Drehstahl/Drehmeißel

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Drehstahl/Drehmeißel

#1

Beitrag von Rallymann » Sa 10. Okt 2015, 06:41

Kennt sich hier wer mit diesen Werkzeugen aus??

Nachdem ich meine Zauberstabdrehbank von Holz wieder auf Metall zurück gebaut habe, weil ich eine Nut in die Antriebswelle des Mähwerkes schneiden musste und nur nen selbstgebastelten Dorn des Vorbesitzers hatte, den ich zuvor noch am Schleifbock "vergewaltigt" hab, kostete mich diese Aktion ne menge Schweiß.

Leider kenne ich mich mit diesen Werkzeugen nicht aus und will auch nicht 300€ für nen Satz Werkzeuge ausgeben, die dann nicht gebraucht weden.
Kenn ich von meinen Drechselmessern, denn da brauch ich für alles nur ne Schrubbröhre und nen Abstecher und die 10 anderen Messer sind arbeitslos.

Ich suche was zum abstechen, was zum Nut schneiden und was um nen Stahl abzudrehen (also dünner machen)
Mehr werd ich nie brauchen.

centauri

Re: Drehstahl/Drehmeißel

#2

Beitrag von centauri » Sa 10. Okt 2015, 07:08

Habe sowas schon auf Flohmärkten gesehen.
Jede Menge und verschiedene Sorten!

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Re: Drehstahl/Drehmeißel

#3

Beitrag von Narrenkoenig » Sa 10. Okt 2015, 13:05

Grundsätzlich reichen da HSS Drehstähle aus. Das sind Stahlstücke mit quadratischem Querschnitt aus entsprechendem HochleistungsSchnellSchnittStahl. Schleifbock mit passender Scheibe dazu und die Welt steht dir offen. Allerdings mit ohne Ahnung wird das nix.
Die Drehmaschine sollte dann aber auch niedrige Dehzahlen ohne großen Leistungsverlust schaffen, die einfachen Schneidstoffe vertragen keine hohen Schnittgeschweindigkeiten.

Grüße

Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.

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Re: Drehstahl/Drehmeißel

#4

Beitrag von Rallymann » Sa 10. Okt 2015, 17:03

Oh das hört sich nicht gut an. Meine Bank hat über Riemenantrieb nur 3 Geschwindigkeiten.

Apfelmännchen
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Re: Drehstahl/Drehmeißel

#5

Beitrag von Apfelmännchen » Sa 17. Okt 2015, 21:53

Hallo Rallymann..

Was heißt denn "von Holz wieder auf Metall zurückgebaut"?
Was für eine Maschine besitzt du denn? Nur drei Drehzahlstufen über Riemenscheibe ist arg wenig. Welche Drehzahlen ergeben sich denn aus den verschiedenen Scheibendurchmessern und welche Leistung hat der Antriebsmotor?

Drehmeißel bekommst man auch recht günstig über die Bucht oder wie der Narrenkönig schon schrieb, auf Trödelmärkten oder Oltimermärkten. Ein einfacher gerader rechter Meißel und ein Stechmeißel werden es bei den Anforderungen wohl tun und die kosten kein Vermögen. HSS ist bei geringer Leistung und Steifigkeit der Maschine günstiger, weil bei entsprechendem Anschliff geringere Schneidkräfte auftreten als bei den üblichen HM-Meißeln mit Wendeplatte oder aufgelöteter Platte und lässt sich auch einfacher schleifen.
Wenn du dich mit dem Anschliff von Drechselstählen auskennst, dann wirst du auch einen Meißel für Stahl anschleifen können. Der braucht halt nur viel weniger Freiwinkel, wird also nicht so "scharf" geschliffen.
Wenn du Nuten stechen willst, dann brauchst du natürlich einen Stechstahl, der entweder genau die Nutbreite hat, oder schmaler ist. Etwas Öl beim Schnittvorgang verringert die Reibung und erleichtert das Abgleiten des Spans.
Ansonsten... zu geringe Schnittgeschwindigkeit ist besser, als zu hohe, besonders bei Ein- oder Abstechen.

Gruß,
Jörg

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Re: Drehstahl/Drehmeißel

#6

Beitrag von Rallymann » So 18. Okt 2015, 05:55

Ein besseres Bild hab ich gerade nicht auf Lager.
DSC01848.jpg
DSC01848.jpg (108.69 KiB) 4156 mal betrachtet
Hab ich als Drechselbank verwendet. Vorne sieht man einen Alublock mit selbstgemacher Auflage für die Drechselmesser.
Hat mich nen 100er gekostet. Der Umbau auf Stahl beinhaltet einen Rückbau von "Freihand" also Auflage, Alublock usw.
Dazu gab es noch einen Block zum einspannen von Drehstählen.
Links oben Ein und Aus Schalter, darunter den Schalter für die Drehrichtung. 230 Volt und Geschwindigkeit wird durch umlegen des Keilriemens verändert.
3-Fach Scheibe. War ursprünglich zum drechseln kleinerer Teile angeschafft worden (hab ich ja auch von einem Tischler)
Was den Hss Stahl angeht, so hab ich ja Werkzeuge aus HSS. Eines der Drechslemesser am Schleifbock umgeschliffen und eingespannt.
Leider ist das Werkzeug geschmolzen, bevor die Welle auch nur nen Kratzer hatte. So eine Mähwerkswelle ist schon verdammt hart :rot:
Schlussendlich hab ich es ja hinbekommen und konnte mir 250€ für ne neue Welle sparen, dennoch erkannte ich die Möglichkeiten, die einem so eine Drehbank bietet. Ich mach ja aus Schei.....Bonbons und wie häufig ich schon gedacht habe: Wenn der Bolzen, den ich gerade gefunden habe, doch nur einen Milimeter dünner wäre....er würde genau passen.
Oder eben die Sache mit dem Mähwerk. Als die Trommel sich löste, die Nut für die Passfeder sich verzog und die Nut für den Sprengring durch aufsetzen der Welle auf dem Boden verschwand. Ich hab mich schon tagelang mit ner Feile vor der Welle sitzen sehen.
Mir macht es auch spass, wenn ich aus ner alten Motorhalterung durch absägen, heiss machen und umbiegen, durchbohren und umschweissen einen gut passenden Torriegel bauen kann :pft: Baumarkt kann ja jeder.

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Re: Drehstahl/Drehmeißel

#7

Beitrag von Apfelmännchen » Mo 19. Okt 2015, 20:20

Die Maschine sieht schon ehr nach einem Hobbygerät aus, soweit man das auf dem Foto erkennen kann. Wenn sie aber ursprünglich für die Metallbearbeitung konzipiert war, dann sollte natürlich auch die Bearbeitung von solchem Material möglich sein.

Wieso hast du 100 Euro für einen kleinen Alu-Block berappen müssen? Das erscheint mir aber recht viel....
Und warum hast du überhaupt anstelle des Drehstahlhalters diesen Alublock dort montiert? Wäre es nicht viel einfacher, die Handauflage anstelle des Drehstahls in den ursprünglich vorhandenen Halter einzuspannen? Ist der Halter zu klein oder wäre er bei der Handhabung des Drechselstahls im Weg (auf dem Bild sieht es so aus, als ob der Alublock auch das Hantieren mit dem Drechselstahl einschränken würde..)?
Dann wäre auch der Aufwand, zwischen Holz und Stahl zu wechseln, geringer.

HSS ist nicht gleich HSS. Die Drechselwerkzeuge sind bei weitem nicht so hart, wie die Drehstähle. Ist ja eigentlich auch klar. Sonst würde ein flacher Drechselmeißel, wenn man ihn mal unglücklich verkantet, auch zu schnell abbrechen. Je härter, je spröder ist das Material halt.
Wenn gehärteter Stahl bearbeitet werden soll, dann kommt sowiso nur Hartmetall oder Keramik als Schneidstoff in Frage. Ob die Berabeitung dann aber auf einer schwach ausgelegten Hobbymaschine noch möglich ist, wäre durch Versuch zu ermitteln.

Ansonsten ist eine Drehbank natürlich eine unglaublich vielseitig einsetzbare Maschine. Ich möchte meine jedenfalls nicht mehr abgeben. Ich verarbeite auch allen möglichen Schrott, um daraus wieder sinnvoll verwendbare Dinge herzustellen. Man kann auch schon mal ne Keilriemenscheibe anfertigen oder einfach nur ne Schraube etwas kürzen. Erleichtert die Arbeit auf jeden Fall, wird genau und sieht hinterher auch professionell aus.
Auch kleinere Fräsarbeiten sind damit möglich, z.B. eine Nut für einen Einlegekeil in eine Welle Fräsen usw.
Für Holz benutze ich die Drehmaschine aber nur sehr ungern. Der Staub verklebt zusammen mit dem Öl einfach alles und die Säuberung ist einen Schw...arbeit.

Also denn.. frohes Schaffen!

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Re: Drehstahl/Drehmeißel

#8

Beitrag von emil17 » Di 20. Okt 2015, 16:57

Diese Mähwerkswelle war vermutlich oberflächengehärtet, sowas kann man weder feilen noch mit HSS vernünftig auf der Drehbank bearbeiten.
Zudem müsste das Ding nach dem Überdrehen wieder oberflächengehärtet werden, wenn es lange halten soll, die Maschinenfabriken machen sowas ja nicht nur um Bastler zu ärgern.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Drehstahl/Drehmeißel

#9

Beitrag von Rallymann » Mi 21. Okt 2015, 17:32

Wieso hast du 100 Euro für einen kleinen Alu-Block berappen müssen? Das erscheint mir aber recht viel....
Hihi :lol:
Nein für die ganze Maschine natürlich.

Das Aufnahmedingens-Mopped für Drehstäle ist ein schwarzer Klotz an dem der Drehstahl mit 3 Schrauben fixiert wird.
Hätte ich da meinen selbstgebaute Auflage drann geschlüsselt, wäre es zu hoch geworden, um da per Hand ein Drechselmesser drauf zu legen.
So musste ein Alublock her.

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Re: Drehstahl/Drehmeißel

#10

Beitrag von hotte4h » So 4. Sep 2016, 16:00

moin Rallymann ,

wieich lese , zum schweißen hast du was. Für einfache Sachen genügt es wenn Du Dir an ein Vierkanteisen eine alten Hss Bohrer anschweißt und den dann anschleifst . Beim Schleifen zwischenrein immmer wieder abkühlen damit der Bohrer nicht ausglüht . Ist der Bohrer hart genug um in Eisen ein rundes Loch zu bohren , ist er auch hart genug um von selbem Eisen außen Späne runter zu schneiden. ich habe mir so wenn ich mal wo schlecht ran kam immer Spezial Drehmeißel nach Bedarf und Anwendung angefertigt . Abgebrochene Bohrer hab ich ja auch immer wieder mal zur Verfügung :haha:

Gruß hotte

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