Haussuche startet - und immer wieder mal Fragen

Knurrhuhn

Re: Haussuche startet - und immer wieder mal Fragen

#31

Beitrag von Knurrhuhn » Di 24. Sep 2013, 12:41

Das heißt, die wollen in jedem Fall einen Wartungsvertrag sehen - egal, welche Art Anlage ich habe, weil eh jede gewartet/kontrolliert werden muß?

Puuh, das scheint ein ganz schön komplexes Thema zu sein, in das ich mich noch intensiv einarbeiten muß. Ach ... ich glaube ich hol mir eine Hütte, die schon an's Kanalnetz angeschlossen ist, und lass die anderen Angebote außer acht. ;)

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marceb
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Re: Haussuche startet - und immer wieder mal Fragen

#32

Beitrag von marceb » Di 24. Sep 2013, 12:49

Wartungsvertrag ist seit ca. 3 Jahren Vorschrift, muss auch eine anerkannte Werkstatt sein.
Die Kommen dann und prüfen, ob die Grube dicht ist und das Abwasser richtig geklärt wird,
es wird auch eine Probe fürs Labor genommen.
Die Berichte gehen dann auch an die untere Wasserbehörde.

Gruß
Martina

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guzzmania
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Re: Haussuche startet - und immer wieder mal Fragen

#33

Beitrag von guzzmania » Di 24. Sep 2013, 13:14

Hi Knurrhuhn,

Ja, das Thema Abwasser ist sehr komplex. Ich hab's auch hin- und hergewälzt ad nauseam.

Mit Details zu Kläranlagen kann ich leider nicht dienen, da die Errichtung bei uns nicht erlaubt ist (weil ja Kanalanschlussmöglichkeit vorhanden). Wenn aber schon die Kosten für die SANIERUNG einer bestehenden Senkgrube einfachster Bauart EUR 2000 sind, vermute ich, dass die Kosten für die NEUERRICHTUNG einer tipptoppmodernen Kläranlage ein Vielfaches sein werden. Weiters gebe ich zu bedenken, dass solche Kläranlagen nicht wartungsfrei sind und manchmal nicht so toll funktionieren. Bekannte haben eine Biokläranlage, da müßte man regelmäßig Klopapier rausputzen und sowas. Tun sie aber nicht, und deshalb stinkt's. :wc:

Mein persönlicher Favorit ist die Variante: Sammelgrube + Abwasservermeidung. Wenn die Wassermengen nicht groß sind, kann man sich die EUR 10 Entsorgungsgebühr pro Kubikmeter locker leisten. Und wenn Du alleine in dem Haus lebst, werden die Mengen wohl automatisch relativ gering ausfallen.

lg
guzzmania

moorhexe
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Re: Haussuche startet - und immer wieder mal Fragen

#34

Beitrag von moorhexe » Di 24. Sep 2013, 16:14

hallo, ich habe gerade alte bilder gefunden. da kommen viele wichtige erinnerungen, bzgl. des hofkaufes vor über 20 jahren....

ersteinmal finde ich es wichtig, sich ein grundstück nach großen regenfällen anzusehen...
bei uns entstand im laufe des ,dem kauf folgenden jahres, ein riesiger see, von mindestens 1200 qm....
während ein weg für die nachbarn gebaut wurde, kappte man kurzerhand die drainagerohre, die das land zum graben entwässerten...
unsere enten und gänse hat das sehr gefreut...
später haben wir an selber stelle einen teich ausbaggern lassen . geplant war der so groß nicht....wir konnten aber nur so das grundstück etwas trocken halten.

unser dreikammerklärsystem mußten wir später mit einer pflanzenkläranlage
aufrüsten...das wasser durften wir in den teich ,gereinigt abfließen lassen..
die pflanzenkläranlage wird immer nur für ca. 10 oder 15 jahre genehmigt.

wir hatten uns damals erfolgreich gegen einen kanalanschluß gewehrt. da waren ganze straßenzüge unseres dorfes beteiligt. wir mußten schon vor 15 jahren einen wartungsvertrag abschließen. auch hat die gemeinde eine neue kanalgebühr beschlossen...also pro person kanalkosten, weil wir nicht ans kanalnetz angeschlossen waren.
reine schikane...

inzwischen gibt es da sicherlich schon wieder viele neue verordnungen und die kläranlage des dorfes wird gerade hochgerüstet. unsere nachfolger können sich evtl. nicht mehr erfolgreich gegen den kanalanschluß wehren.

zu bedenken sind auch noch einmal die wasserkosten..damals bezahlten wir für einen kubikmeter frischwasser ca. 1,40 in DM...den preis euro weiß ich nicht mehr.
das abwasser war dennoch billiger durch die kläranlage...denke ich jedenfalls.
wir hatten viele tiere zu versorgen..dafür hatten wir allerdings auch 2 grundwasserpumpen.

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Re: Haussuche startet - und immer wieder mal Fragen

#35

Beitrag von Rallymann » Mi 25. Sep 2013, 19:55

Hört sich bei einigen hier schon krass an.

Wir haben auch ne Grube. War ne 3 Kammer Grube und bei Hofübernahme musste da ne Kläranlage rein.
Und hat der Spass 3000€ gekostet.
Das beinhaltet den Umbau von 3 Kammer auf 2 Kammer, innen neu verputzen und die Biokläranlage.
Läuft seit 3 Jahren ohne Probleme und der Wartungsvertrag ist auch nur so, dass einmal im Jahr einer vorbei kommt.
Kostet dann etwa 60 € im Jahr und sonst nix.
Schlammabfuhr alle 3 Jahre und für 4 cm3 auch 60 €

Kosten also 3000€ die Anlage
60 pro Jahr für Wartung
60 jedes dritte Jahr die Abfuhr.

Weil wir ne Grube haben zahlen wir kein Abwasser Sickerwasser Regenwasser usw.
Das gereinige Abwasser 99% gereinigt kann in den Boden oder in ein Gewässer eingeleitet werden.

http://www.abwasserbehandlungsanlagen.d ... chplus.htm

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Re: Haussuche startet - und immer wieder mal Fragen

#36

Beitrag von christine-josefine » Mi 25. Sep 2013, 20:48

Hallo Frau Knurrhuhn
freue mich auch, dass Du wieder dabei bist.

Mein Tip zur Haussuche ist: schau Dir die Nachbarn an.
Ich hab mir ja vor 2 Jahren ein Reihenmittelhaus gekauft - in Vorpommern und hatte bei der ersten Besichtung schon gesehen, dass die linken Nachbarn - na sagen wir mal anders sind.
Aber nicht genauer hingesehen.
Und die waren wirklich fürchterlich - laut und stinkig - :bang: :bang:
Dem Himmel sei Dank sind die inzwischen ausgezogen und die auf der rechten Seite sind supernett.
Also nimm Dir Zeit, möglichst auch einen sonnigen Tag wo die Leute draussen sind und am besten noch zum Monatsanfang wenn es Geld gibt - das wird dann gerne in Alkohol investiert

Und am wichtigsten: Zeit lassen, mehrere Objekte ansehen, grade in Mecklenburg ist die Auswahl an bewohn- und bezahlbaren Häusern noch groß.
Vor 2 Monaten wurde in meinem Dorf ein Häuschen mit tollem Garten (3800qm) für 7.500,-- verkauft.
Mit 10.000,-- kann man bei diesem Haus toll renovieren.

Viel Erfolg
Christine
Viele Grüße, Christine mit J
Wait and see!

Knurrhuhn

Re: Haussuche startet - und immer wieder mal Fragen

#37

Beitrag von Knurrhuhn » Mi 25. Sep 2013, 21:53

Pffuuh, ihr Lieben, danke für Eure ganzen Beiträge. Was man alles beachten muß, mein lieber Scholli. Es gibt sooo viele Punkte, und meine Liste wächst trotz allem was ich schon wußte noch weiter ... Ob man's am Ende dann auch wirklich so genau nimmt? Vielleicht nicht, wenn man sich in ein Objekt erstmal verguckt hat. ;)

Manchmal frag ich mich, ob ich mir das alles tatsächlich auf'n Zahn tun soll, so ganz allein :platt:
Aber - was wäre die Alternative?! Mietwohnung? Im Leben nicht mehr! Ein Gemeinschaftsprojekt? Schon vor längerem überlegt und abgehakt, ich bin da kein Typ für.
Neeneee. Ich möchte das, und ich will meine Ideen umsetzen, die ich ja eh schon abgespeckt und meinen Möglichkeiten (in jeglicher Hinsicht) angepasst habe. Aber das was da noch übrig bleibt, das will ich auch durchziehen.

@christine-josefine: ohja, die liebe Nachbarschaft - da kann ich auch ein Lied von singen. Problem ist halt, daß die ja auch gerne mal wechselt. Ok, in Eurem Fall dann eher Glückssache. :mrgreen:
Ich habe schon einige interessante Objekte gesehen, aber sobald ich lese "Doppelhaushälfte" oder "Reihenhaus", ist das für mich schon gehakt. Will ich absolut nicht, weil ich weiß, daß ich damit nicht glücklich wäre (alles schon gehabt).

Das Häuschen in Deinem Dorf war ja wohl ein Schnäppchen? Wow. Solltest Du nochmal was hören von ähnlichen Verkäufen in Deiner Region, dann schick doch bitte mal 'ne PN ..... :pfeif: :holy:

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Re: Haussuche startet - und immer wieder mal Fragen

#38

Beitrag von elisabeth » Mi 25. Sep 2013, 22:16

Ich musste letztes Jahr (von der Gemeinde vorgeschrieben) eine Senkgrube bauen lassen, nachdem die Dreikammern-Grube aus den 70er Jahren keiner Dichteprüfung standgehalten hätte und kein Kanalbau vorgesehen ist. Die Grube hat 20 m3 und hat mit allem drum und dran (8 Betonringe, Deckel, Dichtungsschlämme, 22 t (12 Stunden) und 9 t Bagger (5 Stunden), Baggerfahrer und 2 Arbeiter haben ganztags gewerkt) Euro 6500 gekostet.

Wartungskosten gibt es vorerst mal keine; was an Entsorgungskosten anfallen wird weiß ich noch nicht .. die Grube ist noch nicht voll :hhe: . Da ich drauf schaue, dass kaum Chemie rein kommt, werde ich sie aber wahrscheinlich am eigenen Grund ausführen lassen (sofern das noch erlaubt ist .. ansonsten kann man das Abwasser auch bei einem Bauern in die Güllegrube entsorgen, was vermutlich relativ kostengünstig ist)

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marion
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Re: Haussuche startet - und immer wieder mal Fragen

#39

Beitrag von marion » Do 26. Sep 2013, 04:37

Knurrhuhn hat geschrieben:
Manchmal frag ich mich, ob ich mir das alles tatsächlich auf'n Zahn tun soll, so ganz allein :platt:
Guten Morgen liebes Knurrhuhn,

das hab ich mich auch schon so manches Mal gefragt, also ob du das wirklich willst. Ich MEINE immer so ein zartes: "ich möchte ja gerne, aber irgendwie traue ich mich nicht" rauszulesen.
Was ich auch absolut verstehen könnte...du bist alleine und körperlich etwas angeschlagen. Hast schon Häuser besessen und weißt, was auf dich zukommen kann. Und...man wird nicht jünger :aeh:

Kann natürlich sein, dass das alles Quatsch ist und nur Einbildung meinerseits oder Übertragung meiner eigenen Bedenken oder...

Ist aber auch schwierig, so eine Entscheidung zum eigenem Haus. Es gibt massig zu bedenken und man verliert auch so ein bissel die Naivität aus jungen Jahren.
:haha: Ich weiß noch, als ich mein erstes Haus gekauft habe :haha: Samsatags angeschaut, Montag zur Bank, Dienstag OK der Bank gekriegt und Mittwochs beim Notar gesessen :platt:
Und das als alleinerziehende Verkäuferin mit 3/4 Stelle und zwei Kindern. Ist ja einigermaßen gutgegangen, aber würde ich mit heutigem Wissen glaube ich SO nie wieder machen.

Aber manchmal ist dieses Wissen und Abwägen auch sehr hinderlich. Und die fehlende Naivität sowieso...
Ideal wäre natürlich ein Häuschen, was du aus Eigenmitteln finanzieren kannst. Wenn es dann irgendwie schiefgeht oder gar nicht passt, dann sitzt du wenigstens nicht in einer Pleite. Wäre zwar bannig Lehrgeld, hast aber kein Stein um deinen Hals.

Diese sehr preiswerten Häuschen, die öfters angeboten werden, sind aber fast immer ganz krasse Sanierungsfälle mit einem zusätzlichem Rattenschwanz.
Und wenn man etwas für den Rest seines Lebens sucht, sollte es schon 100 % passen. Veränderungen kommen eh von ganz alleine, also kann man sich nicht gegen alles und jeden absichern.

Nachbarn z.B. wechseln gerne mal.
Bei oben genanntem Haus ( ist jetzt vermietet ) , hat der Nachbar seine Butze verkauft. Und eingezogen ist wohl so ein übler Proll mit seiner kleinen, veränstigten Asiafrau, die er wie Dreck behandelt. Bin eh froh, da nicht mehr zu wohnen, aber jetzt erst recht.
Ich kenne ihn nicht persönlich und hab zum Glück wehrhafte Mieter, aber da ist Ärger vorprogramiert. ( Der Spinner hat letztens die Grenzsteine rausgenommen (!!!) um eine Einfahrt bei sich zu bauen. Die Einfahrt sollte ganz selbstverständlich über MEIN Grundstück gehen, da er keine Einfahrt hat. Der hat noch nicht einmal gefragt oder ähnliches. Mein Mieter hat ihn fürchterlich auf den Pott gesetzt :engel: Eine Genehmigung meinerseits kriegt DER nie, eher friert die Hölle ein :sauenr_1: )
Mit sowas hätte ich beim Kauf niemals nicht gerechnet ...

Nachbarn kann man durch Alleinlage vermeiden. Hat aber den Nachteil, dass wenn was ist, du tatsächlich alleine bist. Gilt abzuwägen, welche Kröte weniger schlimm ist.
Oder man teilt sich das Haus mit einer wirklich guten Freundin/Freund o.ä.
Dann müsste es widerum groß genug sein um sich richtig aus dem Weg gehen zu können, also eine Art 2 Familienhaus. ( 2 Familienhaus hat den riesigen Vorteil, dass du jederzeit ohne Angabe von Gründen kündigen kannst. Normalerweise brauchst du bei Mieterkündigungen einen Pulk von Anwälten, in diesem besonderem Falle aber nicht. Ist ein riesiger Vorteil )
Wäre vielleicht eine Überlegung wert.

Abwasser und Entsorgung:
da ändert sich doch eh alle Nase lang was. Da kann man bei einem interessantem Objekt nur bei der Gemeinde anrufen und schauen, wie das dort gehändelt werden soll. Falls das dann beim Objekt nicht vorhanden ist, Kostenvoranschläge von Fachfirmen einholen.
Oder einen Sachverständigen mitnehmen, nur zur Besichtigung, nicht für ein Gutachten. Somit ist es um Meilen preiswerter und die haben die Preise einigermaßen gut im Kopf.

Wichtig ist, bei seiner Kalkulation immer einen sehr ordentlichen Puffer für Unvorhergesehenes zu haben. Leichen kommen immer erst nach dem Kauf aus dem Keller und sie kommen immer ! Ich kenne einige Profis und selbst da ist das so.

Alles andere ist Geschmackssache...ich würde mich z.B. über eine Zentralheizung sehr freuen. Und wenn es soweit saniert ist, dass man wenigstens schon darin wohnen kann und alles weitere dann so nach und nach machen könnte = prima.
Anschlusses an das öffentliche Abwassernetz fände ich z.B. auch gut, ist zwar vielleicht teurer, aber ich bräuchte mich da nicht mehr drum zu kümmern. Bedeutet etwas weniger graue Haare...

Ich würde da wirklich langfristig denken in Bezug auf eigenes körperliches Empfinden und auch die eigene finanzielle Entwicklung.
Zu bedenken wären auch die laufenden Kosten, solange wie ein Haus leer steht. Die Versicherung ist teurer, Grundpreise für Strom,-und Wasseranschluß, nicht zuletzt die Einbruchsgefahr bei leerstehenden Häusern, Grundsteuer, eventuelle Ausbaubeiträge u.s.w.
Zusätzlich kommen ggf. noch Kosten für einen Hausmeisterdienst auf dich zu, bezgl. der Grundstückspflege und gaaanz wichtig: Schneeräumdienst !
Also ? Wäre es einfacher und besser ein Haus zu kaufen, wo man gleich einziehen kann, da kannst du dir dann die Versicherungsaufschläge und den Hausmeister sparen.
Ich würde mir ja wünschen, dass ein Soforteinzug bei einem 6000,-€ Haus möglich wäre, aber da fehlt mir der Glauben...

Alles Liebe,
Marion
- die grad die zwölfunddrölzigste Folge von " Schlaflos in Berlin " dreht -
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

Knurrhuhn

Re: Haussuche startet - und immer wieder mal Fragen

#40

Beitrag von Knurrhuhn » Do 26. Sep 2013, 10:31

Danke, Elisabeth. :) Dann hab ich ja jetzt einige Beispiele zum vergleichen. Für wie viele Personen sind die 20 m³ denn ausgelegt?

@Marion:
zu Deiner Vermutung sage ich mal .... jjeinn. ;) Also, ich bin schon fest entschlossen, was zu kaufen. Das ist nicht der Punkt.
Mein "Problem" weshalb ich vielleicht zögerlich rüberkomme ist, daß mir inzwischen die Leichtigkeit abhanden gekommen ist, ich statt dessen (zu) viele Gedanken im Sinn habe und um's Verrecken sämtliche (absehbare) Schwierigkeiten/Risiken im Vorfeld ausschließen/kalkulieren möchte. Ich weiß aber natürlich auch selbst sehr gut, daß das kaum möglich ist.
Meine Sorge gilt aber weniger dem Haus selbst, als der Umgebung. Die Wohngegend die ich suche, die werde ich wohl kaum noch finden. Und ich habe ziemliche Angst davor in einem Umfeld zu landen, in dem ich mich eines Tages wieder extrem unwohl fühle.

Beim ersten Haus war ich noch total naiv und blauäugig, und komischerweise ist dennoch (oder grad deshalb?!) alles gutgegangen. :engel:
Das zweite Haus war so ein Liebhaberobjekt, ein kleines Hexen-Fachwerkhäuslein, in das ich mich sofort verguckt hatte. Haben wollen!, "oberflächlich" gecheckt, und gekauft. Das Haus selbst hätte ich auch behalten oder mitgenommen, wenn das ginge. ;)
Aber diese extrem dichte Bebauung und Nachbarn auf der Pelle, so daß man nicht mal nackig durch die eigene Bude laufen konnte ohne Angst zu haben, daß einer reinguckt, dazu ständiger Krach drumherum ... :ohoh: All das hatte ich anfangs ausgeblendet und nicht sehen wollen.
Leider ist es dann mit dem Lärm bzw. der Hyperakusis auch durch meine Erkrankung immer schlimmer geworden und ich immer empflindlicher, ohne daß ich es irgendwie steuern konnte. Dann wurde auch noch ein direkt angrenzendes, großes, marodes Nachbarhaus verkauft, das über Jahre restauriert wurde - also auch noch permanenter Baulärm direkt nebenan, auch gerne am Sonntag, und keine Chance dem zu entkommen.

Wer das nicht selbst kennt, der kann gut sagen: stell dich nicht so an/du steigerst dich in was rein. :rot: Aber man kann solche Sensibilitäten halt nicht abstellen, auch wenn ich es noch so versucht habe. Es ist als würde man jemandem sagen: "ach, nun hab nicht so einen Durst, blende das doch aus" :roll:
Ich hab am Ende nachts bei jedem kleinsten Geräusch nur noch senkrecht im Bett gesessen, und davon gab es viele. Aber auch tagsüber sorgten die Geräusche für Herzrasen, Panikattacken, Bedrohungsgefühle, usw. ... Es war für mich ein Alptraum, und ich wollte nur noch da weg.

Nun wohne ich ja seit einer Weile erstmal wieder in meinem Elternhaus, wo es zumindest nachts (toi-toi-toi) sehr ruhig ist. Aber auch hier wurde ein Nachbarhaus verhökert, das der neue Besitzer seit dem Frühjahr täglich renoviert, und da übe ich mich seitdem in :ohm: , was mir mal mehr und mal weniger gut gelingt.
Aber drumherum sind auch permanent andere Geräuschquellen, die mich unheimlich stören wenn ich mich hier konzentrieren muß.
Dennoch haben sich meine extremen, willentlich nicht beeinflussbaren Reaktionen zumindest ein wenig legen können, da ich nachts weitgehend durchschlafen kann. Das macht wirklich viel aus. Aber die Angst davor, wieder so etwas zu erleben wie damals, die macht mich zögerlich und teils sogar ängstlich.

Von daher sind für mich diese ganzen "sachlichen", baulichen Punkte, die ein neues Haus betreffen, eher zweitrangig. Natürlich ist es wichtig, daß man darauf achtet was man kauft, da brauchen wir nicht diskutieren. Aber da gibt es halt meistens doch irgendwelche Möglichkeiten und Lösungen. Wenn man nicht grad was völlig nasses, schwammiges oder sonstwie nur schwer reparables kauft, kann man m.M.n. ja alles lösen.
Ich wäre sogar mit einem kleinen, dauerhaft bewohnbaren Wochenendhäuslein zufrieden, wenn ich dort meine Ruhe finden könnte.
Aber Lärm, egal welcher Art, ist man einfach ausgeliefert und man kann nichts dagegen tun. Und nur noch mit Ohropax rumzulaufen kann auch nicht die Lösung sein.

Ich will einfach einen Ort finden, an dem ich meine Ruhe habe. Also wäre Alleinlage schon das, was ich eher anpeile, aber ich weiß natürlich auch, daß es da vielleicht andere Themen gibt, die evtl. schwierig werden könnten. Aber wenn ich alles gegeneinander abwäge steht für mich die größtmögliche Ruhe an oberster Stelle. So ist das nunmal. Ich will nie wieder in solch einen Zustand kommen wie damals. Da nehme ich lieber irgendwelche anderen Nachteile in Kauf. Aber etwas in so einer Lage zu finden ist nicht einfach, zumal wenn man alles alleine finanzieren muß und ein eher überschaubares Budget zur Verfügung hat.
Deshalb überlege ich, mit welchen Umständen ich mich abfinden könnte, was noch in meinem Toleranzbereich läge. Ich denke, mit Dorfrandlage könnte ich mich auch abfinden, wenn nicht gleich der nächste Nachbar eine Wand weiter sitzt. Ich weiß ja, daß immer und überall etwas sein wird, das einen stört, das braucht mir keiner sagen. Die 100% die man sucht wird man kaum finden, man muß Abstriche machen. Welche das letztlich sein werden wird sich rausstellen wenn ich was konkretes im Auge habe ...

So, und jetzt muß ich erstmal bei 'ner Maklerfirma anrufen .... :grr:

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