Welche Kettensäge

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emil17
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Re: Welche Kettensäge

#31

Beitrag von emil17 » Mo 12. Sep 2011, 13:22

B.R.N. hat geschrieben: aus der not heraus (...) hab ne sehr preiswerte no-name seitdem. und die hat wirklich ackern müssen. hab mir gedacht, garantie gibts auch, verschleiß ist überall, kannst sie jederzeit zurück geben. aber da ding läuft und läuft und läuft.
(...)
wer nun wirklich finanziell gut da steht kann natürlich auch mit ner stihl im wald glänzen.
Die Diskussion ist uralt. Es gibt welche, die kaufen No-Name, und haben Glück. Garantie ist gut, keine Garantie zu brauchen ist besser. Ich will ja mit dem Werkzeug arbeiten und nicht meine kostbare Zeit beim Händler und auf dem Weg dahin verbringen, auch wenns scheinbar gratis ist. Mir stinkt es gewaltig, 2 Wegstunden vom Händler weg einen Maschinenausfall zu haben - an dem Tag passiert sicher nichts Produktives mehr.

Die Forstbetriebe sind heute preislich extrem unter Druck - es macht schon Sinn, wenn die bei teuren Marken bleiben.

Ich habe übrigens keinerlei Ambitionen, mit einer teuren Kettensäge im Wald zu glänzen. Lärmen und stinken tun sie alle. Deshalb nur, wenns notwendig ist.

Unter werkzeug-news.de gibts einen ausführlichen Thread zum Thema Billig-Werkzeug.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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woody
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Re: Welche Kettensäge

#32

Beitrag von woody » Mo 12. Sep 2011, 21:47

Wir haben mal aus "Spass" zwei Billigsägen mit zum Holzen genommen (Fällen, Asten, Ablängen). Einen "Chinakracher" für unter hundert Euro und eine Markensäge im untersten Preissegment also knapp unter 200 Euro. Der Chinakracher war nach 1,5 Stunden hinüber, die "Markensäge" nach knapp 8 Stunden irreparabel beschädigt (Kurbelwelle aus dem Kunststoffgehäuse geschmolzen). Mal zum Vergeleich: eine semiprofessionelle "Farmersäge" vom Markenhersteller hat eine Lebensdauer von über 500 Betriebsstunden, eine Profisäge von über 1000 Std. Einmal von den zum Teil haarsträubenden Sicherheitsmängeln der Baumarktsägen abgesehen, werden meiner Meinung nach für diese "Werkzeuge" wertvolle Rohstoffe verschwendet, für Produkte die nicht mal annähernd ihren Zweck für eine angemessene Zeit erfüllen. Dieser Schrott ist es nicht mal wert über die Ozeane geschippert zu werden und gehört verboten. Das passiert zwar immer wieder mal, aber meist erst, nachdem schon tausende davon verkauft wurden:
http://www.cleankids.de/2010/11/26/verk ... rhaus/8460

Ich hatte mal vor mit solchen Chinakrachern zu "arbeiten" um dann wöchentlich (mehrmals!?) die Garantie in Anspruch zu nehmen und damit vielleicht ein Umdenken des regionalen Baumarktes zu erreichen. Aber wie Emil schon geschrieben hat, ist es die Fahrerei nicht wert und mir meine Zeit zu schade.
Werkzeuge welche nicht für einen angemessenen Zeitraum ihren Zweck erfüllen dürften einfach nicht verkauft werden. Damit würden Resourcen und die Umwelt geschont. Hier wäre die Politik gefragt, aber wenn ich dann höre, daß die durchschnittliche Lebenserwartung eines deutschen PKW bei acht komma nochwas Jahren liegt wundert mich nichts mehr :dreh: . Es ist mir ja egal wenn andere Leute ihr Geld vernichten, aber dann sollen sie es doch gleich direkt verbrennen!

Zurück zum Thema: Leider reicht es heute nicht mehr vom "Markenhersteller" zu kaufen, unter den meisten Markennamen wird heutzutage oft auch "Billig" verkauft. "Gut und Günstig" kann man noch finden aber es wird immer schwieriger. Es wird immer wichtiger einen vertrauenswürdigen Fachhandel in der Nähe zu finden welcher einem bei der Produktauswahl hilft - egal von welcher Marke.
Gruß, Woody

www.baumteam.de

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emil17
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Re: Welche Kettensäge

#33

Beitrag von emil17 » Di 13. Sep 2011, 05:25

woody hat geschrieben:(...) werden meiner Meinung nach für diese "Werkzeuge" wertvolle Rohstoffe verschwendet, für Produkte die nicht mal annähernd ihren Zweck für eine angemessene Zeit erfüllen. Dieser Schrott ist es nicht mal wert über die Ozeane geschippert zu werden und gehört verboten.
Das kann der Markt in der "freien Marktwirtschaft" nicht leisten: Wenn nur bezahlte Autos herumfahren würden, gäbe es viel weniger Stau, und wenn nur Geräte erhältlich wären, die eine vernünftige Qualität und Lebensdauer unter Gebrauch haben, wären die Regale halb leer.
Um es deutlich zu sagen: Schuld sind nicht die Chinesen, die können nämlich auch Qualitätsware herstellen, wie die jahrhunderte alte Porzellantradition dieses Landes zeigt. Bestellt wird das Zeug nämlich von europäischen Einkäufern, und die bestellen, weil sie es verkaufen können.
Das "über die Ozeane schippern" scheint ein weit verbreitetes Hobby zu sein ... Kenne jemanden, der bei einem Fruchtimporthandel arbeitet. Da gibts kiloweise überreife Mangos und dergleichen, meist aus Peru oder sonstwo eingeflogen. Die regaluntaugliche aussortierte Ware muss aus hygienischen Gründen verbrannt werden :bang:
woody hat geschrieben:(...)Es wird immer wichtiger einen vertrauenswürdigen Fachhandel in der Nähe zu finden welcher einem bei der Produktauswahl hilft - egal von welcher Marke.
Das Gegenteil passiert! Es schmerzt immer wieder, miterleben zu müssen, wie ein Fachhandel nach dem anderen eingeht oder sein Sortiment um diesen Billigkrempel erweitert. Alles was Umsatz bringt, wird von den Bau- und Supermärkten übernommen; will man etwas Spezielles muss man weit fahren, um einen Fachhandel mit kompetenter Beratung zu finden. Schuld daran sind auch die ganz schlauen Kunden, die sich beim Fachhändler beraten lassen, den Kauf dann "nochmal überlegen" und die Ware online oder beim Billigheimer kaufen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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