hallo!
Oops - aber dann
muss man ja regelrecht wissen, ob bei dem eigenen Kind irgendeine "Störung" vorliegt oder nicht - damit man weiß, ob man erziehen muss und darf oder verstehen angesagt ist, weil das Kind aufgrund irgendwelcher "Störungen" im Gehirnstoffwechsel oder so gar nicht anders kann!!
Das heißt, man kann sein Kind ohne die Hilfe diverser Psychologen/Kinderärzte gar nicht mehr erziehen???
Ich seh irgendwo schon auch einen Zusammenhang mit der Menge an Erziehungsratgebern und der Unfähigkeit vieler Eltern ihre Kinder richtig zu erziehen. Ja, in der Reihenfolge - kann man sich heutzutage echt auf keinen Instinkt mehr verlassen oder sind wir so "verloren", weil wir aufgehört haben, uns auf Instinkte zu verlassen und allles über den Intellekt regeln wollen?
Hihi - in meinen Augen ist der Intellekt das Kind, das lernen muss und die Instinkte sind die weisen Eltern - wir sind als Menschheit noch nicht erwachsen, irgendwie sind wir wohl in der Pubertät.
Schade, dass der Intellekt sich so früh und so radikal aus der Führung des Instinktes herausgelöst hat....
will sagen: ich "erziehe" meine Kinder nicht. Ich "behandle" sie auch nicht, sondern wir leben gemeinsam (viele Leute auf engem Raum und nicht allzuviel Geld dazu).
Da fallen mir jetzt zwei Phrasen ein (weiß nicht, von wem sie stammen!):
Uhren dürfen nicht beständig aufgezogen werden, man muss sie auch gehen lassen
und
Beziehung statt Erziehung.
Beziehung heißt eben doch Partnerschaft - aber nicht "sexuelle" und "Verantwortung teilende" unter Erwachsenen, sondern Partnerschaft zwischen einem Kind, welches die Welt kennenlernen will (will!!) und den Eltern, die sich freuen über das neue Leben und es gerne begleiten.....
Erziehung passiert in erster Linie durch das Vorleben, das Vorbild der Erwachsenen und Jugendlichen, die ein Kind umgeben.
Vielleicht sollten wir mal da ansetzen??
Theo,
wie meinst du denn, dass Erziehung stattfinden soll?
Ich sag meinem Sohn, "räum auf!" und er sagt "ja", spielt aber weiter - was konkret soll ich jetzt tun?
Schreien? Schlagen?
Da bleibt einer Mutter (einem Vater) wohl nur das Wiederholen der Bitte oder des Befehls über - oder was tun??
Ich mein jetzt, so "erzieherisch" - denn das, was ich dann tu, hätt ich nicht "Erziehung" genannt - oder ist es das doch?
So eine Situation gibt es bei uns selten denn ich versuche schon, so weit es geht, auch auf die Kinder Rücksicht zu nehmen (sprich: wenn das Spiel spannend ist, darf alles liegen bleiben bis nach dem Mittagessen, zum Beispiel).
Wenn es aber wichtig ist, dann fang ich einfach an, im Kinderzimmer aufzuräumen und uy! wie schnell machen sie dann mit!
Ich finde, das "freie Spiel" unter Kindern ist immens wichtig und ich bin echt froh, dass meinen Kindern im Kindergarten dafür genügend Zeit gegeben wird - dazwischen dann das "geführte" Zeug wie Malen, Tanzen oder Singen.
Ich finde auch (und
das hab ich sogar mal in einem Erziehungsratgeber gelesen - hihi, man findet für jede Idee den passenden Ratgeber!) - also ich finde, es ist wichtig, Geschwisterkinder oder Freunde ihre Konflikte, die sie haben, so weit wie möglich "alleine" untereinander austragen zu lassen.
Ein ansonsten gesundes (!!) Kind wird nicht unverhältnismäßig brutal werden und wird auch rechtzeitig die Hilfe der Erwachsenen holen (die immer in greifbarer Nähe sein sollten).
Eine kleine Beobachtung: mein ganz Kleiner ist eineinhalb Jahre alt. Wir haben im Kinderzimmer einen kleinen Kasten mit Holzladen drin, die man aber auch ganz herausziehen kann, gefüllt mir Bausteinen.
Ich hab ihn neulich beobachtet, wie er diesen Kasten ausräumt.
Gaaanz vorsichtig! Er zieht lange und langsam an den Laden und schaut immer wieder, was passiert. Am Schluß flog die Lade mit lautem Gepolter auf den Boden.
Ich denke, er hat gelernt, bis wohin man die Laden herausziehen darf, ohne dass sie auf seine Zehen fallen. So lernt er (ganz alleine), dass große Holzmöbel auch gefährlich sein können und wird später nicht auf die Idee kommen, da allzu wild zu werden und zum Beipiel den ganzen Kasten umzuhauen.
So lernt er "ganz alleine" und selber! Diesen Teil der Erziehung gibt es nämlich in unsrer Zeit viel weniger als früher - und ich denke, es liegt eher daran, dass heute so viele Jugendliche beinah lebensuntüchtig sind!
Da ist ein bisschen Schmerz am Zehen (in meinen Augen!) besser als wie wenn man von Anfang an "vom Leben ferngehalten" wird.
Kinder wollen leben!!
Was Eltern allerdings nicht machen sollen - das Kind tatsächlich als "Partnerersatz" mißbrauchen, sprich über Probleme allzu offen mit ihnen sich besprechen und die Kinder in "große" Entscheidungen miteinbeziehen, das nicht.
Bei Erziehungsfragen, wenn ich mal was lesen will
halte ich mich an
Jean Liedloff.
Gestern war das Einschlafen übrigens mal ganz friedlich!
Die große Schwester hatte Übernachtungsbesuch, sie waren den ganzen Nachmittag draußen und es ist abends recht spät geworden......
Beim Einschlafen hab ich ihn angehalten, mir mehr über seinen Tag zu erzählen.
Viel kam da zwar nicht, aber er "bemühte" sich und hatte offensichtlich eine Riesenfreude daran, dass ich ihm - nur ihm! - ganz konzentriert zuhörte.
Und das beste: er ist in der Früh von selber aufgewacht, wo er sonst immer kaum aus den Federn zu holen ist.
Am Ende will ich ihn zu allzuviel Schlaf "zwingen"?
Ich weiß jetzt echt nicht mehr - aber alle Schilderungen und "Tests" weisen in Richtung "ist nichts pathologisches".
Martin Engler hat geschrieben:Wenn man die Natürlichkeit eines Wesens - egal welcher Rasse - auf unnatürliche weise Verändert (dies Geschieht in dieser Gesellschaft so aktiv, so subliminal gewaltsam)
dann ist es gesund, das es solche Zappelreaktionen zeigt. Es ist wirklich ein Zeichen von Gesundheit sich gegen solche Systeme wie der Schule, Arbeit etc zu wehren.
Vielleicht stimmt das ja bei uns auch, obwohl ich immer sooo drauf geachtet habe, alles "kindgerecht" zu gestalten
liebe Grüße!