Pausen, Erholung, Urlaub

[Rohana]

*lach*, ja kam mir heute auch noch in den Sinn, das mein Sohn sowas als eigentliche Bedeutung erwähnt hat. Na, macht ja nix. Vor der Wahl passt das erst recht. Aber erklärt das kurze Stocken und Lachen besser. Aber wenn bei meinem Sohn an der Anlage was passiert, rufen die Polen und inzwischen auch er "kurwa katastroff", der Begriff ist, wie fuck, wohl etwas losgelöst.....

Das erklärt warum unser kleiner Bruder (19, Maurer) zu passender Gelegenheit "kurwa zefix" in seinen nichtvorhandenen Bart murmelt... Aufm Bau ist wohl auch die arbeitende Bevölkerung bunt gemischt, zumindest die unteren Level. Polen, Rumänen, er muss froh sein wenn die Verständigung irgendwie klappt. Auch ne Art interkultureller Austausch

Zurück zum Thema Erholung: Besagter kleiner Bruder erholt sich indem er unser altes Haus Stück für Stück abträgt oder den Kälberstall umbaut oder mir Hochbeete baut.
Ich plane demnächst einen Wellnesstag in einer Therme mit meinem Freund, glaub das ist mir zuträglicher.

[Olaf]

Wir sind wieder hier. Das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln fällt für mich weiterhin aus. Kurwa Katastroff!
Jedenfalls hier leben noch alle Tiere, scheint ihnen nicht schlecht gegangen zu sein, der Garten sieht besser aus als erwartet. Man sollte sich auch nicht so wichtig nehmen und für unentbehrlich halten. Gut, Schwiegervater meint, er freue sich auch aus persönlichen Gründen, dass wir wieder da seien (er hat wohl die Schnauze voll, ist schon Arbeit. FIndet aber die Nippeltränke auch genial.) Kyoungmee hat wahre Heldentaten vollbracht, weil nach der Hälfte der Zeit meine Hühnerklappe ausgestiegen ist. Und wenn sie keine Zeit hatte, arbeiten musste, hat sie ihren Mann beauftragt, die dann eben manuell zu schließen oder zu öffnen und ihm Zettel aufs Händy geklebt. Gute Nachbar sind unbezahlbar, das lehrt solch ein Urlaub auch.
Wir sind noch gar nicht richtig hier. Ich fand es absurd still, wir sind erst Mitternacht hier gewesen, nachmittags haben wir noch den Atlantik gehört, 12 Tage lang, monoton wäre falsch, aber permanent. Ein Flugzeug über uns heute fand ich wie ein deja vu, wir haben den Flugverkehr von Porto schon mitbekommen, ging aber weitgehend im Sound vom Atlantik unter.
Hier heute gleich wieder Bratz, Bandprobe.
Es ist ein Kommen und Gehen. Die haben sich so gefreut, dass wir wieder da sind, und insb. Oli, der viele Jahre in Spanien gelebt hat, (ja, Spanien ist nicht Portugal,) aber er konnte unseren Schmerz verstehen.
Und nächste Woche geht Coco, seine Freundin und auch die zweite Gitrarre von der Band, fürn 3/4 Jahr nach Australien. Machen wir also auf Ankunfts- und Abschiedsparty in Form einer Probe. Was allerdings nur Coco nicht weiß, Samstag bei ihren Eltern gibts die RICHTIGE Party, jetzt tun wir nur so.
Was solls, das Leben muss auch ein bisschen weh tun, sonst ist es keins.
LG
Olaf
PS: Cristina eben zu mir: "Coco gehts irgendwie nicht gut!" "Alles andere wäre unnormal!" Außerdem sind wir uns alle sicher, dass Coco es so lange nicht aushält....

[hobbygaertnerin]

Derzeit meint es das Wetter gut mit uns, ich stelle fest, mit Sonnenschein ist jeder Tag gleich mal um einiges erholsamer.

[Olaf]

Och...wir waren vorhin bei unseren Nachbarn. Holger hat bestimmt: "das Feierabendbier wird bei uns getrunken, wir hatten ja irgendwie noch nicht so richtig Zeit, uns von unseren Abenteuern zu erzählen!"
Also, die sind ja noch ne Nummer mutiger als wir, sind 3 Wochen ohne gebuchte Unterkunft durch Indonesien getängelt. Aber das sind die einzigen, deren Urlaub uns interessiert, und umgekehrt offenbar genauso. Also wir wollen nicht wissen, wie das Essen in irgendeinem beliebig austauschbaren all-incl-Hotel war. Die meiden auch die Touristenströme wie der Teufel das Weihwasser und suchen die echten Menschen, und so war es sehr schön heute.
Zwischendurch, wir saßen draußen, flog eine exakte V-Formation an Wildgänsen, so an die 50, über uns drüber, die Sonne stand so niedrig, dass deren Bäuche selbst wie kleine Sonnen geleuchtet haben, und wir fanden, dass es hier auch sehr schön ist.
Christina mit H, sie ist ja Meeresbiologin, hat mit der kleinen Chinakamera + UW-Gehäuse, die ich auch habe, wohl ziemlich tolle Fotos gemacht, die mailt sie uns. Ich finde das spannend, und, irgendwie müssen wir trotz aller Schönheit wohl immer mal raus aus unserem Kuhkaff.
Wir sind wieder unsicher....mit der Band nach Tugaland....wir beide sind so in uns stimmig, ob das mit anderen gut geht? Eigentlich sind wir schon wieder ab von der Idee.
Und, wir haben die Latte inzwischen so hochgelegt....wir denken grad über Albanien oder Montenegro nach. Leider haben wir aber den PT-Virus. Es ist zum Verzweifeln...
LG
OLaf

[sybille]

Also, die sind ja noch ne Nummer mutiger als wir, sind 3 Wochen ohne gebuchte Unterkunft durch Indonesien getängelt.

So mache ich da nur wenn ich im Urlaub bin! Nur Flug und dann sehe ich weiter. Damit bin ich flexibel und habe die Erholung die ich haben möchte da ich morgens, wenn ich aufstehe, entscheiden kann ob ich den nächsten Bus nehme oder bleibe.

[Olaf]

Also dann hast Du ebenso meinen höchsten Respekt, dafür sind wir doch zu feige.
Ich überleg grad, am längsten haben wir uns über das Wunder der Sprache unterhalten, also insb., wenn man die des andern nicht kann.
Wir waren uns aber schnell einig: Wo immer man hinkommt, man sollte Guten Tag, Bitte, Danke, Entschuldigung, die unteren Zahlen und das Wort für Bier können, dann öffnen sich die Herzen und der Rest findet sich.
Holger kann sogar bisschen griechisch, kamen wir heute drauf. Der ist früher, mit wirklich ganz kleinen Kindern auch auf diese unbesorgte Tour losgezogen, und musste dann einfach lernen.
Ich hatte auch ein komisches Erlebnis, naja, nicht nur eins, aber, mit dem Angler, der mir meine Angel gebaut hat. Der konnte kein bisschen englisch, ich brauchte dringend das Wort morgen. (jetzt wüsst ich es auf pt). Also dass ich morgen wieder komme, Cristina hatte das Essen fertig. "em italiano: domani? "Er: "äh morrrgen?" Da fiel mir die Kinnlade runter!
Er hat mir dann irgendwie, die Sprachen gingen wild durcheinander verklickert, dass sein Sohn in Frankfurt arbeitet und er ihn manchmal besucht. Cristina sagt, das Essen wäre längst fertig gewesen, aber wir hätten so glückselig im Sand gesessen, in den Sand gemalt und palavert, bei den Portus wohl eher falavert, sie wollte nicht stören.
Ich hab mich dann, nach der Geste, dass mich meine Senhora haút, wenn ich nicht gleich komme, mit "muito obrigado" verabschiedet. Grammatikalisch muss das falsch sein, aber irgendwann wird man schmerzfrei, es geht nur um Verständigung. Er sagte dann auch "de nado..."
Cristina war auffallend erfolgreich mit französisch dort. Und sie wiederum sagt, das sei eigentlich so tief eingerostet gewesen, sie staune selber. Diese Gehirnregion, wo die Sprachen sitzen scheinen als Komplex reaktiviert zu werden, nicht die einzelne Sprache.
Vorgestern, es war leider vormittags, ich finde, dass ich den Zungenschlag von tarde richtig gut kann, ging unsere portugisische Ärztin nach Hause, wild telefonierend, sagte aber trotzdem zu mir "Tschüss!" im vorbeilaufen. Ich antwortete "Bom dia!". Da stoppte sie, grinste bis zu den Ohren hoch, sagte auch "Bom dia!" und ging weiter.
Das macht son Spass, wenn man die Angst los ist....und das hat man in seinem Kuhkaff hier nicht. Schlechtes Deutsch kann man hier lernen, ja gut....am besten spricht wahrscheinlich Osman, der Dönermann.
LG
Olaf

[Zottelgeiss]

Albanien oder Montenegro sind doch fast um die Ecke Albanien steht schon seit zig Jahren auf meiner Wunschliste ganz oben, aber vor 12 Jahren, schwanger und mit zwei Kindern unter drei im WoMo, hab ich mich nicht getraut Inzwischen gibt es dort Anfänge von Tourismus, auch und gerade von privaten Anbietern, die hoffen, ihre Dörfer am Leben erhalten zu können. Georgien würde mich auch interessieren.
Im deutschen Sprachgebrach ist die Formulierung "fremde Länder und Kulturen besuchen" leider fast gänzlich verschwunden. Und stimmt schon, fremde Länder werden als Konsumangebot wahrgenommen und genutzt. Das finde ich nicht so schön. Würde es ja auch ätzend finden, wenn sich eine Horde Menschen in meinen Garten hocken und sich dort bespaßen würden. Aber Besuch kriegt doch jeder gern, oder

[bielefelder13]

War jetzt 2 Wochen mit meinem Hund Kanu fahren. Ganz ohne Handy und allem technischem Kram. Erholung pur. Es tut so gut mal nur für sich zu sein und Ruhe von allem zu haben. Jetzt ist der Akku wieder voll und es geht auf zu neuen "Heldentaten".

[sybille]

Also dann hast Du ebenso meinen höchsten Respekt, dafür sind wir doch zu feige.

Probiert es! Fangt langsam an und irh werdet sehen es funktioniert.

Wo immer man hinkommt, man sollte Guten Tag, Bitte, Danke, Entschuldigung, die unteren Zahlen und das Wort für Bier können, dann öffnen sich die Herzen und der Rest findet sich.

Genau Dazu sollt man sich noch etwas in der Gebärdensprache auskennen falls gar nichts mehr geht. Schlafen und essen ist ziemlich international in der Gebärdensprache

War jetzt 2 Wochen mit meinem Hund Kanu fahren. Ganz ohne Handy und allem technischem Kram. Erholung pur. Es tut so gut mal nur für sich zu sein und Ruhe von allem zu haben.

Das glaube ich Dir gerne das das Erholung pur war!!! Handy nehme ich übrigens im Urlaub auch nie mit.

[Olaf]

Also in Deutschland haben wir das ja auch schon gemacht, so auf blauen Dunst los, und gern auch mit Kanu auf dem Dach. Aber das gilt nicht so richtig, wenns grob schief läuft, kann man immer noch in einem Ritt nach Hause fahren und außerdem hat man auch kein Sprachproblem.
Naja, immerhin, auch hier in D. hat man schon Erlebnisse, die einem vorgeplant bzw. vorgebucht entgehen würden.
LG
Olaf