Lehmbackofen

Dyrsian
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Re: Lehmbackofen

#11

Beitrag von Dyrsian » Di 24. Jan 2017, 21:32

Ich bin noch am überlegen, ob ich das Teil auf eine Holzunterkonstruktion setze oder probiere es auf einen alten Anhänger zu setzen. Im Mittelalter haben sie wohl oft auch solche Öfen mobil gebaut. Ich darf im Schrebergarten kein Fundament gießen, auch keine Punktfundamente, zudem hab ich nicht so viel Geld übrig für das Teil.
Eine sehr hübsche Alternative wäre eine hölzerne kleine "Kutsche" mit einer Deichsel an der man sie ziehen kann. Wie eine Art Riesenbollerwagen mit Dach. So könnte ich das Teil auch mitnehmen wenn ich den Garten in ein paar Jahren verkaufe. So mit rundem Dach so ähnlich wie Talbewohners Womo und eben vier Rädern. Sorgen bereitet mit die sehr hohe Achslast, da muss schon was stabiles drunter. Ideal wäre ein vorgefertigtes Untergestell. :hmm: Ich hab eine Bauanleitung für eine Pferdekutsche hier, da schau ich mal.
Die Frage ist auch, wie rissig wird der Ofen bei Bewegung, zerbröselt er zu staub oder gehts irgendwie. Ich wollte mit Schweineborsten armieren. :hmm:

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Re: Lehmbackofen

#12

Beitrag von Dyrsian » Di 24. Jan 2017, 22:02

Eine Möglichkeit wäre ein Palettenwagen als Untergestell. Dann ist man aber auf die 120 x 80 cm begrenzt. Sehr klein.

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Re: Lehmbackofen

#13

Beitrag von CHH » Mi 25. Jan 2017, 14:28

Ich denke auch darüber nach einen mobilen zu bauen um ihn vermieten zu können.
Ich denke nicht dass er zerbröselt, armiert habe ich jeweils mit Jutegewebe, wenn man was beweglicheres braucht würde ich halt mehrfach armieren und ev auch Glasfaser im oberen Bereich zum Einsatz bringen.

Kostenintensiv ist das ganze nicht, will mans einfach haben kauft man fertigen erdfeuchten Lehmmischung mit grober Körnung 0-10
Oder man macht das Ganze selbst, würde zu einem Mischverhältnis Lehm - Sand von 1:3 raten
Sehr Trocken arbeiten und gut verdichten.

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Re: Lehmbackofen

#14

Beitrag von Daisy Duck » Mi 25. Jan 2017, 22:02

Dyrsian hat geschrieben:Ich bin noch am überlegen, ob ich das Teil auf eine Holzunterkonstruktion setze oder probiere es auf einen alten Anhänger zu setzen. ...
in meinem Buch Backöfen in Haus und Garten selbst gebaut (Ökoverlag) steht ein ganz kurzer, unspezifischer Anriss mit Foto von einem Lehmbackofen auf einem Standart-Einachs-Anhänger mit einer V-Gabel. Hänger als Neuanschaffung, wurde nachgerüstet, Gewichtsberechnung des Ofens. Der Ofen hat eine Backfläche von 1 x 0,6m, Backfläche aus SChamottsteinen mit Lehmsteinen gemauert und gedämmt. Hoher, überwiegend metallischer Schornstein. Gebaut 2006 und "einige 100km gefahren"

sogar im Internet gefunden: http://derlehmbackofen.de/sites/andere_lbo_b01.html

Geht also Dyrsian!

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Re: Lehmbackofen

#15

Beitrag von Daisy Duck » Sa 28. Jan 2017, 00:41

Hallo CHH,

ich habe mal eine Frage, diese kleinen Öfen, die sind sehr oft ohne Schornstein, nur Ofenloch vorne. In dem kleinen Heft "Einfälle statt Abfälle" sind eigentlich alle Modelle mit Schornstein, weil der das Feuer besser zieht. In einem anderen Buch sind die größeren überwiegend mit Schornstein, kleinere aber durchaus auch ohne.

Was sind Deine Erfahrungen? Dein Bild zeigt auch eine Version mit Schornstein...

Dankeschön

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Re: Lehmbackofen

#16

Beitrag von CHH » Di 31. Jan 2017, 21:39

Natürlich funktioniert der Ofen auch ohne Schornstein, auch ist er leichter zu bauen.
Nur wirst nicht glücklich werden damit, irgendwo rauchts halt raus, wenns durchs Türl ist, dann raucht es dir halt ins Gesicht.

EInzige Begründung neben der Einfachheit ist es, dass er weniger wärme verliert und weniger holz braucht, vor allem auch wenn er zum brot backen ausgeräut wird.
Aber das kannst du ja mit einem "Schieber" auch machen, dass du den wärmeverlust abdrehst.

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Re: Lehmbackofen

#17

Beitrag von busbeck » Mi 3. Mär 2021, 00:25

Hallo da draußen!

Wir haben vor zwei Jahren einen Lehmbackofen gebaut. Wunderschön. Meistens machen wir Pizza damit, die auch echt gut ist. Mit dem Brot haben wir noch Probleme. Kann das sein, dass hierfür die dicke Wand des Ofens lange erhitzt werden muss? (Erfahrungsberichte wären super, aber auch "nur" Wissen ist natürlich willkommen.)
Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen. (Dietrich Bonhoeffer)

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Re: Lehmbackofen

#18

Beitrag von emil17 » Mi 3. Mär 2021, 09:02

Wir haben auch schon seit Jahren so ein Ding.
Für Brot musst du so lange aufheizen, bis sich die Hitze für die gesamte Backzeit hält. Das dauert bei uns mehrere Stunden.
Dazu braucht es ein langsames Feuer, also häufig wenig nachlegen. Es braucht seine Zeit, bis sich die Wände durch und durch erwärmt haben.
Jeder Ofen ist anders - wenn die Wände zu dünn sind und wenig Wärme speichern, wird es nicht gut gehen.
Man kann es mit Pizza backen kombinieren; einfach nachher nochmals etwas Feuer machen, während man isst.

In Gegenden mit Holznot wurden früher deshalb die Dorfbacköfen eingeführt und Hausbacköfen manchmal sogar verboten, weil es unverhältnismässig viel Holz braucht, wenn man nur für sich selber bäckt. Das gibt es noch als Tradition in manchen Bergdörfern; das Aufheizen dauert einen ganzen Vormittag. Es braucht einen Berg Holz und viel Bier oder Wein (für das Heizpersonal)
In den tollen Sitzöfen ("Kunst") der Bauernhäuser des Alpenvorlandes, des Jura und auch des Schwarzwaldes, die von der Küche aus beheizt werden, konnte man im Winter "gratis" backen, weil die Brennkammer dieser Öfen so gross ist, dass das problemlos ging.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Lehmbackofen

#19

Beitrag von Dyrsian » Mi 3. Mär 2021, 10:25

Meine Erfahrungen sind ähnlich, ich werde meinen Mini-Testbackofen wieder abreißen. Ich hatte ihn extra klein gebaut, in der Hoffnung dann weniger Holz zu brauchen. Man kann Pizza darin machen, das kriege ich aber auch in einem Kugelgrill mit Deckel hin. Obwohl die Wände nur 12,5 cm dick sind, muss man ewig heizen um ihn warm zu kriegen und er qualmt wie die Sau wenn man Holz nimmt, Holzkohle geht besser. Ich habe einmal ein Brot gebacken, allerdings hat der zuviel Unterhitze, selbst wenn man ihn nach dem Heizen entsprechend abstehen lässt. Man bekommt schon ein Brot hin, nur muss ich sagen, dass ich das in besserer Qualität und mit deutlich weniger Aufwand auch in meinem Haushaltsbackofen hinkriege. Nun muss ich sagen, dass wir seit 15 Jahren einen guten Teil unsereres Brotes selber backen, die Ansprüche sind also schon relativ hoch.
Bei mir ist die Öffnung im Vergleich zum Ofen auch viel zu groß, da verliert er massiv Hitze, als Tür hatte ich nur ein (Eichen)Brett und einen großen Lehmziegel verwendet. Ich würde mich, wenn ich nochmal was bauen wollte, wohl der Erfahrung unzähliger Generationen fügen und einen viel größeren Ofen bauen. Die Wände, wenn aus Lehm, doppelt so dick machen und dann eine Lage Isolierung, dann nochmal eine Lage Steine oder so. Dann eine solide Tür usw. Problem ist, da braucht man dann wieder ein Fundament, eine schöne Tür usw. usf. Es gibt fertige Bausätze von der Firma Häußler, die liegen um 2000€ und sollen gut funktionieren (die haben noch andere feine Sachen, der Katalog ist schön zum Träumen, die Preise sind allerdings unglaublich hoch). Die haben auch den Vorteil, dass die Öfen rechteckig sind, da ist die Wärmeverteilung besser. Die sind aus Schamott und ich könnte mir gut vorstellen, dass die auch etwas effizienter laufen als ein selbstgebauter Lehmofen.
Allein, es bleibt dabei: Man verbraucht für den Bau unheimlich Material und zum Anheizen jede Menge Brennholz. Hier ist Holz knapp und teuer, wer nun jede Menge Käferholz liegen hat (Nadelholz ist am besten zum Anfeuern) und Spaß am Kleinhauen den wird das nicht kümmern. Man muss die großen Öfen beim Backen aber vollmachen, auch aus backtechnischen Gründen (z.B. Feuchtigkeit) d.h. je nach Ofengröße 10 Brote sollten es dann schon sein. Vorher wird man Pizza backen, hinterher vielleicht noch Kuchen oder Fleisch, am Ende eventuell was dörren. Den Teig für 10 Brote zu machen ist dann wieder Sklavenarbeit, weil kaum einer eine Knetmaschine für 10 kg Teig hat usw. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Mein Fazit: Als Samstags-Event mit Freunden, wenn man an sowas Spaß hat, eine feine Sache. Für die allgemeine Selbstversorgung eher ungeeignet. Wenn ich dereinst mal eine Küche besitzen sollte die größer ist als ein Hundeteppich kaufe ich mir eventuell einen Elektro-Steinbackofen - ähnliches Ergebnis, weniger Ressourcenverbrauch beim Backen.
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Re: Lehmbackofen

#20

Beitrag von Küstenharry » Mi 3. Mär 2021, 13:18

Wir haben letztes Jahr au h einen Lehmofen aus dem Bodenaushub und Feldsteinen gebaut.
Pizza und Brot klappen gut.
Gruss von der Küste

Harry

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