Erfahrung mit salzfrei?
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Aktuelle Mitteilung: Im Bereich Gesunderhaltung können Themen wie gewohnt diskutiert werden, mangels Forenkompetenz können wir allerdings keinen Bezug zum Themenkomplex Corona/SARS-CoV-2/COVID-19 sowie Heilungsversprechen zulassen.
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Re: Erfahrung mit salzfrei?
Gerade fällt mir dazu noch der Versuch im AÖZA vom letzten Sommer ein. Ethnobotaniker, Experimentalarchäologen und weiss der geier wer noch haben da 6 Wochen Steinzeitleben durchgezogen. Nach einiger zeit sprachen wir mit dem Leiter. Er sagte, die hätten nach kurzer Zeit einen Janker nach Kohlehydraten bekommen und sich Kalmuswurzeln ausgebuddelt und einigen schmecke das Essen fad. Er selber esse, wie einige andere auch, sonst auch natürlich und demnach relativ salzfrei (und ja, auch ich meine zusätzlich zugesetztes Salz - logischerweise ), ihn würde das nicht weiter stören und ansonsten würde man in der Natur schon Salz finden - die Tiere können das ja auch.
Ich weiss nicht, ob die Ergebnisse dieses Versuchs (schon) veröffentlicht sind. Er ist aber in jedem Fall ansprechbar und freut sich sicherlich, wenn man ihn zu speziellen Erfahrungen befragt. (Über Winter ist er AFAIK in Afrika, aber einen Versuch ist's wert).
Ich weiss nicht, ob die Ergebnisse dieses Versuchs (schon) veröffentlicht sind. Er ist aber in jedem Fall ansprechbar und freut sich sicherlich, wenn man ihn zu speziellen Erfahrungen befragt. (Über Winter ist er AFAIK in Afrika, aber einen Versuch ist's wert).
Re: Erfahrung mit salzfrei?
Danke für deine Infos und den Link, Oli.
Das mit dem "fad" schmeckenden Essen ist auch interessant. Essen, das schmeckt, wie es schmeckt, schmeckt fad - aha. Warum?
Und wenn es nicht mehr fas schmeckt, weil es zB gesalzen ist - was ist dann besser? Der "Geschmack", klar, aber welche Funktion hat "guter" Geschmack? Warum hat sich die Evolution guten Geschmack ausgedacht, der "fades" Essen irgendwie überragt?
Irgendwo las ich von jemandem, der wortreich beklagte, dass er jedes "laster" lassen könne, das Salz aber eine zu starke Macht hätte. Was geschieht da?
Und du schreibst, der Mensch würde Salz "schon finden" in der NAtur.
Auch spannend. Wo gibt es Kochsalz? Am Meer, bei Salzlagerstätten. Und dazwischen?
Gestern war ich im Supermarkt und da fand ich kaum etwas Essbares, das kein Salz enthielt (dann enthielt es sehr sicher Zucker...). Heute scheint das Finden von Salz kein Problem zu sein, zumindest im Supermarkt und die NAchsuche nach Salz treibt Menschen (und Tiere - die Salzlecke dient den Jägern zum Anlocken des Wildes) unsteuerbar an, ein ganzes starker Antrieb scheint das.
Und Hausfrauen salzen /und zuckern) ein Essen stärker wenn dies für Gäste ist. Damit es "besser" schmeckt.
Die Gier nach Kohlehydraten ist nachvollziehbar - Fett ist selten und schwer zu bekommen "in der Natur" und Fleisch auf dauer vielleicht zu anstrengend für den körper und insbesondere für die Energiebereitstellung. Kaninchenhunger.....
Alles in allem: es bleibt spannend und scheinbar ein sehr heißes Thema, dem unhinterfragte Wiederholungen "der Mensch braucht doch Salz" und "sonst schmeckt das Essen nicht" möglicherweise nicht gerecht werden.
Wie lebt es sich ohne (zugesetztes - ich wiederhole das....) Salz im "normalen" mitteleuropäischen Leben?
Warum löst Salz so starkes Verlangen aus, das ungesalzenes Essen / Brot unzumutbar "schmecḱt nicht" erscheint?
Wie lange kann ein mensch in Salzkarenz leben? Hat man schon mal gehört, dass Menschen an Kochsalzmangel (ich spreche nicht von NAtriummangel!!!) gestorben sind?
Fragen über Fragen.....
Nochmal DANKE für deine Denkanstöße!
LAndfrau
Das mit dem "fad" schmeckenden Essen ist auch interessant. Essen, das schmeckt, wie es schmeckt, schmeckt fad - aha. Warum?
Und wenn es nicht mehr fas schmeckt, weil es zB gesalzen ist - was ist dann besser? Der "Geschmack", klar, aber welche Funktion hat "guter" Geschmack? Warum hat sich die Evolution guten Geschmack ausgedacht, der "fades" Essen irgendwie überragt?
Irgendwo las ich von jemandem, der wortreich beklagte, dass er jedes "laster" lassen könne, das Salz aber eine zu starke Macht hätte. Was geschieht da?
Und du schreibst, der Mensch würde Salz "schon finden" in der NAtur.
Auch spannend. Wo gibt es Kochsalz? Am Meer, bei Salzlagerstätten. Und dazwischen?
Gestern war ich im Supermarkt und da fand ich kaum etwas Essbares, das kein Salz enthielt (dann enthielt es sehr sicher Zucker...). Heute scheint das Finden von Salz kein Problem zu sein, zumindest im Supermarkt und die NAchsuche nach Salz treibt Menschen (und Tiere - die Salzlecke dient den Jägern zum Anlocken des Wildes) unsteuerbar an, ein ganzes starker Antrieb scheint das.
Und Hausfrauen salzen /und zuckern) ein Essen stärker wenn dies für Gäste ist. Damit es "besser" schmeckt.
Die Gier nach Kohlehydraten ist nachvollziehbar - Fett ist selten und schwer zu bekommen "in der Natur" und Fleisch auf dauer vielleicht zu anstrengend für den körper und insbesondere für die Energiebereitstellung. Kaninchenhunger.....
Alles in allem: es bleibt spannend und scheinbar ein sehr heißes Thema, dem unhinterfragte Wiederholungen "der Mensch braucht doch Salz" und "sonst schmeckt das Essen nicht" möglicherweise nicht gerecht werden.
Wie lebt es sich ohne (zugesetztes - ich wiederhole das....) Salz im "normalen" mitteleuropäischen Leben?
Warum löst Salz so starkes Verlangen aus, das ungesalzenes Essen / Brot unzumutbar "schmecḱt nicht" erscheint?
Wie lange kann ein mensch in Salzkarenz leben? Hat man schon mal gehört, dass Menschen an Kochsalzmangel (ich spreche nicht von NAtriummangel!!!) gestorben sind?
Fragen über Fragen.....
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LAndfrau
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)
- Minze
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Re: Erfahrung mit salzfrei?
Was mir aufgefallen ist - seit mein Gemüse aus dem Garten kommt, würze ich sehr viel weniger, denn es schmeckt ganz einfach. Und gutes Fleisch braucht m.M. nach gar kein bis ganz wenig Salz.
Mein Gedanke, ein gutes Grundprodukt kommt ohne viel Würze aus und bringt guten Geschmack einfach mit.
Ist jetzt zwar o.T. aber vielleicht eine Überlegung?
Mein Gedanke, ein gutes Grundprodukt kommt ohne viel Würze aus und bringt guten Geschmack einfach mit.
Ist jetzt zwar o.T. aber vielleicht eine Überlegung?
Liebe Grüße
Minze
Minze
Re: Erfahrung mit salzfrei?
mit zugesetztem Salz oder Zucker schmeckt das Essen nicht besser, sondern intensiver - und je öfter das passiert, desto höher ist die Reizschwelle für die Geschmacksknospen, also wieder ein >mehr<. Frisches Gemüse, das natürlich gewachsen ist - ohne Überdüngung und Schnellwachstum - hat einen intensiveren Geschmack und braucht deswegen weniger Salz oder Zucker als Geschmacksverstärker.
liebe Grüße
Lehrling
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Re: Erfahrung mit salzfrei?
Denke ich auch.Minze hat geschrieben:Was mir aufgefallen ist - seit mein Gemüse aus dem Garten kommt, würze ich sehr viel weniger, denn es schmeckt ganz einfach. Und gutes Fleisch braucht m.M. nach gar kein bis ganz wenig Salz.
Mein Gedanke, ein gutes Grundprodukt kommt ohne viel Würze aus und bringt guten Geschmack einfach mit.
Ist jetzt zwar o.T. aber vielleicht eine Überlegung?
Wildgewachsene Lebensmittel haben eine höhere Nährstoffdichte und damit auch intensiveren Geschmack.
Ißt man kultivierte oder gar industriell hergestellte Lebensmittel, fehlt einem "irgendwas" und man versucht, durch Zugabe von Salz oder anderen Verstärkern, den Körper zu täuschen, ihm vor zu machen, er hätte alle Nährstoffe zu sich genommen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!
Re: Erfahrung mit salzfrei?
Ich denke, dass tierische Lebensmittel mehr Salze enthalten als pflanzliche, wilde mehr als aufgeblasene Kulturpflanzen. Ausserdem gibt es Solequellen.Landfrau hat geschrieben:Danke für deine Infos und den Link, Oli.
Und du schreibst, der Mensch würde Salz "schon finden" in der NAtur.
Auch spannend. Wo gibt es Kochsalz? Am Meer, bei Salzlagerstätten. Und dazwischen?
[...]
Wie lebt es sich ohne (zugesetztes - ich wiederhole das....) Salz im "normalen" mitteleuropäischen Leben?
Warum löst Salz so starkes Verlangen aus, das ungesalzenes Essen / Brot unzumutbar "schmecḱt nicht" erscheint?
Wie lange kann ein mensch in Salzkarenz leben? Hat man schon mal gehört, dass Menschen an Kochsalzmangel (ich spreche nicht von NAtriummangel!!!) gestorben sind?
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LAndfrau
Die Angewohnheit der (meisten?) urtümlich lebenden Menschen, vom erlegten Wild zunächst die blutreichen Eingeweide zu essen könnte durchaus auch etwas mit Salzen zu tun haben denn wenn ich nicht irre, steckt in den Körperflüssigkeiten auch relativ viel Salz.
Notfalls könnte man die Salze aus dem Urin sieden oder auf andere abenteuerliche Ideen kommen ... wenn der Salz-Turkey zu stark wird.
Demnach könnte es also so sein, dass Menschen, die sich natürlich (bezogen auf die traditionelle Art in diesem Kulturkreis) ernähren (also mit Tieren und Wildpflanzen auf der Speisekarte) keine Probleme mit einer Unterversorgung haben.
Der moderne Mensch, der sich überspitzt gesagt bei affenartiger Mittagshitze hinaus begibt, treibende Genussmittel trinkt, ärmere Kulturpflanzen verzehrt und auf tierische Lebensmittel verzichtet ist sicherlich anfälliger für Mangelerscheinungen, die dann vielleicht zu Reizleitungsschwierigkeiten des Herzmuskels führen noch bevor der Diabetes oder sonstwas zuschlägt. (Ich nehme mich vom modernen Menschsein ausdrücklich nicht aus)
Ich habe ebenfalls für die Denkanstöße zu danken, für mich war zwar immer klar, dass mir Salz nicht sehr gut bekommt, habe aber nie wirklich tiefer über das Thema frühere Salzversorgung & natürliche Salzversorgung nachgedacht. Ist schon interessant und sicher werde ich die Steinzeitmenschen bei der nächsten Begegnung zu dem Thema explizit befragen.
Re: Erfahrung mit salzfrei?
Nur weil das jetzt schon ein paar Mal da stehtLandfrau hat geschrieben:Warum löst Salz so starkes Verlangen aus, das ungesalzenes Essen / Brot unzumutbar "schmecḱt nicht" erscheint?
Ich vergesse manchmal auf die eineinhalb Teelöffel Salz ins Brot und - es schmeckt genauso gut! Ehrlich jetzt, sooo schlimm ist das nicht.
@Oli: Blut trinken bringt noch mehr Salz - und ich weiß nicht, ob es ausgrechnet das Salz ist, was die Naturvölker in den Eingeweiden suchen - ?
- Thomas/V.
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Re: Erfahrung mit salzfrei?
Stimmt, Ina. Der salzigste "Körperteil" ist das Blut.
Die Innereien haben bestimmte Fette und Vitamine in höherer Konzentration als im Muskelfleisch.
Die Innereien haben bestimmte Fette und Vitamine in höherer Konzentration als im Muskelfleisch.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!
Re: Erfahrung mit salzfrei?
Landfrau, hab in einer alten Schrot und Korn-Zeitung geschmökert und bin dabei auf die Frage gestoßen, warum wir so extrem auf Süßes und Salziges stehen - Süßes steht für kohlehydratreich, bringt Energie, war in der Steinzeit nie zuviel vorhanden.
Salziges kennt der Körper instinktiv als Mineralstoffquelle - in der Natur enthalten leicht salzig schmeckende Nahrungsmittel immer auch andere Mineralsalze!
Also braucht der Körper einfach mehr Minerale - diese Theorie ist einer Überlegung wert, finde ich jetzt ...
Salziges kennt der Körper instinktiv als Mineralstoffquelle - in der Natur enthalten leicht salzig schmeckende Nahrungsmittel immer auch andere Mineralsalze!
Also braucht der Körper einfach mehr Minerale - diese Theorie ist einer Überlegung wert, finde ich jetzt ...
- lianehomann
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Re: Erfahrung mit salzfrei?
Stimmt, ich vergesse das auch schon mal und für mich persönlich ist das auch nicht schlimm. Allerdings beschweren sich andere, denen ich dieses ungesalzene Brot vorsetze, dann schon darüber (wie auch sonst gerne mal nach dem Salzstreuer gefragt wird, wenn ich gekocht habe).Hat sicher mit den sonstigen Salz-Verzehrsgewohnheiten zu tun.ina maka hat geschrieben:Ich vergesse manchmal auf die eineinhalb Teelöffel Salz ins Brot und - es schmeckt genauso gut! Ehrlich jetzt, sooo schlimm ist das nicht.