Kleinkläranlage undicht

landei-muc
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Kleinkläranlage undicht

#1

Beitrag von landei-muc » Fr 22. Mär 2019, 07:51

Liebe Gemeinschaft,

es hat sich herausgestellt, dass der Betonschacht meines Dreikammersystems tatsächlich undicht ist. Ich habe nach den vielen Niederschlägen in den letzten Wochen gesehen (und gehört), wie an mindestens zwei Stellen Grundwasser in den ersten Schacht (da, wo das Hausabwasser landet) läuft. Daher das ewige, teils stündliche Abpumpen, das ich im Thread vorher schon beschrieben hatte.

Die Wartungsfirma kann das reparieren, will dazu erst mal warten, bis der Grundwasserspiegel abgesunken ist (was noch Wochen dauern kann), die Kammern leerpumpen und den Schacht abdichten. Das wird mich ca. 1.000 Euro kosten, wobei ich gar nicht weiß, ob nur die beiden Stellen abgedichtet werden oder komplett, was meiner Meinung nach sinnvoller wäre.

Frage: Gibt es eine günstige Möglichkeit, die beiden Stellen erst mal selber abzudichten? Oder welche Alternativen?

Danke für eure Tipps.

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emil17
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Re: Kleinkläranlage undicht

#2

Beitrag von emil17 » Fr 22. Mär 2019, 08:12

Aussen aufgraben und Brunnenschaum - für ein paar Wochen tuts auch gewöhnicher PU-Schaum vom Baumarkt.
Du brauchst aber eine Tauch-Schmutzwasserpumpe, um das Wasser aus dem Loch fernzuhalten.
Wenn das Teil morsch ist (gewöhnlicher Beton ist auf Dauer gegen Abwasser nicht beständig), raus damit und neu, oder von innen gleich alles beschichten lassen.
Vielleicht passen auch Fertigbauteile aus glasfaserverstärktem Kunststoff rein, den Spalt kann man dann mit Sand verschwemmen.
Kommt billiger, als wenn bei der nächsten Inspektion vom Amt das Teil abgesprochen wird.
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Re: Kleinkläranlage undicht

#3

Beitrag von mot437 » Fr 22. Mär 2019, 08:18

ich hab schon mitgeholfen mit poliester ne kamer selber auszulegen als trinkwaserreserfar get das auch füer klärgrube emil ?
Sei gut cowboy

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emil17
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Re: Kleinkläranlage undicht

#4

Beitrag von emil17 » Fr 22. Mär 2019, 08:55

Ich kenne nur Fertigbauteile, und eben die Reparatur von morschen Betonteilen (uralte, eingefallene Betonabwasserleitungen) mit einem Innenbelag aus Kunststoff.
Es sollte aber für Abwasser auch gehen, das Prinzip ist ja das gleiche.
Es funktioniert aber nur, wenn während der Reparatur kein Wasser von aussen eindringt.
Für Kleinklärgruben üblich sind kugelförmige Behälter mit Einsteigeschacht und vorbereiteten Anschlüssen zum Eingraben.
Es gibt Varianten für Flächen mit Verkehrslasten.
Auf jeden Fall vorher beim Amt erkundigen, was zulässig ist (welche Zulassungsnorm erforderlich ist), bzw. die ausführende Firma soll die Zulassung der verwendeten Materialien belegen.
Weil das ein Verkaufsargument ist, ist Misstrauen angebracht, wenn das auf Nachfrage nicht erfolgt.
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Brunnenwasser
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Re: Kleinkläranlage undicht

#5

Beitrag von Brunnenwasser » Fr 22. Mär 2019, 15:01

Wenn das Wasser abgepumpt werden kann, besteht die Möglichkeit, den Betonschacht von innen mit Dichtschlämme zu streichen.
Hierbei handelt es sich um ein Zement/Kunststoffgemisch. Der Anstrich ist gegen drückendes Wasser - druckbeständig bis 1,5 bar.
Den Anstrich kann man leicht selbst realisieren. Es kann sogar auf noch feuchten Untergrund gestrichen werden.
Gruß Brunnenwasser

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centauri

Re: Kleinkläranlage undicht

#6

Beitrag von centauri » Fr 22. Mär 2019, 15:17

Ja das mit der Dichtschlämme kenne ich auch. Nichts desto Trotz würde ich außen auch frei graben und die Dichtschlämme auch von außen auf die Fuge auftragen. Da ist eigentlich nicht viel dabei und kein Drama es selber zu machen.

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Re: Kleinkläranlage undicht

#7

Beitrag von landei-muc » Di 26. Mär 2019, 08:26

Danke für die vielen Tipps. Ohne Abpumpen kann man wohl nichts machen. Alleine das muss ja eine Fachfirma übernehmen, weil der Inhalt ja abtransportiert werden muss. Sonst wird es wohl auch gefählich mit den Grubengasen. Wenn man die Dichtschlämme auch aufbringen kann, während das Wasser noch hereindrückt, könnte man das ja machen, bevor der Grundwasserspiegel abgesunken ist. Das kann ja hier noch Monate dauern.

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Re: Kleinkläranlage undicht

#8

Beitrag von emil17 » Di 26. Mär 2019, 09:19

Wenn das Teil alt ist und man Wasser eindringen hört und sieht, dann ist es vermutlich sowieso am Ende - du sparst Ärger, Zeit und Geld, wenn du es gleich richtig machen lässt. Diese Dinge müssen funktionieren.
Wenn die alte Grube gross genug ist, kann man sie entleeren, oben aufmachen und ein Fertigelement reinsetzen und den Spalt mit Beton oder Sand verfüllen. Falls es etwas gibt, was reinpasst. Das spart den Bagger.
Lass dann auch gleich die Zu- und die Ableitung begutachten. Alte Betonrohre verfallen nach einigen Jahrzehnten oft. Die Zuleitung vom Haus zur Klärgrube oder zum Kanal muss dicht sein, wegen Grundwasserhygiene.

Achte, egal was du machst, unbedingt auf Zulassung und Anerkennung durch die Behörde. Dazu gehört auch eine Abnahme, die vom Amt anerkannt wird.
Für Einzelne ist es natürlich lästig, wenn die pingelig sind und man scheinbar unnötige Kosten davon hat. Man sollte aber bedenken, dass ohne technischen Umweltschutz mit Anschlusszwang unsere Flüsse nur noch Kloaken wären.
Ob man schlafende Hunde weckt, wenn man zuerst zur Behörde geht, kann ich nicht beurteilen. Die Reglemente für den Aussenbereich kannst du auf jeden Fall einsehen, die sind öffentlich. Da steht auch drin, ob du Bestandesschutz oder bloss eine Übergangsfrist hast.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Kleinkläranlage undicht

#9

Beitrag von landei-muc » Di 26. Mär 2019, 16:14

Momentan tröpfelt es nur noch an der einen Stelle hinein.
@brunnenwasser: Wäre das hier zum Beispiel das richtige Produkt, um es doch selber zu versuchen?

Mod: Link entfernt
Wie ich an die undichte Stelle vielleicht doch ohne Auspumpen herankomme, sei noch dahingestellt. Vielleicht mit einer Schaufel? Erst mal sehen, wie flüssig das Mittel ist. Die Hoffnung ist ja da, dass es doch nur die eine bzw. beiden undichten Stellen sind.

Mir ist schon klar, dass Abwasser nicht einfach irgendwohin geleitet werden darf und soll. Das ist ja auch richtig so. Trotzdem wäre mir eine einfache und günstige Lösung allein aus finanziellen Mitteln momentan lieber.

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Re: Kleinkläranlage undicht

#10

Beitrag von Brunnenwasser » Di 26. Mär 2019, 17:49

landei-muc hat geschrieben:Momentan tröpfelt es nur noch an der einen Stelle hinein.
@brunnenwasser: Wäre das hier zum Beispiel das richtige Produkt, um es doch selber zu versuchen?
Nein, dass war das falsche Produkt - habe dir eine PN geschickt. Das Material habe ich bei meiner Zisterne verwendet.
Unter Wasser oder bei direkt nachdrückendem Wasser streichen funktioniert aber nicht. Die Wandung darf lediglich feucht sein. Im Prinzip wird das Material nur mit Wasser streichfähig verdünnt, da ist nichts mit der Schaufel auftragen. Das geht nur mit Pinsel oder Quast.
Gruß Brunnenwasser

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