptome sind überlautes Sprechen und Singen, eine verschwommene, nicht selten repetitive Artikulation, ein unsicheres Gleichgewichtsgefühl und Störungen der Bewegungskoordination. Bei den häufig auftretenden, schweren Überdosierungen kommt es zu lähmenden Wirkungen auf das Zentralnervensystem. Entsprechend ist die Alkoholvergiftung durch eine schwere Bewusstseinstrübung und häufigen Übergang zur Schnappatmung gekennzeichnet. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein. Im vergangenen Jahr mussten ambulante Mediziner auf der Theresienwiese nach BRK – Angaben 265 schwer Überdosierte notärztlich versorgen. 1996 hat allein in der Bundesrepublik das Rauschgift 40.000 Drogentote gefordert. Die Zahl der Abhängigen wird auf drei Millionen geschätzt.
Bei Ausschreitungen der Berauschten muß mit Toten und Schwerverletzten gerechnet werden. In den vergangenen beiden Jahren registrierte die Münchner Polizei in ihrer „Wiesnbilanz“, drei Todesfälle, 905 Körperverletzungen, 13.952 Verwarnungen. 1.121mal mussten die Beamten wegen Raufereien, Messerstechereien und anderen rauschbedingten Straftaten ausrücken. Besonders häufig schlagen die User mit ihren kaum geleerten Drogenbehältnissen aufeinander ein. 964 Maßkrüge wurden dabei sichergestellt. Bei mehr als 2.200 Einsätzen des Roten Kreuzes standen „chirurgische Weichteilverletzungen, Schnittwunden und Knochenbrüche“ im Vordergrund, so BRK- Wiesenexperte Volker Ruland. Die Beschaffungskriminalität ist groß: 490 Diebstähle und 22 Fälle von Raub wurden in den letzten beiden Jahren aktenkundig. Die von der bayerischen Landesregierung geförderte Massenintoxikation endet am Sonntag, 5. Oktober um 23.30 Uhr.”

:dreh: Auweia
LG, marty
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Benutzer 3991 gelöscht

Re: Suchtgefahr

#18

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Di 22. Sep 2015, 22:25

:haha: :daumen:

Hubi

Re: Suchtgefahr

#19

Beitrag von Hubi » Sa 5. Dez 2015, 17:28

Is das ne ernstgemeinte Frage gerade ? ?
Ist die Sucht so dermaßen um es hier zu erfragen.. Möcht dich deswegen nicht Angreifen.
Aber interessiert mich mal.

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ohne_Furcht_und_Adel
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Re: Suchtgefahr

#20

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » So 6. Dez 2015, 23:21

Am wenigsten suchtgefährdet sind Menschen, die so ein Loch in der Seele nicht haben, oder es konstruktiv (für sich oder für andere) füllen.
Ich finde auch, daß es sehr hilft, sich ein erfülltes Leben aufzubauen, um Suchtmittel aus dem Alltag zu drängen. Wenn die eigene Situation in Teilen echt unbefriedigend ist, will man ja schnell einen Gegenpol setzen... Falls es einem so geht, kann man aber immer noch versuchen, andere Güter (das körperliche Wohl, Hobbies oder ein intaktes Sozialleben) gegen den Konsum aufzuwiegen, um das Schlimmste zu verhindern. Manche können aus Religiosität auf Sucht verzichten, aber bei manchen sieht das dann auch so aus wie bedröhnt sein.

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