Hat jemand einen Savoniusrotor in betrieb?

Sonne, Wind und Feuer
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Landfrau

Hat jemand einen Savoniusrotor in betrieb?

#1

Beitrag von Landfrau » Do 30. Sep 2010, 14:29

Moin,

einen Savoniusrotor - betreibt den jemand von euch?

Hab so ein Ding mal gesehen, hatte sich jemand aus gerümpel gezimmert und aufgestellt, bis zum elektrotechnischen teil war er aber nicht vorangekommen.

Für eine Insellösung wäre so ein Ding im Leistungsbereich bis 3 kW interessant, wenn man die Energie speichern kann (Hochbehälter für Wasser, im Winter Wassererwärmung für Hzg (ohne Umwälzung sinnigerweise) oder WW (Hochbehälter), PKW-Akkus, Akkus für Gleichstromlampen, Bewässerung im Sommer (hier wäre der Gartenboden der, leider etwas schwache, Speicher).
Über eine USV könnte man auch die üblicherweise erforderlichen 220V / 50 Hz für Kraftantriebe bereitstellen, wenn auch zum Preis von 50% Umwandlungsverlust.

Der Vorteil so eines kleinen Inselsavonius - der also nicht Überschüsse einspeist - wäre, dass man bei starkem Wind nicht das Problem der Energievernichtung lösen müsste, die man sonst an den netzbetreiber vor Ort abgibt.

Kennt jemand Bastelanleitungen dafür?
Oder erfolgreiche Pilotprojekte?

Wir sind ja gern Prototypenbauer, was einerseits kreativen Spass macht, andererseits muss man ja nicht jedes Rad neu erfinden.

Landfrau

Sabi(e)ne
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Re: Hat jemand einen Savoniusrotor in betrieb?

#2

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 30. Sep 2010, 16:20

Savonius-Rotor sind Langsamläufer, arbeiten nach dem Staudruckprinzip und haben ein sehr großes Drehmoment im unteren Drehzahlbereich. Somit sind sie hervorragend geeignet für Wasserpumpen oder andere langsamlaufende Antriebe bei denen es eben nicht auf hohe Drehzahlen ankommt aber auf viel Kraft.
Soll ein Savonius-Rotor auch für die Stromerzeugung genutzt werden, benötigst Du entweder ein besonders langsamlaufenden Generator mit hoher Polzahl oder ein Getriebe um die Drehzahl wieder hochzusetzen was wieder mit Leistungsverlusten verbunden ist.
Im Internet findest Du diese kleinen Ventilatoren unter: " rotierende Dachlüfter "
Einige Savoniusrotor zur Stromerzeugung findest Du bei www.kleinwindanlagen.de...
Quelle: Energieportal24.de
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BernhardHeuvel
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Re: Hat jemand einen Savoniusrotor in betrieb?

#3

Beitrag von BernhardHeuvel » Do 30. Sep 2010, 16:45

Bis zum elektrotechnischen Teil bin ich ebenfalls - aus Zeitgründen und der Prioritätenverteilung - noch nicht vorgedrungen. Ganz hilfreich fand ich jedenfalls bei meinen bisherigen Versuchen:

Der Savonius - Rotor: Eine Bauanleitung von Heinz Schulz, ISBN: 978-3922964483

..und hoffe, daß das Buch Dir und anderen ebenfalls hilfreich ist.

Viele Grüße
Bernhard

Manfred

Re: Hat jemand einen Savoniusrotor in betrieb?

#4

Beitrag von Manfred » Do 30. Sep 2010, 17:00

In der Topagrar 9/2010 war ein Bericht darüber.
Da hat sich ein Bauer so ein Ding von Ropatec mit 6kW Nennleistung für seinen Grundlastverbrauch andrehen lassen.
Gab nur Ärger und das Teil hat die angegebenen Leistungswerte nie auch nur annähernd erreicht, trotz diverser Nachbesserungsversuche des Verkäufers. Die Anlage hat nur 400 bis 500 kWh im Jahr gebracht.
Nach 2 Jahren haben sie das Teil von Mast gepflückt und durch ein herkömmliches Windrad ersetzt. Seither sind sie schwer zufrieden und bekommen endlich Strom für ihr investiertes Geld.
Das neue Rad ist eine 10 KW Anlage von Aircon. Bringt ca. 10.000 kWh im Jahr.

In der gleichen Ausgabe ist ein Bericht über ein 6 kW Windrad von Easywind. Der Betrieb ist ebenfalls sehr zufrieden.

Wenn du dich an so einen Senkrechtrotor traust, dann lass dir Referenzen geben und fahr hin und seh sie dir an und lass die die gewonnene Strommenge belegen.

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Re: Hat jemand einen Savoniusrotor in betrieb?

#5

Beitrag von andreas » Do 30. Sep 2010, 19:46

im Betrieb hab ich so ein Tail auch noch nicht. Allerdings hab ich mich schon kräftig damit beschäftigt.
von Geräten mit +/-3 KW würd ich mich aber weit entfernt halten(weil es mir zu heikel ist)! Die mechanisch- und elektrischen Schwierigkeiten steigen bei größeren Anlagen riesig an.
Dann eher lieber mehrere Kleine. Die haben auch den Vorteil das sie weit einfacher zu bauen, zu regeln und zu warten sind.
Bei der Energiespeicherung in Wasserhochbehältern wird man in kleinen Anlagen leider nicht besonders weit kommen. Da sind Akkumulatoren aus dem KFZ Bereich schon effizienter.
Wassererwärmung mit Strom ist meiner Meinung nach Verschwendung der wertvollen Energie.
Die "USV" - also eine Unterbrechungsfreie Stromversorgung ist eigentlich nur als kurze übergangslösung bei Stromausfällen vorgesehen, weniger als Puffer für Kraftantriebe.
Die "Energievernichtung" (Physiker würden uns für das Wort erschlagen) ist gerade bei Inselanlagen ein Problem.

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Re: Hat jemand einen Savoniusrotor in betrieb?

#6

Beitrag von Distelbauer » Do 30. Sep 2010, 20:48

Hallo,

selber wollte ich mal einen aus alten Ölfässern bauen, aber mit der Elektronik hab ichs gar nicht. Interessant finde ich diese Anlagen hier, sollen auch mit wenig Wind anlaufen:
http://www.windtec.de

lg Distel...

Manfred

Re: Hat jemand einen Savoniusrotor in betrieb?

#7

Beitrag von Manfred » Do 30. Sep 2010, 21:13

Ich würde das Anlaufen bei geringer Windgeschwindigkeit nicht überbewerten. Da steckt kaum Energie drin.
Wichtig ist, dass das Ding Leistung bringt, wenn der Wind Leistung liefert. Ob es ein paar cm/s früher anläuft oder nicht, macht das Kraut nicht fett.

Bunz
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Re: Hat jemand einen Savoniusrotor in betrieb?

#8

Beitrag von Bunz » Fr 1. Okt 2010, 06:10

hallo Landfrau,
ich habe keinen in Betrieb, aber www.mbm-technologie.de bieten einen an.
Hatte mir schon mal ein Angebot machen lassen.
Macht einen guten Eindruck, aber der Preis...
lg
Bunz
PS Wenn Du darauf einsteigst, hätte ich auch Interesse an Deinen Erfahrungen.
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp

Olaf
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Re: Hat jemand einen Savoniusrotor in betrieb?

#9

Beitrag von Olaf » Fr 1. Okt 2010, 09:55

Komisch. Denke auch grad drüber nach und hab bei ebay was kleines im Beobachten, eigentlich mehr, um mir was zu basteln, mal unsere Windgeschwindigkeiten aufzuzeichen. Kommts von den Herbstwinden oder der geahnten vorwinterlichen Langeweile? Wir wohnen zwar im Wald, aber nach N/W ist andeutungsweise eine Schneise, da könnt ich auch noch etwas nachhelfen, aber erst mal müßt ich was MESSEN.
Das Buch , was Bernhard schrieb hab ich auch, es trifft insofern meinen Nerv, weil da Konstruktionen und Meßwerte drin sind, die Welle gleich runter ins Grundwassser zu führen und dort direkt eine Schlauchpumpe anzuschließen. Für die Stromerzeugung brauchts unbedingt eine Art Getriebe...
Selbstbau ... ich weiß nicht... diese halben Ölfässer .... von der Form bei weitem nicht optimal und durch das hohe Gewicht erzeugt die kleinste Ungenauigkeit riesen Unwuchten. Ich ab auch schon GFK-Konstrukte gesehen, das schien mir eher was zu sein.
Ansonsten sehen ich, dass die normalen Repeller-Kleingeneratoren so um ein halbes KW, wie sie seit Jahrzehnten erfolgreich auf Booten eingesetzt werden immer preiswerter werden, mit integriertem Regler, Sturmbremse u.s.w.
Und ich glaube eben auch nicht, dass man für die Stromerzeugung von den niedriegen Anlaufwindstärken was hat. Bei ner direkt angeschlossenen Pumpe z.B schon.
Das zum Bsp. kann man doch nicht preiswerter selber bauen ?
http://cgi.ebay.de/Windrad-Windgenerato ... 1c16000114.
Falls Du das Buch lesen möchtest, ich kanns Dir gern für geraume Zeit leihen, hab diesen WInter eigentlich schon genug vor :)
lG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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