Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

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Tscharlie
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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#11

Beitrag von Tscharlie » So 31. Jul 2022, 16:48

Rohana hat geschrieben:
So 31. Jul 2022, 15:00
Optimismus ist gut, Vorsorge ist besser. Und wohl dem der die Möglichkeit hat vorzusorgen. Stelle ich mir vergleichsweise schwierig vor als Mieter in einem Hochhaus irgendwo in einem Ballungszentrum...
Kennt ihr die Trabantensiedlung Neuperlach bei München? Die wurde in den 1980er Jahren gebaut, jede Wohnung hat dort einen Notkaminanschluß. Theoretisch könnte dort jede Wohnung einen Holz-, Kohleofen aufstellen.

Möchte aber nicht wissen wielange der Perlacherforst dann noch steht.
:haha:

PS in diesen Hochhäusern wohnen gut 50.000 Menschen.
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Sven2
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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#12

Beitrag von Sven2 » So 31. Jul 2022, 17:40

Ich kenn nur die Trabantenstadt von Asterix :holy:

Eule
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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#13

Beitrag von Eule » So 31. Jul 2022, 17:48

Tscharlie hat geschrieben:
So 31. Jul 2022, 16:48
Kennt ihr die Trabantensiedlung Neuperlach bei München? Die wurde in den 1980er Jahren gebaut, jede Wohnung hat dort einen Notkaminanschluß. Theoretisch könnte dort jede Wohnung einen Holz-, Kohleofen aufstellen.

Möchte aber nicht wissen wielange der Perlacherforst dann noch steht.
:haha:

PS in diesen Hochhäusern wohnen gut 50.000 Menschen.
Die Wohnbebauung in Neuperlach wurde zum größten Teil in den 70ern gebaut (siehe Wikipedia), zu einem Kaminanschluss gehört ein Schornstein auf dem Dach, - zu sehen ist da aber nix :hmm:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Neuperlach_0629.jpg
Woher stammt die Info?

sybille
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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#14

Beitrag von sybille » So 31. Jul 2022, 18:32

MMn sind die Warnungen eher noch untertrieben und trotzdem kenne ich viele Menschen die sich so gar keine Gedanken machen wo sie jetzt schon einsparen können. Muß denn jetzt, mitten im Sommer, noch die Heizung laufen und die Regler an den Heizkörpern auf 5 stehen? Die Heizkörper sind in manchen Häusern lauwarm obwohl es draußen 30 Grad sind und drinnen noch mehr. Muss ich im Winter im T-Shirt in der Bude sitzen? Die Sätze mit Fragezeichen sind keine Fragen die beantwortet werden müssen.
Zitat von Tscharlie » So 31. Jul 2022, 08:27
Mich muss kein Politiker anhalten Energie zu sparen. Das machen wir hier schon seit Jahrzehnten.
Mich auch nicht. Ich beheize seit Jahren nicht alle Räume und dort wo ich heize heize ich auf 18 Grad. Warmwasser brauche ich nur zum Duschen. Deswegen muss der Warmwassertank nicht rund um die Uhr 7 Tage die Woche 50 Grad (wegen der Legionellen) haben. Warmwasser schalte ich nur ein wenn ich duschen will. Mich waschen, Hände waschen und Zähne putzen geht auch mit kaltem Wasser. Elektrogeräte habe ich kaum.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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emil17
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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#15

Beitrag von emil17 » So 31. Jul 2022, 21:19

Mir scheint, die Aufforderungen zum Sparen sind ernst zu nehmen:
a) Weil es auch dann eine sinnvolle Massnahme ist, wenn Energie nicht knapp wäre
b) weil man jetzt noch Zeit hat, sich zu kümmern. Die Leute die mit Holz heizen, wissen, dass es dumm ist, sich erst dann zu kümmern, wenn man Feuer machen will.
c) als eine Art Rückversicherung, wenn es schlimmer kommt als erhofft. Wenn es weniger schlimm kommt, freut sich doch jeder.
d) Wenn sich jeder etwas Mühe gibt, kriegt man vielleicht den Winterverbrauch auf eine Schwelle, die den Behörden das Zwangsverwalten und zeitweise Notabschaltungen erspart, was im Interesse aller ist.
e) Die Sparaufforderungen sollen auch Kettenreaktionen vorbeugen, etwas dass wegen Gasmangel alle Elektro-Heizöfchen anmachen (die verkaufen sidn derzeit wie alles was heizt sehr gut) worauf dann auch das Stomnetz überlastet werden könnte, worauf dann auch die elektrogesteuerten Öl- und Holzheizungen nicht mehr gehen und bestehende PV-Anlagen nicht mehr einspeisen.

Wie bei den meisten hier im Forum ändert sich für uns nicht viel, Holz für 2 Jahre ist ofentrocken gescheitet unter Dach, wie jedes Jahr.
Wer aber in der Mietskaserne einer Stadt sitzt hat es schon schwerer, der kann praktisch nichts machen.
Der deutschen Regierung auch schon unter Merkel kann man keine Vorwürfe machen, sie hätten die Energiewende verschlafen. Auf die Bremse getreten sind die sogenannten Liberalen und die Immobiliengesellschaften, die immer auf reine Marktwirtschaft bauen und die in dem Fall einfach das billigste wollten, Erneuerbar heizen und Dämmen sei Geldverschwendung. Aus Sicht des Vermieters natürlich ein Problem, wenn man die Kosten für die neue Heizung und Dämmung nicht auf die Mieter umlegen kann, sind das tote Investitionen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Tscharlie
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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#16

Beitrag von Tscharlie » Mo 1. Aug 2022, 07:57

Nur zum letzten eine Anmerkung:

Mieter zahlen ja die Heizkosten allein. Wenn nun der Vermieter das Haus, sagen wir auf 0 Energiebedarf umbaut, was heute technisch möglich ist, dann zahlt der Mieter keine Heizkosten mehr.

Nun wäre es doch ein Leichtes: Diesen Betrag, den die Mieter bezahlen, erstmal festzuschreiben, dann kann der Vermieter das Haus überholen, danach gäbe es eine Vereinbarung, dass die festgeschriebenen Heizkosten langsam sinken. Bis am Tag X die Investition hereingeholt ist, und die Heizkosten ganz entfallen. Für den Vermieter kostenneutral, für die Mieter ein echter Gewinn.
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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#17

Beitrag von Eule » Mo 1. Aug 2022, 08:36

Tscharlie hat geschrieben:
Mo 1. Aug 2022, 07:57
Nur zum letzten eine Anmerkung:

Mieter zahlen ja die Heizkosten allein. Wenn nun der Vermieter das Haus, sagen wir auf 0 Energiebedarf umbaut, was heute technisch möglich ist, dann zahlt der Mieter keine Heizkosten mehr.

Nun wäre es doch ein Leichtes: Diesen Betrag, den die Mieter bezahlen, erstmal festzuschreiben, dann kann der Vermieter das Haus überholen, danach gäbe es eine Vereinbarung, dass die festgeschriebenen Heizkosten langsam sinken. Bis am Tag X die Investition hereingeholt ist, und die Heizkosten ganz entfallen. Für den Vermieter kostenneutral, für die Mieter ein echter Gewinn.
1. was Mieter an Heizkosten zahlen, hängt von ihren Heizgewohnheiten ab. Da 'was "festzuschreiben" dürfte schwierig sein.
2. wenn die Kosten, eine Altbau bis zum Energiebedarf 0 aufzurüsten, so hoch sind (was sie sind!), dass der Vermieter diesen "Tag X" nicht mehr erlebt, kann man nicht von "kostenneutral" sprechen.
3. Warum sollte ein Vermieter 6-stellige Summen investieren, wenn er, nach Deinem Modell, keinen Vorteil davon hat?

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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#18

Beitrag von penelope » Mo 1. Aug 2022, 08:47

@ Tscharlie: Nun gibt es in Mietwohnungen aber ja immer mal wieder einen Wechsel - wie soll das dann nach deinem Modell laufen?

Darüber hinaus gibt es schon eine entsprechende Regelung, dass bei einer energetischen Sanierung die Miete erhöht werden darf. (Eben mit der Begründung, dass für die Mieter dann ja die Nebenkosten geringer werden) Das läuft dann ja in etwa auf dein Modell hinaus, nur eben noch mit dem "Bonus" für die Vermieter, dass nachdem die Sanierungskosten abgeschrieben sind, die Mieteinnahmen dann immer noch auf dem höheren Level bleiben. Leider sieht man ja, dass auch das als Anreiz nicht ausreicht.

Wobei man allerdings auch bedenken muss, dass sehr häufig ja eben nicht ein Haus nur einen Eigentümer hat. In größeren Häuserblocks gibt es in sehr vielen Fällen Eigentümergemeinschaften, wo dann natürlich unterschiedliche Interesse aufeinander treffen. Da die benötigte Einigkeit herzustellen, um eine teure Sanierungsmaßnahme umzusetzen, ist leider oft ein großes Hindernis.

Es gibt aktuell einen Gesetzesentwurf, nachdem die CO2-Umlage zukünftig nicht mehr an die Mieter weitergeben werden darf.
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschl ... n-100.html
Bleibt abzuwarten, ob dieser Entwurf tatsächlich durchkommt - und wenn ja, ob nicht dieverse Schlupflöcher eingebaut werden.

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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#19

Beitrag von Rohana » Mo 1. Aug 2022, 09:04

Eule hat geschrieben:
Mo 1. Aug 2022, 08:36
3. Warum sollte ein Vermieter 6-stellige Summen investieren, wenn er, nach Deinem Modell, keinen Vorteil davon hat?
Ach komm, Landwirte sollen das doch auch ständig. Natürlich um die (Um)Welt zu retten! :lala:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#20

Beitrag von Eule » Mo 1. Aug 2022, 09:32

penelope hat geschrieben:
Mo 1. Aug 2022, 08:47
Es gibt aktuell einen Gesetzesentwurf, nachdem die CO2-Umlage zukünftig nicht mehr an die Mieter weitergeben werden darf.
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschl ... n-100.html
Bleibt abzuwarten, ob dieser Entwurf tatsächlich durchkommt - und wenn ja, ob nicht dieverse Schlupflöcher eingebaut werden.
Da bin ich auch gespannt - wäre eine grundsätzliche Abkehr vom Verursacherprinzip. Nach dem Denkansatz müsste man die Autohersteller auch an der CO2-Abgabe für's Benzin beteiligen, das ihre Produkte verbrauchen :aeh:

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