"Camping"-Kocher

Sonne, Wind und Feuer
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andreas
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"Camping"-Kocher

#1

Beitrag von andreas » Di 13. Jul 2021, 14:10

bei Aldi Süd gibt's gerade für 15€ ein Hobo-Kocher ("Campingkocher Arved Fuchs") im Angebot.

er macht einen recht guten Eindruck, ist komplett aus Edelstahl.
Ich habe damit 800mL Wasser in etwas weniger als 5 Minuten zum Kochen gebracht (bei etwa 23°C)

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ohne_Furcht_und_Adel
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Re: "Camping"-Kocher: kaufen oder selber bauen

#2

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Sa 13. Aug 2022, 22:16

Ja, den habe ich auch gekauft. Letztes Jahr beim Radwandern (1Woche) jeden Morgen damit Tee gemacht. Weil er ein Holzvergaser ist, qualmt er kaum im Vergleich zu herkömmlichen, selbstgebauten Hobokochern. So konnte ich ihn ohne Gemaule der Nachbarn auf normalen Campingplätzen einsetzen.
Der Kocher hat drei "Heringe" zur Befestigung am Boden und die kreuzförmige Topfauflage ist an den Rändern hochgebogen, so dass der Topf praktisch am Kocher fixiert wird.

Kann ja sein, dass es dieses praktische Gerät (bei 1L Topfvolumen kann man allerdings keine großartigen Eintöpfe zaubern) auch im Internet nachzubestellen gibt, aber man kann sich auch selber einen Holzvergaser- Hobokocher bauen: Man braucht in jedem Fall zwei verschieden große, geöffnete und gespülte Konservendosen ohne weiße Lackierung, für die doppelte Wandung des Brennraums.
Die größere (Pfirsich-) Dose steht mit dem Boden nach oben; der Boden wird mit gleichen Randabständen in der Mitte aufgeschnitten, so dass die kleinere (Ananas-) Dose mit der Öffnung nach oben genau hineinpasst, also mittig in die größere Dose. Oberer Rand der inneren Dose und Boden der äußeren Dose sind dann mehr oder weniger auf einer Höhe. Die äußere Dose bekommt nahe am Rand, auf dem sie steht, Luftlöcher für die Sauerstoffzufuhr. Die innere Dose dito, nahe am Dosenboden, sowie eine zweite Reihe 1,5 bis 2 cm darüber. Aus dieser zweiten Reihe Luftlöcher soll das Holzgas in den Zwischenraum einströmen. Dazu kommen einige kleine Gaslöcher am oberen Rand. Diese müssen sich aber noch unterhalb der Verbindung beider Dosen, also unterhalb des Bodens der äußeren Dose befinden, so dass das Holzgas hier den Zwischenraum verläßt und wieder in den Brennraum strömt. Mit einer Zange oder ähnlichem Werkzeug beseitigt man optisch das Spiel zwischen beiden Dosen. Gasdicht muss es aber nicht sein.
Fehlt noch ein Aufsatz mit Entlüftung, also der Bereich, wo die Flammen hochschlagen und wo der Topf später drauf stehen soll. Dazu kann man nochmal die gleiche Dose wie die größere verwenden, nur in der Länge gekürzt. Evtl. findet man aber eine Dose in der richtigen Breite und Höhe (z.B. eine große runde Fischdose aus dem Russland- Regal), die man dann entsprechend präpariert: den Boden überwiegend rausschneiden, Belüftungen in die Seite schneiden oder bohren und evtl. ein Fenster zur Befeuerung vorsehen- damit man nicht für jedes Stückchen Zweiglein den Topf abnehmen muss.

Hier gibt's ne ausführlichere Beschreibung: https://trekkingtrails.de/holzvergaser-kocher/

PS Ich war gerade bei startpage gucken und ja: Der Arved Fuchs Kocher ist online erhältlich und wie es der Zufall will nächste Woche wieder im Sortiment bei Aldi Süd. Also ich bin kein Aldi Agent und will hier keine Werbung machen: selber bauen ist auch kein Problem, funktioniert. Ich habe das Prinzip schon in drei verschiedenen Größen nachgebaut (ganz klein mit Katzenfutterdose außen klappt aber nicht so gut wie mit den größeren Dosen).

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