Erfahrung mit salzfrei?

[Landfrau]

Selam aleikum,

Bekannte von uns essen salzfrei - also ohne den Speisen zugesetztes Natriumchlorid.
Beide sind in bester Verfassung und schwören auf "salzfrei".

Nun gibt es im Internet zu jedem Lebensmittel Leute, die es verdammen und Leute, die es in den Himmel heben.
Ausnahme: Kohl, da scheint man sich einig zu sein, dass der "gut" ist.
und: Salz(frei) - das Thema rührt keiner an. Außer geschäftemachern mit Meer- oder Himalayasalz.

Ich wüsste gern, ob hier - und es tummeln sich ja vorrangig kluge und kritische Leute in diesem Forum - noch weitere Salzfrei - Esser sind. Und wie es euch damit geht.

Worum es mir nicht geht: Eine theoretische Erörterung der Frage, ob nun das Jod, die Hilfsstoffe, das Meer oder der HImalaya oder die Menge das Salz (Natriumchlorid) gut oder böse machen. Und dass "der Körper das braucht" habe ich auch schon gehört. Unsere Bekannten leben aber schon seit 6 JAhren salzfrei - hmmm.

Es geht mir um praktische Erfahrung mit "kein Salz ins Essen".

Wie lange dauerte der Entzug?
Was hat sich körperlich / mental verändert?
Wie schmeckt das Essen jetzt?
Wie geht ihr mit EInladungen / Gästeessen um?
Wie löst ihr die Aufgabe der Außerhausverpflegung falls erforderlich?
Welche Symptome treten auf, wenn doch mal Salz gegessen wird?

Ich möchte gerne ausloten, ob die Beobachtungen der Bekannten bestätigt werden können oder ob deren Wohlsein evtl. anders begründet sein muss.
Daher die Frage, ob es noch mehr Salzfreie gibt - hier.

dank und Gruß, Landfrau

[Lehrling]

salve,
ich hab viel grüne Smoothies auf meinem Speiseplan und die sind ja nun salzfrei. Manchmal überkommt mich ein regelrechter Salzappetit, und dem gebe ich dann nach. Danach geht es wieder ein ganze Weile ohne. Also ganz ohne Salz ist wohl nicht so gut.

liebe Grüße
Lehrling

[christine-josefine]

meine Tochter hat in ihrer veganen Anfangsphase auch auf Salz verzichtet
ist ihr - meiner Meinung nach - ihrer sowieso - gut bekommen - war ca. 1 Jahr
aber jetzt salzt sie wieder normal, seit sie im Tushita (vegan-vegetarisches Lokal in München) bäckt und dort auch essen kann

bei salzfrei habe ich immer die Erinnerung an ein Buch meiner Kindheit: "Die Höhlenkinder"
Kurzfassung hier: http://www.amazon.de/Die-H%C3%B6hlenkin ... 3440116654

und da wird beschrieben, dass die Kinder sich bald immer müde und antriebsls fühlen, bis sie einen Salzstein finden

off topic: dieses Buch kann ich wirklich empfehlen, habe es immer wieder gerne gelesen

[Oli]

Es geht mir um praktische Erfahrung mit "kein Salz ins Essen".

Wie lange dauerte der Entzug?
Was hat sich körperlich / mental verändert?
Wie schmeckt das Essen jetzt?
Wie geht ihr mit EInladungen / Gästeessen um?
Wie löst ihr die Aufgabe der Außerhausverpflegung falls erforderlich?
Welche Symptome treten auf, wenn doch mal Salz gegessen wird?

- Eher Wochen als Monate.
- Keine Ödeme, niedrigerer Blutdruck, weniger Durst.
- Natürlicher, der Eigengeschmack kommt mehr raus.
- Jeder kann sein eigenes Essen (ver)salzen wie er lustig ist, meine Gerichte enthalten meist genug Speck oder Räucherware, die es salzig machen für unseren Geschmack.
- Außerhausverpflegung ist schwierig. Fast immer schmeckt es mir zu salzig und manchmal eben auch ungeniessbar. Wir benutzen selten Restaurants und wenn eher bessere, die benutzen erfahrungsgemäss eher nicht so viel Salz. Der Grieche um die Ecke wäre eher Kategorie 'ungeniessbar'.
- Ödeme (dicke Klüsen vor allem) und schrecklicher Durst über die ganze Nacht. Daraufhin schlaflose Nächte mit Herzpochen und dem Schwur, NIE WIEDER derart viel Salz aufzunehmen.

Edit zur Ergänzung: Wir verzichten wie man lesen kann nicht völlig auf Salz, sondern salzen nicht zusätzlich zu den salzigen Zutaten. Wichtiger als Doktrinen finde ich auf die Instinkte zu hören, wenn mein Körper nach Salz verlangt weil ich zufällig 6 Stunden in der Hitze gearbeitet habe nehme ich natürlich eine Extraportion zu mir.

[si001]

Wichtiger als Doktrinen finde ich auf die Instinkte zu hören,

Genau das ist es! Aber es ist jedem seine Entscheidung. Bei dem salzarm Faden hast du schon gelesen, oder? Da gibts auch eine paar Tipps für "Salzersatz".

[Landfrau]

Danke für alle Neuigkeiten!

Insgesamt bestätigen sie die Meinung aus unserem Umfeld, die verquollenen Augen und Wasseransammlungen wurden auch berichtet.

Von Salzappetit hatten wir bisher nichts gehört, aber ich bin sicher,,träte der auf, würden die beiden dem nachgeben. Scheint aber ausgeblieben zu sein über die Jahre.

Möglicherweise ist es anders, wenn man richtig arbeitet, so wie es heute keiner mehr tut,. bspweise im Juli mit der Sense Getreide mähen den ganzen Tag ....das kann man vermutlich nur, wenn man Salz und Wasser regelmäßig nachfüllt.

Freue mich, dass hier noch weitere Salzfrei - Erfahrene sind, ist eine Seltenheit!!

Danke, LAndfrau

[strega]

Ich salze fast nie zusätzlich wenn ich selbst koche. Ausser im Sommer, wenn es tierisch heiss ist und ich viel schwitze.
Ich esse Käse, da ist eh Salz enthalten. Ich esse hin und wieder Rohschinken, dito dort. Die sardische Salami hat einiges Salz intus, manchmal lasse ich mir bei meinem Lieblings-Käsedealer ein Scheibchen davon anbieten.

An den Salat kommt Olivenöl und Zitrone und Pfeffer. Ins Gekochte kommen Gewürze.
So im Grossen und Ganzen fühl ich mich gut damit.
Hatte mal ein paar Zysten, ich meine, die sind seit ich nicht mehr grossartig salze verschwunden, ok, aber das ist nicht eindeutig als Ursache zu fixieren.

Wenn ich aber merke, dass ich Leistung abbaue und die Füsse irgendwie schwerer als sonst hebe, dann tut mir eine Prise Salz gut.
Beim Laufen merke ich den Unterschied deutlich, da geht auf Dauer bei mir nix komplett ohne Salz. Oder wenn ich mal wieder im Garten ein paar Stunden gehackt habe.

[Sabi(e)ne]

Ich hab mal ein halbes Jahr ohne jedes Gewürz gegessen - rein vegetarisch und roh - natürlich im Sommer - im Winter kann ich mir das nicht mal vorstellen.
Effekte: ich bekam trotz guter Zahnhygiene massig Zahnstein innerhalb von zwei Monaten.
Anscheinend legt der Körper das zuviel an Mineralien da zuerst ab.

[Benutzer 72 gelöscht]

hm, wer Fleisch und Milch zu sich nimmt, lebt nicht salzfrei!
Wer gesalzene Konserven isst, erst recht nicht....

Mein Essen salze ich gar nicht gerne - mir schmeckt es ohne meistens besser.
Hühnersuppe ganz ohne zusätzliches Salz schmeckt viel intensiver, finde ich, und zu Salat gab ich noch nie Salz - das passt nicht.
Ich tu mir aber schwer, den Geschmack zu beschreiben, sorry.
Die Suppe schmeckt irgendwie "fettiger" und leicht süß, der Salat frischer und etwas bitterer als mit Salz.

Dass es irgendwelche Auswirkungen auf die Gesundheit hätt, ob ich mal ein paar Wochen salzfrei esse oder dann wieder eher salzig, hab ich nicht bemerkt.
In meiner letzten Schwangerschaft hab ich beinah jeden Tag stark gesalzene Erdnüsse gegessen.
Ich habe wenig zugenommen, hatte null "Wasser" und nach der Geburt fast sofort mein altes Gewicht wieder.
Also kann es nicht am (zuvielen) Salz liegen.

Wenn ich länger kein Salz esse und dann doch wieder, hab ich mehr Durst - in der salzarmen Phase (salzfrei wäre wie gesagt in meinen Augen auch ohne Milch und Fleisch), empfinde ich eine Abneigung gegen Leitungswasser und trinke auch deutlich weniger.
ob das gesund ist oder nicht??

[IngeE]

Ich denke mal, der Punkt ist, auf seinen Körper zu hören.
Ich verkaufe schon seit Jahren ungesalzene Butter auf dem Markt und wenn wir dann morgens kommen- ziemlich früh- ist schon eine Schlange für die Butter da. Warum sollte also jemand am Sonnabend ungewöhnlich früh aufstehen für ein paar Becher ungesalzene Butter, wenn es ihm nicht wichtig wäre?
Liebe Grüsse
Inge