Komposttoilette

[emil17]

Ist wohl so wie wenn abends eine rote Laterne vor einem Schummerlokal hängt ... eine alte Konvention, die sich durchgesetzt hat, auch ohne direkten Sinn.
"Es ist so, es könnte auch anders sein"
In der Sprachforschung gibt es das viel öfter, so bezeichnete früher der Begriff Kot einfach Strassenderck aller Art, heute wird er nur noch für das Material benutzt, aus dem für gewöhnlich Hundehaufen und Rossäpfel gemacht sind. Im Wort "Kotflügel" alias Strassendreckabweiser wird der Begriff aber noch lange weiterleben.

[Dagmar]

Hallo 65375,

die Werte die ich angegeben habe, sind ja nur Berechnungswerte, damit die Rohre, etc. etc. dimensioniert werden können.

Das es dann in der Praxis sehr unterschiedliche Werte gibt, ist auch klar. Es gibt große und kleine Menschen, es gibt Menschen die sehr viel aus der Nahrung herausholen, da bleibt dann einfach weniger "Abfall" übrig und dann gibt es wahrscheinlich noch viele weitere Gründe für abweichende Zahlen.

Einfach eine Nummer größer dimensionieren, dann passt das schon.

Geruchsbelästigung kann es nur dann geben, wenn die Toilette falsch konstruiert wurde. Wenn der Kot von der Toilette aus über ein geschlossenes Rohr in den (geschlossenen) Sammelbehälter geleitet wird. Wenn dann vom Sammelbehälter aus eine extra Entlüftung über das Dach erfolgt und wenn man dann noch entweder/und/oder einen Savoniusrotor oder einen elektrisch betriebenen Rotor in diesem Rohr benutzt, dann dürfte es zu keiner Geruchsbelästigung kommen.


Dagmar

[Theo]

Hallo Dagmar,

Geruchsbelästigung kann es nur dann geben, wenn die Toilette falsch konstruiert wurde. Wenn der Kot von der Toilette aus über ein geschlossenes Rohr in den (geschlossenen) Sammelbehälter geleitet wird. Wenn dann vom Sammelbehälter aus eine extra Entlüftung über das Dach erfolgt und wenn man dann noch entweder/und/oder einen Savoniusrotor oder einen elektrisch betriebenen Rotor in diesem Rohr benutzt, dann dürfte es zu keiner Geruchsbelästigung kommen.

ganz so einfach dürfte es nicht sein. Bei Abwasserrohren wird immer eine Geruchssperre eingebaut, als Siphon oder so.Und das Rohr zum Dach ist sicher wesentlich länger. Wieso sollte dann die Abluft nicht den kürzeren Weg nehmen?

[Benutzer 146 gelöscht]

Und das Rohr zum Dach ist sicher wesentlich länger. Wieso sollte dann die Abluft nicht den kürzeren Weg nehmen?

Kamin-Effekt: je höher der Kamin, um so größer der Auftrieb

[kabraedu]

Ein Herzchen in der Toilettentüre - da fällt mir spontan dazu ein: Wenn´s Ascherl brummt ist´s Herzerl gsund.

Danke Euch für die ganzen Meinungen, nur wenn ich bedenke das ich vier Komposter habe und meiner alten Mutter den weiten Gang zur Vereinstoilette ersparen wollte, werde ich den Toiletteneimer mit einer Plastiktüte auskleiden, Kleintierstreu/Sägespäne anfüllen und dann einige Schäufelchen Torf oder Erde drüberstreuen, alles gut schliessen und in den gemeinen Hausmüll entsorgen. Als Kleintier- und Pferdehalter hätte ich keine Probleme mit der Vorstellung das der Mist eben von uns Menschen ist, aber ich will auch keine Schwierigkeiten im KGV bekommen und wenn sich Medikamente auch auswirken dann lasse ich die Kompostierung eben. Mal einige Hände voll Kalk in den Komposter zu werfen wäre ja auch kein Problem. Ein eigenes Gartenhaus baue ich mir sicher nicht und einen grossen technischen Aufwand mag ich jetzt auchnicht unbedingt investieren. Jetzt ist die Gartenzeit eh erst einmal vorbei und mal sehen.
Aber es ist schon interessant was alles möglich ist und welche Ideen umgesetzt werden.

[emil17]

Der Kot soll senkrecht nach unten, damit er möglichst wenig das Abfallrohr berührt (mindensten 20cm Durchmesser) in einen runden Abfalleimer fallen.

Du verlangst da von den Benutzern etwas, was in Deutschland noch nicht gesetzlich geregelt ist und das wird nicht funktionieren - aus eigener Erfahrung weiss ich, dass ein 30er Rohr noch zu dünn ist. Warum, kannst Du Dir selbst ausdenken.

[Manfred]

In BB3 habe ich eine Art Kompostklo vorgefunden.
Die Toilette steht im ersten Stock. Sieht von außen fast aus wie eine normale Kloschüssel ist aber innen einfach nach unten geöffnet.
Von dort geht ein gut 2 m langes PVC-Rohr mit geschätzt 20 cm Durchmesser senkrecht nach unten in die betonierte Grube.
Da fällt nichts ohne Berührung der Rohrwand bis nach unten. Und man kann auch nicht davon ausgehen, das jeder Benutzer nur harte Korinthen kackt. Dafür bekommt man vom Inhalt der Grube nichts zu sehen. Man sieht nur die dunkle, schutzige Öffnung.
Bei einer solchen Konstruktion scheinen mir Schleifspuren von oben bis unten unvermeidlich.
Und ständig mit Wasser reinigen ist nichts, weil dann das Kompostklo schnell zur Güllegrube wird. Trotzdem wäre ein Wasserschlauch daneben kein Schaden, damit man im Ernstfall nachhelfen kann.
Neulich hab ich die Grube ausgeschaufelt. Vor dem Reinigen der Schüssel habe ich mich noch gedrückt. Ist ja nicht in Benutzung.
Alles nicht besonders appetitlich.

Die alten Plumpsklos haben nicht ohne Grund einen großen Sitzkasten mit Loch in der Mitte, der unten komplett offen ist. So kommt nichts in die Nähe der Wänden (von Extremereignissen der Verdauung evtl. abgesehen).

Wer höhere Ansprüche an die Optik und wegen der Geruchsbildung hat, wird um eine Trennklappe unten in der Kloschüssel nicht herumkommen, die sich erst bei Belastung der Schüssel oder durch irgendeinen Handhebel öffnet.
z.B. Duravit Trocken WC
Dann braucht man nicht in die Grube zu gucken und die Kaminwirkung für den Gestank wird auch abgemildert.
(Ein äußerer Belüpftungskamin sollte auf jeden Fall vorgesehen werden, der die Kompostgrube über Dach entlüftet.)

[Theo]

Generell könnte man sich auch von der recht langen Kulturgeschichte dieses Gebiets inspirieren lassen.

[guenther]

Generell könnte man sich auch von der recht langen Kulturgeschichte dieses Gebiets inspirieren lassen.

ja, der rest wird hier als duennschiss gelabert

lg. guenther

[emil17]

Im Sommer wird sich in solchen Senkgruben unter der Plumpse unfehlbar eine sehr ertragreiche Fliegenzucht entwickeln.
Früher hat das keinen gestört, es war halt so.
Eine richtig gebaute Plumpse ist nicht unhygienisch, wenn die Brille ab und zu saubergehalten wird. Deshalb würde ich, wenn das Publikum nicht der enge Familienkreis ist, eine Kuststoffbrille auf das Sitzbrett montieren, weil sich die leicht reinigen lässt.
Vielen Leuten, die das nicht gewohnt sind, schlägt die Vorstellung, sich über einen schwarzen Schlund setzen zu müssen, allerdings auf den Enddarm. Das gibt sich allerdings nach einigen Tagen.

Wenns nicht ein persönliches Steckenpferd ist, würde ich mir einfach ein funktionierendes Kompostklo kaufen und meine Zeit mit anderem verbringen, als zum x-ten Mal etwas neu zu erfinden.