Newsticker zur Energiewende

Sonne, Wind und Feuer
Manfred

Re: Newsticker zur Energiewende

#21

Beitrag von Manfred » Di 1. Okt 2013, 15:58

Naja. Für Energie = Kraft mal Weg werden sie kaum ein Patent erhalten haben.
Das muss sich schon auf irgendwelche Details der technischen Umsetzung beziehen.

Manfred

Re: Newsticker zur Energiewende

#22

Beitrag von Manfred » Di 1. Okt 2013, 16:12

Gefunden:
https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/d ... 11105859A1

Meines Erachtens ist das Patent wertlos. In den Claims beziehen sie sich auf die Speicherung in Form kinetischer Energie...
Wie diese Formulierung beim Amt durchgehen konnte, ist mir ein Rätsel. Die Sachbearbeiter scheinen sich mehr und mehr amerikanischem Niveau anzupassen und ein Patentanwalt wurde wohl auch nicht zu Rate gezogen.

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woody
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Re: Newsticker zur Energiewende

#23

Beitrag von woody » Di 1. Okt 2013, 16:55

Manfred hat geschrieben:
Es kann doch nicht angehen, dass wir phasenweise Strom für lau über die Grenzen leiten und im gleichen Moment 25 Cent für die kWh bezahlen müssen...
Der Strom (Beschaffungskosten) selbst kostet gerade mal ein knappes Viertel des "Strompreises". Schon erstaunlich was da mitlerweile für "Stromnebenkosten" auflaufen

Quelle EWS:

Die Zusammensetzung 2011 basiert auf einem Verbrauch von 3.000 kWh bei 23,90 Cent/kWh brutto und einer Grundgebühr von 82,80 brutto im Jahr. Die Anteile beziehen sich auf den Bruttopreis. (Zahlen für 2013 folgen in Kürze.)

15,97 % Umsatzsteuer (≘ 19 % auf den Nettopreis)
7,69 % Stromsteuer
13,24 % EEG Umlage
0,12 % KWK Abgabe
6,56 % Konzessionsabgabe
25,05 % Kosten an den Stromnetzbetreiber (Netznutzung, Stromzähler, Abrechnung)
24,00 % Strombeschaffung
5,49 % Verwaltung EWS und Gewinn
1,88 % Sonnencent
Gruß, Woody

www.baumteam.de

Manfred

Re: Newsticker zur Energiewende

#24

Beitrag von Manfred » Di 1. Okt 2013, 17:22

Schon. Aber diese 24% Schwanken halt erheblich.
24% von 25 Cent sind 6 Cent.
Der mittlere Börsenpreis scheint bei 4 Cent zu liegen?
Phasenweise ist der Preis aber sogar negativ, weil Übermengen entsorgt werden müssen.
Und zu anderen Zeiten ist er sehr hoch, weil teure Regelungskapaziäten zugekauft werden müssen.
Selbst wenn man die ganzen Nebenkosten zu einem festen Einheitsbetrag pro kWh fassen würde und nur die Schwankung des Börsenpreises weitergeben würde, ergäbe sich ein deutlicher Spielraum für die Optimierung der Bezugszeitpunkte bei den einzelnen Haushalten.

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Re: Newsticker zur Energiewende

#25

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 1. Okt 2013, 18:18

was mir nicht verständlich ist, warum es mit der Technik in Richtung Kleinkraftwerke für Holzvergaseranlagen so wenig weitergeht.
Würde man in den Heizmonaten Strom, Wärme und evtl. auch noch Holzkohle erzeugen können- bzw. wenigstens Strom und Wärme, wäre in der kalten Jahreszeit auch eine Verbesserung möglich.

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Re: Newsticker zur Energiewende

#26

Beitrag von Spottdrossel » Di 1. Okt 2013, 18:26

hobbygaertnerin hat geschrieben:was mir nicht verständlich ist, warum es mit der Technik in Richtung Kleinkraftwerke für Holzvergaseranlagen so wenig weitergeht.
Würde man in den Heizmonaten Strom, Wärme und evtl. auch noch Holzkohle erzeugen können- bzw. wenigstens Strom und Wärme, wäre in der kalten Jahreszeit auch eine Verbesserung möglich.
Vielleicht ist man so auf das große "Netz" fixiert, daß kleine Versorgungseinheiten (oder ihre Möglichkeit) ignoriert werden? Dabei würde das auch das Trassenproblem zumindest entschärfen, und die Akzeptanz in der Bevölkerung ist bestimmt größer, wenn die Anlage im Winter auch den eigenen Popo wärmt.
Letztens war ein Bericht in der Glotze über dieses ostdeutsche Dorf, was sich per Wind und Biogas selber versorgt. Die mußten sich selber kümmern, um alles anzuleiern, "von oben" hilft da keiner - vielleicht läßt sich da für den Staat weniger abgreifen?
Hühner sind auch nur Menschen...
http://www.spottdrossel.net

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Re: Newsticker zur Energiewende

#27

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Di 1. Okt 2013, 18:53

Vielleicht ist man so auf das große "Netz" fixiert
Wer ist "man"? Meiner bescheidenen Meinung nach sind es die Energieriesen, die da blockieren, was das Zeug geht.
Die sind mit dem Status quo sehr zufrieden, denn die Kasse klingelt. Irgendeine Änderung bedroht das.
Warum ist denn schwarz-gelb beinahe ("dank" Fukushima dann doch nicht) aus dem Atomausstieg ausgestiegen?
Eingeknickt vor der Energielobby...

Hier in Berlin (und Hamburg auch) gibt es jetzt Initiativen, das Stromnetz wieder selbst zu betreiben:http://www.buerger-energie-berlin.de/
Ich fürchte, dass es an Vattenfall scheitern wird.

Manfred

Re: Newsticker zur Energiewende

#28

Beitrag von Manfred » Di 1. Okt 2013, 20:21

hobbygaertnerin hat geschrieben:was mir nicht verständlich ist, warum es mit der Technik in Richtung Kleinkraftwerke für Holzvergaseranlagen so wenig weitergeht.
Würde man in den Heizmonaten Strom, Wärme und evtl. auch noch Holzkohle erzeugen können- bzw. wenigstens Strom und Wärme, wäre in der kalten Jahreszeit auch eine Verbesserung möglich.
Das ist hauptsächlich eine Frage der technischen Entwicklung.
In den letzten Jahren hat sich da im mittleren Leistungsbereich sehr viel getan.
Die Hackschnitzelheizwerke für Nahwärmenetze werden immer öfter mit solcher Technik ausgerüstet. Und für größere Objektheizungen wie Mastanlagen, Gastronomiebetriebe etc. gibt es auch schon brauchbare Anlagen.
Bei Investitionssummen von 100.000 Euro halt noch nichts fürs Eigenheim.
Aber je kleiner die Anlagen werden, desto höher die Anforderungen an den Brennstoff und an die Steuerungstechnik und umso länger dauert die technische Entwicklung.
Waren wir mal noch 10 Jahre ab. Evtl. kann man sich die Dinger dann wie normale Heizkessel in den Keller stellen, auch wenn man kein ausgefuchster Technikbastler und ständig an dem Ding schrauben will und muss.

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Re: Newsticker zur Energiewende

#29

Beitrag von emil17 » Mi 2. Okt 2013, 07:56

Na ja, den Blick zu zitieren ist so wie die Bild-Zeitung oder die Kronenzeitung zu zitieren ...
Ausserdem wütet die nicht, wie es die Schlagzeile behauptet, sie stellt nur die Sache aus der Sicht ihres Landes dar.
Manfred hat geschrieben:Besonders interessant ist die auch in D schon mehrfach getroffene Feststellung, dass sich die Pumpspeicherkraftwerke nicht mehr rentieren.
Die hatten halt jahrzehntelang im Schutz des Staates operiert und müssen sich nun wieder marktwirtschaftlichen Realitäten stellen.
Die Kollateralschäden in der Landschaft wurden ja auch bei uns immer hinter die "Notwendigkeit einer sicheren Stromversorgung" gestellt.
So lange ein Pumpspeicherwerk eine Lizenz zum Geld drucken ist, wurde jedes Alpental auf Eignung geprüft und je nachdem im öffentlichen Interesse enteignet.
Selbst dann, wenn kein Nettostrom erzeugt wurde, d.h. die Anlage zu 100% als reiner Pumpspeicher konzipiert war, wurde behauptet, die Anlage erzeuge Energie. Werden von gesetzes wegen schützenswerte Landschaften in Mitleidenschaft gezogen, findet eine Interessensabwägung statt, die oft, wen wunderts, zugunsten der Stauseen ausfällt.
Beispiele, wo deshalb Siedlungen ersäuft worden sind:
Marmorera-See
Göschener Alp ("die Bewohner siedelten um" heisst in Klartext "wurden umgesiedelt")
Reschensee
Auch die Katastrophe am Lago di Vajont passt hierher.
Die Methoden, die Leute zum Verlassen ihrer Siedlungen zu bewegen waren immer unfair und einer Demokratie unwürdig.

Die Gewinne gehen immer an die Aktionäre. Das ist ein Filz aus staatlichen, halbstaatlichen und privaten Firmen, die auch Atomkraftwerke betreiben und die z.T. im Ausland investieren. Sobald die Sache mal nicht rentiert, soll der Staat eingreifen. Da wird dann das "Recht auf Rendite" auch schon mal über demokratische Grundrechte gestellt. Das Gehalt der Direktoren und Verwaltungsräte wird aber gerne mit dem marktwirtschaftlichen Risiko begründet.

Solche Dinge wie die Befreiung vom Einspeisevergütungsbeitrag für Grossverbraucher sind schlicht und einfach unfair und setzen falsche Signale.
Dass die Kollateralschäden der Energieproduktion auf den Energiepreis umgelegt werden, ist korrekt, aber dann bitte auf alle gleich und nur über den Kilowattstundenzähler.

Gewisse Regeln der "freien Gesellschaft" müssen eingehalten werden. Entweder Marktwirtschaft, oder dann nicht. Wenn ja, freie Wahl der Konsumenten und volles Risiko bei den Anbietern, keine Kompromisse bei gesetzlichen Vorschriften. Wenn nicht, dann volle Unterstellung der Betriebsführung unter Weisungen des Parlaments unter Berücksichtigung aller Beschränkungen der Eigentumsverfügungsgewalt des Staates.
Ich kann auch nicht Nachbars Land enteignen lassen, weil ich dort eine Fabrik aufstellen kann, die "nützlich" ist, und auch noch verlangen, der Staat müsse die Rahmenbedingungen so gestalten, dass Gewinn erzielt wird.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Newsticker zur Energiewende

#30

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 2. Okt 2013, 13:00

Manfred, ob in 1o Jahren wirkliche Inovationen kommen, da bin ich mir nicht so sicher, habe jetzt über einen längeren Zeitraum das zarte Pflänzchen der vor Ort Energieversorgung anfänglich hätscheln und dann wieder niedertrampeln sehen. Beispiel Rapsöl. Welche Unsummen an Geldvermögen damit vernichtet worden sind.
Bei der Verwertung und Heizung der Hackschnitzel waren jahrelang die Österreicher führend, warst du nicht derjenige, der vor kurzem einen Link reingestellt hat,
dass Güssing vor dem Bankrott steht?
Die Vorstellung, jeder hätte in seinem Keller einen Holzvergaser stehen, könnte damit bei Bedarf Strom, Wärme und dabei anfallende Holzkohle produzieren, eine PV Anlage am Dach und warmes Wasser und Wärme zum grossen Teil von der Sonne-
treibt doch jedem Energieversorgungsunternehmen die Schweissperlen auf die Stirne.
Energie und Ernährung muss in die Hände der Konzerne, besonders dann, wenn die fossilie Energie wirklich knapper werden wird.
Früher waren es die Sklaven, die billig sein mussten, dann war es das Salz, das für Reichtum sorgte und heute muss es die Energie und irgendwann auch Ernährung, Wasser sein.

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