Hauterkrankungen

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Sabi(e)ne
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Hauterkrankungen

#1

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 13. Okt 2010, 18:12

Ahoj,
ich lese ja grad viel Albrecht, und er erwähnte mehrmals, daß nahezu alle Hautungewöhnlichkeiten/Entzündungen/Erkrankungen bei Mensch und Tier auf Bor-Mangel in der Erde (=in der Nahrung) zurückzuführen sind.
Da sich hierzulande fast nur Rübenbauern mit Bor als Dünger befassen, weil ihre Rüben ohne hohl und matschig würden, und der Rest nur aufs NPK guckt, und evt. noch Schwefel, würde ich damit mal einen Versuch starten, wenn ich Hautprobleme hätte.
Der tägliche Bedarf an Bor liegt bei 2-3mg, ich würde einfach mal in der Apotheke fragen, was sie für Spurenelementpräparate sie haben.
(und vergiften tut man sich frühestens ab der 500fachen Dosis, also einem ganzen Gramm pro Tag, übderdosieren ist also kaum möglich).
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Re: Hauterkrankungen

#2

Beitrag von Bloomy » Mi 13. Okt 2010, 20:38

Hallo Sabi(e)ne,

entschuldige bitte, aber wie kommst Du zu dieser Aussage???

" ...vergiften tut man sich frühestens ab der 500fachen Dosis, also einem ganzen Gramm pro Tag, übderdosieren ist also kaum möglich."

Bor in Nahrungseränzungsmitteln oder ähnlichen Präparaten wird in der Regel in der Form von Borsäure, Borax/Boroxiden oder verschiedenen Boraten zugesetzt. Etliche dieser Substanzen sind mittlerweile als schädigend für die Fortpflanzung bzw. die pränatale Entwicklung erkannt!!! Als unbedenklich werden langfristige, tägliche Aufnahmen bis 10 mg Bor pro Tag für einen 60 kg schweren Erwachsenen angesehen!

Für den Hintergrund möchte ich auf die Webseite meines Arbeitsgebers verweisen (ich bin dort als Chemikerin und Toxikologin tätig, wenn auch in einem anderem Bereich):

http://www.bfr.bund.de/search/search.ph ... or&x=0&y=0

Sind Dir diese Information bekannt? Wenn ja, möchte ich Dich bitten, darzulegen, auf welcher Grundlage Du zu dem Urteil gelangt bist, dass diese Überlegungen ignoriert werden können. Danke.

Beste Grüße,

Barbara

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Re: Hauterkrankungen

#3

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 13. Okt 2010, 20:49

;) Na, per google auf mehreren Medizin/Apothekenseiten - ich bin KEINE Toxikologin.
Und ich habe NICHT gesagt, daß man solche Riesenmengen nehmen sollte, sondern, daß der tägliche Bedarf bei 2-3mg liegt... :roll:
Da in D sich wie beschrieben nur wenige Landwirte mit dem Thema beschäftigen, und nahezu alle als Bor-reich angesehenen Lebensmittel eher hier nicht wachsen, finde ich eine Supplementierung durchaus je nach den Umständen sinnvoll.
Zu den in ihrer biologischen Bedeutung für Tier und Mensch noch nicht aufgeklärten Elementen gehört das Bor; von dieser Erwägung ausgehend, stellen sich die Verfasser die Aufgabe, den Borgehalt in einer Reihe der aus dem ganzen Land herrührenden pflanzlichen Lebensmittel festzustellen.
Die Methode zur Borbestimmung beruht auf der Bildung eines Farbkomplexes mit Chromotrop 2B nach BASSET u. a. [2], dessen Farbintensität spektrophotometrisch gemessen wird.
Für 100 g Frischprodukt werden folgende Werte [mg] gefunden: Bohnen 0,791, Erbsen 0,116, Weizen 0,010, Mais 0,020, Kartoffeln 0,0306 und Möhren 0,461 mg. Die Ergebnisse sind als repräsentativ zu betrachten.
Quelle: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... +2100+SGT.
Das haut einen echt nicht vom Hocker, von der Menge her...
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Re: Hauterkrankungen

#4

Beitrag von Bloomy » Mi 13. Okt 2010, 21:27

Na, fein, dann nichts für ungut :)
Du hattest allerdings geschrieben, eine Überdosierung sei so gut wie ausgeschlossen, da man sich erst ab ca. 1 g pro Tag vergiften könne - was sicher für akute Vergiftungen zutreffen mag, aber es gibt ja darüber hinaus auch noch andere Unerquicklichkeiten... Daher meine Warnung bzw. Hinweis zu empfohlenen Höchstmengen, OK? Ist ja wohl nicht ganz unangebracht, finde ich...

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Re: Hauterkrankungen

#5

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 13. Okt 2010, 21:38

:) Alles easy - ich hab ja nun nicht den Anspruch, allwissend zu sein, und daß Google öfter mal daneben liegt, wissen wir alle...

Aber wenn du Toxikologin bist: kannst du uns was über die echten Halbwertszeiten von Imidacloprid & Konsorten erzählen?
Die sind aktuell das größte Problem der Bienies, und nicht die Milben.

Ein sehr brillanter ImkerKollege hatte 2002(!) schon in einem anderen Forum folgendes gepostet:
Eine Theorie
Hallo zusammen,
eine Theorie:
Ein Bienenvolk sammelt also diesen toxischen Pollen (aus Mais, Raps oder Obst)
die Flugbienen werden dadurch kurzlebiger,
die Maden werden mit dem toxischen Pollen gefüttert und die jetzt schlüpfenden Bienen sind somit noch kurzlebiger.
Die Bienen machen falsche Tänze,
die Flugbienen verirren sich und finden nicht mehr zurück!
Für das Volk existiert die Information „keine Pollentracht“.
Es kommt also kein neuer, anderer, frischer, möglicherweise nicht toxischer Pollen herein!
Auch das Abwehrverhalten ist gestört.
Das Volk wird zunächst nur unmerklich schwächer!
Sanfte Völker werden urplötzlich zu Stechern!
Erste Auffälligkeit für den Imker!
Weil kein neuer Pollen rein kommt, bleibt den Stockbienen nur noch der toxischen Pollen zum fressen!
Immer mehr Bienen werden blöde und machen ihre Aufgaben nicht mehr richtig,
einzelne Maden zeigen unter Umständen jetzt schon diese Sackbrut/Faulbrut ähnlichen Erscheinungen!
Aufmerksame Imker stellen jetzt schon Ungereimtheiten fest, haben aber keine Erklärung dafür (außer Varroa)!
Varroa selbst ist zu diesem Zeitpunkt aber nur schwach vorhanden!
Die Bienen vergessen die Brutzellen zu verdeckeln,
die Bienen halten die Bruttemperatur nicht mehr aufrecht,
dadurch wird die Verdeckelungszeit länger usw.!
Das alles führt dazu, daß der normale Vermehrungsfaktor von 1,5 auf 2 - 2,5 führt!
Verstärkt durch mangelndes Abwehrverhalten kommen Bienen aus bereits zusammen brechenden Bienenständen, welche mitunter keine gute Varroabehandlungen gemacht haben dazu! (besonders in der Rapszeit) oder auch von Völkern die schon in der Obstblüte toxischen Pollen ab bekommen haben (in der Maiszeit)!
Es gibt immer weniger Bienen im Volk, aber die Fläche mit offner Brut wird immer Größer,
gleichzeitig ist die Zahl der Milben auf den Bienen selbst größer,
nahe zu alle Brutzellen werden befallen, es entsteht Vermehrungsfaktor 3 und mehr.
Jetzt erst kommen für den Imker die sichtbaren Varroaschäden !
Das Volk bricht an Varroa zusammen, wenn nichts getan wird!
oder im Falle von Raps (Obst) wo die Völker ja noch stärker sind,
und der Imker Ableger davon gemacht hat, und
vielleicht ein Teil des toxischen Pollen aufgebraucht ist,
und sich auch noch genug gesunde Bienen im Volk befinden,
sich die Völker rein optisch wieder erholen können!
Aber eben mit einem veränderten Varroavermehrungsfaktor!
und mit doch relativ vielen angeschlagenen Bienen, welche ihre Arbeit nicht richtig machen!
Die Völker sind durch die Bank nicht mehr Gesund!
Zur Maiszeit aber besteht in der Regel großer Pollenmangel je nach Gegend!
Die Ableger, welche mit Rapswaben hergestellt werden, fressen dann irgend wann später (wenn die Altbienen ab gehen oder bei schlechtem Wetter) die Pollenreserven und dann geht's wieder wie oben beschrieben los.


Als ich letztes Jahr durch diese Syntome dann zu dem Entschluss kam Sammelbruttürme zu machen, hab ich die Völker ja auf ganz neue Waben gegeben!
also ohne toxischen Pollen!
Die Pollen welche noch auf den Waben vorhanden waren, hatte die Pollenmilbe schon kaputt gemacht und die Bienen haben ihn raus geräumt.
Sie konnten zu dem Zeitpunkt frischen Pollen von der Goldrute sammeln!
Diese Völker haben sich mit der schlüpfenden Brut dann erholt! und sind zwar schwach gewesen, aber durch den Winter gekommen!
Aber die Brutscheunen sind innerhalb von 8 Tagen tot gewesen!
was eigentlich nicht sein dürfte.
Hätte ich die brutfrei gemachten Völker noch dazu mit Oxalsäure behandelt, und somit die Bienen zusätzlich geschwächt bzw. deren Lebenserwartung verkürzt, wären die möglicherweise auch gestorben.

und jetzt was machen wir eigentlich?

wir glauben, wir haben es mit der Varroa zu tun, und kämpfen in Wirklichkeit wie Don Quichotte gegen einen unsichtbaren Feind!

Vielleicht ist das auch der Grund warum Versuche ohne Varroabekämpfung in bestimmten Gegenden (ohne jeglichen toxischen Pollen) funktionieren und bei uns nicht!

Was glaubt ihr?
Oder warum vertrugen früher die Völker weit mehr Varroen als heute?
Warum können wir nicht mehr mit der Behandlung warten bis die Völker brutfrei sind?
Wieso sterben Ableger, die Brutfrei gebildet und behandelt wurden noch vor dem Einwintern an Varroa?
Wieso schlüpfen die Königinnen nicht mehr oder nur die hälfte und dann noch sehr spät?
Warum beobachten wir das alles mehr oder weniger seit Mitte der 90er Jahren, der Zeit also in der Imidacloprid zugelassen wurde?
Imidacloprid sich im Boden anhäuft und jetzt auch in Pflanzen gefunden wird, die nie mit diesem Wirkstoff gebeizt oder gespritzt wurden?
Daher sich die Syntome immer mehr verbreiten?
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Re: Hauterkrankungen

#6

Beitrag von Theo » Mi 13. Okt 2010, 23:07

Bloomy hat geschrieben:Na, fein, dann nichts für ungut :)
Du hattest allerdings geschrieben, eine Überdosierung sei so gut wie ausgeschlossen, da man sich erst ab ca. 1 g pro Tag vergiften könne - was sicher für akute Vergiftungen zutreffen mag, aber es gibt ja darüber hinaus auch noch andere Unerquicklichkeiten... Daher meine Warnung bzw. Hinweis zu empfohlenen Höchstmengen, OK? Ist ja wohl nicht ganz unangebracht, finde ich...
Allerdings.
Man kann nur davor warnen, sich bei ernsteren gesundheitlichen Problemen "Hilfe" aus dem Internet zusammenzugoogeln.
"Der informierte Patient ist allerdings nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen für seinen Arzt: Google-Diagnosen und Forums-Therapien stellen Mediziner immer wieder vor erhebliche Probleme. "Es ist nicht leicht, einem Patienten seinen Hörsturz wieder auszureden, wenn das Internet ihn auf diese Diagnose gebracht hat""
Check im Netz
Wenn Patienten ihre Galle selber spülen
Gruß
Theo

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dobi

Re: Hauterkrankungen

#7

Beitrag von dobi » Mi 13. Okt 2010, 23:47

Hallo,

@ bloomie,

wie verhält es sich damit:

http://www.jodkrank.de/Fazit/fazit.html

klingt ja gar nicht gut.

lg
dobi

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Re: Hauterkrankungen

#8

Beitrag von Saurier61 » Do 14. Okt 2010, 08:33

Hallöle,

das erinnert mich an die D-Fluoretten, für Säuglinge... jetzt wird Fluor sogar ins Trinkwasser gegeben.
Ich hab mich damals geweigert, meinen Kinder Vitamin- D-Tabletten mit Fluor zu geben. Hab auf reine Vitamin-D-Tabletten bestanden.

Und das war richtig.... unsere Kinder hatten weniger Probleme mit Zahnschäden als jene Kinder aus unserem Bekanntenkreis,die Fluor bekamen. Unsere Kiddys haben heute als Erwachsene kaum Füllungen in den Zähnen. Die Kinder der Bekannten schon.

Zusätzliches Jod, Fluor oder sonstige Stoffe haben nichts in unserer Nahrung verloren.
Bei einem Mangel sollte so etwas individuell eingesetzt werden.
Aber nicht mit der Rundumkeule für alle.

Doch an solchen Machenschaften werden wir nichts ändern...
Bleibt nur das Wasser aus dem eigenen Brunnen( wir haben Glück wohnen im Trinkwasserschutzgebiet), Obst und Gemüse aus dem eignen Garten,keine Fertiggerichte, Brot, Kuchen... selbst backen,
reines Salz verwenden.

Lieben Gruß von
Helga
Diplomatie ist... Jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut.....

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Re: Hauterkrankungen

#9

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 14. Okt 2010, 22:18

hallo!

Ich kenne das mit dem gelegentlichen Erde-Essen von den Urköstlern - mir wurde ausdrücklich empfohlen, so oft wie geht eine ungewaschene Karotte frisch aus dem eigenen (weil dort ist es sicherer) Garten zu essen - da war aber vor allem die Rede von irgendwelchen wichtigen Mikroorganismen, die ich so zu mir nehme.
Ich bin ja nun keine Rohköstlerin, aber diese Gewohnheit hab ich mir glatt abgeschaut.
Kinder essen ja auch des öfteren Erde - hat sicher was für sich, und ich glaube kaum, dass man sich daran vergiften kann.
Aber irgendwelchen Nahrungsergänzungsmittel würde ich deshalb auf keinen Fall zu mir nehmen!

liebe Grüße!

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Re: Hauterkrankungen

#10

Beitrag von Bloomy » Fr 15. Okt 2010, 10:31

Hallo,

habe jetzt erst gesehen, dass hier in der Zwischenzeit noch ein paar andere Themen dazugekommen sind...

@ Dobi: Ja, das Thema Jodbelastung / Jodmangel ist in der Tat ein sehr kontrovers diskutiertes! In dem Link von Dir sind ja verschiedene Aspekte dargestellt, Einfluss auf die Schilddrüse, Jodallergie, diese Störungen sind leider bekannt. Ob sie in so hoher Verbreitung auftreten, wie in dem Link genannt, kann ich nicht beurteilen. Allerdings denke ich dennoch, dass es auch in Deutschland bei bestimmten Personengruppen durchaus eine Jodunterversorgung geben kann. Wie gesagt: bei einigen. Insofern halte ich natürlich grundsätzlich überhaupt nichts von einer massenhaften künstlichen Anreicherung von Lebensmitteln! Es muss immer die individuelle Situation betrachtet werden, die sich ja auch im Lauf des Lebens ändern kann.

@ Theo: Für eine sorgfältige individuelle ärztliche Beratung, vor allem in Hinblick auf Krankheitsvorbeugung, langfristige Lebensweisen etc., reichen ja leider unsere Gesundheitssysteme überhaupt nicht aus. (Gerade die Prophylaxe wird doch hier total klein geschrieben. Es wird eben auf das Budget für's laufende Jahr geschaut, nicht darauf, wie sich eine ausbleibende Vorsorge in 10, 20, 30 Jahren in Form von Krankheiten sowohl auf den Menschen als eben auch auf die Kassen auswirken könnte) Daher entsteht natürlich ein großes Bedürfnis bei vielen Menschen, sich anderweitig zu informieren.

@ Saurier61: In Deutschland wird dem Trinkwasser definitiv kein Fluor zugesetzt, und es ist auch nichts derartiges geplant! Wohl wird von behördlicher Seite zur Kariesprophylaxe z.T. eine zusätzliche Fluoridaufnahme empfohlen, sofern die empfohlene Mindestmenge von 0,05 mg pro kg Körpergewicht nicht durch die normale Nahrung erreicht wird, aber ich sehe es wie Du: die Entscheidung darüber sollte individuell erfolgen. Schließlich sind die Ernährungsweisen ja auch extrem unterschiedlich in unserer Gesellschaft, und außerdem tragen außer der Fluoraufnahme ja auch noch weitere Faktoren zur Kariesbildung bei... (Zucker. Hygiene. Gene...)

@ Sabi(e)ne: Imidacloprid etc. - ein heißes Eisen. Ich habe mir mal den Bewertungsbericht der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA von 2008 aus dem Netz gezogen (wenn es Dich interessiert und Du damit was anfangen kannst, findest Du ihn hier, sofern noch nicht bekannt: http://ec.europa.eu/food/plant/protecti ... rep_de.htm)
Dort wird u. a. über Akkumulationsstudien in D und UK berichtet. Die Versuche in UK liefen so ab, dass über sechs Jahre hinweg einmal pro Jahr Gerste aus mit Imidacloprid behandeltem Saatgut auf der selben Fläche bis zur Reife angebaut und abgeerntet wurde. Nach der Ernte wurde das Stroh gehäckselt und untergepflügt. Regelmäßig wurde der Gehalt an Imidacloprid im Boden bestimmt. Während der Versuchsdauer von sechs Jahren wurde kein Plateau erreicht, sondern die Konzentration nahm von Jahr zu Jahr weiter zu. Aus den Zahlen wurden theoretische Halbwertszeiten von über 3 Jahren errechnet. Diese Versuche wurden auf zwei Versuchsgeländen durchgeführt, wo beide Male etwa das gleiche Ergebnis erzielt wurde. Für die Risikobewertung wurden diese Daten jedoch nicht berücksichtigt mit dem Argument, das Unterpflügen des gesamten Strohs stelle keine übliche Praxis dar. Bei den Studien in D wurden Obstplantagen unterhalb der Baumkronen besprüht, teils auf die nackte Erde, teils auf Gras. Grasschnitt wurde als Mulch liegen gelassen. Zur Probenahme wurden die nackte Erde und die grasbedeckte gemischt (finde ich persönlich ein etwas seltsames Vorgehen, "worst case" erfasst man damit jedenfalls nicht). Die Sprühanwendung erfolgte ebenfalls einmal im Jahr über sechs Jahre. Nach drei Jahren erreichte der I.-Gehalt im Boden ein Plateau, danach sank er trotz fortgesetzter Anwendung ab. Halbwertszeiten wurden zunächst als 182 Tage bestimmt, dann nach "Normalisierung" als 80-86 Tage (was diese Normalisierung bedeutet und ob sie sinnvoll ist, weiß ich aus dem Stehgreif nicht).
Also doch ziemlich unterschiedliche Ergebnisse...
In dem Bericht stehen auf den ersten Blick überhaupt eine Reihe recht bedenklicher Fakten. So wird klar gesagt, dass die Sprühanwendung mit einem hohen Risiko für Bienen verbunden ist. Und dies betrifft die korrekte Anwendung! Das allergrößte Problem bei der Anwendung von Pestiziden sind vermutlich sowieso die Fehlanwendungen. Kollegen aus dem Umweltbundesamt erzählten mir schon vor ein paar Jahren, dass sie mehrfach die Durchführung von Feldstudien beantragt hätten, um die tatsächliche Anwendungspraxis zugelassener Pestizide zu überprüfen, diese seien aber jedesmal vom Ministerium (BMU) abgelehnt worden...

Soweit. Falls meine Antworten zu weit vom Thread abschweifen, bitte ich um Nachsicht. Da diese Themen hier alle so nacheinander auftauchten, fand ich erstmal keine bessere Lösung.

Liebe Grüße,

Barbara

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