Arbeitskleidung Waldarbeit

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Matz
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Arbeitskleidung Waldarbeit

#1

Beitrag von Matz » So 31. Jan 2016, 21:47

Hallo zusammen!

Ich habe mich in den letzten Jahren irgendwie immer über meine Arbeitskleidung in der kälteren Jahreszeit, speziell bei de Forstarbeit geärgert.

Ich trage HAIX Schnittschutzstiefel und eine Oregon Schnittschutzhose. Die Stiefel sind gut, die Hose in Ordnung, wenn auch anfällig gegenüber Dornen, spitzen Ästen. Da muss langfristig noch was anderes her.
Meine Probleme lagen eher oben rum. Ich schwitze viel und wenn man dann erst mal nass ist, wirds schnell eiskalt. Schon lange hatte ich vor, hier auf Schurwolle umzustellen, da ich Polyester nicht leiden kann (stinkt auch verschwitzt sau schnell) und ich Wolle einfach mag. Nur ist Strick weder als unterste, noch als oberste Bekleidung geeignet. Also habe ich mich nach Alternativen umgesehen.

Ziemlich zeitlgleich habe ich jetzt einen Troyer "Turtle Neck" von Woolpower in der Lite Variante und eine Forstjacke von Loden Landl (Forsthavelock) aus Loden gekauft. Beides habe ich erstmals letzte Woche beim Brennholzsägen zu Haus angehabt und es war eine Offenbarung. Klar, ich habe geschwitzt, aber es war nicht unangenehm. Und der Loden hält dem oft rauen Holz, dass ich am Körper von A nach B getragen habe, offenbar gut stand. An die Jacke kann man optional eine Pelerine anknüpfen, die stärkeren Regen abhalten soll. Man kann sie auch als Signalfarbe umdrehen. Beides ist aber zumindest vom Aussehen her gewöhnungsbedürftig.

Nach dem Arbeiten habe ich mir sonst immer die Baumwollunterwäsche vom Leib gerissen, weil sie so nass war. Das Woolpower Shirt war auch nach der Arbeit noch angenehm! Kann ich nur jedem empfehle. Falls es kälter wird, kommt noch ein Strickpulli dazwischen.

Morgen mach ich gern noch Bilder von Jacke und Shirt.

Was tragt ihr im Wald? Modernes Zeug a la Pfanner? Bestimmt nicht schlecht, aber weniger mein Bier...

Grüße
Matthias

WernervonCroy
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Re: Arbeitskleidung Waldarbeit

#2

Beitrag von WernervonCroy » Mo 1. Feb 2016, 08:50

Ich habe im Wald immer Wechselklamotten dabei. Baumwollunterhemd T Shirt, Pulli für den Start. Sobald ich warm bin, nur noch Jacke und T Shirt und den Puli bei Pausen.
Hose habe ich eine HF Alpin, hatte ich bei Grube mal im Ausverkauf erstanden. Mittlerweile auch 4 Jahre alt und eigentlich immer noch gut in Schuss. Schön warm trotz guter Belüftung. Ich brauche die Langgrössen, da ist die Auswahl etwas eingeschränkter(GR.110)
Schuhe habe ich im Moment Tremme, nicht so toll. Sehr rutschige und harte Sohle. Sehr schnell kalte Füsse, kaum Fussbett, dickes stabiles Leder. Allerdings kaufe ich hier ebenfalls, was auf dem Kleinanzeigenmarkt so angeboten wird.
Meine bevorzugte Marke bei Schuhen ist Haix, allerdings sind die mittlerweile so Bekannt.....ähnlich wie engelbert strauss, das war früher auch mal ein guter und günstiger klamottenladen, heute sind die Klamotten fast unbezahlbar. Scheiss Werbung. Habe noch die Rechnung über 5 Latzhosen Gr 110 in Höhe von 150€, 30 Euro pro Hose, eine habe ich noch:-(
Ich halte die Augen immer auf. Neue Haix Arbeitsschuhe S3 für einen füffy habe ich erst dieses Jahr erstanden.
Gut ist bei den Haix, die muss man einfach mal 14 tage am stück "eintragen" und so denken viele, der Schuh/Stiefel passt nicht. Hatte ich bei meinem ersten Paar auch gedacht. Habe vor Weihnachten erst ein paar Haix Arbeitsstiefel entsorgt, die über ein Jahr alt und fast täglich im Gebrauch waren. Klasse Qualität.
Schnittschutzhosen die gegen Dornen schützen gibt es, musst du mal nach Kelvar ausschau halten. Ich mag die Dornenkacke ebenfalls nicht, aber das gehört einfach dazu*Punkt*. Würde mir deswegen keine Schnittschutzhose kaufen die 300€ kostet.
Lebe dein Leben.
Meine Kleinanzeigen bei Ebay http://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-best ... Id=4471126

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Re: Arbeitskleidung Waldarbeit

#3

Beitrag von Waldläuferin » Mo 1. Feb 2016, 11:59

Merino-Unterwäsche statt Baumwolle. Baumwolle saugt sich voll und ist dann kalt.
Fertig ist besser als perfekt.

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Re: Arbeitskleidung Waldarbeit

#4

Beitrag von Matz » Mo 1. Feb 2016, 14:41

@Werner
Mit Haix bin ich auch wirklich zufrieden. Ich trage sie vor allem, weil sie ein weites Fußbett haben und für meine Plattfüße am besten reinpassen. Meindl sind mir z.B. zu schmal.

Das mit dem Kleiderwechsel habe ich auch mal probiert, bringt bei mir aber gar nichts. Direkt wieder nass. Deshalb war meine Kernaussage ja, dass ich mit meinem Merinoshirt ein ganz neues Arbeitsgefühl erhalte. Sonst war die Erkältungsgefahr immer groß, vor allem wenn noch Wind dazu kam.

@waldläuferin
Merino-Unterwäsche statt Baumwolle. Baumwolle saugt sich voll und ist dann kalt.
Genau, sagte ich ja. :) Merino-Unterwäsche saugt zwar auch einen großen Teil des Wassers auf, wärmt aber immer noch. Das ist keine reine Werbeaussage, sondern stimmt tatsächlich.



Bilder folgen.

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Re: Arbeitskleidung Waldarbeit

#5

Beitrag von osterheidi » Mo 1. Feb 2016, 17:08

Merino sportunterwäsche , dann allerdings auch was atmungsaktives drüber wie wolle oder faserpelz wie wir hier sagen

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Re: Arbeitskleidung Waldarbeit

#6

Beitrag von Matz » Mo 1. Feb 2016, 17:59

osterheidi hat geschrieben:Merino sportunterwäsche , dann allerdings auch was atmungsaktives drüber wie wolle oder faserpelz wie wir hier sagen
Deshalb habe ich ja Loden gewählt. ;) Und als mögliche Zwischenschicht Wollstrick. Ich kann nur Wollstrick nicht als oberstes tragen, da ich mir sonst Masche um Masche an Ästen, Dornen, Splitter etc. abtrage...

Auf die Firma Loden Landl bin ich durch googeln nach Forstbekleidung Loden gestoßen. Die meisten Lodenjacken sind ja eher für Jagd und Freizeit. Dieser Loden hier soll speziell strapazierfähig für die Waldarbeit sein. Der erste Eindruck (Meterstücke an der Jacke tragen) hat dies bestätigt. Wirklich bestätigen kann ich das natürlich frühestens nach einem Jahr.

Woolpower Lite habe ich gewählt, weil ich schon Woolpower 200 g/cm^2 Ullfrotte hatte. Das ist eher ab 0°C abwärts beim Arbeiten geeignet. haben wir aber meist 0-10°C. Daher die Lite Variante. Ist aus 80% Merino und 20% Kunstfaser. Die Kunstfaser finde ich hier sinnvoll eingesetzt, da der Stoff wirklich sehr dünn ist. Das steigert dann die Langlebigkeit.


Unten seht ihr Bilder der Kleidungsstücke. Ich bin 183 cm groß und wiege 90 kg. Das Shirt ist in Größe L und recht eng anliegend, die Jacke in Größe 52 fällt groß aus. So kann man aber noch was drunter ziehen und hat die nötige Bewegungsfreiheit beim Arbeiten. Diese Bewegungsfreiheit wird durch seitliche Gehschlitze gewährt. Die Jacke ist ansonsten recht lang und sollte so die Oberschenkel gut vor Regen schützen. Mit Perline ist man sicher sehr auffallend, erst recht in rot. Aber wen interessiert das im Wald...

Wichtig:
Weder von Woolpower noch Loden Landl habe ich finanzielle Zuwendungen irgendwelcher Art erhalten. Die Kleidungsstücke wurdne zum regulären Preis erworben. Ich möchte lediglich meine Erfahrungen mit euch teilen!
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Re: Arbeitskleidung Waldarbeit

#7

Beitrag von osterheidi » Mo 1. Feb 2016, 18:52

ja genau . super.
mich wundert nur dass du darin beweglich genug arbeiten kannst?

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Re: Arbeitskleidung Waldarbeit

#8

Beitrag von Matz » Mo 1. Feb 2016, 19:14

@osterheidi
Das geht in der Tat gut. Seitlich sind wie gesagt jeweils 2 Schlitze (etwa 20 cm) lang. Dadurch hindert die Länge der Jacke nicht. Ansonsten ist sie ja auch nicht eng anliegend. Ich kann mich darin wirklich super bewegen. Letzten Freitag habe ich 2 Stunden lang meinem Vater Holz vom Dachboden die Luke runter gereicht. Also dauernd hocken, stehen, gehen, hocken, ... Ging einwandfrei. Mit Perline habe ich noch nicht gearbeitet. Beim Bewegen stört sich aber auch nicht.

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Re: Arbeitskleidung Waldarbeit

#9

Beitrag von poison ivy » Mo 1. Feb 2016, 19:33

faszinierend,
anno hab ich das Merino-Zeug verkauft aber selber anziehen? ne, wirklich nicht
damit war ich immer nass und kalt,
damals hatte ich was von Wiener an, eine Mischung aus Poliprop und wenig BW
und so unkaputtbar, dass ich nach 20 Jahren immer noch ein paar Teile hab
heute ist vieles einfacher: man nehme Cuddl Duz und gut
oben drueber irgend was in bug shield o.ae.
bei einstelligen Plusgraden ist mir dann warm genug und Minusgrade hat's hier eher selten

Arbeitsstiefel gibt es offensichtlich nur fuer Entenfuesse
ausserdem waeren solche Stiefel ohne extra Gamaschen eine freundliche Einladung an jiggers und was sonst noch so kreucht
also bleib ich halt bei Neoprenstiefeln mit denen ich den ganzen Tag rumstapfen kann ohne wunde oder kalte Fuesse zu kriegen, verzichte auf Zehenschutz, dafuer gehen die Hosenbeine in die Schaefte

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Re: Arbeitskleidung Waldarbeit

#10

Beitrag von wranger » Di 2. Feb 2016, 09:01

Moin,

gute Haix-Schuhe kann ich auch mein eigen nennen. Dazu ne Schnittschutzhose mit Gürtel in die ich meine Sportfunktionswäsche reinstecke und gut fest ziehe. Nie mehr freien Rücken :daumen:

Ich mags beim sägen eher kälter und ziehe mir in den pausen lieber ne Jacke drüber.

Einziger Nachteil, nach 1h richt man schon wie nen toter Iltis, nach 8h ist es noch schlimmer. An der frischen Luft stört das aber eher wenig :aeh:

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