Ich weiß heute nicht mehr, ob ich lachen oder weinen soll.
Ich versuch jetzt mal ganz sachlich zu bleiben und nur die Fakten
des heute erlebten zu schildern:
- konnte mich in den letzten Wochen nicht so sehr um Haus und Garten
kümmern,
- seit heute früh aber hab ich wieder Zeit und gleich ging es hinunter
in den Obstgarten, weil dort ein zu Brennholz verarbeiteter Ex-Apfelbaum
auf mich wartete,
- auf den ersten Blick gute Arbeit, alle Stücken ofengerecht geschnitten und gehackt,
- mache mich voller Dankbarkeit daran, eine Miete zu bauen,
- irgendwann mal ein Stück, da war der Schnitt rund und angesengt,
- ich hab es mal beiseite gelegt ( so schnell verliere ich nämlich nicht den Humor )
- bald noch ein Stück, dessen Schnitt schon fast schwarz war,
- nach weiteren 5 Minuten kam dann das Stück zum Vorschein, in dem
noch der Stahlhaken drinsteckte, den meine Oma vor 60 Jahren eingeschlagen hat,
er war auf ca. 2 cm seiner Länge richtig schön abgefräst
- die anderen dazugehörigen Stücke waren auch schnell gefunden,
- in der Stammitte war der Abdruck des wohl glühenden Schwertes zu sehen,
- von der Seite ein Abdruck eines Stahlkeiles bis hin zum Schwert,
- von der Gegenseite ein Schnitt, der bis an die Kette heranführte,
- auf der Schnittfläche Stahlsplitter
Hab erst mal die Miete aufgebaut, dann aufgeräumt, Laub geharkt,
den Kompost gewendet und sie beim Essen für die gute Arbeit gelobt.
Morgen früh, wenn ich sie zur Arbeit gefahren hab, werd ich mal
in den Keller schaun, mal sehen, wie viele Sägen sie geschafft hat.
Für heute bin ich psychisch-moralisch und physisch zerstört und zwar
derart, daß ich heute nur noch schlafen kann und will. Schlafen ist
im ursprünglichen Sinne des Wortes gemeint, d.h. mich körperlich
regenerieren, die grauenvollen Schnittbilder irgendwie verarbeiten,
etwas Kraft schöpfen, für das, was mir morgen im Keller dann bevorsteht,
wenn ich meine Sägen anschaue.
Das Faultier
