Autark im Wald - (Warm)Wasser / Frostschutz & Überwinterung

RobertJorden

Autark im Wald - (Warm)Wasser / Frostschutz & Überwinterung

#1

Beitrag von RobertJorden » Mi 24. Jul 2013, 19:13

zunächst einmal ein großes Hallo! in die Runde.

Long Time Lurker, First Time Poster. Ich lese schon seit längerem im Forum mit und traue mich jetzt einfach mal mit einem ersten Post. Falls ich irgendwelche Regeln missachtet haben sollte, oder ähnliches bin ich demütig für Hinweise dankbar :) Ansonsten schreite ich erstmal zur Problematik.

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# Ausgangssituation: #
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Wir sind seit einer Weile stolze Eigentümer eines abgelegenen und komplett unerschlossenen Waldgrundstücks mit Baumbestand sowie einer Blockhütte in einfacher Stehlenbauweise und einem massiven Bungalow aus DDR Zeiten.
Der Bungalow ist massiv auf Granitfundament gebaut und verfügt über einen kleinen Keller der laut Aussage des Vorbesitzers winterfest/frostfest sein soll, im Sommer wird er als Lagerung/Kühlschrank verwendet).
Hinter dem Gebäude befindet sich ein Grundwasserbrunnen (das Wasser haben wir testen lassen, hat Trinkwasserqualität bis auf erhöhte Koloniezahl bei 20°C, aber keinerlei coliforme Bakterien o.ä.), der einen Anschluss zum Keller hat, sowie ein vergrabener ehemaliger Milch-Tank für Abwasser, das ebenfalls über den Keller vom Haus dort hineingeführt wird. Der Behälter ist über eine Öffnung im Boden zugänglich.
Das Gebäude wird momentan von uns eigenhändig komplett renoviert (neue Dämmung, Innenausbau, Holzofen, etc pp) und nun bin ich gerade an der Restplanung. Wunsch ist mögliche Self Sufficiency, abgesehen von Treibstoffen (Gas/Benzin) soweit nicht effizient vermeidbar.
Strom für Bauarbeiten und für den Brunnen beziehe ich über einen 3kw Stromerzeuger den ich geblimbt/schallgedämmt in ein ehemaliges Munitionshäusschen eingebaut habe (selbstverständlich mit ordentlich dimensioniertem zu- und Abluft- sowie Abgassystem). Der Generator soll natürlich so wenig wie möglich laufen, aus Umweltschutz- und Kostengründen.

Ich selbst bin lediglich Autodidakt, habe leider keinerlei handwerkliche Ausbildung genossen. Habe früher Wohnprojekte mit auf- und ausgebaut und da zumindest mal etwas Trockenbau und Sanitär/Fließenverlegen selbst gemacht.

Soviel mal zum grundsätzlichen, jetzt zu meinen Fragen bzw. zu den Punkten für die ich dringend eure Erfahrungen und Tips benötige.

Für grundsätzliches / Tips / und Dinge über die ich mir vielleicht noch keine Gedanken gemacht habe, würde ich mich natürlich auch freuen!

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# Wasser/Warmwasser #
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Momentan habe ich im Keller ein 1,1KW Hauswasserwerk stehen um das Wasser aus dem Brunnen zu befördern. Das funktioniert auch zuverlässig mit ausreichend Druck (4,5 bar). Allerdings ist der Einschaltstrom mit ca. 4kw viel zu viel für den 3kw Stromerzeuger. Deswegen werde ich das Hauswasserwerk dieses Wochenende gegen einen kleineren mit 650W und max. 3KW Anlaufstrom tauschen. Das neue HWW verfügt über einen 24l tank und eine Fördermenge von 2800l/h Ich denke für unser Zwecke (seltenst Duschen / Abwasch / Gemüsebewässerung) wird das auch vollkommen ausreichen.

Zur Warmwassergewinnung habe ich mir folgendes überlegt:
- Sonnentherme im Selbstbau für Sonnentage
- Für kalte/trübe Tage wollte ich einen Gasdurchlauferhitzer besorgen, den ich außerhalb des Hauses, auf der Bad-Außenwand in ein gesondertes Häuschen einbauen möchte, zusammen mit der Gasflasche (Nebenraum).

Die Fragen:

1. Hat jemand Erfahrung mit Solarthermen im Eigenbau? Wenn ja, gibt es dafür gute Baupläne? Wie funktioniert der Zulauf ins normale System? Wieviel Sonnenstunden benötigt so ein Ding um zu funktionieren (wir sind im Wald)? Dinge die man beachten sollte? Erfahrungswerte?

2. Wie sieht's mit (Propan)Gas-Durchlauferhitzern aus, hat jemand sowas im Betrieb. Das Gerät dass ich mir ausgeguckt habe hat folgende Kenndaten:
Gasverbrauch 1, 58 Kg pro Stunde
Gasdruck: 30 mbar Minimaler Wasserdruck: 0, 6 bar Leistung 17, 8 kW
Wassertemperatur bis 65 °C 10, 1 Liter Wasser pro Minute
Wir das mit dem Hauswasserwerk harmonieren? Reicht der Druck aus? Wie sieht's mit der Fördermenge von 2800l/h des Hauswasserwerks aus, könnte das Schwierigkeiten machen?
Es wird immer nur einen Verbraucher geben. Irgendetwas das man beachten sollte?

puhhh....das wurde jetzt ein ganz schöner Roman...die weiteren Fragen bezgl. Frost/Winterfest und zur Komposttoilette folgen...

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Re: Autark im Wald - (Warm)Wasser / Frostschutz & Überwinter

#2

Beitrag von citty » Mi 24. Jul 2013, 19:18

Hi,

erstmal willkommen im Forum!
Dr. Roger Liebi fan :)

RobertJorden

Re: Autark im Wald - (Warm)Wasser / Frostschutz & Überwinter

#3

Beitrag von RobertJorden » Do 25. Jul 2013, 10:42

citty hat geschrieben:Hi,

erstmal willkommen im Forum!
Hallo zurück!

Es geht gleich weiter im Text :)

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Re: Autark im Wald - (Warm)Wasser / Frostschutz & Überwinter

#4

Beitrag von connymatte » Mo 29. Jul 2013, 21:16

Moin Moin
Schau dir mal auf youtube Biomailer an vileicht löst das dein Warmwasserproblem gruß matte ps hallo erstmal hier im Forum
Alt genug um es besser zu wissen,
Jung genug um es nochmal zu tun!

centauri

Re: Autark im Wald - (Warm)Wasser / Frostschutz & Überwinter

#5

Beitrag von centauri » Mo 29. Jul 2013, 21:57

Na hallo erst mal.

Wenn du schon über holzofen nachdenkst koentest du auch einen wassergefuehrten kaminofen oder besser noch einen wassergefuhrten holzheizherd nachdenken.
Mit einem kombispeicher kombiniert haste im winter schon mal dein warmes wasser und heizung.
Ohne photovoltaik wird weder das eine noch das andere effektiv laufen da du für eine heizung oder solaranlage strom benötigst. Bei einer hocheffizienzpumpe nur sehr wenig
Oder du laedst mit dem aggregat batterien. Aber das kann die lösung nicht sein.

Lg thomas

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Re: Autark im Wald - (Warm)Wasser / Frostschutz & Überwinter

#6

Beitrag von Thomas74 » Di 30. Jul 2013, 19:53

Warum nicht so einen DDR-Badeofen? Funktioniert auch bei trübem Wetter und du kannst ihn im Winter komplett ablassen(Frost!) bzw. nach Bedarf befüllen,was ich mir bei Solar nicht so einfach vorstelle.
Optimismus ist,bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!" zu rufen...

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Re: Autark im Wald - (Warm)Wasser / Frostschutz & Überwinter

#7

Beitrag von greymaulkin » Mi 31. Jul 2013, 08:02

Hallo, herzlich willkommen.

Kennst du die "Einfälle statt Abfälle" Serie? Da gibt es auch was über Solar und Warmwasserbereitung.

Gruß, Bärbel

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Re: Autark im Wald - (Warm)Wasser / Frostschutz & Überwinter

#8

Beitrag von Waldschrat » Sa 10. Aug 2013, 00:31

Hallo,

es gibt Ähnlichkeiten zu uns.

Was mir auffiel: Warmwasser "draußen" produzieren?

Das dazugehörige "Häuschen" wirst Du gut dämmen müssen, die Leitungen ins Haus auch (oder sehr tief verlegen). In den letzten Wintern waren die Temperaturen so, dass es auch in vielen richtigen Häusern (Du redest von einer Blockhütte) die Rohre zerrissen hat. Und ob man rein technisch so einen Durchlauferhitzer auch bei minus 20 Grad oder kälter betreiben kann (Zündung usw)?

Ich würde überlegen, ob Du das Ganze nicht in den Keller verlegen kannst (müsste je nach Durchlauferhitzer ohne Aufwand möglich sein), wenn der Keller wirklich frostfest ist. Man muss auch überlegen, was passiert, wenn Ihr im Winter mal einige Tage nicht da seid.. wegen Einfrieren und so.

Uns selber sind mal die Heizungsrohre eingefroren, als wir zu Weihnachten bei den Eltern waren. Sehr unschön. Das und die unverschämten Preise für Flüssiggas haben uns dazu gebracht, erstmal auf Heizkörperkomfort zu verzichten, Gasheizung läuft nur einmal täglich fürs Dusch/Aufwaschwasser - solange, bis wir technisch aufrüsten. Das Hauswasser aus dem Brunnen ist dagegen noch nie eingefroren.

Der Tip mit dem wassergeführten Holzofen und Speicher kam ja schon. Könnte ideal sein.
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Re: Autark im Wald - (Warm)Wasser / Frostschutz & Überwinter

#9

Beitrag von unkrautaufesserin » Di 20. Aug 2013, 10:33

Darf ich was fragen?

Wollt Ihr da immer wohnen?
Und wie viele seid Ihr?

24 l Wasser im Tank sind sehr wenig, da läuft die Pumpe ziemlich oft. Wenn der Boden sandig ist, könntet Ihr da Probleme mit der Pumpe bekommen (hab ich bei meinen Großeltern erlebt. Da die Pumpe sehr oft lief, hat sie immer mal aufgewirbelten Sand mit angesaugt und ging dann nicht mehr richtig. Meine Pumpe zieht das Wasser aus Lehm und hat einen 200l-Tank bei 2,8 bar. Die läuft schon ewig...)

Ich würde das Wasser auch mit Holz warmmachen, das hat man im Wald ja reichlich. Sonne ist im Winter ein Problem. Auch wenn die Sonne scheint, kommt sie ja nur ein paar wenige Stunden über die Bäume. Und selbst wenn es über Mittag erwärmt wurde, ist es ja dann auch irgendwann wieder abgekühlt...

Liebe Grüße, M.

freiheit

Re: Autark im Wald - (Warm)Wasser / Frostschutz & Überwinter

#10

Beitrag von freiheit » Di 14. Jan 2014, 23:06

ich mach immer nur soviel wasser warm wie ich benötige. allein das warmhalten kostet doch viel zu viel energie! stell dir einen schönen holz badeofen in dein häuschen und gut ist. da hast du dann gleichzeitig warm und genügend wasser damit sich ein paar leute duschen können. Bei dem Gasverbrauch pro Std bist du ja sonst nur noch am Gasflaschen kaufen

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