Wie wird man eigentlich esoterisch?

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Manfred

Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#91

Beitrag von Manfred » Do 21. Okt 2010, 13:07

Mir tut es auch weh mit ansehen zu müssen, wie der Geist der Aufklärung zurückgedrängt wird und sich die Menschen wieder mehr und mehr dem Aberglauben hingeben. Nicht nur die Kreationisten in den USA, auch hier in Deutschland und hier im Forum macht mir das zu schaffen.

Mit Glauben habe ich kein Problem, ob bei klassischen Religionen oder dem großen Spaghettimonster. Das bleibt jedem selbst überlassen.
Aber die eine Grenze ist dort zu ziehen, wo der Glauben widerlegt wird.
Beispiel: Die Erde ist keine Scheibe. Soblad das feststand, hätte auch der Glaube daran enden müssen.
Und die andere Grenze ist zu ziehen bei der Missionierung. Nicht nur die ständige Belästigung damit. Ich keinen keinen Chisten, der mir jeden Tag mit dem Kreuz vor der Nase rumwedelt. Auch keinen, der hier im Forum in jedem zweiten Beitrag die Vorzüge seiner christlichen Religion anpreist.
Die neuen Eso-, Öko- und Homöopathie-Glaubensgruppen haben da keine Scham und missionieren äußerst aggressiv.
Sie haben längst Staatsrang wie die christlichen Krichen erlangt. Unsummen werden aus Steuern und Krankenkassenbeiträgen an diese Gruppen abgeführt. Und das nicht etwas freiwillig, wie bei der Kirchensteuer, sondern zwangsweise für alle. (z.B. von Staat subventionierter Landkauf durch Naturschutzverbände und Homöopathie auf Krankenschein.) Moderne Ablassbriefe auf Staatskosten.
Davon können die Millionen Moslems in diesem Land nur träumen.

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Theo
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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#92

Beitrag von Theo » Do 21. Okt 2010, 13:28

Manfred hat geschrieben:...Und die andere Grenze ist zu ziehen bei der Missionierung. Nicht nur die ständige Belästigung damit. Ich keinen keinen Chisten, der mir jeden Tag mit dem Kreuz vor der Nase rumwedelt. Auch keinen, der hier im Forum in jedem zweiten Beitrag die Vorzüge seiner christlichen Religion anpreist.
Die neuen Eso-, Öko- und Homöopathie-Glaubensgruppen haben da keine Scham und missionieren äußerst aggressiv.
Sie haben längst Staatsrang wie die christlichen Krichen erlangt.
Im Supermarkt der Religionen
Gruß
Theo

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Benutzer 72 gelöscht

Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#93

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 21. Okt 2010, 14:11

hallo!
Manfred hat geschrieben:Die neuen Eso-, Öko- und Homöopathie-Glaubensgruppen haben da keine Scham und missionieren äußerst aggressiv.
hier im Forum - wo?

ich halte das auch für eine Verschwörungstheorie ;)

liebe Grüße!

Grunling

Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#94

Beitrag von Grunling » Do 21. Okt 2010, 15:14

Der Kreationismus macht sich in der Tat in Deutschland breit und das organisiert. Ich toleriere jeden Glauben in meiner Nähe, genauso wie ich tolerliert werden will. Aber In dem Augenblick, wo Wissenschaft und Bildung bedroht werden, sehe ich rot. Weiterhin schmerzt mir der Kopf, wenn ich mir immer wieder anhören darf, dass tatsächlich Menschen an Wissenschaft glauben wollen.

Bildungssystem-> versagt, tot

@Manfred
Könntest du auf den Punkt hier nochmal eingehen?
"von Staat subventionierter Landkauf durch Naturschutzverbände"

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fuxi
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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#95

Beitrag von fuxi » Do 21. Okt 2010, 16:08

Manfred hat geschrieben:[...]sich die Menschen wieder mehr und mehr dem Aberglauben hingeben. Nicht nur die Kreationisten in den USA, auch hier in Deutschland und hier im Forum macht mir das zu schaffen.
Wo ist der Unterschied zwischen Schöpfungslehre* und Evolutionstheorie für dich?
Anhänger beider Erklärungsversuche sagen es ist so und so, anstatt zuzugeben, dass wir alle keine Ahnung haben und gerade eben an der Oberfläche gekratzt haben :watt:

Mir machen daher alle Arten von *isten zu schaffen.
Alles Aberglauben.
... Und Aberglauben bringt Unglück ;)


*Und setze dabei bitte nicht jeglichen Kreationismus mit JungeErde-Kreationismus gleich. Das ist, als ob man behauptet, dass Evolutionisten tatsächlich alle glauben würden, dass ihre Großeltern Schimpansen waren.
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

Manfred

Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#96

Beitrag von Manfred » Do 21. Okt 2010, 16:16

Grünling hat geschrieben:@Manfred
Könntest du auf den Punkt hier nochmal eingehen?
"von Staat subventionierter Landkauf durch Naturschutzverbände"
Gerne. Z.B. hier:
http://www.oekologische-bildungsstaette ... presse.htm
Absatz "Grenzüberschreitender Naturschutz"
Es ist Gang und Gäbe, dass Umweltverbänder für Landkauf den Großteil des Betrags von den Ländern erhalten. Den Rest übernehmen dann meist irgendwelche Stiftungen.
Für Landwirte äußerst erfreulich, wenn ihnen mit Steuergeldern die Flächen vor der Nase weggekauft werden.
Nicht, dass ich was gegen Naturschutzprojekte habe. Ich arbeite oft und gerne mit den Verbänden zusammen.
Die Flächen sehe ich aber lieber in Privathand. Das spricht ja nicht dagegen, sie für Naturschutzzwecke zu nutzen, wenn sie nicht gewinnbringend bewirtschaftet werden können. Die Landschaftspflege muss der Staat so oder so zahlen, wenn diese Flächen frei von Wald bleiben sollen. Und wenn sie in Zukunft wieder für die landwirtschaftliche Produktion benötigt werden (Und davon gehe ich schwer aus. Weiß nur nicht, ob das in 20 oder in 200 Jahren sein wird), dann sollten die Eigentümer frei über ihre Flächen verfügen können.
Es gibt schon genug Großbrundeigentümer in D. Und die Naturschutzverbänder arbeiten sich auf der Liste dank Steuermitteln schnell nach vorne.

Manfred

Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#97

Beitrag von Manfred » Do 21. Okt 2010, 16:27

Unter Kreationismus versteht man gemeinhin die wörtliche Auslegung der Schöpfungsgeschichte.
Natürlich ist im Prinzip jeder, der an eine Schöpfung durch ein höheres Wesen glaubt ein Kreationist. Davon ist aber normalerweise nicht die Rede, wenn man von Kreationisten spricht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kreationismus

Wir haben inwischen sehr gute Modelle für die Erdgeschichte, von der Entstehung der Materie mal abgesehen.
Die Erde wurde nicht vor ein paar tausend Jahren in 7 Tagen erschaffen. Und Dinos und Menschen traten sich nicht auf die Füße.
Daran gibt es keinen Zweifel.
Das interessiert die Kreationisten aber nicht. Und die Scheibenerdler hat es auch lange, lange Zeit nicht gejuckt, dass die Erde keine Schweibe ist.

Ob irgendwann in grauer Vorzeit ein Schöpfer die Materie erschaffen und mit einem schlauen Plan versehen hat, das erschließt sich uns noch nicht. Wird es evtl. nie. Also ist da massig Raum für Glaube.

Und ich habe noch keinen Evolutionstheoretiker gefunden, der Schimpansen in seiner Ahnenreihe vermutete.
Dass wir eng mit den Menschenaffen verwandt sind, ist durch Gentests und Knochenfunde belebt.

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Thomas/V.
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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#98

Beitrag von Thomas/V. » Do 21. Okt 2010, 16:51

Dass wir eng mit den Menschenaffen verwandt sind, ist durch Gentests und Knochenfunde belebt.
aber Manfred; das ist doch nur wissenschaftlicher Glaube, in Wahrheit wissen wir das doch gar nicht wirklich :mrgreen: , wir vermuten nur, das Gentests irgendwas aussagen könnten :grinblum:
die Knochen könnten auch nur zufällig so aussehen, als stammten sie von Urmenschen, alles nur Wissenschaftsglaube :michel:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Lightfoot

Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#99

Beitrag von Lightfoot » Do 21. Okt 2010, 17:03

Guten Tag.
Manfred hat geschrieben:Beispiel: Die Erde ist keine Scheibe. Soblad das feststand, hätte auch der Glaube daran enden müssen.
Mir ist noch nie, nie, nie jemand untergekommen, der behauptet hätte, das die Erde eine Scheibe ist.
(Eigentlich schade, denn wenn, hätte es micht erfreut, mich über seine Argumente zu unterhalten.) Abgesehen davon gibt es niemand auf der Welt - sei sie eine Scheibe oder eine Kugel - der das Recht hätte, zu bestimmen, welcher Glaube wann zu enden hat.

Mir ist auch noch nie jemals jemand begegnet, der Homöopathie aggressiv vertreten hätte (engstirnig wohl, aber nie aggressiv). Aber sehr oft, besonders in Foren, sagt jemand was über seine Erfahrungen mit Homöopathie, und dann kommt der reflexhafte Kommentar: kein Beweis! Das kommt dann regelmäßig von Leuten, die auf Nachfrage von ihren unerschütterlichen Lebenswahrheiten auch keinen Nachweis haben, wie auch, wir alle arbeiten mit Hypothesen, Wahrscheinlichkeiten, ungefähren Erfahrungswerten. Was in einem Leben funktioniert, ist gut genug, eben weil es funktioniert. Wo ist eigentlich der Beweis dafür, dass es in irgendeiner Weise nützlich ist, sein Leben nach wissenschaftlichen Nachweisen zu gestalten?

Regelmäßig wird es dann schwierig, sobald jemand reklamiert, die letzte Wahrheit zu besitzen, und sie missioniert, da geb ich Manfred recht. Aber das gilt für die Vertreter der Scheibenwelttheorie (sollte es ausser Terry Pratchett da noch welche geben), Verehrer des Heiligen Spagetto oder halt Anhänger der Aufklärung in Form der westlichen Naturwissenschaft. Auch letztere missionieren oft aggressiv, aber aus der Stellung der Mehrheit, und wollen bestimmen, was ein Mensch glauben oder nach erfolgtem wissenschaftlichen Beweis eben nicht mehr glauben darf und das macht die Sache noch schlimmer, denn sie geben es (auch sich selbst) nicht zu.
Auf den Keks gehen sie mir alle.
L.

Lightfoot

Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#100

Beitrag von Lightfoot » Do 21. Okt 2010, 17:28

Thomas/V. hat geschrieben:aber Manfred; das ist doch nur wissenschaftlicher Glaube, in Wahrheit wissen wir das doch gar nicht wirklich , wir vermuten nur, das Gentests irgendwas aussagen könnten
die Knochen könnten auch nur zufällig so aussehen...
Das ist ja mal ein schönes Beispiel. Natürlich sagen Gentests was aus. Die Frage ist: was?
Regelmäßig ist zu lesen, dass das Erbgut des Menschen/dieses Frosches/jenes Krauts entziffert wurde. Und wurde es entziffert? Nein, es wurde eine Basenfolge in eine Buchstabenfolge übertragen, die Menschen lesen können. Deuten können wir sie deswegen noch lange nicht.
Das ist das Ungute an solchart Dirkussion. Auf der einen Seite gibt es Tatsachen - Gentests, Basenfolgen, sichtbare und unsichtbare Ähnlichkeiten zwischen Lebewesen. Das andere sind dann die Folgerungen, die jemand daraus zieht. Die können sich durchaus unterscheiden, wie man an den Diskussionen unter den Wissenschaftlern selbst sieht. Der Stammbaum des Menschen wird jedesmal umgestellt, wenn wieder ein signifikant anderes Fossil gefunden wird. Und fast jedes, das gefunden wird, ist wieder eine Überaschung. Und das muss auch so sein, denn bislang gibt es im Stammbaum des Menschen mehr Lücken als Substanz. Natürlich gibt es einen Stammbaum des Homo sapiens sapiens. Aber es gibt keinerlei Gewissheit, wie er ausschaut, nur Wahrscheinlichkeiten und Fragen.
Daraus kann man jetzt zwei häufigere Meinungen ableiten: die eine sagt, ist doch alles Schwindel, wir sind am 12.08.11234 v.u.Z. aus Lehm gemacht worden, die andere sagt, wir sind vor 2,345 Millionen Jahren in dem und dem Tal in Ostafrika aus dieser und jener Affenart evolviert. Beide geben eine Gewissheit vor, die sich mit den vorliegenden Fakten nicht belegen läßt. Beide kleben eine Menge Vorurteile und freischwebende Denkgewohnheiten an ihre Deutung der Fakten.
Beide gehen mir, wie schon im letzten Posting bemerkt, auf den Keks.
L.

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