Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

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DieterB
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#91

Beitrag von DieterB » Fr 15. Jul 2011, 15:43

Olaf hat geschrieben:Der Einlegeversuch stieß allerdings bei meinen Mitmenschen auf geringes Verständnis :dreh: und ist dann auch in die Hose gegangen.
Das ist ganz einfach: in Salzwasser einlegen (ca. 1 Tasse Salz pro 5 Liter Wasser) am Anfang mehr, spaeter weniger Salz. Nach ein oder zwei Wochen, oder wenn noetig, Salzwasser erneuern. Einen Teller oder aehnliches auf die Oeffnung legen, um die Oliven unter das Wasser zu druecken. An einem kuehlen Ort aufbewahren. Es dauert im allgemeinen 2 bis 4 Monate. Du kannst sie auch mit einem Stein zerquetschen, dann geht es schneller, sieht aber nicht so schoen aus. Wenn sie nicht mehr bitter sind, kannst du sie mit Oel, Gewuerzen (Oregan, etc.) und etwas Zitronen- oder Orangenschale anmachen und im Kuehlschrank aufbewahren. Wir machen immer eine Portion fuer eine Woche an, den Rest lassen wir im Salzwasser an einem kuehlen Ort.

lg, Dieter

Das Faultier
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#92

Beitrag von Das Faultier » Sa 16. Jul 2011, 11:42

Olaf:
Was macht Ihr denn für Parties?
Ich dachte wir sind cool wenn wir mal 30 oder 40 Leute einladen, noch nicht mal jedes Jahr.
Aber das ist ja dann Kindergeburtstag
Meißt sind es auch nur Geburtstage.
Ich kalkuliere 30 Leute, koche aber vorsichtshalber für 50,
damit auch genug zum Mitnehmen da ist.
Marianne:
WAS für eine Retourkutsche- das scheint eine lebendige Beziehung zu sein!
Ja, d.h. sie ist der lebendige Teil denn ich würde ja ohne sie aus blanker
Faulheit alle Tage verschlafen.
Daß ich mir jetzt bald eine neue Motorsäge leiste, hab ich ihr gestern
Abend noch verclickert. Seit heute Morgen hantiert sie im Keller.
Ich vermute mal, sie versucht sich einen Überblick über vorhandene
Motorsägen zu verschaffen - und ich hab die Küche und den Rechner für mich.
DieterB
... Trotzdem kamen immer wieder Voegel zu den Himbeeren. Zuerst hab ich auch kleinere Loecher noch geflickt, Zwischenraeume mit Klammern geschlossen und die Netze mit Balken am Boden befestigt. Trotzdem waren fast alle 2 Stunden wieder Voegel bei den Himbeeren. Dann hab ich gesehen, wie die im freien Flug auch noch durch kleinste Loecher durch sind, sich am Boden zwischen Balken und Erde hindurchgedrueckt haben, oder sich an den Netzen festgeklammert haben, um sich durch Zwischenraeume zu quetschen. ...
Meine Erfahrung sagt, diesen Kampf kann man auf Dauer so nicht gewinnen.
Man kann nur ein gewisses Gleichgewicht auf naturnahe Weise anstreben
und das geht so:
1.) Jegliche Fütterung der Vögel muß unterbleiben, d.h. auch solche
Nachlässigkeiten wie verstreutes Getreide, offen liegende Küchenabfälle,
unvollständig abgeerntete Obstgehölze usw.
2.) Es müssen mindestens zwei junge Katzen her, denen die geschmacklichen
Vorzüge von Vögeln bekanntgemacht wurden.
3.) In der Umgebung muß ein Überschuß an Früchten vorhanden sein.

Alle drei Maßnahmen bauen die Fixierung der Vögel auf das Grundstück ab
und bringen sie wieder in die freie Natur zurück.

Das Faultier

DieterB
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#93

Beitrag von DieterB » Sa 16. Jul 2011, 21:24

Das Faultier hat geschrieben:Meine Erfahrung sagt, diesen Kampf kann man auf Dauer so nicht gewinnen.
Man kann nur ein gewisses Gleichgewicht auf naturnahe Weise anstreben
und das geht so:
Doch, kann man. Das ist sogar der einzige Weg: kein „Kampf“, sondern die geduldige Suche nach spezifischen Loesungen. Warten darauf, dass sich das „natuerliche Gleichgewicht“ einstellt ist dagegen der sichere Weg zum Scheitern.
1.) Jegliche Fütterung der Vögel muß unterbleiben, d.h. auch solche
Nachlässigkeiten wie verstreutes Getreide, offen liegende Küchenabfälle,
unvollständig abgeerntete Obstgehölze usw.
2.) Es müssen mindestens zwei junge Katzen her, denen die geschmacklichen
Vorzüge von Vögeln bekanntgemacht wurden.
3.) In der Umgebung muß ein Überschuß an Früchten vorhanden sein.

Alle drei Maßnahmen bauen die Fixierung der Vögel auf das Grundstück ab
und bringen sie wieder in die freie Natur zurück.
Zu der lokalen Situation: unsere Katzenbevoelkerung schwankt zwischen 5 und 10 Stueck. So genau laesst sich das nicht feststellen. Sie lieben auch Voegel, kommen aber nicht immer dran (mangels Fluegel). Wir sind umgeben von einigen Tausend Hektar Wald und der naechste ergiebige Garten ist einige Kilometer entfernt. Im Sommer vertrocknet hier alles (Suedportugal), und ausser in meinem Garten finden die Tiere sehr wenig in der freien Natur – etwa wie in D. im Winter bei Schnee und Frost. Ohne Netze kriegen wir keine einzige Frucht. Aber sobald die Netze halten, haben wir mehr als wir essen koennen. Die Alternative waere der Supermarkt. Es ist richtig, dass die Voegel immer wieder kommen, wenn sie etwas essbares finden. Aber wir haben auch sehr grosse Baeume, die man unmoeglich mit Netzen schuetzen kann. Deshalb, ihren Teil erhalten sie immer. Das kann man nicht verhindern.

Du siehst, jede Situation ist anders und es gibt keine Patentrezepte. Sogar Loesungen die fuer 15 Jahren funktioniert haben (z. B., meine alten Netze) funktionieren ploetzlich nicht mehr, weil sich die Umstaende veraendern: neue Voegel nisten sich ein, die Ameisen sind sogar im Winter noch aktiv weil die Temperatur angestiegen ist, usw. Alles Faktoren, die man nicht beeinflussen kann. Und je extremer das Klima, desto extremer die Plagen.

lg. Dieter

Das Faultier
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Bioobst für den Gärtner und Junktfood für die Vögel

#94

Beitrag von Das Faultier » So 17. Jul 2011, 13:30

Dieter:
... Wir sind umgeben von einigen Tausend Hektar Wald und der naechste ergiebige Garten ist einige Kilometer entfernt. Im Sommer vertrocknet hier alles (Suedportugal), und ausser in meinem Garten finden die Tiere sehr wenig in der freien Natur – etwa wie in D. im Winter bei Schnee und Frost. Ohne Netze kriegen wir keine einzige Frucht ...
Das ist allerdings nicht mit meinen Verhältnissen vergleichbar.
Somit sind die Netze doch die praktikabelste Lösung.
Ich würde jetzt dennoch weiter machen und frei nach Hegel
das Gesetz der Negation der Negation anwenden.

Also:
Alle Kulturen sind mit Netzen überspannt, die Katzen liegen in
Lauerstellung.
Nun fahre in die Supermärkte und kaufe all das billige bunte
Plunderzeug, was sonst an Kinder verfüttert wird ( am besten
nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums schön preisgünstig ).

Dieses Zeug schüttest Du dann Eimerweise in große Futterstellen,
die Du etwas abseits der Kulturen aufbaust. Wichtig ist, daß
immer ein Überschuß da sein muß.

Dann ist zu beaobachten ( was sie besonders gierig fressen,
wie sich der Bedarf entwickelt und ob sie von den Netzen
ablassen ).
Weiterhin sind die zusätzlichen Futterkosten gegenüber den
Kosten für die laufende Instandhaltung der Netze abzuwägen.
Wenn sich dieser Weg als praktikabel erweist, dann wäre zu
überlegen, einige der Futtermittel in großer Menge direkt
vom Hersteller zu beziehen. Vielleicht gibt es ja auch
mal ganze Chargen, die überlagert oder falsch dosiert sind.
Vielleicht kann der Hersteller sogar mal extra für Dich
etwas mehr Aroma zugeben usw.
Der Fantasie sind ab hier keine Grenzen gesetzt.

Das Faultier

Manfred

Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#95

Beitrag von Manfred » Sa 27. Aug 2011, 20:03

Ich hab es mal wieder geschafft. :mrgreen:
Vorhin nach dem Stall noch einen kleinen Abendausflug mit dem Autochen gemacht.
Paar Täler weiter. Wollte mir ein Häuschen ansehen. Nur interessehalber. Ist schon länger verkauft.
Wie es mitten im Wald immer mal passieren kann, entscheide ich mich für den falschen Weg.
Erst noch wunderbar ausgebaut. Ich fahr da also gemütlich runter. Der Hang wird immer steiler. Rückwärts geht da nix. Macht ja nix. Weg ist OK. Unten geht es schon irgenwo raus. Weiter. Blöd nur, dass der schöne Schotterweg mitten im Hang zu einer völlig zerfahrenen Rückegasse mit tiefem Schlamm wurde, weil da die letzten Zeit offensichtlich Fällarbeiten stattgefunden haben. Hilft nix. Rückwärts geht nicht. Also mit Schwung vorwärts rein und hoffen, dass Corsachen sich halb durch den Schlamm gräbt und halb oben drüber rutscht. Ging auch 100 m weit gut. Dann hingen die Räder in der Luft.
Erst kurz selber versucht, die Karre aus dem Schlamm zu bekommen. Schwierig, ohne Schaufel.
Dann seh ich: Weiter unten zwischen den Bäumen bewegt sich wer.
Evtl. hab ich ja Glück hier am Arsch der Welt und der ist mit dem Auto da und kann mich zum nächsten Bauern mitnehmen, um Traktorhilfe betteln.
Also schnell den Hang runter. Er steigt grad in sein Auto und will losfahren, als er mich wild winkend auf den Arsch fliegen sieht.
Ich erkär ihm kurz die Lage. Er verzieht etwas das Gesicht. OK. meint er. Ich hol meinen Traktor aus der Hütte. Haben wir gleich.
Hatte der doch tatsächlich mitten im Wald in einer kleinen Gerätehütte einen altes, aber fein hergerichtetes Schlepperchen stehen, zum Brennholz machen. Keine 100 m vom meinem Aufsetzer weg.
Also war ich gut 5 min später wieder auf festem Boden. Sogar der vor gut einer Woche nagelneu montierte Auspuff ist noch dran.
Wollt ihm 20 Euro geben. 10 hat er sich dann mit Mühe aufdrängen lassen. Ein echt netter Kerl.
Er meinte noch: Der Weg gehört dem Staatsforst. Soll die nächsten 2 Wochen neu gemacht werden. Dann kannst du mal wieder runter fahren. :lol:
Ohne ihn hätt ich wohl ein paar km laufen und jemand um Hilfe rausklingeln müssen, oder gar Papa mit dem eignen Traktor anfordern... (Handy hab ich natürlich nie dabei. Und schon gar nicht, wenn ich es mal brauchen könnte.)
Einmal mehr mehr Glück als Verstand gehabt. Und wieder die schöne Erfahrung gemacht, dass man sich auf dem Land gegenseitig hilft, wenn es drauf an kommt. :)

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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#96

Beitrag von erdbeben » Sa 27. Aug 2011, 20:16

ist doch toll wenn hilfe geboten wird :)
klimazone 8a?

Das Faultier
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Selbstversorgerleben ist manchmal eine göttliche Prüfung

#97

Beitrag von Das Faultier » So 13. Nov 2011, 20:58

Ich weiß heute nicht mehr, ob ich lachen oder weinen soll.

Ich versuch jetzt mal ganz sachlich zu bleiben und nur die Fakten
des heute erlebten zu schildern:

- konnte mich in den letzten Wochen nicht so sehr um Haus und Garten
kümmern,
- seit heute früh aber hab ich wieder Zeit und gleich ging es hinunter
in den Obstgarten, weil dort ein zu Brennholz verarbeiteter Ex-Apfelbaum
auf mich wartete,
- auf den ersten Blick gute Arbeit, alle Stücken ofengerecht geschnitten und gehackt,
- mache mich voller Dankbarkeit daran, eine Miete zu bauen,
- irgendwann mal ein Stück, da war der Schnitt rund und angesengt,
- ich hab es mal beiseite gelegt ( so schnell verliere ich nämlich nicht den Humor )
- bald noch ein Stück, dessen Schnitt schon fast schwarz war,
- nach weiteren 5 Minuten kam dann das Stück zum Vorschein, in dem
noch der Stahlhaken drinsteckte, den meine Oma vor 60 Jahren eingeschlagen hat,
er war auf ca. 2 cm seiner Länge richtig schön abgefräst
- die anderen dazugehörigen Stücke waren auch schnell gefunden,
- in der Stammitte war der Abdruck des wohl glühenden Schwertes zu sehen,
- von der Seite ein Abdruck eines Stahlkeiles bis hin zum Schwert,
- von der Gegenseite ein Schnitt, der bis an die Kette heranführte,
- auf der Schnittfläche Stahlsplitter

Hab erst mal die Miete aufgebaut, dann aufgeräumt, Laub geharkt,
den Kompost gewendet und sie beim Essen für die gute Arbeit gelobt.

Morgen früh, wenn ich sie zur Arbeit gefahren hab, werd ich mal
in den Keller schaun, mal sehen, wie viele Sägen sie geschafft hat.
Für heute bin ich psychisch-moralisch und physisch zerstört und zwar
derart, daß ich heute nur noch schlafen kann und will. Schlafen ist
im ursprünglichen Sinne des Wortes gemeint, d.h. mich körperlich
regenerieren, die grauenvollen Schnittbilder irgendwie verarbeiten,
etwas Kraft schöpfen, für das, was mir morgen im Keller dann bevorsteht,
wenn ich meine Sägen anschaue.

Das Faultier :sauenr_1:

Das Faultier
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alles wieder i.O.

#98

Beitrag von Das Faultier » So 20. Nov 2011, 19:01

Die Sägen sind wieder da,
alle im Bestzustand und ich tu mal so, als ob ich
gar nichts gemerkt hätte.

Hab sie schon gelobt, wie schön sauber sie sind,
insbesondere hinter dem Vergaser und wie schön
gleichmäßig sie die Ketten nachgefeilt hat.
( sind alle neu )
LOL - ich werde sie desöfteren mal mit Baumfällarbeiten beauftragen :)

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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#99

Beitrag von si001 » Mi 7. Mär 2012, 14:26

Eben fotografiert: 7.März 2012, 13:00Uhr
Krokos2.jpg
Krokos2.jpg (126.64 KiB) 2782 mal betrachtet
Liebe Grüße, si001!
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#100

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 7. Mär 2012, 15:28

Wow! ist das schön!! :rose:

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