Die meisten Anlagen sind so konstruiert, dass sie in dieser Situation abschalten, d.h. die Wärme wird nicht mehr durch die Pumpe von den Kollektoren zum Speicher transportiert. In der Folge verdampft die Wärmeträgerflüssigkeit in den Kollektoren, die sich u.U. bis über 200°erhitzen. Abends kühlen sie sich wieder ab, der Wärmeträger kondensiert, und am nächsten Tag beginnt das gleiche Spiel von vorn.
Das ist weder für die Kollektoren noch für den Wärmeträger besonders zuträglich, darum sollte man diesen Betriebszustand möglichst vermeiden.
Gleichzeitig verlangt eine Optimierung der Wirtschaftlichkeit jedoch nach eher größeren Kollektorflächen, die auch die Heizung in der Übergangszeit noch unterstützen, was die o.a. Betriebszustände im Hochsommer natürlich noch früher auftreten lässt.
Ich will an dieser Stelle mal verschiedene Konzepte aufzählen, die zur Verminderung oder Vermeidung des Problems angewendet werden, sowie deren Vor- und Nachteile.
1. Abdecken der Kollektoren
Wer seine Kollektoren so angeordnet hat, dass sie leicht zugänglich sind, kann diese einfache und effektive Methode anwenden, doch meistens sind die Kollektoren auf einem schwer zugänglichen Dach.
2. Optimierung des Anstellwinkels
Wenn die Kollektoren sehr "steil" (70°) aufgestellt werden, hat die Sonne im Sommer einen ungünstigen Einstrahlungswinkel und der Wirkungsgrad ist in Frühjahr und Herbst am besten. Das ist meist mit zusätzlichem Aufwand (Aufständerung) verbunden und hat nur eine begrenzte Wirksamkeit, macht also nur als Zusatzmaßnahme z.B. auf Flachdächern Sinn, wo ohnehin aufgeständert werden muss.
3. Nächtliche Rückkühlung über die Kollektoren
Eine einfache Sofortmaßnahme zur "Vernichtung" von Überschusswärme, wenn die Solarpumpe von Automatik auf Manuell geschaltet, und in der Nacht ein Teil der Wärme aus dem Speicher wieder über die Kollektoren abgestrahlt wird. Kostet Strom und ist bestenfalls als Notlösung geeignet.
Das Gleiche gilt für die Ableitung der Überschusswärme über zusätzliche Außenheizkörper, ins Erdreich etc.
Ausnahme ist die Ableitung in ein vorhandenes Schwimmbecken.
Eine zumindest stromsparende Notlösung ist das (wenn möglich) Abnehmen der Speicherisolierung, aber welcher Selbstversorger will schon einen warmen Keller..
4. Größere Speicher
Ein größeres Speichervolumen sorgt dafür, dass ALLE Energie gespeichert werden kann. Energetisch optimal aber ökonomisch meist Unsinn, es sei denn man funktioniert z.B. einen vorhandenen alten Heizöltank in Eigenleistung zum Groß-Solarspeicher um.
Was meines Wissens noch nicht von den Herstellern angeboten wird, aber auch als Hagelschutz dienen würde, sind elektrisch fernbedienbare Rollläden für Kollektoren

Wenn hier Jemand noch andere Methoden kennt oder eigene Ideen hat, bitte meine Aufzählung ergänzen!
Gruß
frodo