Seite 2 von 4

Re: Brauche dringend Rat zur Heizung

Verfasst: Sa 17. Sep 2016, 21:51
von -jo-
Hallo,
also wir sind gerade am Haus sanieren und haben uns auch für einen Holzvergaser entschieden.

Die wichtigste Empfehlung, welche ich geben kann ist:
Such dir einen Heizungsbauer, welcher mehr als einen Holzvergaser pro Jahr verbaut.

Alles lieber etwas größer dimensionieren: Wir haben einen 30KW Guntamatic BMK Kessel mit 3x 800l Pufferspeicher.
http://www.guntamatic.com/nc/scheitholz ... -20304050/

Besonders gefäll mir an dem Kessel, dass die Brennkammer nicht unter, sondern neben dem Füllraum liegt, da die Düse doch sehr durch das aufgeschichtete Holz belastet wird.

Kosten: also bei uns inklusiv Montage, Kaminsanierung, neue Heizkörper, neue Heizungsrohre usw. 34t Euro.
Nur der Kessel mit Puffern schätze ich mal auf 20-25t Euro.
Im Vergleich zur Gastherme ( ohne Tank) kostet mich der ganze Spass etwa 12t Euro mehr.

Ja da muss ich schon viel Holz verbrennen, bis sich das rechnet. Aber das ist ja nicht alles: Ich heize fast Co2 neutral und bin nicht mehr von irgendwelchen Öl Scheichen und GasMultis abhängig, das war es mir wert.

Das war mal ne Garage, jetzt unser Heizraum:

Bild

Bild

und so siehts in der Brennkammer bei Betrieb aus:

https://www.youtube.com/watch?v=RW-KqssCEdg

Nach diesem Winter, kann ich bestimmt mehr berichten :-)

Gruß Jo

Re: Brauche dringend Rat zur Heizung

Verfasst: So 18. Sep 2016, 14:58
von rotoflex
Wegen der defekten Heizung jetzt kein Stress, sei froh das es jetzt passiert bei Frost wäre es schlechter. Frage bei Deiner Bank nach und was das warme Wasser betrifft. Jeder Steckerfertige Druckboiler ab 30 liter ist zum duschen geeignet,bei meheren Personen muss er halt wieder aufheizen.
Langfristig sinnvoll und effektiv Warmwasser bringt eine Kollektor Warmwasserheizung also Glasröhrenmodule mit flüssigkeits Füllung diese sind bis auf die Glasrohre unkaputtbar und gebraucht mitunter sehr preiswert bei 1,2,3,meins zu haben

Re: Brauche dringend Rat zur Heizung

Verfasst: Mo 19. Sep 2016, 11:33
von Felishya
Danke Rotoflex, den Tipp mit dem Druckboiler werde ich so bald wie möglich durchsetzen. Das nimmt schon mal den Druck etwas raus.

Wärmepumpe mit Tiefenbohrung scheint weit über dem Budget zu liegen, aber danke Hildegard.

Und Jo, auch dir herzlichen Dank für diesen umfangreichen Bericht :) Die Kosten sind aber auch weit über dem, was möglich ist und was wir für uns errechnet haben. Wir haben 150qm beheizbare Fläche (inklusive Keller und Werkstatt) und sind 2 Personen. Der Energieberater hat uns einen 15kw Ofen und 1500l Puffer empfohlen. Kann es sein, dass bei Dir sowohl Fläche, als auch Personen mehr sind? Hoffentlich geht das günstiger, selbt mit Finanzierung würde uns da die Rate auffressen :roll:

Liebe Grüße

Re: Brauche dringend Rat zur Heizung

Verfasst: Mo 19. Sep 2016, 11:57
von Olaf
Also wir haben auch etwa diese Fläche, bisschen mehr, Haus ist aber auch gedämmt.
Die haben sich jetzt auch auf 15 kw geeinigt, also der Schorni und Energieberater in einer Person und der Heizungsbauer.
Vorher war ein 27 kw-Kessel verbaut, da war das Haus aber noch nicht gedämmt und der war schon immer maßlos übertrieben. Wir sind ab nächstes Jahr auch nur noch zu zweit, und benutzen auch nicht alle Räume vollwertig. Also Werkstatt, Gästezimmer müssen ja nicht ständig Wohntemperatur haben.
Mit Fotovoltaik zuzuheizen - wie geschrieben, ich hab mich damit noch nicht beschäftigt - könnte ich mir vorstellen hätte einen gewissen Charme, weil ich von den Panelen zum Kessel nahezu diagonal durch Haus müsste, das stell ich mir mit paar Kabeln einfacher vor.
LG
Olaf

Re: Brauche dringend Rat zur Heizung

Verfasst: Mo 19. Sep 2016, 13:13
von Sargon
Olaf hat geschrieben:
Mit Fotovoltaik zuzuheizen - wie geschrieben, ich hab mich damit noch nicht beschäftigt - könnte ich mir vorstellen hätte einen gewissen Charme, weil ich von den Panelen zum Kessel nahezu diagonal durch Haus müsste, das stell ich mir mit paar Kabeln einfacher vor.
Darüber denke ich auch nach, Photovoltaik hat - im Gegensatz zu Solarthermie - den Vorteil, dass man keine Rohre legen muss und die Überschüsse im Sommer ins Netz einspeisen kann.
Der Nachteil ist halt, dass man zu den Jahreszeiten, wenn man wirklich Heizenergie braucht, auch von der Photovoltaik nicht genug kommt.

Deshalb wäre meine Lieblingsvariante eine über Photovoltaik betriebene Brauchwasserwärmepumpe. Mit der könnte ich im Sommer die Heizung komplett ausgeschaltet lassen und was an Strom nicht verbraucht wird, wird eingespeist und bringt immerhin noch etwas Geld.
Ein simpler Heizstab wäre natürlich billiger in der Anschaffung, verschwendet aber Strom. Ohne es jetzt im Detail nachgerechnet zu haben glaube ich, dass die Lösung mit der Brauchwasserwärmepumpe langfristig günstiger ist.

Gruß,
Sargon

Re: Brauche dringend Rat zur Heizung

Verfasst: Mo 19. Sep 2016, 15:23
von Felishya
Also bei uns war die Empfehlung für Photovoltaik, abgesehen davon, dass man Strom im allgemeinen ganz gut gebrauchen kann, dafür, dass man im Sommer die Heizung abstellen kann und dann das Warmwasser dann mit Strom "kostenlos" erhitzt. Im Winterbetrieb macht das natürlich keinen Sinn, weil da die Heizung eh an ist.
Der Energieberater meinte aber auch, dass sich das einspeisen heutzutage nicht mehr lohnt und man lieber eine kleine Anlage für die Selbstversorgung auf das Dach machen sollte.

Wir haben nur Solarthermie und Photovoltaik verglichen und mit letzterem fährt man definitiv besser, weil Photovoltaik länger laufen soll und deutlich günstiger ist. Aber das ist bei uns auch erstmal nur Zukunftsmusik.

Danke Olaf, dann liegen wir mit den 15 kw wohl richtig. Und bei 2 Personen sind die Quadratmeter, die richtig beheizt werden müssen, ja nochmal weniger :)

Bin echt mal gespannt, was beim Angebot rauskommt. Sollte man da auch viel vergleichen, oder nehmen sich die Heizungsbauer nicht allzu viel?

Liebe Grüße

Re: Brauche dringend Rat zur Heizung

Verfasst: Mo 19. Sep 2016, 16:35
von Benutzer 146 gelöscht
wenn ich mal `was zur Kostenkalkulation bei Solarthermie und PV anmerken darf: bitte vergesst nicht die Unterhaltskosten, zu denen auch Reparaturen zählen! Wenn bei der PV mehr `dran ist als die Module und ein Heizstab für Gleichstrom, also z.B. ein Wechselrichter zum Einspeisen oder für den eigenen Strombedarf, dann reden wir immer gleich von 4-stelligen Summen, wenn der kaputt geht. Bei Solarthermie ist die teuerste Einzelkomponente die Regelung, und die gibts für kleine 3-stellige Beträge, ebenso eine Ersatzpumpe. Und macht Euch nichts vor - die nominale Lebensdauer der Geräte taugt nur sehr bedingt für eine Kalkulation, - ich würde da lieber die Garantie-Zeit zu Grunde legen, - und das auch nur bei Markengeräten.
Es ist leider nicht so, dass PV NUR Vorteile hätte!
Brauchwasserwärmepumpe: effizienter als Heizstab, ohne Frage, aber, neben den höheren Investitionskosten, gleiches Problem wie oben: komplexe Technik = höheres Ausfallrisiko + höhere Reparaturkosten.

Gruß

frodo

Re: Brauche dringend Rat zur Heizung

Verfasst: Mo 19. Sep 2016, 18:39
von Benutzer 146 gelöscht
noch `was zur installierten Heizleistung: in diese Kalkulation muss, außer beheizter Fläche, Bausubstanz und geografischer Lage, unbedingt auch das Nutzerverhalten einfließen! Es ist `was völlig Unterschiedliches, wenn ein Haus z.B. auch tagsüber, und nicht nur morgens und abends (nachts) und am WE bewohnt wird.
Der Energiebedarf ist bei Dauerbelegung höher, aber der Bedarf an installierter Heizleistung niedriger! Um nicht unnötig Energie zu verschwenden, wird nämlich in Abwesenheit weniger oder nicht geheizt, was aber zur Folge hat, dass bei der abendlichen Rückkehr möglichst schnell auf Solltemperatur aufgeheizt werden soll. Bei Dauerbelegung braucht die Heizung im Prinzip nur die Verluste ausgleichen.
Wenn ich Eure Zahlen lese, oder
-jo- hat geschrieben:
Alles lieber etwas größer dimensionieren
- dann sehe ich, wie der Heizungsbauer sich die Hände reibt, und im Extremfall eine Heizung, die "taktet", d.h. 10 mal pro Std. für 2 Minuten anspringt.

Ich kenne ein 2-fam. Haus aus den 60ern OHNE Dämmung, da werden ca. 260m² Gesamtwohnfläche mit einem 20kW-Öl-Brennwert-Kessel beheizt. Tatsächlich kann es da passieren, wenn`s mal richtig kalt wird, dass der Ölbrenner durchläuft, und dass die Vorauftemperatur mal für `ne halbe Stunde einbricht, wenn noch `ne Warmwassernachheizung dazu kommt, aber trotzdem friert Niemand, weil das Haus nie zwischendurch auskühlt.

Und wenn die neue Heizung nicht die absolut letzte Maßnahme im Rahmen einer energetischen Gebäudesanierung, d.h. nicht für absehbare Zukunft KEINE weiteren Maßnahmen zur Einsparung von Heizenergie geplant ist, muss sowieso KLEINER Dimensioniert werden, um später keine Überdimensionierung zu bekommen.

Aber - Jeder wie er mag :)

Re: Brauche dringend Rat zur Heizung

Verfasst: Mo 19. Sep 2016, 20:44
von Olaf
Find ich interessant, Frodo, was Du schreibst. Unser deutlich zu fetter Kessel ist auch, wenns draußen arschkalt war immer nur so getaktet, wie Du es nennst gelaufen. Nach meinem Empfinden muss der dann fast durchlaufen. Da unsere Fußbodenheizung sehr träge ist, können wir bestenfalls nachts bisschen absenken.Ich hoffe, das die Steuerung verständlicher ist als das Monster vor 25 Jahren, da hab ich ca. 10 Jahre gebraucht, bis die halbwegs so funktionierte, wie ich mir das vorgestellt hatte. Zumal alle wesentlichen Räume Fußbodenheizung haben und viel Fensterfläche nach Süden, wenn da im Winter die Sonne schien, half nur Fenster aufmachen. Das wird wohl kaum anders werden. Mal sehen. Wenn ich neu bauen müsste, würde ich keine reine Fußbodenheizung mehr machen, zwei Kreise haben wir wegen den OG eh...
LG
Olaf

Re: Brauche dringend Rat zur Heizung

Verfasst: Mo 19. Sep 2016, 21:14
von -jo-
Was du schreibst ist richtig, Frodo, allerdings bezogen auf eine Gas- oder Ölheizung.

Bei einer Scheitholzheizung ist das etwas anders:
Der Kessel, soll in etwa so ausgelegt sein, dass er mit einer Ladung Holz den Puffer ziemlich komplett aufheizen kann,
ist dieser geladen, so wird die Wärme fürs Haus daraus entnommen.

Je größer der Puffer ist um so länger steht der Brenner still, muss nicht gefeuert werden.

Gruß Jo