Burn out und Rehaklinik

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wranger
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Re: Burn out und Rehaklinik

#21

Beitrag von wranger » Do 19. Nov 2015, 10:26

Ein kleiner Nachtrag: Bei Kindern mit Behinderung wird oft mit Tieren gearbeitet, machen dich vielleicht Tiere glücklich?

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Waldläuferin
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Re: Burn out und Rehaklinik

#22

Beitrag von Waldläuferin » Do 19. Nov 2015, 12:06

Ich bin keineswegs der Meinung, dass NUR ein Klinikaufenthalt hilft, aber mal zur Verdeutlichung: Persönlich war ich bisher zum Glück verschont, aber ich kenne mehrere Menschen, die einen Burn out hinter sich haben. Die erzählten, dass sie mitten am Tag zitternd zusammenbrachen oder z.B. mit Schwindel auf dem Sofa lagen, unfähig, bis zum Handy zu gehen, um den Notarzt zu rufen.
Das ist also mehr als nur "Antriebslosigkeit". Viele der vorgeschlagenen Aktivitäten wären in einem solchen Zustand unmöglich.
Zwar ist das Wort Burn out wohl ein Modewort, aber deshalb sind die Symptome nicht zu unterschätzen.
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Re: Burn out und Rehaklinik

#23

Beitrag von der.Lhagpa » Do 19. Nov 2015, 13:02

Du hast das Angebot - Ich verlange nichts. Also denk drüber nach.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Burn out und Rehaklinik

#24

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Do 19. Nov 2015, 17:01

WernervonCroy hat geschrieben:Für einen Macher wie mich die Hölle.
Ich denke, naja vieleiecht weis ich es ja auch, bin / war auch selbst betroffen vom Burnout, dass das Ganze eine sehr langwierige Geschichte ist und dass eine Heilung im Sinne "Ich kann danach wieder wie früher mit meinem Körper und Geist urassen wie ich will" NICHT funktioniert.
Ich war auch ein Macher, heute würde ich sagen ich habe die Rolle des Machers wunderbar ausgefüllt, heute mache ich auch noch und sicher gar nicht wenig, aber anders und das ist das Geheimnis auf das man nur selber kommen kann.
Bei mir war es ein sehr stark durch Erziehung geprägtes Leistungsdenken, das zu einer Definition meiner Person über Leistung geführt hat. Hab ich etwas geleistet war ich etwas wert, hab ich versagt hab ich mich zu wenig angestrengt also noch mehr Leistung. Über dieses Denken und Handeln verliert man sich selbst man wird zur Maschine die immer funktioniert.
Wie oft hab ich den guten Rat bekommen weniger zu tun, du musst dich verändern auf dich aufpassen, oder einmal nein sagen. :hmm: Ja und wenn ich dann Nein gesagt habe hat es keiner verstanden, da waren viele vor den Kopf gestoßen, also wie soll das ganze gehen, ich konnte ja nicht nein sagen, hab ich nur zurückgezogen?
Ich hab ganz viel gelesen in der Zeit (bis dahin hatte ich kaum drei Bücher im Jahr gelesen und nur Fachspezifische Literatur) über Gehirnforschung, Philosophie, Pädagogik und bin dabei dahintergekommen, dass das Leben an sich, ganz nackt die Essens unseres Daseins ist. Und was ist nun das Leben? Ist es Lust oder Leistung, oder Arbeit und Freizeit, nein es ist einfach Dasein zu dürfen und die Gewissheit, dass das Dasein irgendeine Sinn hat den wir meist nicht kennen.
Ich bin nach meinem 4 Burnout in 8 Jahren auf unseren Hof gezogen, alleine und habe drei Monate lang den halben Tag auf die Wände und die Decken gestarrt um mich dann irgendwann im Laufe des Tages in Bewegung zu setzen und dann hab ich mich plötzlich in einer Arbeit wieder gefunden. Ich habe gelernt mit dem Kopf bei einer Arbeit zu bleiben, weder an das noch zu Tuende, noch an das fertige Werk zu denken. Einfach die Tätigkeit, die ich gerade mache zu denken und voll darinnen aufzugehen.
Naja, vielleicht gibt es ja einige Punkte, die dich betreffen und die dir auf die Fährte helfen, erzählen könnte ich noch ohne Ende was bei mir im Kopf so alles falsch gepolt war und wie ich langsam mit der Zeit dahintergekommen bin, wie ich die Stecker richtig anschließen muss, dennoch könnte ich nicht mehr in mein früheres Leben, will ich auch gar nicht. Ich probiere seit 2 Jahren wieder, wie es ist in einem Arbeitsverhältnis zu stehen, allerdings sind das nur 8 Stunden/Woche und selbst das reicht schon, bin ja eher verwundert, dass ich es schon 2 Jahre ausgehalten habe.
Lange Rede kurzer Sinn ich wünsche dir, dass du deinen Weg aus dem Burnout findest und alles Gute

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Re: Burn out und Rehaklinik

#25

Beitrag von Reisende » Do 19. Nov 2015, 17:49

RichardBurgenlandler hat geschrieben:Bei mir war es ein sehr stark durch Erziehung geprägtes Leistungsdenken, das zu einer Definition meiner Person über Leistung geführt hat. Hab ich etwas geleistet war ich etwas wert, hab ich versagt hab ich mich zu wenig angestrengt also noch mehr Leistung. Über dieses Denken und Handeln verliert man sich selbst man wird zur Maschine die immer funktioniert.
Wie oft hab ich den guten Rat bekommen weniger zu tun, du musst dich verändern auf dich aufpassen, oder einmal nein sagen. :hmm: Ja und wenn ich dann Nein gesagt habe hat es keiner verstanden, da waren viele vor den Kopf gestoßen, also wie soll das ganze gehen, ich konnte ja nicht nein sagen, hab ich nur zurückgezogen?
Ich hab ganz viel gelesen in der Zeit (bis dahin hatte ich kaum drei Bücher im Jahr gelesen und nur Fachspezifische Literatur) über Gehirnforschung, Philosophie, Pädagogik und bin dabei dahintergekommen, dass das Leben an sich, ganz nackt die Essens unseres Daseins ist. Und was ist nun das Leben? Ist es Lust oder Leistung, oder Arbeit und Freizeit, nein es ist einfach Dasein zu dürfen und die Gewissheit, dass das Dasein irgendeine Sinn hat den wir meist nicht kennen.
ich finde das was du sagst sehr sehr zutreffend. was du schreibst animiert mich, ein bissel was persönliches zu erzählen. vll hilft es ja...
4 burnouts in 8 jahren, das ist mal eine hausnummer. bei mir war es nur einer, und da stand ich auch eher kurz davor als mittendrin, würde ich mal so behaupten.
beim arzt war ich deswegen nicht, bzw nur indirekt weil ich herzrhythmusstörungen bekommen habe, für die (zum glück) keine organische ursache zu finden war. da wurde mir dann so langsam klar, was eig. mit mir los ist. die antriebslosigkeit, die depressiven phasen, das gefühl der totalen überforderung...
ich habe meinen job gekündigt und freiheit im studium gesucht. was anfänglich auch funktioniert hat. bloß habe ich mir da "zu viel" freiheit genommen, was darin resultierte, dass ich fast durch die zwischenprüfung gefallen wäre. und schon saß ich in der nächsten leistungsdruckfalle. ich hab mich dann noch irgendwie zum abschluss durchgequält. und dann so langsam gemerkt, was ich eig. wirklich will, und was ich für ein gutes leben brauche.
meine persönliche erlösung habe ich in meinen schafen und dem dazugehörigen drumherum gefunden. viel frische luft, bewegung, körperliche arbeit... im stall stehen und schafen beim kauen zuhören hat mir echten frieden gegeben.
ich arbeite seither nur noch in teilzeit und habe mich komplett von der idee verabschiedet, in irgendeiner form karriere machen zu müssen. das meinem umfeld klar zu machen war nicht leicht, aber ich habe mich dafür stark gemacht, ihnen zu vermitteln: ich bin auch so als mensch wertvoll. ich tue andere dinge, die ebenfalls respekt verdienen. habe andere fähigkeiten, die vll nicht monetär aufgewogen werden, aber trotzdem wichtig sind.
das braucht auch kraft, aber es ist viel leichter, für die wirklichen überzeugungen zu kämpfen, als für ein ziel, dass man gesellschaftlich übergestülpt bekommen hat.

gute besserung frank!
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Burn out und Rehaklinik

#26

Beitrag von emil17 » Do 19. Nov 2015, 23:52

Vielleicht hilft Dir das grad jetzt nicht weiter, aber:
Ich glaube in der Arbeitswelt funktionieren Frauen und Männer prinzipiell anders.
Frauen können sich um 17 Dinge gleichzeitig kümmern (Kind abholen, Einkaufsliste machen, Oma anrufen, drei Töpfe auf dem Herd und den Kindergeburtstag vom kommenden Samstag organisieren und auch noch auswendig wissen, wer heute und gestern und vorgestern wen warum anrufen wollte) und leiden dann darunter und machen sich Vorwürfe, wenn sie irgendwas übersehen haben.
Männer können ein Ding durchziehen und darüber alles andere vergessen.
Männer und Frauen die besonders burnoutgefährdet sind tun viele Dinge in vorauseilendem Gehorsam für andere, die das oft gar nicht gebührend schätzen. Nimmt man ihnen etwas ab, so laden sie sich dafür drei andere Dinge auf.
Ich musste z.B. lernen, dass ich nicht für alles, was kaputt ist oder was ich erfahrungsgemäss besser kann als meine Verwandten oder Arbeitskollegen, auch zuständig bin. Ich bin z.B. nicht schuld an allen Papierstaus und Tonermangels am Kopierer, nur weil mein Büro grad in der Nähe von dem Ding steht.
Auch versuche ich besser umzugehen mit Situationen, die mich stressen, z.B. wenn ich für etwas verantwortlich bin, dabei aber von anderen abhänge: Der Artikel muss bis morgen früh in Druck und ich soll das Layout machen, aber mein Chef kriegts nicht auf die Reihe, mir das Manuskript rechtzeitig zu schicken. Früher hab ich wegen sowas schon mal ein Wochenende draufgehen lassen, heute nicht mehr - vor allem dann nicht, wenn der andere einfach zu bequem war, das rechtzeitig anzugehen.
Meistens wird ein klares Nein ganz problemlos akzeptiert. Man macht sich selber viel zu oft zum Sklaven der Agenda der anderen, die oft gar nicht merken was sie einem zumuten mit "Kannste nicht noch rasch ..."
Etwas mitdenken hift da viel - wenn ich weiss dass der Alte den Termin ziemlich sicher sowieso vergisst, maile ich, ich brauche das und das in der definitiven Variante bis Donnerstag, damit es Montag morgen weg kann. Krieg ich es nicht, dann eben nicht.
Erste Massnahme, nicht immer erreichbar sein und in der Freizeit schon gar nicht. Das muss man nicht begründen, ausser man hat bezahlten Bereitschaftsdienst.

Was man tun muss, wenn man schon ins Loch gefallen ist, das wissen Ärzte sicher besser - es ist ja wirklich eine Krankheit und nicht nur das eingebildete Versagen des Weicheis namens Ich - aber vielleicht hilft es ein wenig, nicht reinzufallen.
Ich wünsche Dir, dass du bald wieder Tageslicht siehst - und Dich selbst deswegen nicht in Frage stellst.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Burn out und Rehaklinik

#27

Beitrag von WernervonCroy » Mi 9. Dez 2015, 19:26

Morgen stelle den Antrag für eine Reha. Ich werde versuchen nach Bad Kissingen zu kommen. Mittlerweile bin ich bei der doppelten der urspünglichen Dosis der Antidepressiva und es geht mir endlich mal wieder besser.
Bin mal gespannt wie es weitergeht. Die Psychotherapie ist zwar nett, aber hat mir jetzt nicht so viel gebracht bis jetzt. Klar gibt es immer Raum für Verbesserungen im Leben, aber ich bin eigentlich mit meinem Leben so weit zufrieden.
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Re: Burn out und Rehaklinik

#28

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Mi 9. Dez 2015, 20:37

Glückwunsch! Nicht bei jedem schlagen die Pillen ja an.
Du musst jetzt eigentlich nur noch die Schräubchen finden, an denen Du drehen musst, damit Dein bisheriges Leben so bleiben kann wie es ist OHNE dass es Dich erneut in den Burnout treibt.
Oder Du verlässt Dich auf die Pillen. Meistens wollen die Leute die aber irgendwann absetzen.

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Re: Burn out und Rehaklinik

#29

Beitrag von WernervonCroy » Di 26. Jan 2016, 19:38

Moin moin,

heute kam der Bescheid zu meinem Reha Antrag. Genehmigt 5 Wochen in Bad Nauheim.
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Re: Burn out und Rehaklinik

#30

Beitrag von osterheidi » Di 26. Jan 2016, 20:09

burghofklinik?

ich hoffe es tut dir gut und du kannst neu starten

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