Erste Hilfe

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Rati
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Erste Hilfe

#1

Beitrag von Rati » Mo 17. Okt 2016, 11:59

Um nicht weiter vomThema des Ursprungstraeds abzulenken mach ich einen neuen auf.
Den es geht hier um etwas sehr wichtiges.
Die ersten Beiträge sind Zitate zum besseren Verständniss.
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Rati
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Re: Erste Hilfe

#2

Beitrag von Rati » Mo 17. Okt 2016, 12:00

Rati hat geschrieben:
Thomas/V. hat geschrieben:...Wenn mein Nachbar einen Herzinfarkt hat, während wir grad reden, dann lade ich den ins Auto und fahre ins Krankenhaus und warte nicht auf den Notarzt.
Und das Unfallopfer in meinem Beispiel ist womöglich auch gestorben, bis der Notarzt kommt, hätte aber überlebt, wenn ich es selber in die Notaufnahme geschafft hätte....
An alle die das Ernst nehmen würden.
Leute AUF KEINEN FALL so aggieren!!

Der Notarzt ist immer schneller am Unfallort als ein privat PKW (der kein Blaulicht hat und bei missachtung der Verkehrsregeln im schlimmsten Fall selber noch einen Unfall baut) im Krankenhaus sein kann.
Außerdem ist bei einem Rettungseinsatz alles auf den Notfall vorbereitet wenn der Patient im Krankenhaus ankommt. Wenn ihr ihn selber hinfahrt sind dort alle ahnungslos bis ihr zur Tür herein platzt.

Macht einen Erste Hilfe kurs, dort lernt ihr wie ihr mit einfachen Mitteln eine in Not geratene Person (egal ob Unfall oder Herzinfakt) so weit stabilisieren könnt das sie mit hoher Wahrscheinlichkeit überlebt bis das Rettungsteam kommt.
Die haben alles dabei um schon auf dem Weg zum Krankenhaus effektiv helfen zu können.
Erste Hilfe zu leisten ist nicht schwer und um ein vielfaches sinnvoller also kopflos menschen ins Auto zu packen und loszurasen.

Grüße Rati
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Re: Erste Hilfe

#3

Beitrag von Rati » Mo 17. Okt 2016, 12:01

Thomas/V. hat geschrieben:
Rati hat geschrieben:Der Notarzt ist immer schneller am Unfallort als ein privat PKW (der kein Blaulicht hat und bei missachtung der Verkehrsregeln im schlimmsten Fall selber noch einen Unfall baut) im Krankenhaus sein kann.
Außerdem ist bei einem Rettungseinsatz alles auf den Notfall vorbereitet wenn der Patient im Krankenhaus ankommt. Wenn ihr ihn selber hinfahrt sind dort alle ahnungslos bis ihr zur Tür herein platzt.
Das nächste KH ist mit dem Auto keine 10 Minuten entfernt. Wenn ich dort anrufe und sage, das ich gleich vorbei komme, weil jemand umgekippt ist, dann bin ich in 10 Minuten in der Notaufnahme. Rufe ich an, das sie einen Rettungswagen schicken sollen, dann dauert es mindestens 10 Minuten, bis der da ist, noch mal 10 Minuten, bis der wieder im KH ist. Schneller als ich kann der auch nicht fahren, weil die Strecke kurvenreich ist, da nutzt auch kein Blaulicht was..
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Re: Erste Hilfe

#4

Beitrag von Rati » Mo 17. Okt 2016, 12:02

Adjua hat geschrieben:.... Denken hilft nicht viel, wenn man nicht sachkundig ist. In 10 Minuten ist ein Patient mit Atemstillstand nicht mehr zu retten (höchstens 3 Minuten übersteht man ohne Folgeschäden) oder verblutet.

Blutstillung und Herzmassage kann jeder in ein paar Stunden lernen. Im Fall dass die Sache interessiert, und nicht das Schimpfen auf die da oben. Der Ersthelfer, der das macht, was er als Führerscheinbesitzer können sollte, kann auf den Notarzt warten. Und den Verunfallten retten.
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Re: Erste Hilfe

#5

Beitrag von Rati » Mo 17. Okt 2016, 12:03

Thomas/V. hat geschrieben:
Rati hat geschrieben:und so zu fixieren das sie dir nicht ins Lenkrad fällt.
Stimmt, ich bin ja auch so dämlich, das ich den nicht auf die Rückbank legen würde, zumal ich den da wesentlich besser rein hieven könnte als auf den Beifahrersitz...
und dann tackerst du ihn auf der Rückbank fest damit er nicht runterrutscht oder was?

Du hast sicherlich von ner menge Sachen viel Ahnung, aber du hast noch nie mit einem vor schmerzen schreienden oder krampfenden menschen oder gar mit einer bewustlosen Person ohne jede Körperspannung zu tuen gehabt sonst wäre dir klar was für einen Blödsinn du da erzählst.

Noch mal, probier es einfach aus.
Lass einen Kumpel das Opfer spielen, schlepp ihn von der Küche in dein Auto und und dann fahr zum Krankenhaus. Und stoppe die Zeit.
Zusätzlich könntest du mal jemanden der einen Herzinfakt hatte fragen wie sich das anfühlt und was seine Einschätzung zu dieser vorgehensweise hat.


Grüße Rati
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Re: Selbstversorgung nicht gewollt vom Staat?

#6

Beitrag von fuxi » Mo 17. Okt 2016, 13:05

Adjua hat geschrieben:Leute, genau dafür gibts Ersthelfer und Notärzte. Ersthelfer kann jeder von uns sein und jeder von uns sollte dazu in der Lage sein. EH ist nämlich einfach! Kein Ersthelfer kann einen Schlaganfall bei einem Bewusstlosen sicher diagnostizieren. Braucht er auch nicht. Der Ersthelfer sieht Blutung, Atmung und Herzstillstand und handelt entsprechend. Und jeder sollte wissen: Blutverlust (Schlagader) und Herzstillstand vertragen keinen 10-min-Transport, nicht mal 5 Minuten und auch nicht drei.

Klarerweise darf ich jemanden, der bei Bewusstsein ist und vielleicht einen Schlaganfall hat und sonst nix ins KH fahren, das heisst, wenn die Verkehrslage es voraussichtlich erlaubt und die Rettung nicht schneller ist (weil Blaulicht). Alles andere, was zeitkritisch sein könnte, hat mit Blutung oder Herzstillstand zu tun, und da ist ein Transport höchstwahrscheinlich Ursache für Tod oder bleibende Schäden. Alles andere kann warten, bis der Notarzt kommt.

Man kann im Auto nicht reanimieren. Es zählt aber jede Sekunde, buchstäblich. Also nicht transportieren, auch nicht, wenn das KH nebenan ist, ganz ernsthaft.


Fragt mal einen Rettungsmenschen, wie viele Leute er schon erfolglos reanimiert hat, weil die Leute den Bewusstlosen einfach gelassen haben, ohne zu reanimieren (egal ob am Weg zum KH oder zuhause).

Daher: Erste Hilfe lernen und nicht Blödsinn verzapfen. Sorry.
Volltextzitat, weil wichtig!
Und wenn ihr dann (bevorzugt, nachdem ihr bereits einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht habt) irgendwo Ersthilfe leistet, seid ihr übrigens (in Deutschland) auch vom ach-so-bösen Staat versichert. Wenn also der/die Verletzte oder die Hinterbliebenen euch verklagen; wenn während der Ersthilfe irgendwas kaputtgeht oder ohne es zu bezahlen verwendet werden muss; wenn euer Hemd vollgeblutet ist; ... all diese Dinge sind von dieser automatischen Versicherung, die komplett steuerfinanziert ist, abgedeckt.
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

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Re: Erste Hilfe

#7

Beitrag von Adjua » Mo 17. Okt 2016, 15:42

Die Rettung hat normalerweise das Ziel, in fünf Minuten an jedem Unfallort zu sein. Das geht aber (Verkehr, entlegene Lagen) nicht immer. Schneller gehts nicht. Deswegen sind die Ersthelfer (=wir alle) so wichtig, weil auch 5 Minuten in wirklich ernsthaften Fällen schon viel zu lange sind.

Im letzten Kurs saß ein Paar, das sich freiwillig (nicht wegen Führerschein) in den Kurs gesetzt hat. Die beiden haben drei Kinder, ihr Neunjähriger ist vor kurzer Zeit fast ertrunken. Sie hatten Glück, dass ein guter Ersthelfer vor Ort war, der den Kleinen so lange effizient reanimiert hat, bis die Rettung kam. Im KH haben sie gesagt, dass nur wegen dieses Ersthefers das Kind noch lebt. Es ist sogar ohne Schäden davongekommen. Dieses Kind wäre sonst behindert oder tot.

Die Eltern waren dabei, hatten aber alles schon wieder vergessen, was sie einmal über Reanimation gelernt habe. Die haben sich fürchterlich hilflos gefühlt, daher wollten sie jetzt den Kurs machen. Das war eine sehr berührende Geschichte.

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Re: Erste Hilfe

#8

Beitrag von Rohana » Mo 17. Okt 2016, 17:13

Ich werde in Kürze zusammen mit meinem Partner einen Erste-Hilfe-Kurs machen. Wir wohnen am Arsch der Welt, auch wenn die Hubschrauber nicht weit weg sind, in 5 min ist hier niemand... und lernen schadet nie. Das was ich vom Führerschein noch weiss ist inzwischen so gut wie nicht mehr existent.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Erste Hilfe

#9

Beitrag von Thomas/V. » Mo 17. Okt 2016, 17:42

@ Rati: Eigentlich ging es im von mir unbedacht aus dem Ärmel geschüttelten Beispiel nur darum, das "Solidarität" etwas anderes ist als "Dienstleistung".
Ansonsten versuche ich natürlich, je nach Situation so zu handeln, wie es sinnvoll erscheint und mich nicht nur auf Vorschriften zu verlassen.
Mag ja sein, das heutzutage "jeder" immer und überall ein Handy dabei hat, um den Notarzt zu rufen, ich gehöre nicht dazu und muß folglich eine Entscheidung treffen, bevor sie mir jemand abnehmen kann. Und wie diese aussieht, muß eben im konkreten Fall entschieden werden.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Erste Hilfe

#10

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mo 17. Okt 2016, 20:31

Leider oder eher Gott sei Dank hat EH nicht immer nur mit Reanimation zu tun, allerdings können die wenigsten die Basics.

1. Unfallstelle absichern, da sollte man wissen wo das Warndreieck im Auto verstaut ist, und man sollte wissen wo es im gegebenen Fall auch aufzustellen ist.
2. Notruf betätigen, man sollte meinen jeder hat ein Handy, wenn’s allerdings um EH geht weiß kaum jemand Bescheid.
3. Maßnahmen der Ersthilfe ergreifen

Für die ersten beiden Punkte braucht keiner einen EH Kurs, dass muss sitzen.

Bei meinen letzten beiden Unfällen (Radfahrer ohnmächtig mitten auf einer Kreuzung, Moped geschnitten von einem Autofahrer kam zu Sturz), wo ich als Ersthelfer zu gegen war, war ich höchst erstaunt das die anwesenden Menschen außer Gaffen nicht viel können.
Da sollte man meinen, dass die Risikogruppe Motoradfahrer (standen auf der Gegenspur und gafften) irgend einen Tau von EH hat, oder zumindest von den ersten beiden Punkten, war aber leider nicht so, erst nach meiner lautstarken Intervention indem ich die Gaffer auffordertet (und das kann ich ziemlich resch wenn’s ums Leben geht) waren sie auch willig meinen Anordnungen Folge zu leisten.

Da könnte ich heute noch schreien über so viel Ignoranz und Dummheit.

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