Staketenzaun aus Haselnuss

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melomane
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Staketenzaun aus Haselnuss

#1

Beitrag von melomane » Di 27. Mai 2014, 23:13

Wir haben hier viele Haselststräucher und mir kam der Gedanke die für Staketenzäune zu nutzen. Mir stellt sich aber die Frage der Haltbarkeit und ob das lohnt, hat jemand da praktische Erfahrung mit Haselnuss?

Andreas75
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Re: Staketenzaun aus Haselnuss

#2

Beitrag von Andreas75 » Mi 28. Mai 2014, 01:23

Hallo!

Ich kann zwar noch keine endgültigen Aussagen zur Haltbarkeit machen, aber da ich den Zaun um meinen Nutzgarten auch zum Teil aus Haselstangen rekrutiert habe, kann ich folgendes beitragen.

Pro:
- Hasel lässt sich sehr gut verarbeiten
- das Holz ist leicht spaltbar und aufzubereiten
- es hält zumindest schon mal besser/ länger als Fichte

Contra (für Staketenzäune mit Drahtbindung vielleicht weniger bedeutsam):
- recht frisch verarbeitet, arbeitet es recht stark nach (biegt und windet sich)
- es lässt sich recht schwierig entrinden

Den Contrapunkten kann man eventuell begegnen, wenn man die Stangen schält, solange die Pflanze im Trieb ist, also von Frühjahr bis Sommer (ich hatte meine Stangen vom herbstlichen Schnitt, Wachstum bereits abgeschlossen) sowie indem man die geschälten Stangen dann erstmal am Stück einen Sommer oder ein Jahr lang trocken lagert und sie dann erst zurecht spaltet.

Soweit von mir :)!

Grüße,
Andreas

hunsbuckler
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Re: Staketenzaun aus Haselnuss

#3

Beitrag von hunsbuckler » Mi 28. Mai 2014, 08:44

Ich habe Haselnußstecken meist unentrindet als Steckpfähle für provisorische Einzäunungen mit Schafknotengitter verwendet.
Nach meiner Erfahrung hielten die je nach Dicke etwa 3-5 Jahre was aus, dann waren sie so mürbe, daß sie bei Belastung brachen.
Das war aber nicht schlimm, denn es machte kaum Arbeit, aus dem unbegrenzten Vorkommen in der Umgebung laufend frische Stöcke dazwischen zu stecken.
Die abgebrochenen wurden mit einigen Tritten oder übers Knie zu Anfeuerholz verarbeitet.
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org

zaches
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Re: Staketenzaun aus Haselnuss

#4

Beitrag von zaches » Mi 28. Mai 2014, 16:08

Bild

Sitzstreben und Rücklehne waren aus Haselstecken - nach ca 4 Jahren im Garten, wurde die Bank zu Lagefeuerholz....

lg, zaches
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

www.hilshof.de

melomane
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Re: Staketenzaun aus Haselnuss

#5

Beitrag von melomane » Mo 2. Jun 2014, 10:58

Hallo, Danke! 4-5 Jahre wären etwas wenig für den Aufwand, ich werde es trotzdem probieren und zumindest mal den Hühnerzaun daraus bauen. Wenn man sie entrindet hoffe ich dass sie doch etwas länger halten. Die ganz frischen Äste lassen sich sehr gut schälen hab ich inzwischen gemerkt.

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Little Joe
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Re: Staketenzaun aus Haselnuss

#6

Beitrag von Little Joe » Mo 2. Jun 2014, 18:07

melomane hat geschrieben:Wenn man sie entrindet hoffe ich dass sie doch etwas länger halten. Die ganz frischen Äste lassen sich sehr gut schälen hab ich inzwischen gemerkt.
ich hab keinen Unterschied feststellen können, ob die Hasel mit oder ohne Rinde sind
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Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

melomane
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Re: Staketenzaun aus Haselnuss

#7

Beitrag von melomane » Di 3. Jun 2014, 22:04

Little Joe hat geschrieben:
melomane hat geschrieben:Wenn man sie entrindet hoffe ich dass sie doch etwas länger halten. Die ganz frischen Äste lassen sich sehr gut schälen hab ich inzwischen gemerkt.
ich hab keinen Unterschied feststellen können, ob die Hasel mit oder ohne Rinde sind
Juni2014 003.jpg
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Hallo Little Joe, deine Zäune sehen gut aus, ist der Lattenzaun auch aus Haselnuss? Ich denk schon, dass Rinde den Fäulnissprozess beschleunigt? die üblichen Koppelzäune z.B. sind meist alle aus geschältem Holz ... Ich hab noch die Idee die frisch geschlagenen Haselnussstämme mit Blättern dran in Leinölfirnis zu stellen und quasi so von innen zu imprägnieren?
Ja ok, eigentlich muss ich aber Wände verputzen :hmm:

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