Newsticker zur Energiewende
Re: Newsticker zur Energiewende
Hm, ist jetzt OT, aber hab einen interessanten Artikel zu einem Projekt gelesen, wie überschüssige Energie bei Windrädern genutzt werden könnte:
https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/wi ... chlin.html
https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/wi ... chlin.html
- emil17
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Re: Newsticker zur Energiewende
An sich interessant, aber im Detail etwas seltsam. Die machen warmes Wasser vor Ort und verteilen dann das, statt Überfluss-Strom zu verteilen, womit dann jeder machen kann was er will (etwa sein E-Auto aufladen). Unsinnig ist das deshalb, weil Warmwasserverteilnetze aufwendiger zu bauen sind und mehr Übertragungsverluste entstehen, zudem kann man mit warmem Wasser nur heizen. Das Stromnetz gibt es schon.
Hintergrund ist, dass die Energieversorger das Stromverteilungsmonopol haben, d.h. um den Überschuss-Strom zu den Haushalten zu bringen muss man einspeisen, EEG-Zulage zahlen und bei Zeiten mit Überschuss-Produktion kann es sein, dass man für den eingespeisen Strom gar nichts mehr bekommt. Folglich "lohnt" es sich, warmes Wasser zu machen und zu verteilen, weil der Strom aus rein bürokratischen Gründen zu teuer wird.
Sinnvoller wäre es, wenn das Dorf als Produktionsgemeinschaft nur nach "aussen" als Lieferant oder Verbraucher in Erscheinung träte und innerhalb der Ortschaft keine EEG-Kosten fällig würden. Das ist aber offenbar aus juristischen Gründen nicht möglich.
Hintergrund ist, dass die Energieversorger das Stromverteilungsmonopol haben, d.h. um den Überschuss-Strom zu den Haushalten zu bringen muss man einspeisen, EEG-Zulage zahlen und bei Zeiten mit Überschuss-Produktion kann es sein, dass man für den eingespeisen Strom gar nichts mehr bekommt. Folglich "lohnt" es sich, warmes Wasser zu machen und zu verteilen, weil der Strom aus rein bürokratischen Gründen zu teuer wird.
Sinnvoller wäre es, wenn das Dorf als Produktionsgemeinschaft nur nach "aussen" als Lieferant oder Verbraucher in Erscheinung träte und innerhalb der Ortschaft keine EEG-Kosten fällig würden. Das ist aber offenbar aus juristischen Gründen nicht möglich.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
- Rohana
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Re: Newsticker zur Energiewende
Ich hab mich ganz naiv gefragt ob man mit "überflüssigem" Strom nicht Wasserstoff herstellen könnte, so auf Vorrat... das erscheint mir - so es denn praktikabel ist - wesentlich sinnvoller als Wasser zu wärmen oder ist das total abwegig?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Newsticker zur Energiewende
Genau das hat man ja jetzt geplant in einigen off Shore Windparks.
Re: Newsticker zur Energiewende
Das fällt unterPower-to-X, da gibt's gerade ein paar Pilotprojekte dazu von denen ich gelesen habe. Unter anderem auch Power-to- Gas, um mit Wasserstoff Kohlenwasserstoffverbindungen als Treibstoff zu erzeugen ( klingt geschwollen, mir fällt nur kein besserer Begriff ein... Gas halt)
So wie ich es mitbekommen habe ist das Thema Wasserstoff aber auch diskutiert und umstritten.
@emil17:
Aber hätte man nicht, wenn der Strom direkt an die Haushalte verteilt wird, wieder das Problem mit den Speichermöglichkeiten in verbrauchsarmen Zeiten? Dann bräuchte jeder Haushalt eine Batterie oder einen Endverbraucher, oder?
So wie ich es mitbekommen habe ist das Thema Wasserstoff aber auch diskutiert und umstritten.
@emil17:
Aber hätte man nicht, wenn der Strom direkt an die Haushalte verteilt wird, wieder das Problem mit den Speichermöglichkeiten in verbrauchsarmen Zeiten? Dann bräuchte jeder Haushalt eine Batterie oder einen Endverbraucher, oder?
- emil17
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Re: Newsticker zur Energiewende
Schon, aber nur wenn man den Stromverbrauch zeitlich verschieben will. Man kann damit auch einfach einen Boiler betreiben, oder eine Wärmepumpe, wenns schon ums Heizen geht. Strom ist ja die Energiefom, die sich am einfachsten über weite Strecken transportieren lässt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Newsticker zur Energiewende
Die Spotmarktpreise an der Leipziger Strombörse gehen durch die Decke:
http://www.bricklebrit.com/cgi-bin/spot ... 4223085583
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Re: Newsticker zur Energiewende
Nach der Pleite von gas.de verweigert der Ersatzversorger Mitgas die Grundversorgung aus seinem Netz.
Die ehemaligen gas.de Kunden werden nur in Form deutlich teurerer Neukundenverträge aufgenommen:
https://www.focus.de/immobilien/wohnen/ ... 57059.html
Die ehemaligen gas.de Kunden werden nur in Form deutlich teurerer Neukundenverträge aufgenommen:
https://www.focus.de/immobilien/wohnen/ ... 57059.html
- emil17
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Re: Newsticker zur Energiewende
Willkommen in der Welt der privatisierten Grundversorgung.
Man nimmt den billigsten "ich bin doch nicht blöd" und wenn der nicht mehr liefert, muss der Staat oder sonstwer.
Versorgungssicherheit ist auch ein Teil der Leistung, und die ist nicht umsonst zu haben, bloss weil sich früher immer der uneffiziente und unfähige Staat mit dem städtischen Gas- und Wasserwerk gekümmert hatte, es also einfach so war. Wenn man nun zur Unzeit den Anbieter wechseln muss, weil dem Billigheimer das Gas ausgegangen ist, warum soll man dann beim Ersatzlieferanten zum gleichen Tarif bedient werden, den dessen langjährige Kunden haben?
Mich erinnert die Geschichte etwas an Probleme mit der Gebäudeversicherung bei Naturereignissen. Eine Gebäudeversicherung ist nicht in allen Kantonen obligatorisch. Bei Grossereignissen (Lawinenwinter usw. ) gibt es dann in der Regel Sammelaktionen für die Betroffenen. Die Gebäudeversicherung deckt solche Schäden. Sollen jetzt die Leute mehr erhalten, die keinen Versicherungsschutz hatten, weil sie jahrzehntelang die Gebäudeversicherungsprämie gespart haben?
Man nimmt den billigsten "ich bin doch nicht blöd" und wenn der nicht mehr liefert, muss der Staat oder sonstwer.
Versorgungssicherheit ist auch ein Teil der Leistung, und die ist nicht umsonst zu haben, bloss weil sich früher immer der uneffiziente und unfähige Staat mit dem städtischen Gas- und Wasserwerk gekümmert hatte, es also einfach so war. Wenn man nun zur Unzeit den Anbieter wechseln muss, weil dem Billigheimer das Gas ausgegangen ist, warum soll man dann beim Ersatzlieferanten zum gleichen Tarif bedient werden, den dessen langjährige Kunden haben?
Mich erinnert die Geschichte etwas an Probleme mit der Gebäudeversicherung bei Naturereignissen. Eine Gebäudeversicherung ist nicht in allen Kantonen obligatorisch. Bei Grossereignissen (Lawinenwinter usw. ) gibt es dann in der Regel Sammelaktionen für die Betroffenen. Die Gebäudeversicherung deckt solche Schäden. Sollen jetzt die Leute mehr erhalten, die keinen Versicherungsschutz hatten, weil sie jahrzehntelang die Gebäudeversicherungsprämie gespart haben?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Newsticker zur Energiewende
Die Marktverwerfungen hat keiner der beiden Versorger zu verantwortet. Über diese entscheidet alleine die Politik.