Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

Sonne, Wind und Feuer
Benutzeravatar
Renysol
Beiträge: 769
Registriert: Mi 7. Aug 2013, 12:18

Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#1

Beitrag von Renysol » Sa 30. Jul 2022, 21:40

Habeck und andere werden nicht müde, uns zu erzählen, wie sehr wir im Winter frieren müssen, und dass "Unvorstellbares" auf uns zu kommt. Ich habe nun heute beim Brennholzhändler das erste Mal erlebt, dass eine Frau nach der Antwort "Es gibt erst nächstes Jahr wieder Holz" ein wenig verstört, vielleicht sogar verzweifelt war.

Die meisten scheinen aber anzunehmen, dass die Politiker mit ihren Aussagen genauso lügen wie sonst :mrgreen:

Ich sehe eine erhebliche Diskrepanz zwischen den unbesorgten Menschen rundrum und den Aussagen der Poltiker oder auch nur ein Beispiel dem THW-Mann Outdoor Chiemgau: https://www.youtube.com/watch?v=Db4uzWZmCdE

Was soll man von der Situation halten?

Ferry
Beiträge: 661
Registriert: Fr 7. Mär 2014, 08:40

Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#2

Beitrag von Ferry » Sa 30. Jul 2022, 23:26

Da mein Verhalten sich nicht ändert egal ob die Politiker Recht haben oder nicht. stelle ich mir die Frage einfach gar nicht.
Was sollte es mir schon bringen mir darüber den Kopf zu zerbrechen? Zukunftsangst? Panik? Sorgen um meine Kinder?

woidler
Administrator
Beiträge: 787
Registriert: Fr 16. Aug 2013, 00:03

Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#3

Beitrag von woidler » Sa 30. Jul 2022, 23:57

1.
Wenn ich eine Erdgasheizung hätte, würde ich mir auf jeden Fall Gedanken machen, was los ist, wenn mein Haushalt gerade zu denen gehört, bei denen keinen Gas mehr aus der Leitung kommt. Egal ob jetzt einfach kein Gas in meiner Region mehr da ist, weil nix mehr ankommt, oder irgend eine
Behörde für meine Region gerade den Gashahn wegen Regulierung zugedreht hat, weil man das Gas woanders vorrangige braucht.

2.
Mit einer Öl-, Pellets- oder Wärmepumpenheizung würde ich mir ernstahft Gedanken machen, wie es bei einem Stromausfall ausschaut - da gehen solchen Heizungen dann auch nicht. Stromausfall muß jetzt nicht nbedingt der D/EU-weite Blackdown sein, das kann auch der regional und eventual
zeitlich begrenzte "brown-out" sein, wenn zur Vermeidung von Überlastungen des Gesamtnetzes die Stromversorgung regional abgeschaltet wird.
Eventuell nach dem Muster 0-12 Uhr bekommt der eine Landkreis Strom , 12 Uhr 01 - 24 Uhr der Nachbarlandkreis.
Urachen könnten sein : Überbeanspruchung der Netze durch Elektrozusatzheizungen wie Elektrolüfter, Radiatoren , Elektrobackröhren,
Ausfall von gasbetriebenen (Spitzen-) kraftwerken , EU - weite Probleme, zB zuwenig Leistung bei den französischen AKWs wegen Stillstand.

Ich denke mir, es wird Zeit sich auf diese Szenarien jetzt vozubereiten , soweit man nicht schon vorbereitet ist .

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5317
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#4

Beitrag von Rohana » So 31. Jul 2022, 03:58

Wir haben unser Notstromaggregat angeschafft, was schon seit Jahren in der Diskussion ist, einfach weil wir im Falle des Stromausfalls nochmal n paar andere Probleme haben als das reguläre Einfamilienhaus ohne Kuhstall. Da bei uns eine Menge Überlandleitungen rumlaufen reicht auch schon ein blöder Baum der auf den Strom oder auf's Internet fällt, und Bäume hat's ebenfalls reichlich. Ist in den letzten Jahren gelegentlich schon passiert - Gott sei Dank ist der Strom meist relativ schnell wieder da (max 5 Stunden) aber das kann auch mal anders sein. Letztes Mal ist der Strom erst ein paar Minuten vor Melkzeit wiedergekommen...
Mir persönlich geht es auch gegen den Strich dass unser uralter Scheitholzofen demnächst durch eine Hackschnitzelheizung ersetzt wird. Eigentlich würde der ja noch tun, aber er hält diese und jene Dingsbumsnorm nicht mehr ein, der neue Bezirkskehrmeister würde uns sonst aufs Dach steigen :rot: Gut, der Verbrauch wird wesentlich geringer sein, das ist ja an sich positiv. Auch dass alles automatisch passiert und man nicht jeden Tag manuell einheizen und ständig nachlegen muss ist wohl positiv - ich werd's irgendwie vermissen regelmässig ans Feuer zu denken. Aber: Der Gerät kann nix ohne Strom. Bei Stromausfall wird's also kalt, und das hat unseren alten Ofen nicht interessiert, sogar das Warmwasser konnte ohne Strom, wenn auch nicht so schnell. Und ich schätze mal weil die Hackschnitzelverbrennung so tralala-effektiv ist, wird bei uns oben der Kamin auch nicht mehr so warm... das war immer ein toller heizender Nebeneffekt.
Mein Mann sagt ich sollte doch technischen Neuerungen nicht immer so skeptisch gegenüber stehen, vielleicht hat er recht :holy: Auf jeden Fall merkt man dass sich plötzlich alle Welt für Brennholz interessiert! Wir könnten locker doppelt so viel verkaufen wie da ist... und die Preise steigen deutlich. Das zumindest ist ein kleiner Trost wenn jetzt wieder dank Trockenheit eine ordentliche Käfersaison kommt.

Ansonsten "sparen" wir als Betrieb nicht wesentlich mehr als vorher, einfach weil kaum noch Einsparpotential vorhanden ist :kaffee: und dem Winter sehe ich gelassen entgegen. Selbst wenn es schlimm kommen sollte, und wie definiert sich schlimm? 18 Grad in Innenräumen? Wer da friert, zieht sich halt was an! - also "schlimm" ist sicher relativ. Panikmache nützt eh niemandem. Weitaus schlimmer fände ich tatsächlich, wenn durch irgendwelche seltsamen Sparmassnahmen die Wirtschaft komplett lahmgelegt wird, denn irgendwoher muss das Geld ja verdient werden was für teures Gas ausgegeben werden soll. Auf die Gelddruckfähigkeiten der Regierung möchte ich mich nicht verlassen.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzeravatar
Tscharlie
Beiträge: 620
Registriert: Do 27. Jan 2022, 08:45
Familienstand: verheiratet

Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#5

Beitrag von Tscharlie » So 31. Jul 2022, 08:27

Mich muss kein Politiker anhalten Energie zu sparen. Das machen wir hier schon seit Jahrzehnten.

Leider hat ja unser Neubau noch nicht geklappt, denn der ist dann unabhängig von Putin und Atomkraft. Dieses Haus ist VOR dem Krieg geplant worden, denn Neubauten dürfen kein Gas-Erdöl brauchen.

Was wirklich bitter ist, ist dass in den letzten Jahrzehnten so wenig passiert ist. Aber das ist ja nun anders, da müßte man Putin fast dankbar sein, wenn nicht der Krieg in der Ukraine wäre.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi
(Nach Hinweis Name korrigiert)

SunOdyssey
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 688
Registriert: Sa 26. Jan 2019, 09:56
Familienstand: zu kompliziert
Wohnort: Sand und Acker

Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#6

Beitrag von SunOdyssey » So 31. Jul 2022, 13:03

Ich habe ohnehin nur drei Monate im Jahr die Heizung an, daher wird das für mich diesen Winter nicht anders sein als sonst. Vielleicht schafft es der Kaminbauer, noch vor dem Winter den Kamin zu erneuern, damit ich den wieder betreiben kann. Zurzeit darf ich es nicht, da der Zug versottet ist und der Kamin sowieso nicht optimal heizt. Dann könnte ich trotz Stromausfall noch das Haus warm halten und sogar kochen, da ich einen Dutch Oven habe.

Ich nehme absolut ernst, was verkündet wird. Es wäre doch so oder so dazu gekommen, nur vielleicht nicht jetzt und nicht so schnell.
Ich sage, was ich meine und ich meine, was ich sage

Und ich sage.....blöde Autokorrektur

penelope
Beiträge: 743
Registriert: Mo 26. Nov 2018, 15:41

Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#7

Beitrag von penelope » So 31. Jul 2022, 13:56

Wir haben hier auch noch einen Kaminofen aus den 70er Jahren, der kaum Wirkungsgrad hat und den wir in der Form eh nur noch bis 2024 betreiben dürfen. Die aktuelle Situation hat nun den letzten Ausschlag gegeben, dass wir ihn noch in diesem Jahr modernisieren lassen und dann hoffentlich so aufgestellt sind, dass wir mit merklich weniger Öl (Gas haben wir nicht) auskommen und ggfls. im Notfall die Bude hier auch ohne Öl und Strom so mäßig warm halten können.

Ich bin im Grunde ein optimistischer Mensch und ich denke, dass wir schon einen Weg finden werden, mit der neuen Situation umzugehen - wobei es aber sicher in vielen Bereichen Veränderungen geben muss und geben wird.

Leider zeigt und die Welt in den letzten Jahren, was wir alles verschlafen und vor uns her geschoben haben. Es musste erst Corona kommen, damit wir im Bereich Digitalisierung voran kommen, nun musste es erst den Ukraine-Krieg geben, damit wir uns wenigsten ein Stück aus der Abhängigkeit von fossiler Energie befreien.

Sven2
Beiträge: 438
Registriert: Do 7. Mär 2019, 23:37

Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#8

Beitrag von Sven2 » So 31. Jul 2022, 14:46

Tscharlie hat geschrieben:
So 31. Jul 2022, 08:27
Was wirklich bitter ist, ist dass in den letzten Jahrzehnten so wenig passiert ist. Aber das ist ja nun anders, da müßte man Putin fast dankbar sein, wenn nicht der Krieg in der Ukraine wäre.
Da hast du recht.

Ich glaub, die meisten in diesem Forum haben irgendwie einen Plan B für den Winter oder sich wenigstens schon mal einen Gedanken über die Energie/Wärmeversorgung gemacht. Für viele andere wird das Thema Und die Situation, wie das meiste was mit Norfallvorsorge zu tun hat, völlig überraschend kommen, denke ich.

Sorgen mach ich mir für mich nicht, Flüssiggas war bis jetzt nicht so viel teurer und ich hab noch genug Holz, um im Zweifel wenigstens Wohn- und Esszimmer warm zu haben, bei den Eltern bleibt das ganze Haus warm.
Sorgen hab ich eher ob es mehr Holzdiebe gibt und will schauen dass ich demnächst alles was geht heimfahr bzw. zentraler lager. Und ich wollte dieses Jahr wieder Holz machen, mal gespannt wie teuer das wird und ob ich was bekomm, wir haben die letzten Jahre pausiert und nichts gemacht...


Um die Eingangsfrage zu beantworten:
Ja, ich nehm es ernst und finde die Aussage eines Parteivorsitzenden, man solle optimistischer sein, dreist, wenn man bedenkt dass genau diese Partei die letzten Jahre das sagen hatte

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5317
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#9

Beitrag von Rohana » So 31. Jul 2022, 15:00

Optimismus ist gut, Vorsorge ist besser. Und wohl dem der die Möglichkeit hat vorzusorgen. Stelle ich mir vergleichsweise schwierig vor als Mieter in einem Hochhaus irgendwo in einem Ballungszentrum...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Eule
Beiträge: 490
Registriert: So 8. Aug 2010, 19:06
Wohnort: Hunsrück

Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#10

Beitrag von Eule » So 31. Jul 2022, 15:08

penelope hat geschrieben:
So 31. Jul 2022, 13:56
Wir haben hier auch noch einen Kaminofen aus den 70er Jahren, der kaum Wirkungsgrad hat und den wir in der Form eh nur noch bis 2024 betreiben dürfen. Die aktuelle Situation hat nun den letzten Ausschlag gegeben, dass wir ihn noch in diesem Jahr modernisieren lassen und dann hoffentlich so aufgestellt sind, dass wir mit merklich weniger Öl (Gas haben wir nicht) auskommen und ggfls. im Notfall die Bude hier auch ohne Öl und Strom so mäßig warm halten können.
Habt Ihr in letzter Zeit mal nach Kaminöfen bei Anbietern im Netz nachgesehen? Auf der Suche nach einem Foto von einem Kombi-Holzherd (Heizen, Kochen, Backen) bin ich darauf gestoßen, dass fast überall "ausverkauft" oder "nicht auf Lager, 3 Mon. Lieferzeit" o.ä. steht.
Daraus schließe ich, dass die Antwort auf die Titelfrage des Fadens lautet: Ja, Viele!

Antworten

Zurück zu „Regenerative Energien und Energiesparen“