Newsticker zur Energiewende

Sonne, Wind und Feuer
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emil17
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Re: Newsticker zur Energiewende

#481

Beitrag von emil17 » Mo 10. Jan 2022, 08:24

Habe ich mich über die hohen Gaspreise in D beklagt?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Newsticker zur Energiewende

#482

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mo 10. Jan 2022, 09:01

emil17 hat geschrieben:
Mo 10. Jan 2022, 08:24
Habe ich mich über die hohen Gaspreise in D beklagt?
Nein, aber du hast die Schuld an den hohen Energiepreisen der privatwirtschaftlichen Struktur zugeschoben und ein Loblied auf eine staatliche Energiewirtschaft gesungen.

In Kasachstan ist die Energiewirtschaft fest in staatlicher Hand und trotzdem gingen die Kasachen wegen stark steigender Energiepreise auf die Straße.

Sven2
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Re: Newsticker zur Energiewende

#483

Beitrag von Sven2 » Mo 10. Jan 2022, 09:59

Wie ist's denn in Frankreich mit der Energiewirtschaft, da gab's ja die Gelbwesten?
Ich glaub, es ist egal ob staatlich oder privat, jeder findet Teuerungen primär scheiße, vor allem wenn's einem selbst wirtschaftlich nicht gut geht. Ob die Teuerung sinnvoll ist oder nicht ist dabei egal.
Kasachstan ist mWn nur so, dass der Energiepreis der Stein des Anstoß war, jedoch das ganze gegen Staat und System, eben die "Kleptografie", geht, das als Beispiel also nur bedingt taugt... oder westliche Teroristen das ganze ausnutzen um Verwirrung zu stiften, gibt ja unterschiedliche Ansichten. Aber rein mit Gaspreisen hat das ja nicht mehr zu tun...

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emil17
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Re: Newsticker zur Energiewende

#484

Beitrag von emil17 » Mo 10. Jan 2022, 13:01

Oelkanne hat geschrieben:
Mo 10. Jan 2022, 09:01

du hast die Schuld an den hohen Energiepreisen der privatwirtschaftlichen Struktur zugeschoben und ein Loblied auf eine staatliche Energiewirtschaft gesungen.

In Kasachstan ist die Energiewirtschaft fest in staatlicher Hand und trotzdem gingen die Kasachen wegen stark steigender Energiepreise auf die Straße.
Falls du das Ganze gelesen hast:
Dank der Privatisierung konnten sich deutsche Gasverbraucher von Lieferanten beliefern lassen, die sich nicht mit langfristigen Verträgen gegen Lieferengpässe abgesichert haben, dafür das Gas etwas billiger abgegeben haben. Woher es kommt, interessiert wie in D üblich keinen, Hauptsache billig.
Die quietschen nun, weil der Billgheimer aufgeben musste und die anderen Lieferanten verständlicherweise nicht bereit sind, diese Neukunden zum gleichen Preis zu beliefern wie ihre alten Kunden.
Das wäre bei staatlichem Gaswerk für alle nicht passiert, dafür hätten die, die jetzt ein Problem haben, vorher ein paar Pfennig mehr für das Gas bezahlen müssen.
Ob das nun ein Loblied auf den Staat ist, darfst du selber entscheiden.
Mit Kasachstan hat das insofern wenig zu tun, als dass die wie alle anderen auch ihre Rohstoffe so teuer exportieren wie möglich. Wenn der Staat dort entscheidet, lieber zu hohem Preis zu exportieren statt die einheimische Bevölkerung subventioniert mit Flüssiggas als Sprit für Autos zu versorgen, dann ist das nochmals eine andere Sache. Ob ich deshalb Kasachstan gut finden soll, ist nochmals eine andere.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Newsticker zur Energiewende

#485

Beitrag von Manfred » Mo 10. Jan 2022, 23:59

Heute eine Fast-Dunkelflaute.
Unsere Nachbarländer mussten einmal mehr unsere Energielücke decken.

Unten auf dieser Seite gibt es eine Grafik mit zeitaktuellem Stromverbrauch und Stromerzeugung in Deutschland:
https://www.smard.de/home

Durch die Elektromobilität soll sich der Stromverbrauch in den nächsten Jahren verdoppeln.
Man darf gespannt sein...

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Re: Newsticker zur Energiewende

#486

Beitrag von emil17 » Di 11. Jan 2022, 09:59

Manfred hat geschrieben:
Mo 10. Jan 2022, 23:59
Heute eine Fast-Dunkelflaute.
Unsere Nachbarländer mussten einmal mehr unsere Energielücke decken.
Wo ist das Problem, solange das europäische Verteilnetz funktioniert? Autarkie macht nur dann Sinn, wenn man autark sein kann, und das ist eine volkswirtschaftliche Angelegenheit.
Das Ausland kauft Euch ja auch Eure Autos und Waschmaschinen ab. Wenn es in D gerade viel Windstrom hat, fliesst der ebenfalls ins Ausland. Das alles ist im Interesse von allen.
Statt in teure und umweltbelastende Autarkie zu investieren, ist es besser, auf viele verlässliche Nachbarn zu bauen, die die gleichen Interessen haben. Das funktioniert beim Stromverbund recht gut, beim Erdgas zur Zeit nicht so gut.
Nationalstaaten mit ihren politischen Gtenzen sind keine gute Einheit für wirtschaftliche Autarkie. Wenn Luxemburg oder Lichtenstein, beides Nationalstaaten, stromautark werden wollten (Unsere Nachbarländer mussten einmal mehr unsere Energielücke decken), würde das wahrscheinlich bei Experten Heiterkeit auslösen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

penelope
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Re: Newsticker zur Energiewende

#487

Beitrag von penelope » Di 11. Jan 2022, 10:11

Manfred hat geschrieben:
Mo 10. Jan 2022, 23:59

Unten auf dieser Seite gibt es eine Grafik mit zeitaktuellem Stromverbrauch und Stromerzeugung in Deutschland:
https://www.smard.de/home
Wenn man auf den Link geht, ist dort auch eine Übersicht zum kommerziellen Außenhandel mit Strom. In den letzten Tagen gab es in Deutschland ein Defizit, dass durch Import aus dem Ausland geschlossen wurde, aber über einen längeren Zeitraum betrachtet haben wir deutlich häufiger einen Nettoexportüberschluss als ein -Defizit.

Manfred

Re: Newsticker zur Energiewende

#488

Beitrag von Manfred » Di 11. Jan 2022, 12:02

penelope hat geschrieben:
Di 11. Jan 2022, 10:11
aber über einen längeren Zeitraum betrachtet haben wir deutlich häufiger einen Nettoexportüberschluss als ein -Defizit.
Du verstehst aber schon, dass ein zeitweiliger Exportüberschuss (wo wir den Strom zu sehr niedrigen Preisen abgeben müssen oder teilweise sogar für die Entsorgung bezahlen) das Problem der Mangelzeiten nicht löst?
Und dass, sollten andere Länder unsere "Energiewende" nachbasteln, sich dieses Problem massiv verschärfen wird?

Was ist deine technische und wirtschaftliche Lösung dafür?
Ich hoffe, du glaubst nicht an Koboldstrom...

penelope
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Re: Newsticker zur Energiewende

#489

Beitrag von penelope » Di 11. Jan 2022, 12:33

Aktuell ist das Problem mit den zeitweiligen Mangelzeiten nur so zu lösen, wie es aktuell getan wird: durch Handel und Kooperation mit anderen Ländern. Das ist kein rein deutsches Problem. Selbst Frankreich, das einen sehr hohen Anteil an Atomenergie hat, importiert regelmäßig aus anderen Ländern. Wir sitzen da irgendwo alle im gleichen Boot. Wenn du dir die Daten von gestern und vorgestern in deinem Link im Detail anguckst, kannst du sehen, woher der Strom genau kam: aus den Niederlanden (größtenteils Gas) und aus Norwegen (erneuerbar). Richtung Frankreich wurde trotz Lücke zweitweise noch abgegeben. Bei der nächsten Versorgungslücke wird das wieder individuell nach Verfügbarkeit gelöst, daher ist das jedes mal anders.

Langfristig ist natürlich eine Weiterentwicklung der Speichertechnologie sinnvoll und notwendig- allen voran Wasserstoff.

Intelligente Verbrauchssteuerung, angepasst an die Angebotsspitzen, ist natürlich auch ausbaufähig. Ich denke zwar nicht, dass es das Problem alleine lösen kann, aber zumindest abmildern.

Wie entsorgt man denn Strom? In Ausnahmefällen kommen immer mal negative Stompreise vor, wenn besonders viel Sonne oder Wind ist. Man muss dan quasi dafür drauf zahlen, dass irgendwo anders eine Anlage spontan runtergefahren wird, um die Spannung gleichmäßig zu halten. Man bezahlt einen Preis für die sponaten Anpassung, aber nicht für eine Entsorgung.

Manfred

Re: Newsticker zur Energiewende

#490

Beitrag von Manfred » Di 11. Jan 2022, 13:12

Ich dachte, du hast Wirtschaftswissenschaften studiert?
Dann kannst du sicher die Wirtschaftlichkeit der Wasserstoffproduktion und -Ganzjahrespeicherung abschätzen?
Dass du die technologischen Probleme durch die Wasserstoffversprödung nicht verstehst, mag mangels Qualifikation verständlich sein.
Was würde nach deiner Schätzung die kWh Strom aus aus sommerlichen Überschüssen gewonnenem und bis in den Winter gespeichertem Wasserstoff kosten?
Und von wem sollen diese Kosten beglichen werden? Auf mind. 1/3 der Verbraucher und die gesamte Industrie können diese ja nicht umgelegt werden?

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