Euer Selbstversorger-Ärger

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Phoenix87
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1721

Beitrag von Phoenix87 » Di 9. Aug 2016, 19:35

ihno hat geschrieben:Saubohnen einfach nach den ersten blüten mit der Heckenschere abschneiden dann werden die standfester.
Ok, muss dann nächstes Jahr mal kucken. Und wie viel soll man dann abschneiden?

Gartenzwerg
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1722

Beitrag von Gartenzwerg » Di 9. Aug 2016, 19:45

Das tut mir echt leid für dich. Bei mir sieht es nicht viel besser aus. Ich schau auch immer nur paar Minuten im Garten vorbei und fahre Deprimiert nach Hause.

Säulenbirne?- Die Krankheit (wie heißt se nochmal mit den orangenen Flecken die fast alle Birnen haben?) ist auch dieses Jahr wiedergekommen.

Das nennt man "Rost" wie beim Metal. Genauer gesagt "Birnengitterrost". Der Pils befällt Wacholder-Gewächse.
Bei meiner Tante (meine Gartennachbarin) stand eine große Konifere, seit letzem Jahr nicht mehr. Dieses Jahr kommen die Birnen ganz gut.

Ich hoffe ich konnte dir in diesem Punkt etwas weiter helfen. Kopfhoch das wird nächstes Jahr wieder besser.


MFG Jan

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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1723

Beitrag von Minze » Di 9. Aug 2016, 20:06

Phoenix87 hat geschrieben:
ihno hat geschrieben:Saubohnen einfach nach den ersten blüten mit der Heckenschere abschneiden dann werden die standfester.
Ok, muss dann nächstes Jahr mal kucken. Und wie viel soll man dann abschneiden?
Nur die Spitze abmachen, dann ist auch gleich Schluß mit den Läusen.

Den Kohl regelmäßig nach Schmetterlingsgelegen absuchen und diese entfernen.

Dieses Jahr ist kein besonderes Gartenjahr, ganz so schlimm ist es bei mir zwar nicht, aber die Erbsen sind auch nicht geworden, obwohl die sonst immer eine Bank sind.

Ich kann zwar Deinen Frust sehr gut verstehen, aber wenn es schlecht läuft mußt Du erst recht in den Garten gehen und Dich um das wenige was wird gut kümmern.

Gräm Dich nicht, nächstes Jahr wird alles besser :troest:
Liebe Grüße
Minze

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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1724

Beitrag von strega » Di 9. Aug 2016, 20:56

vielleicht ist dieses Jahr die Gelegenheit, das zu würdigen und zu schätzen, was geht... egal ob wir andere Ideale im Hirn haben und uns nerven, weil die nicht funzen. Und ich glaub es ist schön, wenn wir eben nicht genervt in den Garten gehen, sondern uns freuen an dem, was trotzdem da wächst und was unterschwellig da läuft, was wir gar nicht wahrnehmen.... die Kreisläufe sind grösser als unsere Gedanken und die Geheimnisse der Natur für uns manchmal eher hirnlastige Leute nur zu erahnen.

...hier sind auch alle am Lamentieren dieses Jahr, Kartoffeln löcherig, Tomaten löcherig, Wein kränkelnd... ja ok....

ich hab löchrige Kartoffeln, keine löchrigen Tomaten, alles alte Sorten aus eigener Weitervermehrung, Bohnen noch ein paar super schmackhafte und die Reben sind gesund, auch wenn ich sie nie gespritzt hab gegen nix... oder vielleicht grad deswegen. Die Kichererbsen haben die Vögel gefressen, es sei ihnen gegönnt, nächstes Jahr mach ich das anders. Die Erbsen hatten es zu heiss im Frühling und sind nicht wirklich zu Potte gekommen. Der Mangold wuchert wie blöd und ich hab im August in der grössten Hitze noch ein paar Erdbeeren, die wohl so ziemlich unsterblich sind :mrgreen:
Und die Goji im Hof wächst jeden Tag 5 Zentimeter und blüht unaussprechlich üppig....
ist alles immer eine Frage der Sichtweise, alles irgendwie immer gemischt, neben dem was nicht läuft läuft immer noch was ziemlich gut tät ich mal sagen.
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1725

Beitrag von Rohana » Di 9. Aug 2016, 21:15

Wer den Anspruch hat sich wirklich aus dem selbst zu versorgen was da wächst, der hat irgendwann nicht mehr die Option zu sagen "nächstes Jahr läufts besser" wenn er bis dahin nix mehr zu futtern hat. Klar, ist auch alles natürlicher Kreislauf, denn Erde bist du und zu Erde sollst du wieder werden :aeh:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1726

Beitrag von Phoenix87 » Di 9. Aug 2016, 21:25

Daran denk ich jedes mal wenn ich in den Garten komme: Na da wär die Familie mal wieder verhungert...

Das Problem ist ja nicht das einiges nicht läuft. Diesjahr läuft bei mir praktisch garnix. Unterdessen wuchert das seltsamste Unkraut und kniehohe Disteln und ein seltsames Schlingkraut wie blöd über meine Beete und nimmt dem Gemüse LIcht,Luft und Wasser.

Ich vertröste mich ja auch auf nächstes Jahr, trotzdem ist es traurig. Und bezüglich Kohl, gerade weil letztes Jahr einige Kohlköpfe leichten Fraß hatten hab ich dieses Jahr das Netz schon ganz früh drüber. Aber jetzt isst es noch viel schlimmer geworden. Sehr seltsam.

@Gartenzwer: JAA genau, so hieß der Mist. Kann man wohl leider nix dagegen machen. Ich hab halt die Hoffnung das der Baum es irgendwann doch noch "überwindet" :-) naiv ich weiß :)

@Minze: Danke, versuch ich nächstes Jahr mal. Im großen und Ganzen kann ich da auch ned klagen. Hab mit Bambus und Schnur einen kleinen "Pferch" für die Bohnen gebildet und dazwischen noch Stangen geschoben. Steht halt jetzt alles etwas krumm, scheint den Bohnen aber egal zu sein. Also soll mir das auch genügen. Aber testen werd ichs trotzdem :-)

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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1727

Beitrag von strega » Di 9. Aug 2016, 22:07

SV ist schön. Und ich geh damit, soweit ich ohne schmerzhafte Verrenkungen gehen kann. Hab nicht den Ehrgeiz, absolut autark sein zu müssen. Momentan kauf ich hin und wieder Nudeln, auch wenn ich noch etwas eigenes Getreide auf Halde liegen hab. Ich unterstütze auch gerne hin und wieder mal Erzeuger, die ich für unterstützenswert halte. Haben alle was davon, ich auch, ich ess mal wieder was anderes :)
Falls es mal nix zu kaufen geben sollte, dann ess ich halt ein paar Wochen Saubohnen und Löwenzahn, ist bestimmt gesünder als vieles, was es zu kaufen gibt.... aber das wollen wir ja nicht hoffen derzeit.

Wenns mit den Kartoffeln dieses Jahr nicht funzt, dann schau ich halt, dass ich im Herbst vielleicht mehr Maroni und Nüsse und Eicheln sammel. Ist nicht fürs Überleben, aber für den Ehrgeiz, was selber zu haben, und für den Spass am Sammeln und Rumtigern.... für meine Lebensqualität.
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1728

Beitrag von Zacharias » Di 9. Aug 2016, 23:28

Hallo Phönix,

mit scheint, du hast eine sehr hochgesteckte Vorstellung von Selbstversorgung und dazu recht wenig Ahnung.
Mal Beispiele: Beeren tragen an mehrjährigen Zweigen und du erwartest im ersten Jahr eine Vollernte? Dass die Zweijährigen ganz gut tragen hätte dir zu denken geben können. Kohl braucht einen sehr nährstoffreichen Boden, hast du den? Kürbisgewächse ebenfalls und eine Honigmelone hat in Deutschland nicht die nötige Vegetationszeit. Paprikas brauchen ebenfalls länger und werden je nach Wetter nicht mehr reif, tröste dich, ich habe auch erst eine mit fast reifen Früchten dran und den Rest nur walnussgroß - entmutigen tut mich das aber nicht. Wenn die Tomaten braun sind, klingt das nach Krautfäule, hast du ein Dach drüber? Hast du sie täglich ausgegeizt und tomatengerecht gedüngt? Wenn du nicht in den Garten gehst, brauchst du dich über mannshohes Unkraut und Schlingpflanzen nicht wundern. Ein Garten braucht regelmäßige Pflege. Und genau das haben die Menschen, die früher auf den Garten angewiesen waren gemacht. Ein Boden will gepflegt und genährt werden, wenn du das nicht zu bieten gewillt bist, kauf deine Sachen lieber im Laden.
Grüße,
Birgit

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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1729

Beitrag von Phoenix87 » Mi 10. Aug 2016, 08:44

Vielen Dank für den netten Beitrag...

1. Ich erwarte keinen Vollertrag bei Beeren. Wo hab ich das geschrieben? Es war NICHTS dran. Die neuen die ich letztes Jahr gesetzt habe trugen direkt jeweils eine gute Hand voll. Abgesehen davon das man die Himbeerzweige ja wohl im Herbst entfernt und dann neue wachsen.

2. Kohl ist im letzten Jahr gut gewachsen, also würde ich sagen ja.

3. Die Honigmelone lebt in einem Gewächshaus

4. Paprika wurden letztes Jahr im Freiland alle 6 groß und trugen jeweils bis zu 10 Früchte.

5. Die Tomaten standen im Gewächshaus bis sie diese ungesunde Farbe bekamen, danach haben wir sie rausgestellt weil wir angst hatten das es ihnen doch zu warm wird. War aber wohl auch nicht der Fall.

6. Der Garte wird auch regelmäßig gepflegt. Ich habe das Unkraut nur angesprochen weil es einfach nervig ist das die Gemüse kaum zum wachsen kommen, das Unkraut aber unter allen Bedingungen wächst wie der Weltmeister.

7. Vielen Dank für den weisen Ratschlag doch bitte auf den Garten zu verzichten, aber ich bin durchaus gewillt Arbeit in diesen zu stecken. Abgesehen davon bin ich vielleicht nicht der beste Gärtner der Welt (wie auch nach zwei Jahren). Aber ich denke in meinem eigenen Garten kenne ich mich durchaus aus.

Ich war eben der Meinung dieses Thema hier ist für die weniger optimistischen Momente im Leben des Gärtners gedacht. Tut mir leid wenn ich das missverstanden habe. Ich bin sicher meine Urgroßmutter hat auch bei jeder, noch so grässlichen, Missernte gelacht und gepfeift und sich über das abwechslungsreiche Unkraut gefreut. :pfeif:

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Thomas/V.
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1730

Beitrag von Thomas/V. » Mi 10. Aug 2016, 09:12

@ Phönix: Mach Dir nix draus, bei mir wird "alles" auch fast jedes Jahr schlimmer. Deswegen reduziere ich ja auch alles, was ich anbaue.
Das Wetter spielt seit 15 Jahren verrückt, es gibt nur noch Extreme, nichts "normales" mehr...

Meine Konsequenz: ich bin am Überlegen, meine SV komplett zu überarbeiten. Es hat einfach keinen Sinn mehr, ständig Arbeit in den Garten zu stecken und jedes Jahr die Hälfte oder 2/3 oder gar alles, was gesät oder gepflanzt wurde, in den Wind zu schreiben.
Mit ner Mißernte bei diesem und jenem Zeug mußte man schon immer klarkommen, aber heutzutage...
Das letztes Jahr Pflanze XY toll geworden ist, heißt noch lange nicht, das es nächstes und übernächstes keinen Totalausfall geben wird.
Nachdem dieses JAhr alles verfault und an Unterkühlung eingeht, wirds wohl nächstes Jahr wieder alles vertrocknen, oder wieder absaufen, oder was weiß ich, vielleicht schneits auch wieder im Mai und alles erfriert. Für nen Anfänger wie Dich ist es sicher noch frustrierender, ich konnte ja wenigstens in meinen Anfängerjahren noch halbwegs normales Wetter und Erträge genießen...
Mein Rat wäre: beschränke Dich auf weniger Arten, baue den Obstanbau aus (Äpfel sind bei mir unempfindlicher als Birnen oder Kirschen z.B.) und lass dafür ein paar Gemüsearten weg. Bei Deinen vielen Arten sind bestimmt welche dabei, die bei Dir prinzipiell schlecht funktionieren oder nur unter erheblichem Mehraufwand, nicht nur in diesem Jahr.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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