Heilpflanzen bald verboten?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Heilpflanzen bald verboten?

#31

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 5. Okt 2010, 08:26

hallo!
Thomas/V. hat geschrieben:ich finde es jedenfalls richtig, das mir nicht jeder dahergelaufene Spinner "Drachenzähne" oder "Heilsteine" oder wer weiß was für einem Müll als "Heilmittel" andrehen kann
öhhh....
und dafür brauchst du Gesetze?
Mir kann auch ohne Gesetze niemand "Drachenzähne" andrehen :watt:

Dass man aber im Falle eines Falles keine Heilkräuter kaufen kann, finde ich schon unangenehm.
Als ich mir die Rippen geprellt habe, war jedenfalls in keiner Apotheke/Drogerie eine vernünftige Beinwellsalbe aufzutreiben.
Ich hatte dann bei einer befreundeten Bäurin Glück, aber da musste ich "total vertrauen", dass da wirklich Beinwell drin war.
Das ist dann völlig ohne Kontrolle - wenn man Heilkräuter nur "unter der Hand" heimlich verkaufen kann.

Was hab ich schon Bauchwehtees weggeworfen - vorausschauend gesammelt und dann bekam niemand Bauchweh - deshalb mag ich es eher nicht so gerne, Heilkräuter auf Vorrat zu horten.
Mehr als ein Jahr halten sie ja auch nicht - Beinwellsalbe hätt ich nie vorrätig gehabt - bei uns sind solche Verletzungen sehr selten.....

Nein, der einzige Grund für so ein Verbot - die Pharmafirmen wollen keine Konkurenz - oder was für Gründe könnte es sonst noch geben??

liebe Grüße!

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Thomas/V.
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Re: Heilpflanzen bald verboten?

#32

Beitrag von Thomas/V. » Di 5. Okt 2010, 09:06

Mir kann auch ohne Gesetze niemand "Drachenzähne" andrehen :watt:
aber es gibt Millionen, denen man verdünnte und geschüttelte Katzenscheiße als "Heilmittel" andrehen kann; wird Zeit, das dieser Unfug verboten wird
wenn man Heilkräuter nur "unter der Hand" heimlich verkaufen kann.
eben, es geht drum, sowas zu verhindern! wer kennt denn heute seine Mitmesnchen so genau, das er bedenkenlos wirksame(!) Kräuter bei "der Bäuerin um die Ecke" kaufen kann?
sowas gehört nun mal in die Hände von Leuten, die zumindest eine pharmakologische Grundausbildung haben und nicht in die Hände von Leuten, die sich irgendwelche "Zertifikate" im Internet runterladen und dann damit Handel treiben
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Heilpflanzen bald verboten?

#33

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 5. Okt 2010, 09:25

hallo!
Thomas/V. hat geschrieben:eben, es geht drum, sowas zu verhindern! wer kennt denn heute seine Mitmesnchen so genau, das er bedenkenlos wirksame(!) Kräuter bei "der Bäuerin um die Ecke" kaufen kann?
sowas gehört nun mal in die Hände von Leuten, die zumindest eine pharmakologische Grundausbildung haben und nicht in die Hände von Leuten, die sich irgendwelche "Zertifikate" im Internet runterladen und dann damit Handel treiben
Der letzte Satz erinnert mich irgendwie an Viagra.... wieso wohl?? :anbet;:
Eben genau deshalb dürfen altbewährte Heilkräuter nicht "illegalisiert" werden!!
Ich jedenfalls hab in keiner Apotheke Beinwellsalbe bekommen!
Die Direktive verlangt, dass alle Präparate der gleichen Prozedur unterzogen werden wie chemische Arzneien. Es spielt keine Rolle, dass diese schon seit Jahrtausende in der Bevölkerung als bewehrte Hausmittel verwendet wurden.

Die Pharmagiganten können sich das teure Zulassungsverfahren leisten, aber wie soll ein kleiner Hersteller von Kräuterprodukten das machen, wenn für jeden Naturstoff oder eine Mischung daraus eine einzelne Prüfung bezahlt werden muss, die bis zu 120′000 Euro kosten kann?
wie interpretierst du das?
Oder ist das gelogen??

Und wie kann man beweisen, dass (zum Beispiel Beinwellsalbe) bereits 30 Jahre lang verwendet wird??

Dass betrogen wird, läßt sich durch Gesetze sooo nicht verhindern - im Gegenteil: drängt man Heilkräuter in die Illegalität, dann wird die Gefahr größer, das betrogen wird - ich jedenfalls vertrau dem Bioladen ums Eck mehr als einem fliegenden Händler der "illegale" Heilkräuter verkaufen will und sich deshalb jederzeit vor der Polizei verstecken können muss :watt:
Früher hab ich Beinwellsalbe einfach im Bioladen gekauft.....

Katzenscheiße ist aber doch auch kein Heilkraut :dreh:
(ich hab den Verdacht, du möchtest, dass "man" die Homöopathie verbietet - oder irre ich da? "verdünnt und geschüttelt" - das ist doch Homöopathie?? Heilkräuter sind jedenfalls was anderes!)

liebe Grüße!

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Re: Heilpflanzen bald verboten?

#34

Beitrag von luitpold » Di 5. Okt 2010, 10:23

ina maka hat geschrieben:
Eben genau deshalb dürfen altbewährte Heilkräuter nicht "illegalisiert" werden!!
Ich jedenfalls hab in keiner Apotheke Beinwellsalbe bekommen!

Und wie kann man beweisen, dass (zum Beispiel Beinwellsalbe) bereits 30 Jahre lang verwendet wird??
beinwell ist ja nicht wirklich unbedenklich. über die kanzerogenität haben wir uns ja schon unterhalten. es gibt genug ärzte die kräuterzubereitung auch auf rezept verschreiben und apotheken die damit handeln. wenn du die schmier unbedingt brauchst und nicht selber besorgen kannst, dann ARZT - REZEPT - APOTHEKE - die mantschkerns dann zusammen. nur sollte eben bei problematischen drogen die ärztliche beratung und indikation gegeben sein.

lg
luitpold
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Re: Heilpflanzen bald verboten?

#35

Beitrag von Thomas/V. » Di 5. Okt 2010, 10:40

Katzenscheiße ist aber doch auch kein Heilkraut :dreh:
(ich hab den Verdacht, du möchtest, dass "man" die Homöopathie verbietet - oder irre ich da? "verdünnt und geschüttelt" - das ist doch Homöopathie?? Heilkräuter sind jedenfalls was anderes!)
wird aber als "Heilmittel" angepriesen! (neben diversen anderen Stoffen, inkl. verdünnter Kräuter)

wegen mir kann ja jeder sich mit Homöopathie "heilen"; aber da keine pharmakologische Wirkung nachgewiesen ist, sollte man das Zeug eben nicht als Heilmittel verkaufen dürfen, weil das eben Schwindel ist (um nicht das Wort Betrug zu gebrauchen)

und da wirklich wirksame pflanzliche Mittel auch nicht unerhebliche Nebenwirkungen haben können, gehört sowas eben auch in die Hände von sachkundigen Leuten mit einer dementsprechenden Ausbildung und nicht von Hinz und Kunz zusammengerührt und verkauft

ich habe übrigens vor 2 Jahren Beinwellsalbe (auf anraten eines Foris) in der Online-Apotheke gekauft, hat 2 Minuten und 1 Tag Lieferzeit gekostet :pfeif:
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Re: Heilpflanzen bald verboten?

#36

Beitrag von Sybill » Di 5. Okt 2010, 10:51

Ich hab das Glück, daß in meiner Gegend so allerlei wächst und ich mich in der Natur reichlich bedienen kann. Beinwell, Kalmus, Frauenmantel, Schafgarbe und und und.... sogar Bilsenkraut und Tollkirsche, von denen ich jedoch die Finger lasse, genauso wie bei Fingerhut, Schierling, Schöllkraut.

Ich hab nun in einigen Apotheken nachgefragt, die wissen nichts von diesem Verbot. Wenn ein Kräutlein verboten wird, dann werden die im Normalfall rechtzeitig informiert, da sie ja ihre Lager räumen müssten. Auch der Dozent an unserer Schule für Phytotherapie ist über ein Verbot nicht informiert und meine Schule ist da sehr fix mit rechtlichen Infos.

Liebe Grüsse
Sybill
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Re: Heilpflanzen bald verboten?

#37

Beitrag von Tanja » Di 5. Okt 2010, 10:59

ina maka hat geschrieben:Eben genau deshalb dürfen altbewährte Heilkräuter nicht "illegalisiert" werden!!
Hi,

wie ich es verstehe, werden nicht Heilkräuter an sich "illegalisiert", sondern illegal wird demnächst lediglich die kommerzielle Nutzung von Heilkräutern, d. h. Herstellung und Vertrieb von Produkten aus Heilkräutern, sofern diese als Medikament noch nicht zugelassen sind und den beschriebenen Kriterien entsprechen. (Sobald sie es sind oder sofern sie bereits 30 Jahre lang auf dem Markt sind, kann man sie ja sowieso kaufen und jedes Produkt muß ja auch nur ein Mal zugelassen werden.) Als chronische Gesetztesboomallergikerin finde ich das auch übertrieben. Aber, andererseits: entweder sind Heilkräuter zumindest teilweise als genauso wirksam und als ernstzunehmende Medizin einzustufen wie Produkte der Pharmaindustrie oder sie sind es nicht. Und wenn sie es sind, dann ist es doch wohl logisch und sinnvoll, wenn bei denjenigen, die als Medikament verkauft werden, Gefahren für den Kranken durch Zulassungsverfahren abschätzbar werden oder schon durch Erfahrungen belegbar sind, oder? Klar, das Zulassungsverfahren für jedes neue Produkt ist dramatisch teuer und in vielen Fällen vielleicht auch von vorn herein überflüssig. Aber, wenn durch das Verfahren auch nur ein neues Produkt herausgefiltert würde, das Menschen bei Anwendung nachhaltigen Schaden zufügen könnte, wäre es schon sinnvoll gewesen, oder?

In jedem Falle kann sich auch jeder weiterhin eigene Kräuter ziehen oder sie in der Natur sammeln und so anwenden, wie er es für richtig hält, ohne dadurch zum Kriminellen zu werden.

LG
Tanja

:blah:

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Re: Heilpflanzen bald verboten?

#38

Beitrag von Hildegard » Di 5. Okt 2010, 23:28

.thomas:....wegen mir kann ja jeder sich mit Homöopathie "heilen"; aber da keine pharmakologische Wirkung nachgewiesen ist, sollte man das Zeug eben nicht als Heilmittel verkaufen dürfen, weil das eben Schwindel ist (um nicht das Wort Betrug zu gebrauchen)

Da würde ich dir gerne mal eine "Arzneimittelprüfung" angedeihen lassen, dürfte kein Problem für dich sein, wenn es keine Wirkung gibt! ;)
Homöopathie ist eine "ärztliche Kunst" und sehr auf den Wahrheitsgehalt der Patientenschilderung angewiesen, nicht vergleichbar mit Allopathie,wo jeder für das gleiche Leiden das gleiche Mittel bekommt..vereinfacht gesagt.
Bei allem Respekt vor der Pharmaindustrie, sie will in erster Linie mal eines: verdienen!.....wenn die Medikamente, die da auf den Markt geworfen werden so unbedenklich ,weil exakt geprüft wären, dann dürften wohl keine davon klammheimlich (davon erfahren dann nur Insider) wieder vom Markt genommen werden MÜSSEN..wenn die Letalität nämlich zu hoch wird!
Da stimmt doch was nicht, oder?


Herkömmliche Beinwellsalbe (Kytta)ist in Ö nicht mehr erhältlich, da ist es gut, wenn man grenznah wohnt.;)
Beinwellwurzeln (daraus wird nämlich die Salbe genmacht) wurden in Ö auch in Apotheken verboten, weil herausgefunden wurde, dass sie Krebs und Leberschäden auslösen können, wenn sie in größeren Mengen an MÄUSEN !!! verfüttert werden. Bin ich etwa eine Maus????
Sie wurden sehr erfolgreich äußerlich ! angewendet!

In einem mir bekannten KH wurde die Aromatherapie verboten, weil irrtümlich Zitronenöl in eine Spritze aufgezogen und einem Patienten injeziert worden ist. Fazit: die ganze Aromatherapie, die sehr gut angenommen wurde, wandert auf den Mist und nicht diejenigen, die den Mist in doppelter Ausführung gebaut haben.(Öle werden nicht in Spritzen aufgezogen und der Arzt muss schauen, was er injeziert, da liegt normal die leere Ampulle dabei)
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

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Thomas/V.
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Re: Heilpflanzen bald verboten?

#39

Beitrag von Thomas/V. » Di 5. Okt 2010, 23:47

Hildegard hat geschrieben:.thomas:....wegen mir kann ja jeder sich mit Homöopathie "heilen"; aber da keine pharmakologische Wirkung nachgewiesen ist, sollte man das Zeug eben nicht als Heilmittel verkaufen dürfen, weil das eben Schwindel ist (um nicht das Wort Betrug zu gebrauchen)

Da würde ich dir gerne mal eine "Arzneimittelprüfung" angedeihen lassen, dürfte kein Problem für dich sein, wenn es keine Wirkung gibt! ;)
Homöopathie ist eine "ärztliche Kunst" und sehr auf den Wahrheitsgehalt der Patientenschilderung angewiesen, nicht vergleichbar mit Allopathie,wo jeder für das gleiche Leiden das gleiche Mittel bekommt..vereinfacht gesagt.
Bei allem Respekt vor der Pharmaindustrie, sie will in erster Linie mal eines: verdienen!.....wenn die Medikamente, die da auf den Markt geworfen werden so unbedenklich ,weil exakt geprüft wären, dann dürften wohl keine davon klammheimlich (davon erfahren dann nur Insider) wieder vom Markt genommen werden MÜSSEN..wenn die Letalität nämlich zu hoch wird!
Da stimmt doch was nicht, oder?


Herkömmliche Beinwellsalbe (Kytta)ist in Ö nicht mehr erhältlich, da ist es gut, wenn man grenznah wohnt.;)
das auf Seiten der Pharmaindustrie/Medizin und Gesundheitswesen Geld verdient werden will und dabei Auswüchse entstehen, bestreite ich nicht; das auf Seiten der "Alternativen Heilmethoden" Geld verdient wird und Auswüchse zu beobachten sind, wirst Du sicher auch nicht bestreiten wollen ;)

es ist also sinnlos, den Verkauf von unwirksamen Mitteln damit zu begründen, das die "böse" Pharmaindustrie Geld damit verdienen will, weil zumindest an der Wirksamkeit inkl. Nebenwirkungen der "herkömmlichen" Arzneimittelkaum zu zweifeln ist, im Gegensatz zu vielen Alternativmethoden, die nachweislich unwirksam sind, aber trotzdem Geld kosten
nochmal: jemanden zu betrügen mit der Begründung, das jemand anderes auch betrügt, ist einfach :sauenr_1:
und genau das machen eben viele solcher "Heilsbringer"
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Heilpflanzen bald verboten?

#40

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 6. Okt 2010, 07:59

hallo!

hallo??
wir reden hier die ganze Zeit von Beinwell - eine althergebrachte und hochwirksame Pflanze
wovon redest du?
Niemand macht sich hier Sorgen, dass es in Zukunft verboten sein wird, Drachenzähne oder potenzierte Katzensch... zu verkaufen :nudel:

sorry - ich glaube, du weißt nicht, was Heilkräuter sind.
Jawohl, sehr wirksam, jawohl, sie können auch Nebenwirkungen haben - aber eine seit "ewig" verwendete und bewährte Heilpflanze (für den Verkauf) zu verbieten, das geht mir zu weit - vor allem, wenn man sich dann die Nebenwirkungen der vorgeschlagenen Alternativen anschaut - ist Voltaren "harmloser" als Beinwell? ist es wirksamer??!!

liebe Grüße!

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