Pellets selber herstellen

Sonne, Wind und Feuer
Benutzeravatar
65375
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 6361
Registriert: Fr 16. Dez 2011, 05:58
Wohnort: Rheingau

Re: Pellets selber herstellen

#31

Beitrag von 65375 » So 22. Jan 2012, 17:22

@citty
Papierbriketts sind in Kaminöfen verboten! Nicht, daß ich jedes Verbot allzu ernst nehmen würde, aber das scheint durchaus begründet zu sein. Die angegebene Broschüre "Heizen mit Holz" vom Umweltbundesamt werde ich mir auf jeden Fall besorgen.

WernervonCroy
Beiträge: 551
Registriert: Sa 12. Nov 2011, 19:37
Familienstand: ledig
Wohnort: Thundorf

Re: Pellets selber herstellen

#32

Beitrag von WernervonCroy » Mo 23. Jan 2012, 07:00

ich bin auch fleissig am schauen, was ich in meinem "neuen"Hof für einen Heizung installiere und bin auch über diese Pelletsmaschinen gestolpert.
Meine Überlegung war, meinen Pferdmist in Pellets zu pressen, diese zu trocknen und dann zu verheizen.
Nach einigen Nachforschungen, bin ich dann über einige Artikel gestolpert, wo es eben um genau dieses Modell als Versuch ging, aber in einer anderen Grössenordnung. Als Brennstoff nur in Anlagen über 100 kwh erlaubt und somit für mich hinfällig.
Zumal noch die Trocknung erfolgen müsste....
Meine Frage an mich selbst war dann irgendwann:
Warum soll ich einen haufen an Energie, die ich nicht habe, einsetzen, die Pellets zu erzeugen und zu trocknen?

Nun bin ich gedanklich wieder bei der Holzvergaseranlage angekommen.
Lebe dein Leben.
Meine Kleinanzeigen bei Ebay http://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-best ... Id=4471126

Benutzeravatar
65375
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 6361
Registriert: Fr 16. Dez 2011, 05:58
Wohnort: Rheingau

Re: Pellets selber herstellen

#33

Beitrag von 65375 » Mo 23. Jan 2012, 12:29

Ich dachte, ich hätte da oben eine Seite verlinkt.
Also Papierbriketts sind verboten wegen der gewaltigen Aschemengen, die zu Feinstaubbelastung und anderen, nicht näher definierten Schadstoffe führen und wegen der Versottung des Kamins.
Die Versottung wird oft nicht ernstgenommen. Ich hatte eine Tante, die hat allen Ernsten Kohlebriketts in feuchtes Zeitungspapier gewickelt, weil das so lange gehalten hat, daß sie morgens nicht neu anheizen mußte! :dreh:

Die Broschüre über das Heizen mit Holz kann man sich - auch mehrere Exemplare - vom Umweltbundesamt schicken lassen.

Manfred

Re: Pellets selber herstellen

#34

Beitrag von Manfred » Mo 23. Jan 2012, 12:47

Ich halte die ganzen Sonderbrennstoffe inkl. Peletts nach wie vor für SV-untauglich. Einfach weil die Eigene Aufbereitung viel zu teuer ist und Fremdaufbereitung macht abhängig. Ein Scheitholzofen / Eine Scheitholzheizung sind unschlagbar, wenn man sich die Holzversorgung sichern kann. Am besten mit einem Stück Wald. Bei einem neuen Scheitholzkessel würde ich mir die Option eines Öl- oder Gasbrenners offen halten oder den gleich mit Einbauen. Ein Unglück oder eine erzwungene/freiwillige längerfristige Abwesenheit können immer kommen. Und dann sind Öl oder Gas zwar evtl. teuer und auch nicht öko, aber billiger als eine Elktroheizung und die Bude bleibt warm.
Bevor ich einige tausende Euro in einen Häcksler und einer Pelettpresse stecken würde, würde ich lieber besser dämmen oder mir kraftsparende Technik für die Scheitholzaufbereitung besorgen.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10859
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Pellets selber herstellen

#35

Beitrag von emil17 » Mo 1. Feb 2016, 08:22

Wenn ich da mal drauf zurückkommen darf:
Manfred hat geschrieben:Ich halte die ganzen Sonderbrennstoffe inkl. Peletts nach wie vor für SV-untauglich. Einfach weil die Eigene Aufbereitung viel zu teuer ist und Fremdaufbereitung macht abhängig. Ein Scheitholzofen / Eine Scheitholzheizung sind unschlagbar, wenn man sich die Holzversorgung sichern kann.
Stimmt so - die Pelletierung bewirkt ja nur mehr Bequemlichkeit beim Heizen, die wird aber durch Mehraufwand vorher erkauft. Wenn das Öl wieder mal knapp werden sollte, was es sicher wird, dann steigen die Preise für zugekauftes Heizmaterial schön mit. Effizient wird das ganze nur mit wirklich grossen Maschinen für gewerbliche Nutzung, und die lohnen wegen Anschaffung, Platzbedarf, Wartung usw. für Privatleute nicht. Für einen Landwirt, der den Maschinenhangar und den Schlepper für den Zapfwellenatrieb und den Transport bereits hat und der einige Privatkunden zusätzlich zur Eigenbedarfsdeckung bedienen kann, könnte es sich hingegen rechnen.


Wenn ich dieses Thema nochmal von vorn durchlese, fällt mir auf, dass fast ausschliesslich die Beschaffung von dem Heizmaterial diskutiert wird.
Ich würde aber anders vorgehen. Am meisten Bequemlichkeit beim Heizen mit selbst geworbenem Heizmaterial bewirkt man an andere Stelle, nämlich beim Verbrauch.

Wenn ich bequeme Heizung im Alter mit Autarkie zum Ziel habe, dann so:
- Nur das heizen, was man warm haben muss. D.h. das Haus so bauen oder umbauen, dass Wohnküche und Bad nebeneinander und mit Türen vom Rest abtrennbar sind. Das sind die einzigen Räume, die wirklich heizbar sein müssen.
Im Gästezimmer kann ein Zimmerofen stehen, den wirft man dann an, wenn mal jemand kommt.
- Gebäudehülle anständig dämmen: Damit wird und bleibt dann auch das über der geheizten Küche angeordnete Schlafzimmer ohne aktive Heizung von selbst warm genug - 20 Grad muss es ja nicht haben.
- Holzaufbereitung so, dass man vom Wald bis vor den Ofen ohne Tragen kommt.
Ich kann mein Brennholz, das bereits fast trocken aus dem Wald kommt (spart Hälfte Transportgewicht) in den Lagerschuppen fahren, dort stapeln, und dann von dort mit der Holzkiste, die auf Industrierollen fährt (für Bastler: alte ausgemusterte Caddies vom Supermarkt haben genial robuste Rollen für sowas) bis vor den Ofen fahren. Der Lagerschuppen ist an den Wohnbereich angebaut.

Also kurz: erstens Architektur, zweitens Dämmung, drittens erst Heizmaterialbeschaffung optimieren. Wenn ich zu gebrechlich sein werde, um selbst Holz zu sägen und zu spalten, kann ich das so aufbereitet von der Gemeinde liefern lassen. Einen Hackschnitzler oder eine Pelletierpresse bedienen kann ich dann nämlich auch nicht mehr.
Will man ganz ohne Fremdenergie heizen können, kommt sowieso nur Stückholz in Frage, dann eben mit Handkarren und Handsäge und das Ganze mit Öfen ohne Wasserzirkulation, die zur Steuerung auch wieder auf Strom angewiesen sind.

Wir haben zudem eine thermische Solaranlage. Die braucht zwar Strom für die Steuerung, aber das will ich auf Photovoltaik umbauen lassen, um vom Netzstrom unabhängig zu sein. Die ersetzt ohne jegliche Arbeit ungefähr die Hälfte des jährlichen Holzverbrauches, und stellt von März bis in den Oktober hinein auch das Warmwasser für Küche und Dusche bereit.
Nächste Steigerung in Sachen Autarkie und Bequemlichkeit ist, wenn man ohne Fremdenergie kochen will, ein ganz kleiner Zusatzherd, worauf man rasch einen Topf heisses Wasser machen kann, ohne den grossen Herd anheizen zu müssen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Antworten

Zurück zu „Regenerative Energien und Energiesparen“