Kellerdecke feucht - sehr altes Haus - schlimm?

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Benutzer 72 gelöscht

Kellerdecke feucht - sehr altes Haus - schlimm?

#1

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 12. Apr 2020, 21:09

Also gut, ich platz mal mit meiner Frage rein :pfeif:
Es ist fast entschieden, wo es hingehen soll (nicht direkt für uns, wir behalten unser Domizil).

Das Haus ist leistbar, allerdings sehr alt (ca. 1840), einmal renoviert worden. Teilweise unterkellert (Erdkeller), Erdgeschoß, erster Stock und Dachboden, alles so halbwegs ok. Der Keller misst 15-20 m", das gesamte Haus 70 m² (Grundfläche), das untere Geschoß ist aus Ziegel und Stein, das obere aus Holz. Wir werden ein paar Dachziegel austauschen müssen, aber es wirkt schon so, als täte es nirgends schimmeln. Leider ist es schon unbewohnt (die ehemalige Bewohnerin ist schon zu alt). Es wurde nicht wirklich geheizt (also nur extra für den Besichtigungstermin), daher ist das schwer zu beurteilen, es roch aber nicht und man sah auch keine Flecken. Die Wände fühlten sich trocken an. Die Gegend ist nicht wirklich feucht, eher sonnig, aber auch nicht trocken - also eigentlich ein Traum. :)

Aber eben dieser Keller, das ein Erdkeller eher feucht ist, dürfte normal sein. Als wir aber nach oben blickten war der Putz an einer Stelle abgebrochen (oder absichtlich, um zu prüfen??).
Jetzt schaut es ganz so aus, als täten die Stahlträger rosten, wir haben ein kleines Stück davon abbrechen können.
Wie schlimm ist das?
Kann man beurteilen, wie diese Stahlträger da aussehen, wo der Putz intakt ist? Abgebrochen ist der Putz nur an zwei Stellen.
Könnte das Haus deshalb zusammenbrechen?

Wir denken dran, dass wir da bald reparieren müssen - aber wie teuer und wie dringend das sein wird, können wir eben kaum abschätzen.

Hat jemand Erfahrungen mit so etwas gemacht?

Es wäre halt fast perfekt und dass das Leben ein Risiko ist, weiß die zukünftige Hausbesitzerin ;)
Ratet ihr uns ab? Wo kann man sich da erkundigen?

Zur Zeit geht kaum etwas wegen Corona!

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emil17
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Re: Kellerdecke feucht - sehr altes Haus - schlimm?

#2

Beitrag von emil17 » Mo 13. Apr 2020, 08:15

Liebe Ina,
Bei diesem Baujahr ist halt nicht mehr alles neu.
Wenn du ernsthaft Kaufabsicht hast, lässt du jemanden an den Bau kommen, der etwas von Altbausanierung versteht und die bauweise des Objektes kannt und der weiss, wo bei solchen Gebäuden die üblichen Probleme sind. Alles andere ist blindes Raten. Der Verkäufer muss dazu sein Einverständnis geben, da es ja noch sein Haus ist - das sollte aber kein Problem machen.
Das Honorar ist sicher gut angelegtes Geld.
Kann man auch in Corona-Zeiten machen und die Sache ist in zwei Stunden erledigt, wenn du keine schriftliche Expertise verlangst.
Nein, nicht der Schwiegersohn des Verkäufers und auch nicht der Makler, und auch nicht ein Vertreter einer Firma, die Haussanierungen macht.
Wichtig ist, dass ihr schon wisst, was ihr an dem Haus ändern wollt und was bleiben kann wie es ist, und mit wie vielen Altbaumacken ihr leben könnt und wollt. Vieles wird heute fälschlicherweise als Mangel aufgefasst, was früher übliche Bauweise war.

Zum Schadbild: Der Beton war wohl nie luftdicht um den Träger herum, ist nun kalziniert (durch Luft-CO2 ist der pH-Wert im Inneren angestiegen), worauf die Bewehrung nun rostet. Weil Rost mehr Platz will als Eisen, drückt des den Beton ab.
Das ist ein häufiger Schaden bei Altbetonbauten.
Wenn es aber nur an den zwei Stellen ist, ist es noch nicht wirklich sehr schlimm. Wenn der Boden, den du da von unten abgebildet hast, beim begehen oder drauf herumhüpfen schwankt oder zittert, ist es schon schlimmer.
Je nachdem was darunter für eine Nutzung ist, kann man da auch einen Unterzug drunterstellen (lassen). Ein Grund zum Nicht-Kauf ist dieser Magel allein wohl noch nicht. Kann man aber erst sagen, wenn man das Ding selber vor Ort gesehen hat.

Bitte kläre auch ab, was an Kosten sonst so kommen könnte (Leitungen, Elektroinstallation, Knalanschluss, etc .): Elektro wird je nach Gesetzeslage im Altbau bei Handänderung vom Werk inspiziert werden, dann werden je nach Zustand aufwendige Nachbessserungen bis zur Totalsanierung fällig, wenn die Installation sehr alt ist. Das ist übrigens durchaus im Sinne der zukünftigen Nutzer, auch wenn es scheinbar erstmals nur unnütze Kosten sind.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Kellerdecke feucht - sehr altes Haus - schlimm?

#3

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 13. Apr 2020, 10:36

Danke, emil! :)
emil17 hat geschrieben:
Mo 13. Apr 2020, 08:15
Wenn der Boden, den du da von unten abgebildet hast, beim begehen oder drauf herumhüpfen schwankt oder zittert, ist es schon schlimmer.
nein, da schwingt oder wackelt nichts.
Nur im oberen Stock, wo der Boden Holzbalken sind - Holz schwingt wurde mir gesagt. Der Boden oben ist auch ziemlich unverarbeitet, und ich denke, das ist besser - also einfach Teppich auf den Holzbalken, kein Linoleum, wo unterhalb wer weiß was sein könnte.
Ich vermute mal, dieses "Alte und wie früher übliche" macht auch einen großen Reiz aus.
emil17 hat geschrieben:
Mo 13. Apr 2020, 08:15
Bitte kläre auch ab, was an Kosten sonst so kommen könnte (Leitungen, Elektroinstallation, Knalanschluss, etc .): Elektro wird je nach Gesetzeslage im Altbau bei Handänderung vom Werk inspiziert werden, dann werden je nach Zustand aufwendige Nachbessserungen bis zur Totalsanierung fällig, wenn die Installation sehr alt ist. Das ist übrigens durchaus im Sinne der zukünftigen Nutzer, auch wenn es scheinbar erstmals nur unnütze Kosten sind.
"Handänderung"?
Meinst du Änderungen am Haus? Dann müssten wir alles auf den neuesten Stand bringen, nur bei Besitzerwechsel ist das laut Auskunft vom Amt nicht nötig. Oder meinst du, das wird fällig, wenn wir mal einen Elekroinstallateuer wegen irgendeiner Installation (Herd, Waschmaschine) zu uns holen?

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Re: Kellerdecke feucht - sehr altes Haus - schlimm?

#4

Beitrag von emil17 » Mo 13. Apr 2020, 11:03

Handänderung ist Änderung des Besitzereintrags im Grundbuch, wegen Verkauf, Erbschaft ...
Wenn bei Euch Inspektion nicht erforderlich, dann ist es ok.
Bei Holzbalkenböden ist Schwingen in gewissem Rahmen normal; wenn zu stark, dann muss man die tragenden Balken kontrollieren. Meist sind die dann im Bereich des Auflagers angegriffen oder morsch.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Kellerdecke feucht - sehr altes Haus - schlimm?

#5

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 14. Apr 2020, 11:25

Danke, emil - also nicht soooo schlimm, ich meine: alt ist alt und nicht neu :lol:

Das mit den Balken oben war komisch. Ich hab gespürt, dass der Boden irgendwie seltsam war und fragte den Makler, ob der nicht einbrechen könne (es stehen aber Betten und große Kästen im Obergeschoß).
Er sagte "nein" und begann zu hüpfen und da schwingte der Boden mit und er erklärte uns, das sei bei Holzböden normal so.

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