Hauterkrankungen

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Sabi(e)ne
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Re: Hauterkrankungen

#12

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 15. Okt 2010, 21:46

@dobi & Bloomy: das Gefährlichste für Bienen ist die Tatsache, daß das Zeug dann überall in der Pflanze vorkommt - auch im Pollen und auch im Guttationswasser.
Und man glaubt nicht, wie oft die Bienen das aufnehmen, ich hab Bilder von diesem Frühjahr, wo sie an Frauenmantel Guttationswasser süffeln - definitiv kein Tau, weil alle anderen Pflanzen drumrum staubtrocken waren.

Und ein LD-50 Test an ausgewachsenen Bienen sagt ja nun absolut gar nichts über die Wirkung auf die Brut im Volk aus - das wurde einfach "elegant" übersehen. :motz:
Und ich bitte zu bedenken: wenn die staatenbildenden Insekten sterben, sind die Solitärbienen und sonstige Insekten schon lange tot - bloß kennt kaum einer diese Arten gut genug, um überhaupt ihr Vorkommen oder ihr Verschwinden zu bemerken.
Die Folgen sind dramatisch, weil auch die Vögel, die sich/ihre Brut von diesen Insekten ernähren, entweder schlicht verhungern oder ihre Brut wie 2008 verkrüppelt wird oder stirbt.
Es weiß auch kaum ein Tierhalter, daß das Zeug im achso beliebten Anti-Zecken&Flohmittel Spot-on" drin ist, und kennt kaum die Auswirkungen.
Ich würde kein Kind mit einem derart behandelten Tier noch schmusen lassen - es gab schon Berichte über Kontakt-Dermatitis danach.

Wenn sich Imidacloprid im Boden anreichert statt zu zerfallen, sind die nächsten Katastrophen schon in Sichtweite. :bang:
Und alles bloß wegen dieser Sch***-Mais-Biogasanlagen und der Gier nach Profit... :roll: :bang:

Bernhard weiß zu den Neonicotinoiden nahezu alles....
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Bloomy
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Re: Hauterkrankungen

#13

Beitrag von Bloomy » Sa 16. Okt 2010, 08:43

Hi Sabi(e)ne,

das Schlimme ist, dass die Problematik wirklich bekannt ist und "von oben" wissend in Kauf genommen wird, um diese Mittel am Markt zu halten und die Agrarindustrie zu stützen. An einer anderen Wirkstoffgruppe habe ich mitgekriegt, wie so etwas funktioniert. Sobald bei der Umweltrisikobewertung im Umweltbundesamt der Verdacht einer Wirkung bzw. Stoffeigenschaft geäußert wurde, die darauf hinaus gelaufen wäre, dass die Zulässigkeit dieser Produkte in Frage gestellt worden wäre, kam massiver Druck nach immer mehr und immer genaueren Belegen. Vertreter der Herstellerfirmen bzw. des Industrieverbandes Agrar meldeten sich zum "Fachgespräch" an, gerne in Kolonnen mit 10-12 Personen, gerne mit irgendwelchen Eperten aus USA, die seit 10 Jahren sich mit nichts anderm beschäftigen, als diesen Wirkstoff auf "wissenschaftlicher" Ebene zu verteidigen. Kein Behördenmitarbeiter hat die Zeit und die Mittel, dagegen eine wasserdichte fachliche Verteidigung der eigenen Argumentation aufzubauen (idR hat eine Person dort pro Monat zwei Wirkstoffe zu bewerten). Im Hintergrund immer der Druck vom BVL, dass das Bewertungsverfahren nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen darf, dass es gesetzliche Fristen für die Bewertung gibt, dass es bis dann und dann abgeschlossen sein muss... Dazu immer wieder die Andeutung aus den verschiedenen Ministerien: wenn das UBA die Fristen für die Umweltbewertung überzieht, verlagern wir die Zuständigkeit...
Man braucht den Beteiligten an diesen Verfahren nicht mit fachlichen Argumenten zu kommen, um sie über die Gefährlichkeit irgendwelcher Wirkstoffe aufzuklären. Sie wissen das. Die unterste Stufe, die Wissenschaftler, die die behördliche Risikobewertung machen sollen, können sich nicht durchsetzen, und viele verzweifeln daran. Die Wissenschaftler in den Firmen sind eh nur dafür da, Verteidigungsargumente aufzubauen. Die höheren Verwaltungschargen setzen die Interessen der Politik durch.
Ich kann nichts genaues über die Insektizide sagen, da ich dabei nie involviert war, aber ich habe genau diesen Mechanismus bei den Fungiziden der Azol-Gruppe erlebt, die in Fischen die Fortpflanzung verhindern. Sehr deprimierend.

Sabi(e)ne
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Re: Hauterkrankungen

#14

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 16. Okt 2010, 09:11

Hallo, Bloomy,
ja, wir wissen, daß es so ist - ein paar Wochen nach der Bienen-Demo 2008 beim JKI in BS durften die Mitarbeiter nicht mehr mit uns reden, Maulkorb von oben, aus dem Ministerium.
Der Sachverhalt ist mittlerweile durchaus weltweit bekannt, aber Profit geht vor.
Unsere Bienen sterben nicht an der Varroa, sondern an der bewußten Vergiftung der Umwelt.
Und das sind die Momente, wo ich nur noch tiefes Mitgefühl für die Kinder habe, die das alles in ihrem Leben ausbaden müssen (und ich froh bin, keine zu haben und schon was älter als 20 zu sein).

Warum gibt es keine rechststaatlichen Mittel dagegen?
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Re: Hauterkrankungen

#15

Beitrag von Bloomy » Sa 16. Okt 2010, 09:57

Sabi(e)ne hat geschrieben:Warum gibt es keine rechststaatlichen Mittel dagegen?
...findet ja alles innerhalb rechtsstaatlich geregelter Abläufe statt...

Gegen die geballte Wirtschaftsmacht wäre wahrscheinlich so oder so schwer anzukommen. Nach meinem persönlichen Weltbild besteht allerdings ein gut Teil des Problems auch darin, dass 98% der Menschen in unserer Gesellschaft das alles OK finden bzw. sich nicht dafür interessieren bzw. nicht auch nur zur kleinsten Umstellung ihrer Konsumgewohnheiten bereit sind (und diese 98% können ja nun nicht alles Arme sein, die sich ökologisch hergestellte Produkte wirklich nicht leisten können.) Wenn das anders wäre, bin ich der Überzeugung, dass man auf Konsumentenebene sehr viel zur Veränderung unserer Landwirtschaft bewirken könnte. Aber vielleicht ist auch das ein naiver Irrglaube - obwohl ich auch nicht mehr 20 bin...

AnamPrema

Re: Hauterkrankungen

#16

Beitrag von AnamPrema » Sa 16. Okt 2010, 15:31

http://www.lichtenauer.com/wissenswerte ... details/95

Hier ist eine Liste mit Borgehalt in natürlichen Nahrungsmitteln.

Unraffiniertes Meersalz enthält sicher auch Bor,
allerdings hab ich keine Ahnung wieviel.

dobi

Re: Hauterkrankungen

#17

Beitrag von dobi » Sa 16. Okt 2010, 19:32

Hallo,

sind die neonics in D derzeit zugelassen oder nicht?

http://www.europarl.europa.eu/sides/get ... anguage=DE

lg
dobi

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Re: Hauterkrankungen

#18

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 16. Okt 2010, 19:40

Grundsätzlich ausgesetzt, aber bei "Gefahr im Verzug" mit Ausnahmegenehminung erlaubt - auf deutsch: werden angewendet.
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Dieter2

Re: Hauterkrankungen

#19

Beitrag von Dieter2 » Mo 1. Nov 2010, 03:18

Das ist wirklich sehr intressant, was ihr über die Probleme mit den Bienen berichtet, aber leider auch nur ein Puzzleteil in der allgemeinen Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Durch das Establishment gefördertes Unwissen, antrainierte Ignoranz und vor allem ständiger finanzieller Druck auf alle Schichten mögen die 98% etwas entschuldigen, trotzdem denke auch ich, sie sind nicht ohne Schuld - oder es ist schade, dass DIESE Menschheit Bestand hatte, dagegen die Sanftmütigen, Rücksichtsvollen weitgehend ausgestorben sind. Unsere politischen Führer dürfen sich diesen Verdienst ans Revers heften. Gerne würden wir sie vergessen, sollten aber Ihre Namen trotzdem in Erinnerung behalten.

Aber noch was zum Anfangsthema.

Dass Hauterkrankungen automatisch oder meistens auf Bormangel zurückzuführen sind, wage ich zu bezweilfen. Sicherlich mag das teilweise zutreffen, Andererseits habe ich noch nie bemerkt, dass Bohnen Hautkrankheiten heilen. Karotten schon eher, aber vermutlich wegen dem Beta-Carotin. Was meines Wissens wirklich Haut-Krankheiten heilen kann, ist Neembaumöl. Wo Bor einen Mangel beheben kann, da ist (frisches) Neem-öl das schwere Geschütz gegen vielerlei "Fremdes", das sich auf der Haut ansiedeln kann. Es soll Berichten zufolge sogar bei schwarzem, sicherlich aber bei weissem Hautkrebs erfolgreich eingesetzt worden sein. Die äusserst komplexe Zusammensetzung des Öls ist weitgehend unerforscht, aber seit 4000 Jahren im medizinschen Einsatz, dank Sanskrit.

Was "Erde essen" betrifft, so ist das sicherlich gesund, aber wenn man Pech hat, verschluckt man Eier des Fuchsbandwurms, oder etwas anderes Problematisches. Da wäre ein Topf auf dem Balkon vielleicht sicherer. Aber auch da nicht von der Oberfläche, vwg. Vögel usw.

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