Gartenhächsler selber bauen (in Afrika)

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ULTRA
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Gartenhächsler selber bauen (in Afrika)

#1

Beitrag von ULTRA » Sa 3. Apr 2021, 00:32

Ich bin in Togo und dazu noch tief im Busch, 250km von der Hauptstadt entfernt wo es vielleicht importierte (teure) Geräte geben könnte.
Man baut sich alles also selber.

Um ohne Strom im Busch aktiv zu bleiben hab ich nen 8Ps Benzinmotor gekauft der hier für Mühlen und Wasserpumpen bei jedem Schweißer im Dorf individuell eingesetzt wird. Solche 200ccm China Teil kostet knapp 60,-€ Einsatzbereit, die Schweißarbeiten vielleicht nochmal die Hälfte.
Die Sache ist nur es ist keine Mühle oder Ölpresse, also muss ich ihm erklären wie zu verfahren.

Hab einige interessante Videos aus Thailand gefunden wo rotierende Messer Bananenstauden schreddern, werde aber lieber eine Vollscheibe mit zwei eingelassenen Klingen der Sicherheit wegen vorziehen.
Auch den Motor nicht direkt ansteuern sondern über das Riemenrad und einen Keilriemen als Kraftschluss verbinden.

alles wird aus 25mm Vierkantrohr geschweißt und die Flächen hinterm Hächslerrad mit 1mm Stahlblech verkleidet. (Tür auch)
Hächselgut sind mehrjährige Unkräuter und Stöcke von Büschen etc. Bananenstauden aber auch im Programm, Einschub also Oberschenkeldick nötig.

Wer hat vielleicht ne Skizze wie die ganze Geschichte handlich und simpel anzuordnen ist.

:nudel:

Manfred

Re: Gartenhächsler selber bauen (in Afrika)

#2

Beitrag von Manfred » Mo 5. Apr 2021, 22:54

Hier sind ein paar Bilder von Hackscheiben mit Welle drin:

https://stiebler.com/wp-content/uploads ... r-2015.pdf

Auf der Rückseite der Hackscheibe (hier zwischen den beiden Teilscheiben, die billigeren Hacker haben idR nur eine Scheibe) sind meist Flügel aufgeschweisst, die als Ventilator wirken und das Hackgut durch den Auswurf befördern.
Wenn das Gerät keine Einzugwalzen hat, sollte der Trichter von oben oder zumindest schrägt auf die Hackscheibe führen, damit die Schwerkraft beim Einzug hilft.
Im einfachsten Fall waagrechte Hackscheibe und von schräg oben einen Trichter mit deutlich mehr als Armlänge, damit niemand beim hektischen Nachstopfen die Hand oder noch mehr verliert...

Wichtig ist halt, die schwere Hackscheibe gut auszuwuchten, damit sich das Gerät nicht bei hoher Drehzahl zerlegt und die Hackscheibe unkontrolliert auf Reisen geht. Je schwerer das Ding und je höher die Drehzahl, desto mehr kinetische Energie streckt darin.

Manfred

Re: Gartenhächsler selber bauen (in Afrika)

#3

Beitrag von Manfred » Mo 5. Apr 2021, 22:59

Alternativ evtl. eine Schredder-Konstruktion.
Hier ein Beispiel aus Plastik.
https://www.youtube.com/watch?v=krD81BHzrqE
Der Aufbau müsste halt leicht zerlegbar sein, um die Klingen nachschärfen zu können.
https://www.youtube.com/watch?v=eH8Te1t0rT4


Es gibt auch Kompostschredder, die als Hammermühle aufgebaut sind.
Da braucht es aber hohe Drehzahlen und das Risiko abfliegender Teile ist aufgrund der beweglichen Hämmer noch höher.

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ULTRA
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Re: Gartenhächsler selber bauen (in Afrika)

#4

Beitrag von ULTRA » Mi 19. Mai 2021, 22:18

Wie es das Schicksal so wollte hatte der Schweißer immer noch keine Zeit. Den Motor hab ich zwar schon gekauft aber kann ich wieder zum gleichen Preis verscherbeln... Kein Wertverfall hier.

Warum: nur einen Monat nach den ganzen Massen aufgehäufter Strunken und Sträuchern hatten die ersten Regen und die gängigen Temperaturen um 30grad immensen Fortschritt beim kompostieren gezeigt. Die Tropen mal wieder genial.

Der 1,50 hohe Komposthaufen hat zwar oben auf noch 50cm feste Strunken, doch der Rest ist schon reif für die Mulchlage im FoodForest.

mission Gartenhächsler also abgesagt, Energie in andere Projekte stecken...

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