ätherische Öle selber herstellen
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ätherische Öle selber herstellen
Hallo
hat schon jemand Erfahrungen gemacht mit dem herstellen von ätherischen Ölen,
z.B. aus Fichtennadeln oder anderen Pflanzen?
Werden irgendwo in Deutschland "Kurse" angeboten?
Wo kann man das entsprechende Zubehör (Kräuter-Destille) erwerben?
Gruß
Johannisbeere
hat schon jemand Erfahrungen gemacht mit dem herstellen von ätherischen Ölen,
z.B. aus Fichtennadeln oder anderen Pflanzen?
Werden irgendwo in Deutschland "Kurse" angeboten?
Wo kann man das entsprechende Zubehör (Kräuter-Destille) erwerben?
Gruß
Johannisbeere
- kraut_ruebe
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Re: ätherische Öle selber herstellen
zur herstellung von ätherischem öl braucht es keine kräuter-destille, da langt eine 'normale' für schnaps mit einem extra dampfeinsatz - der sowieso gut ist, nimmt man normalerweise dafür dass die maische nicht anbrennt. (in A bis 2,0 liter in D bis 0,5 liter erlaubt)
bekommt man online zB. www.schnapsbrennen.at oder etwas hübscher von spanischen anbietern und auch im lagerhaus (A).
zum testen für ganz kleine mengen - ist halt echt wenig ausbeute - geht auch so eine alte espressomaschine (die silberfarbenen, die man auf den herd stellt).
ich spiel mich gerne mit solchen sachen, allerdings fällt das echt unter die kategorie mühsam. je nachdem wofür du es verwenden willst tut es manchmal auch ein auszug oder ein elixier, was wesentlich netter in der herstellung ist.
bekommt man online zB. www.schnapsbrennen.at oder etwas hübscher von spanischen anbietern und auch im lagerhaus (A).
zum testen für ganz kleine mengen - ist halt echt wenig ausbeute - geht auch so eine alte espressomaschine (die silberfarbenen, die man auf den herd stellt).
ich spiel mich gerne mit solchen sachen, allerdings fällt das echt unter die kategorie mühsam. je nachdem wofür du es verwenden willst tut es manchmal auch ein auszug oder ein elixier, was wesentlich netter in der herstellung ist.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.
- fuxi
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Re: ätherische Öle selber herstellen
Interessant!kraut_ruebe hat geschrieben:zum testen für ganz kleine mengen - ist halt echt wenig ausbeute - geht auch so eine alte espressomaschine (die silberfarbenen, die man auf den herd stellt).
Dabei wird das "Lochblech" rausgelassen und das Destillationsgut unten mit dem Wasser reingepackt? Oder kommt das Destillationsgut in den Kaffeepulver-Einsatz?
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.
- kraut_ruebe
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Re: ätherische Öle selber herstellen
das kommt in den kaffeepulvereinsatz, denn das soll nicht mit dem wasser in direkte berührung kommen.
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Re: ätherische Öle selber herstellen
Ich versuche mich seit zig Jahren an ätherischen Ölen, es gibt nichts schöneres um einen schönen Sommertag herumzubekommen, die Ernte sollte man allerdings schon früh mit Morgentau einbringen weil sonst der Gehalt an Öl sinkt.
Prinzipiell kann man eine solche Destille kaufen und Kurse machen, aber ich habe lieber selbst ausprobiert und gebastelt.
Als Topf eignet sich hervorragend ein alter großer Schnellkochtopf z.B. aus Alu mit aufgespannten Deckel, nicht verschraubt. Das kann es dann bei Verstopfungen keinen Unfall geben da bei zu hohem Druck der Dampf einfach seitlich entweicht. Da ich früher Rettungssanitäter war kann ich vor verschraubten Schnellkochtöpfen auch nur prinzipiell warnen, solche Bilder vergisst man nie.
Die Druckstelleröffnung des Topfes kann man entweder mit einem Kupferrohr oder mit einem Weichmacherfreiem Schlauch verbinden (vorsicht, es gibt sonst eher Sondermüll als wohlriechendes ÖL), vorzugsweise Silikonschlauch aus dem Laborbedarf. Das ist dann das einzige was mich Geld gekostet hat (ca 10 Euro), aber es lohnt sich.
Um den Dampf zu kondensieren braucht man etwas, an dem das Öl nicht so hängen bleibt und was man von außen kühlen kann. Anfangs habe ich ein spiralig gebogenes Metallrohr aus Kupfer verwendet, aber das ist eher für Alkohlodestillation geeignet weil das Kondensat leicht zurückgesaugt wird und das Öl hängen bleibt. Ein entsprechend gebogenes Glasrohr ist schon besser, geht aber beim Lagern extrem leicht kaputt. Optimal ist ein Liebigkühler, ich habe zufällig auf dem Flohmarkt einen ganzen Karton voll für billiges Geld erstehen können und verwende seitdem einen davon. Das Kühlwasser lasse ich aus einer Wassertonne mit einer Minispringbrunnenpumpe vom Schrott zirkulieren. Im Sommer setze ich mich dann auch gerne in die entsprechende Wassertonne sobald das Wasser die richtige Temperatur hat. Das ist dann meist so um die Nachmittagszeit.
Das Destillat sollte auch in einem Glasbehälter aufgefangen werden, das Öl klebt sonst sofort überall fest. Es sammelt sich dann ja Obenauf, auch wenn es manchmal länger dauert. Sobald der Auffangbehälter voll ist, baue ich mir mit einem Schlauch einen Überlauf indem ich ihn bis zum Boden hineinstecke, ansauge und in einen weiteren Behälter überleite. Den stelle ich mit seinem Rand etwas niedriger als den Rand des Glasgefäßes und lasse es überlaufen, wenn ich das Hydrolat (wässrigen Anteil) nicht brauche. Im Glasgefäß sammelt sich dann das Öl. Um das Öl da raus zu bekommen braucht man dann noch etwas um es auf kleinerer Fläche zu konzentrieren, eine dünne Glasvase oder eben ein Reagenzglas o.ä. Immer mit einem Schlauch das Wasser rauslaufen lassen, schütteln bis sich alles Öl von der Wand abgelöst hat und in ein kleineres Gefäß umfüllen und stehen lassen bis sich das Öl wieder oben abstetzt. Das kann jee nach Sorte auch schon mal eine Stunde dauern. Eine Pipette aus Glas ist dann am Ende außerst hilfreich, ist manchmal bei Tropfen aus der Apotheke noch dabei, kann man dort aber auch kaufen.
Bei Thuja o.ä. ist das Ölabscheiden kein Problem, aber z.B. bei Kamille kann man leicht bei einer einzigen falschen Bewegung eine halbe Tagesernte verlieren. Kamillenhydrolat ist übrigens eine hervorragender Cremebestandteil, riecht einfach Klasse.
Hoffe es macht Lust aufs destillieren und hilft etwas.
Von den Liebigkühlern habe ich noch welche übrig, wenn jemand ernsthaft ätherische Öle destillieren möchte bitte eine PN an mich.
Prinzipiell kann man eine solche Destille kaufen und Kurse machen, aber ich habe lieber selbst ausprobiert und gebastelt.
Als Topf eignet sich hervorragend ein alter großer Schnellkochtopf z.B. aus Alu mit aufgespannten Deckel, nicht verschraubt. Das kann es dann bei Verstopfungen keinen Unfall geben da bei zu hohem Druck der Dampf einfach seitlich entweicht. Da ich früher Rettungssanitäter war kann ich vor verschraubten Schnellkochtöpfen auch nur prinzipiell warnen, solche Bilder vergisst man nie.
Die Druckstelleröffnung des Topfes kann man entweder mit einem Kupferrohr oder mit einem Weichmacherfreiem Schlauch verbinden (vorsicht, es gibt sonst eher Sondermüll als wohlriechendes ÖL), vorzugsweise Silikonschlauch aus dem Laborbedarf. Das ist dann das einzige was mich Geld gekostet hat (ca 10 Euro), aber es lohnt sich.
Um den Dampf zu kondensieren braucht man etwas, an dem das Öl nicht so hängen bleibt und was man von außen kühlen kann. Anfangs habe ich ein spiralig gebogenes Metallrohr aus Kupfer verwendet, aber das ist eher für Alkohlodestillation geeignet weil das Kondensat leicht zurückgesaugt wird und das Öl hängen bleibt. Ein entsprechend gebogenes Glasrohr ist schon besser, geht aber beim Lagern extrem leicht kaputt. Optimal ist ein Liebigkühler, ich habe zufällig auf dem Flohmarkt einen ganzen Karton voll für billiges Geld erstehen können und verwende seitdem einen davon. Das Kühlwasser lasse ich aus einer Wassertonne mit einer Minispringbrunnenpumpe vom Schrott zirkulieren. Im Sommer setze ich mich dann auch gerne in die entsprechende Wassertonne sobald das Wasser die richtige Temperatur hat. Das ist dann meist so um die Nachmittagszeit.
Das Destillat sollte auch in einem Glasbehälter aufgefangen werden, das Öl klebt sonst sofort überall fest. Es sammelt sich dann ja Obenauf, auch wenn es manchmal länger dauert. Sobald der Auffangbehälter voll ist, baue ich mir mit einem Schlauch einen Überlauf indem ich ihn bis zum Boden hineinstecke, ansauge und in einen weiteren Behälter überleite. Den stelle ich mit seinem Rand etwas niedriger als den Rand des Glasgefäßes und lasse es überlaufen, wenn ich das Hydrolat (wässrigen Anteil) nicht brauche. Im Glasgefäß sammelt sich dann das Öl. Um das Öl da raus zu bekommen braucht man dann noch etwas um es auf kleinerer Fläche zu konzentrieren, eine dünne Glasvase oder eben ein Reagenzglas o.ä. Immer mit einem Schlauch das Wasser rauslaufen lassen, schütteln bis sich alles Öl von der Wand abgelöst hat und in ein kleineres Gefäß umfüllen und stehen lassen bis sich das Öl wieder oben abstetzt. Das kann jee nach Sorte auch schon mal eine Stunde dauern. Eine Pipette aus Glas ist dann am Ende außerst hilfreich, ist manchmal bei Tropfen aus der Apotheke noch dabei, kann man dort aber auch kaufen.
Bei Thuja o.ä. ist das Ölabscheiden kein Problem, aber z.B. bei Kamille kann man leicht bei einer einzigen falschen Bewegung eine halbe Tagesernte verlieren. Kamillenhydrolat ist übrigens eine hervorragender Cremebestandteil, riecht einfach Klasse.
Hoffe es macht Lust aufs destillieren und hilft etwas.
Von den Liebigkühlern habe ich noch welche übrig, wenn jemand ernsthaft ätherische Öle destillieren möchte bitte eine PN an mich.
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Re: ätherische Öle selber herstellen
liebe Grüße aus dem schönen Traisental
Rudi & Gerti
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Re: ätherische Öle selber herstellen
Alk-Destillen gehen nicht so gut für ÄÖs, weil die halt auf maximale Alk-Ausbeute konstruiert sind (steile Haube statt breite flache).
Und sind in D halt vom Verkäufer zu melden, sobald mehr als 0,5l Brennblaseninhalt - was echt wenig ist.Schnellkochtopf braucht es dafür auch nicht, ein umgedrehter Glas-Kochtopfdeckel mit Eiswürfeln drin tut es auch. Darunter gehört dann ein Sammelgefäß in den Topf. Diese verstellbaren Einsätze zum Gemüsedämpfen, die in jeden Topf passen, sind ganz nett für die Pflanzenteile, auch wenn man evt. was von dem Mittelpinn abschneiden muß, damit das Sammelgefäß auch noch in den Pott paßt.
Und unten muß natürlich reichlich Wasser rein.
Hydrolate find ich auch supertoll (das ist das Zeug im Sammelpott unten, wo das Öl dann obendrauf schwimmt - hält nur nicht lange ohne Konservierung, am einfachsten ist hoch%iger Alk.
Und sind in D halt vom Verkäufer zu melden, sobald mehr als 0,5l Brennblaseninhalt - was echt wenig ist.Schnellkochtopf braucht es dafür auch nicht, ein umgedrehter Glas-Kochtopfdeckel mit Eiswürfeln drin tut es auch. Darunter gehört dann ein Sammelgefäß in den Topf. Diese verstellbaren Einsätze zum Gemüsedämpfen, die in jeden Topf passen, sind ganz nett für die Pflanzenteile, auch wenn man evt. was von dem Mittelpinn abschneiden muß, damit das Sammelgefäß auch noch in den Pott paßt.
Und unten muß natürlich reichlich Wasser rein.
Hydrolate find ich auch supertoll (das ist das Zeug im Sammelpott unten, wo das Öl dann obendrauf schwimmt - hält nur nicht lange ohne Konservierung, am einfachsten ist hoch%iger Alk.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
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Re: ätherische Öle selber herstellen
ohje, das sind aber noch "viele böhmische Dörfer" für mich.
Ich habe zwar schon einiges gelesen, bin aber eher der "Aktiv-Lerner wie der Lese-Lerner".
Also wäre erstmal eine Alkohol-Destille der bessere Weg (z.B. wegen Haltbarkeit u.a.).Kann ich so eine
Destille umfunktionieren?
Gibt es vielleicht eine Destille die ich für beides gebrauchen kann?
Gruß
Johannisbeere
Ich habe zwar schon einiges gelesen, bin aber eher der "Aktiv-Lerner wie der Lese-Lerner".
Also wäre erstmal eine Alkohol-Destille der bessere Weg (z.B. wegen Haltbarkeit u.a.).Kann ich so eine
Destille umfunktionieren?
Gibt es vielleicht eine Destille die ich für beides gebrauchen kann?
Gruß
Johannisbeere
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Re: ätherische Öle selber herstellen
die kleinen destillen gehen für beides - mein link zum alk und tanzis link zum ÄÖ führen zum selben hersteller
wobei ich mir (für mich) von den 0,5 liter-dingern absolut nicht vorstellen kann alkohol damit herzustellen. da käme dann wohl ein schnapsglas als ergebnis raus?
wobei ich mir (für mich) von den 0,5 liter-dingern absolut nicht vorstellen kann alkohol damit herzustellen. da käme dann wohl ein schnapsglas als ergebnis raus?
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Re: ätherische Öle selber herstellen
ein Schnapsglas für ätherische Öle ist ja o.B., aber für einen richtigen Obstgeist ???,
nicht das ich viel Alkohol trinke, aber dass wär mir dann doch zu wenig .
Gruß
Joahnnisbeere
nicht das ich viel Alkohol trinke, aber dass wär mir dann doch zu wenig .
Gruß
Joahnnisbeere