Probleme mit einem neuen Werkstattofen

Sonne, Wind und Feuer
smallfarmer
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Re: Probleme mit einem neuen Werkstattofen

#11

Beitrag von smallfarmer » Do 29. Okt 2020, 22:07

Hm. Ich muss wohl auch im nächsten Jahr meinen heißgeliebten Oranier Dauerbrandofen austauschen.
Da verrußte die Scheibe auch, weil alte Technik. Bei den neuen wird wohl die Frontscheibe besser mit Frischluft umspült und dadurch verrußt der nicht.
Noch mal n Wort zum Werkstattofen........
Das ist halt ein billiges Teil gebaut für die Werkstatt und nicht fürs Wohnzimmer. Was soll man da erwarten?

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emil17
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Re: Probleme mit einem neuen Werkstattofen

#12

Beitrag von emil17 » Fr 30. Okt 2020, 08:40

smallfarmer hat geschrieben:
Do 29. Okt 2020, 22:07
Noch mal n Wort zum Werkstattofen........
Das ist halt ein billiges Teil gebaut für die Werkstatt und nicht fürs Wohnzimmer. Was soll man da erwarten?
Ich denke, das dürfte das eigentliche Problem sein.
Dyrsian hat geschrieben:
Do 29. Okt 2020, 19:48
Der Preis von dem Ofen ist ja echt heiß ... wenn er dann tut, was er soll, habt ihr doch einen Schnapp gemacht!
Der Anschaffungspreis ist ja nur ein Teil von der Geschichte, zumal wenn es langlebig sein soll und oft gebraucht wird. Dass irgend eine Metallkiste mit Luftzug warm wird, wenn man drin ein Feuer macht, ist noch kein Wunder der Technik, aber ein guter Wohnzimmerofen ist dann doch etwas mehr.
Ich würde deshalb, wenn man auf den Groschen schauen muss oder will, lieber einen guten gebrauchten kaufen.

Nun ja, jetzt haste ihn und musste damit leben.
Von der Bauart her ist es auch dann, wenn er sauber brennt, Heizmaterialverschwendung, denn der speichert nichts. In der Werkstatt ist das egal, da hat man etwas Wärme und der Abfall kommt weg.
In der Wohnung kann man damit bauartbedingt entweder sauber verbrennen und überheizen und Brennmaterial verschwenden, oder die Luft abdrehen und unsauber und unvollständig verbrennen (es soll ja Holz sein und nicht Koks), oder dauernd einheizen und ausgehen lassen.

Eine Lösung ist das hier, aber das musst du bauen können, du musst den Platz dafür haben und du musst es wahrscheinlich zugelassen bekommen. Das könnte sogar funktionieren, denn der nachgeschaltete Wärmespeicher ist kein Ofen, d.h. wenn der eigentliche Ofen zugelassen ist, muss der Rest nur noch feuerpolizeikonform sein. Dennoch vorher den Schorni fragen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 3162 gelöscht

Re: Probleme mit einem neuen Werkstattofen

#13

Beitrag von Benutzer 3162 gelöscht » Sa 31. Okt 2020, 10:31

Hallo zusammen,

Danke für die Kommentare.

Es haben sich jetzt in den Beiträgen ein paar falsche Interpretationen eingeschlichen.

1. die Bezeichnung "Werkstattofen" bezieht sich auf die schlanke Bauform
2. der Ofen hat die erforderlichen Zulassungen um in Wohnräumen betrieben werden zu dürfen
3. innen drin ist Schamotte
4. es gibt einen Schieber für die "Scheibenspülung"
5. Dauerbrand bezeichnet nur, wie lange der Ofen idealerweise die Glut hält (~ 90 Minuten)
6. die Ofenrohre innen werden 1-2 Mal im Jahr mit der Bürste gereinigt
7. der Schorni bestätigt, dass die Menge an Russ in den Kaminen eher im unteren Bereich liegt und die Konsistenz einen guten Abbrand zeigt

Vorrangig ging es beim Kauf um eine möglichst niedrige kW-Leistung, weil für einen kleinen Raum gedacht. Bevor ich etwas kaufe, möchte ich idealerweise das mal gesehen und angefasst haben. Es fehlte einfach die Zeit, sämtlich Ofenhändler im Umkreis zu besuchen. Die daneben stehenden Wamsler in gleicher Bauweise waren wesentlich klappriger und hakeliger, dafür aber doppelt so teuer.

Ich denke, wie schon weiter oben ausgeführt, dass ich mich mit dem Kerl einfach noch etwas mehr beschäftigen muss. Hier stehen 4 Öfen, alle ein bisschen speziell: Prinzessin = ein Kanonenofen von Esch & Co. von ca. 1930, Winzling = ein kompakter kleiner Ofen von Haas & Sohn von ca. 1940, Vanilla = Küchenherd von MBS. Jeder hat seine Eigenheiten, wobei Vanilla noch das gutmütigste Teil von allen ist. Mein Mann liebte Briketts und der Winzling und die Prinzessin funktionierten damit recht gut. Ich mag Briketts nicht = viel Dreck, komischer Geruch, viel Asche.

Andererseits könnte ich mir gar nicht mehr vorstellen mit einer Zentralheizung und Heizkörpern zu wohnen. Da fummle ich lieber noch ein paar Wochen rum, bis ich raushabe wie der Kerl gerne befeuert werden möchte.
Die Scheibe reinige ich übrigens mit einem nassen Lappen, den ich in die Holzasche tunke <- funktioniert super.

Allen ein schönes Wochenende

Benutzer 3162 gelöscht

Re: Probleme mit einem neuen Werkstattofen

#14

Beitrag von Benutzer 3162 gelöscht » Sa 31. Okt 2020, 10:44

@Emil

Die Nachheizkästen habe ich schon oft bewundert, dafür fehlt mir a) der Platz b) vertraue ich meinen Holzböden nicht genug, dass sie das Gewicht aushalten würden. Auch das Prinzip der Grundöfen finde ich klasse, lässt sich hier aber nachträglich nicht realisieren. Das hatte der Vormieter versucht und ist damit, laut Auskunft der Nachbarn, kläglich gescheitert: die haben immer gejammert es sei so kalt :)
Als wir die Konstruktion abgebaut haben hat sich herausgestellt, dass die Zugklappe nicht funktioniert hat, der Brennraum durch zuviel Hitze völlig deformiert war und damit gar nicht geheizt werden konnte.

Also haben wir die Kamine genau angeschaut (wo war da früher was), mit dem damaligen Schornsteinfeger intensive Gespräche geführt, was er empfiehlt und was er gerne haben möchte. Im Gegenzug hat er die Prinzessin ohne Murren abgenommen und sogar noch gefragt, wo wir die denn her hätten. Als ich dann gemurmelt habe: der stand im Keller :pfeif: hat er mich angegrinst und gemeint, er sei hier schon Schornsteinfeger von Beginn an und die stand sicher nicht im Keller.

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.

Dyrsian
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Re: Probleme mit einem neuen Werkstattofen

#15

Beitrag von Dyrsian » Do 5. Nov 2020, 15:01

Grundöfen und alle Arten von Speicheröfen sind schön, haben aber auch Ihre Nachteile:
  • Sie müssen absolut richtig geplant sein. Sind die Rauchzüge z.B. zu lang, verliert das Abgas zuviel Wärme, der Ofen zieht nicht und dir versottet der Kamin.
  • Die Heizleistung muss zum Gebäude passen. Ist der Ofen zu klein bemessen (so z.B. bei meinem Opa), friert man sich mit Ofen an immer noch den Arsch ab, es sei denn man sitzt direkt auf / vor dem Teil. Die Kaminöfen erhitzen die Luft, da wird es im Raum schneller warm.
  • Man muss den Ofen sehen können, damit die Wärmestrahlung bei einem ankommt. Also nichts für verwinkelte Räume, da muss man idealerweise das HAus um den Ofen herum planen, was wegen des Gewichtes (und Preises!) auch Sinn macht.
  • Einen Kaminofen kann man feuern bis die Kiste fast schmilzt, ein Speicherofen verträgt das nur bedingt.
  • Wenn du den Speicherofen morgens anfeuerst, hat er Mittags seinen Wärmepeak, da bist du aber in der Regel arbeiten. Abends ist er wieder kühler, dann feuerst du nach und hast um Mitternacht wieder den Wärmepeak. Da liegst du aber in der Daune ...
  • Diese Öfen machen in meinen Augen in Regionen Sinn, wo es lange und gleichmäßig (sehr) kalt ist. Früher in Oberbayern, in Sibirien, bei emil in den Bergen ... Hier im westlichen Ruhrgebiet ist es oft einen Tag 20°C, am nächsten Tag nur noch 8°C, oder man kann tagsüber draußen im Pulli rumrennen und nachts kommt Frost. Da ist so ein Speicherofen unflexibel.
  • Sie sind extrem teuer.
Die Kaminöfen haben auch Nachteile:
  • Sie speichern nicht. Dazu muss man aber sagen, dass deine ganze Wohnung und Einrichtung ja auch die Wärme speichern. Es ist nicht so, dass du Abends einheizt, morgens aufwachst und es ist 0°C in der Bude, es sei denn du wohnst im Zelt oder in Nordsibirien. Bei uns ist es auch im "Winter" (okay, Ruhrpottwinter :haha: , Thyssen heizt mit) im Wohnzimmer morgens noch 18°C wenn die Heizung aus ist. Und es ist nur die Decke isoliert.
  • Die Räume sind - da hat Emil recht - oft überheizt, die Luft sehr trocken. Man kann Wäsche im Zimmer trocknen oder Wasser mit ätherischen Ölen auf den Ofen stellen. Ich kann mit 25°C gut leben, wenn ich vor dem Fernseher sitze, zur Not mache ich ein Fenster auf oder liege da in Unterwäsche. Meine Frau nimmt sich dann gerne noch eine Wolldecke und dicke Socken ("Mir ist kalt!") :haha: :haha: :haha:
  • Der Boden ist kalt, die Luft in Kopfhöhe warm. Stichwort fußkalt. Ventilatoren sollen helfen, wenn einen das stört.
Insgesamt wollte ich früher immer einen Grundofen haben. Heute würde ich, wenn ich sanieren oder neu bauen würde immer Einzelöfen in Kombination mit einer wie auch immer gearteten Elektroheizung als Backup kombinieren. Ich brauche, wenn ich nicht grade Homeoffice mache, 20 Stunden am Tag eigentlich keine Wärme, weil ich entweder arbeite, draußen bin, oder schlafe. für die 45 min morgens nach dem Aufstehen brauche ich keine super geheizte Bude. Da reichen mir 16°C oder was ...

Benutzer 3162 gelöscht

Re: Probleme mit einem neuen Werkstattofen

#16

Beitrag von Benutzer 3162 gelöscht » Do 5. Nov 2020, 16:56

Hallo Dyrsian,

danke für die vielen Informationen.
Wir haben auf den Öfen "Flapp-Flapps" stehen - mir fällt gerade die korrekte Bezeichnung nicht ein (Hitze wird in Elektrizität umgewandelt). Der 1. den wir gekauft haben hat nur 2 Flügel und braucht ein bisschen länger, bis er anfängt zu drehen. Der neueste hat 4 Flügel und kommt schon ab 50° Ofenoberflächentemperatur in Schwung. Peltier-Element <- hab mich doch aufgerafft zu suchen - Ecofan ist eine Bezeichnung.
Insgesamt tragen sie viel zu einer gleichmäßigen Wärmeverteilung bei und beugen "heißer Kopf und kalte Füsse" vor. Insbesondere in der Küche mit einer großen Herdplatte macht sich das extrem bemerkbar. Da habe ich z. T. 2 Stück stehen, damit auch warme Luft in den Flur bzw. das Treppenhaus kommt.

Schönen Abend zusammen.

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emil17
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Re: Probleme mit einem neuen Werkstattofen

#17

Beitrag von emil17 » Do 5. Nov 2020, 21:05

So einen Ecofan habe ich auch.
Eine feine Sache da wo es keinen Strom gibt.
Es ist aber auch ein Gebäude mit Bretterboden über ungeheiztem Stall, und der bleibt kalt.
Peltierelemente sind teuer und bauartbedingt ist die Leistung sehr klein.
Wenn du einen Elektroventilator betreibst, kriegst du die Warmluft wirklich bis zum Boden, und die Stromkosten sind immer noch lächerlich gering.

Gegen fusskalte Böden helfen hochbeinige Betten - und Pantoffeln. Nicht das was man unter modernem Wohnen versteht.

Zum Speicher-Grundofen:
Stimmt alles.
Allerdings ist das "Einen Kaminofen kann man feuern bis die Kiste fast schmilzt, ein Speicherofen verträgt das nur bedingt" kein Vorteil, denn der kremierte Staub verdirbt die Luft.
Mit Holz wirklichen Komfort bekommt man eigentlich mit Holzvergaserofen für Scheitholz und grossem Wärmespeicher auf Wasserbasis.
Das hat aber dann gar nichts mehr mit Holzfeuerromantik zu tun.

Komfortmässig ebenso gut sind Pellets, auch bei Zimmeröfen. Allerdings muss man die auch dann kaufen, wenn man selber viel Holz hat.

Die Kosten des schweren Grundofens relativieren sich natürlich über die Lebensdauer gerechnet. Aber 5stellig teuer wird so ein Ding schon.
Einberechnen sollte man allerdings folgendes:
Man kann bei richtiger Bauart 50er Scheiter verheizen, was Sägerarbeit spart, und man kann im Feuerraum herrliches Brot backen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 3162 gelöscht

Re: Probleme mit einem neuen Werkstattofen

#18

Beitrag von Benutzer 3162 gelöscht » Fr 6. Nov 2020, 11:27

Hallo zusammen,

einen elektrischen Deckenventilator hatten wir anfangs im Wohnzimmer hängen, hat mich aber gestört, weil ich sehr geräuschempfindlich bin. Im Treppenhaus oben hängt trotzdem noch einer und auch der tut gute Dienste.

Fußkalte Böden: ich habe Holzdielenböden und empfinde die grundsätzlich als wärmer z. B. gegenüber Fliesen.

:haha: modernes Wohnen :haha: das gibt es hier nicht. Wir haben es hier von Anfang an ausdrücklich "altmodisch" wollen. Also keine Zentralheizung, so wenig Technik wie möglich um im Notfall auch ohne Strom die Grundfunktionen wie kochen und heizen zu haben. Ausschlaggebend war eine Dokumentation über den Katastrophenwinter 78/79 und dann der Stromausfall 2010.
Damals fingen wir an zu recherchieren, wie man das alles "früher" gemacht hat. Hochinteressante Thematik, die dann recht schnell zu einkochen, einsalzen, fermentieren, dörren führte. Mit z. T. fantastischen Ergebnissen (wenn man bedenkt, dass 1 kg Bündner Fleisch locker mal 50 € kosten kann) und man nicht mehr als Pökelsalz, Fleisch und Zeit braucht.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

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