
Letzes Frühjahr ist hier auf dem Hof ein verelendeter, halbwilder Kater aufgetaucht. Halbnackt wegen massivem Räudebefall, völlig abgemagert, gehörlos (wohl auch wegen der Milben).
Da meine Mutter unsere Hofkatzen immer wieder draußen füttert, hat er sich wohl den einen oder anderen Happen erhofft.
Ich habe ihm eine Entwurmungstaplette in ein Stück Wurst gemogelt und ihm unter einigem Aufwand (er hat keinen in die Nähe gelassen) eine Minidosis von einem Rinder-Pur-On-Parasitenmittel aufgespritzt, gegen die Milben.
Hatte schon überlegt ihn zu erlösen, auch damit er unsere Hoftiere nicht ansteckt, wollte ihm die letzte Chance aber nicht nehmen.
Etwas später zeigte er Zeichen von Erholung und auf den Fehlstellen in Fell bildeten sich erste Haare.
Dann war er von einem Tag auf den anderen veschwunden.
Spater haben wir erfahren, dass ihn eine Dame von Tierschutz, die hier die Höfe abklappert und nach den vewilderten Katzen schaut, auf einem Nachbarhof eingefangen und nach etwas Pflege nach Nürnberg vermittelt hat.
Seit einiger Zeit ist er wieder hier. Muss wohl die 150 km zurück in die alte Heimat gelaufen sein.
Etwas mager ist er immer noch (oder schon wieder), sein Fell ist wieder komplett und er kann hören. Nicht sehr gut scheint mir, aber immerhin.
Der Jüngste ist er nicht mehr. Hoffentlich erlebt er noch eine schöne Zeit. Gelitten hat er genug.
