Arbeitsschweiß und Saunaschweiß

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Landfrau
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Re: Arbeitsschweiß und Saunaschweiß

#51

Beitrag von Landfrau » Do 26. Mär 2015, 19:01

Die Behauptung steht erstmal so im Raum.

Dazu kam noch die Anekdote - Vorsicht Tierversuch - man hätte je einer GRuppe Mäusen Arbeitsschweiß und Saunaschweiß injiziert, die Gruppe mit dem Arbeitsschweiß wäre gestorben. Was dahingehend interpretiert wurde, über den Arbeitsschweiß würde der Körper sich (vermehrt) reinigen / entgiften. Neben der - natürlich - Kühlfunktion. Die der Saunaschweiß auch hat, da aber nicht von Muskelaktivität / Zellstoffwechsel erzeugt, eben mit "harmloserer", weniger reinigender Wirkung.

Meine Hoffnung war, dass jemand hier von diesem Versuch weiß und Links nennen kann.
Oder eben mit begleitenden oder widersprechenden Theorien aufwarten.

Wobei ich selber eben nur mit der subjektiven Beobachtung aufwarten kann, dass eine Stunde Holzhacken, Crosstrainer, Tanzen sich deutlich anders - besser - anfühlen als ne Stunde Sauna (was auch schon schön ist).

L.
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65375
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Re: Arbeitsschweiß und Saunaschweiß

#52

Beitrag von 65375 » Do 26. Mär 2015, 20:28

Und was ist mit Angstschweiß, Streßschweiß?

Landfrau
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Re: Arbeitsschweiß und Saunaschweiß

#53

Beitrag von Landfrau » Fr 27. Mär 2015, 09:45

Das wäre auch interessant, in der Tat.

Aber vorläufig habe ich auf meine erste Frage nicht den Ansatz einer Idee gefunden.

Die Zsetzg von Schweiß wird sehr oberflächlich abgehandelt, die Leut' interessieren sich nur dafür, möglichst nicht zu schwitzen oder zumindest nicht danach zu riechen oder so zu riechen, dass sie möglichst viele Sexualpartner anlocken. Alles nicht mein Thema, insbesondere, da ich den LAndmann nach nunmehr 20 Jahren noch unwiderstehlich "dufte" finde.

Und wenn man den Suchbegriff Schweiß um Gift oder Schlacke zB ergänzt, landet man gleich bei dem
Metallfacharbeitern.

Die zu bestätigende oder zu widerlegende Vermutung geht nach wie vor in die Richtung, dass vermehrte körperliche Aktivität über den Schweiß vermehrt unzuträgliche Stoffe aus dem Körper ausleitet.

Dass Schweiß Gifte und Medikamente (was nahe beieinander liegt) ausleiten kann, habe ich bestätigt gefunden aber nach wie vor nichts differenziertes über das Thema "schweiß aufgrunf körperlicher Aktivität".

Wobei ich, nebenbei, den gestrigen Abend noch zu einem Selbstversuch auf den Crosstrainer genutzt habe und dabei höchst amüsiert der Ernährungsratgebervorlesung lauschen konnte, die ein Mitte - Zwanzig - Bengel seinem Kumpel gab, der eine gut trainiert, der andere (noch?) wabbelig - hängeschultrig. Nach den Kohlehydraten (du hast Brötchen gegessen? Weiße etwa??) verbot der Sportler dem Spezi inquisitorisch das Fleisch, empfahl ihm aber Tofu, abgemagerte Milchprodukte und Eiweißshakes sowie püriertes Obst (als ob man in dem Alter keine Zähne mehr hätte, als ob es um diese Jahreszeit hierzulande Obst gäbe - aber hoppla,. das waren ja keine Selbstversorger, sondern Supermarktkunden). Arme Sau, der Anfängerspezi, wie soll man dabei gesund und fröhlich bleiben?? Na, und für Selbstversorger in Norddtland ist das auch nichts, diese Sportlerdiät, wer hier ohne tote Tiere und getreide und, da Selbstversorger, Zugekauftes durch den Winter kommen will - wird zumindest freiwillig keine Sport treiben, schlicht wegen des Energiemangels. Jedenfalls fand ich nach dem Sporteln so eine schicke Roggenbrotstulle mit Mettwurst vom Freilandschwein, in der Lehmkammer mit Edelschimmel gereift, ganz angebracht. Dachte dabei an den armen Knaben, der nun mit nem frischgepressten OSaft und nem Salat im Bauch zu Best gehen muss. Hoffentlich nimmt er sich wenigstens ne Wärmflasche mit.

Werd wohl den Kollegen nochmal nach der Schweißsache fragen müssen, vllt hat der noch ein brauchbares Stichwort, um an das Thema ranzukommen. Der Mäuseversuch ist reichlich wenig aussagekräftig - eigentlich müsste die Laboranalytik doch allemal in der Lage sein, die Zusammensetzung verschiedener Schweiße festzustellen.

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Re: Arbeitsschweiß und Saunaschweiß

#54

Beitrag von Rati » Fr 27. Mär 2015, 10:11

Landfrau hat geschrieben:Die Behauptung steht erstmal so im Raum. Dazu kam noch die Anekdote - Vorsicht Tierversuch - man hätte je einer GRuppe Mäusen Arbeitsschweiß und Saunaschweiß injiziert, die Gruppe mit dem Arbeitsschweiß wäre gestorben. Was dahingehend interpretiert wurde, über den Arbeitsschweiß würde der Körper sich (vermehrt) reinigen / entgiften...
danke Landfrau. :)
Zur einschätzung der ganzen Sache braucht es natürlich noch ein paar mehr Eckdaten zur Versuchsdurchführung. Vielleicht kannst du noch etwas aus Kollegen rausquetschen.
Aber mal so ins blaue vermutet und unserer vorherigen Kondensatdisskusion eingedenk würde ich behaupten, das tötliche am "Arbeitsschweiß" war die höhere Salzkonzentration bedingt durch die nicht vorhandene verdünnung mit Kondensat nach Austritt des Schweißes.

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Re: Arbeitsschweiß und Saunaschweiß

#55

Beitrag von Landfrau » Fr 27. Mär 2015, 10:27

Neheee....leider nein.

Zum einen glaub ich durchaus, dass man die Verdünnung durch Kondensat bei einer versuchsanordnung ausschließt (man könnte ja eine Körperstelle mit einer Art Schröpfglas (ohne Unterdruck...) abdecken zwecks
Schweißgewinnung...oder so. Und es gibt ja auch Saunen mit extrem geringer rel. feuchte - nicht überall sind die die Aufgussheinis wild am Werke....

Zum anderen ist Schweiß immer hypoton (hab ich grad gelesen,), hat also eine geringere Salzkonzentration als das Blutplasma und je mehr man schwitzt, umso salzärmer wird er....eben um übermäßigen Salzverlust zu vermeiden.

Ich denke eher an die Stickstoffverbindungen und organischen Säuren, evtl. auch flüchtigen Stoffe, die der Körper abgibt mit dem Schweiß....aber nach wie vor: warum - angeblich - mehr, wenn der Schweiß durchs Ackern entsteht? Muss doch was mit der Aktivität der Muskelzellen zu tun haben, Stoffumsatz??? Befördert Stoffumsatz durch Ackern "Dreck" nach draußen`

Wer rastet, der rostet .... und der Kollege erwähnte in dem Zshang noch - er steckt tief in der bäuerlichen Tradition, hat aber Intellekt und Weitblick genug, um deutlich übern tellerrand seines Hofes zu gucken - dass die "Leute immer dann sterben, wenn sie aufhören, körperlich zu arbeiten". Gilt für Leute, die körperlich gearbeitet haben, die heutigen
Sesself++zer leben vermutlich eh nicht richtig, mehr so vegetativ. (Du siehst, nach einigen JAhren körperlicher ländlicher Arbeit prägt sich immer mehr die Verachtung gegenüber Schreibtischtätern, Theoretikern und Dummschwätzern aus. Ein Nebeneffekt des tätigen Landlebens. Früher habe ich die Verachtung des Maurers für den Architekten nicht verstanden. Heute schon.)

Vllt. ergibt sich noch was inhaltliches zum Thema. Neugierig bin ich schon *lach*

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Re: Arbeitsschweiß und Saunaschweiß

#56

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 27. Mär 2015, 10:30

Moin,
Schlacke dürfte eh der falsche Begriff sein, weil es sowas einfach nicht gibt.
Vom Körper werden Stoffe, die er nicht zu seiner normalen Funktion braucht, einfach wieder ausgeschieden (vor allem Salz, Wasser, und Aminosäurenreste).
Unsere Nieren leisten den größten Teil davon - und die Haut den zweitgrößten.
Schweiß wird durch den Hauttalg gelb, und Urin durch Harnstoff.

Streßschwitzen ist eine Reaktion auf eine echte oder vermeintliche Gefahr - der Körper haut das Adrenalin rein, um wegrennen zu können.

Das angenehme Schwitzen kommt einfach durch die Bewegung und die damit steigende Körpertemperatur - wobei auch ein geringer Adrenalinanteil mit drin ist.

Stinken tut Schweiß an sich nie, wenn er frisch ist (mit Ausnahmen*), aber unsere Bakterienflora ist unablässig tätig, und frißt alles verwertbare auf der Haut und hinterläßt den "Duft".

Chemische Unterschiede beim Schweiß sind wegen der geringen Mengen und dem schnellen Zerfall nur mit viel Aufwand nachzuweisen.

Saunaschweiß kommt von nix anderem als einer mutwillige Überhitzung des Körpers, der er mit verschärfter Schweißproduktion entgegenwirkt.
Der Gesundheitseffekt kommt aus einer Gewöhnung an diese raschen Temperaturwechsel.

* Ausnahmen: Dinge wie Knoblauch im Essen, oder Spargel bei manchen Menschen, und natürlich echte Erkrankungen wie z.B. Gelbsucht.
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Re: Arbeitsschweiß und Saunaschweiß

#57

Beitrag von Rati » Fr 27. Mär 2015, 11:22

Landfrau hat geschrieben:Neheee....leider nein.

Zum einen glaub ich durchaus, dass man die Verdünnung durch Kondensat bei einer versuchsanordnung ausschließt (man könnte ja eine Körperstelle mit einer Art Schröpfglas (ohne Unterdruck...) abdecken zwecks ...
ja, es wäre halt erst mal wichtig die Eckdaten zur Versuchsdurchführung zu bekommen.
Landfrau hat geschrieben:Wer rastet, der rostet .... und der Kollege erwähnte in dem Zshang noch - ....... dass die "Leute immer dann sterben, wenn sie aufhören, körperlich zu arbeiten".
ja, das passt schon, liegt aber mMn eher am nicht mehr bewegen als am nicht mehr schwitzen.

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Re: Arbeitsschweiß und Saunaschweiß

#58

Beitrag von Landfrau » Fr 27. Mär 2015, 17:38

Dass man die Schweißzusammensetzung analytisch nicht feststellen kann, glaube ich nicht, schließlich ist Schweißzusammensetzung wie es heißt auch kriminologisch von hoher Aussagekraft und wird genutzt, auch bei Toten. . Auch über Abbau- und Zerfallsprodukte lässt sich - oft - ein Gehalt an xy bestimmen. Das macht sogar die Untere Wasserbehörde mit den Proben unserer Kläranlage so!!

Und ja, die vielzitierten Schlacken im Körper sind natürlich Blödsinn, nichtsdestotrotz immer gern strapaziert im ZUsammenhang mit gesundheitsthemen...und die Hoffnung ist ja immer noch da, irgendwann an den eigentlichen
Bericht zum Versuch zu kommen. Es fehlt schlicht der Suchbegriff.

Die eigentliche Frage steht immer noch im Raum:
Ist die Zusammensetzung von Bewegungsschweiß eine andere als die von Sauna (oder meinetwegen im Sommer im nicht klimatisierten Auto im Stau stehen)-schweiß?
Und wenn ja, warum??

Hmm.

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Re: Arbeitsschweiß und Saunaschweiß

#59

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 27. Mär 2015, 22:24

Stoffwechselabbauprodukte.
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Re: Arbeitsschweiß und Saunaschweiß

#60

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 28. Mär 2015, 11:49

Sabi(e)ne hat geschrieben:Stoffwechselabbauprodukte.
Du meinst, diese "Gifte"-"Abbauprodukte" entstehen nur bei Bewegung?
und sind deshalb auch nur im Bewegungsschweiß nachweisbar?? :hmm:

Bei der Sache mit den Tränen war so eine Erklärung dabei. Bei arger Trauer entstehen "Gifte", die mit den Tränen ausgeschieden werden. Deshalb sei es auch ungesund, Tränen zurückzuhalten, wenn man das Bedürfnis hat, zu weinen....

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