Zentralheizung: Pumpe bei Stromausfall betreiben?

Sonne, Wind und Feuer
Olaf
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Re: Zentralheizung: Pumpe bei Stromausfall betreiben?

#21

Beitrag von Olaf » Fr 19. Feb 2016, 22:03

Ich habe die Berechnung auf 60 Watt gemacht, ab 7000 Euro aufwärts.
Für wie lange???? Das kommt mir denn doch fett vor....
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Minze
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Re: Zentralheizung: Pumpe bei Stromausfall betreiben?

#22

Beitrag von Minze » Sa 20. Feb 2016, 10:07

eine Stunde Olaf.

Wir haben nun entschieden, erst mal gar nichts zu machen. Wenn das Feuer brennt ist immer einer da, zur Not kommt das Holz raus. Eine Ersatzwärmequelle haben wir auch und an den großen Crash glaube ich sowieso nicht. Sollte er tatsächlich kommen, hilft mir auch die USV nicht weiter.

Danke Guzzmania, interessante Lektüre.
Liebe Grüße
Minze

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emil17
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Re: Zentralheizung: Pumpe bei Stromausfall betreiben?

#23

Beitrag von emil17 » Sa 20. Feb 2016, 13:22

Sinnvoll erscheint mir nach dem Lesen des verlinkten Merkblattes die Anschaffung
eines Stückholzofens
und eines Flaschengaskochers.
Den Ofen haben wir sowieso und benutzen ihn regelmässig.
Ein Campingkocher mit Flüssiggas ist so primitiv, dass der jahrelang im trockenen Keller rumstehen kann, ohne sich kaputtzustehen. Man sollte ihn allerdings getrennt von den Gaskartuschen lagern, d.h. nicht betriebsbereit zusammengesetzt.
Mit einem einphasigen Aggregat kann man relativ leicht den Kühlschrank am Leben erhalten, bis die darin gelagerten verderblichen Sachen aufgebraucht sind.

Von Hand wäre die Umschaltung der Stromversorgung der Heizung noch einigermassen bezahlbar (Einspeisebuchse, Schalter der vom Netz trennt) und man kann das selber basteln.
Vollautomatisch braucht es eine USV und eine Elektronik, welche den Stromausfall erkennt, die Last mit den Pufferakkus übernimmt, das Netz vom Versorgungsstrang trennt, den Stromerzeuger startet (dieser muss dazu einen Anlasser haben), und mit dem Verbraucher verbindet sobald die Spannung stabilisiert ist.
Das ist teuer und muss dauernd gewartet und getestet werden, damit es dann auch funktioniert. Da Heizung und Kühlschrank einige Stunden ausser Betrieb sein dürfen, loht der Aufwand nicht.

Aus Sicht des Stromversorgers sind solche Anlagen meldungs- und bewilligungspflichtig, weil es sonst z.B. im Brandfall oder für Arbeiten am Netz nicht möglich wäre, einen Bereich sicher spannungslos zu machen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Zentralheizung: Pumpe bei Stromausfall betreiben?

#24

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Sa 20. Feb 2016, 16:42

:hmm: Mir scheint, als würden hier ein paar Begriffe durcheinander gebracht:
1. Wenn dieser wasserführende Küchenherd kein sehr altes Modell ist, hat er eine sog. "thermische Ablaufsicherung" TAS. Diese besteht aus einem Wärmetauscher (Kupferrohrschlange) innerhalb des Wassers im Herd, sowie einem mechanischen, temperaturgesteuerten Ventil, und ist an die Kaltwasserleitung angeschlossen.
Wenn nun der Strom ausfällt und die Wassertemperatur im Herd steigt über ~95°, öffnet sich das Ventil und es strömt kaltes Leitungswasser durch die Kupferschlange, entzieht dem Heizungswasser Wärme und fließt in den normalen Abwasserkanal. Wohlgemerkt: das ist heißes TRINKwasser, KEIN Heizungswasser!
Die TAS funktioniert, so lange Druck auf der Trinkwasserversorgung ist.
Wenn dieser Druck fehlt, steigt die Temperatur im Heizungswasser auf 100°C und es ensteht Dampf, der dann den Druck im Heizungskreislauf erhöht, bis das Überdruckventil dort öffnet, und DORT kommt dann Heizungswasser `raus.

2. USV heißt "Unterbrechungsfreie Stromversorgung" und ist ursprünglich für EDV-Anlagen gedacht, um bei Stromausfall deren geregeltes Runterfahren zu gewährleisten.
So eine Heizungs-Pumpe kann ruhig mal ein paar Minuten stehen bleiben, ohne dass gleich die TAS anspricht, also ist eine echte USV wohl unnötig. Eine ASV ;) "Alternative Stromversorgung" würde genügen, und die müsste ja auch nur so lange reichen, bis das Holz abgebrannt ist, also ca. 1 Stunde oder so.
60Wh über einen guten Sinus-Wechselrichter mit 80% Wirkungsgrad (weil Teillast) wären für einen 12V Akku 6,25Ah, und wenn der Akku `ne Weile halten soll, entläd man ihn nur zu 1/3, also reicht eine kleine 36Ah Autobatterie schon für 2 Std. Herd-Notbetrieb. Das lässt sich Alles für unter 200€ realisieren, oder gleich als Mini-PV-Insel, an die dann auch noch der Kühlschrank und ein paar LED-Lampen angeschlossen werden können, für <400 - 1000€!

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Re: Zentralheizung: Pumpe bei Stromausfall betreiben?

#25

Beitrag von Minze » Sa 20. Feb 2016, 18:20

Frodo, Du hast ja im Prinzip recht, leider funktioniert das bei uns nicht, möglicherweise Schmutz in der Leitung.

ASV, darüber werde ich mich informieren, klingt jedenfalls gut und sollte machbar sein, vielen Dank.
Liebe Grüße
Minze

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Re: Zentralheizung: Pumpe bei Stromausfall betreiben?

#26

Beitrag von guzzmania » Sa 20. Feb 2016, 23:01

Danke Frodo für die Erklärung zur TAS! Das war mir so nicht klar gewesen.

Lg
Guzzmania

der elch oh schreck

Re: Zentralheizung: Pumpe bei Stromausfall betreiben?

#27

Beitrag von der elch oh schreck » Di 1. Mär 2016, 03:06

Intressanter Thread aber irgendwie geht da einiges durcheinander ;-)
Beim Notstromaggregat gibt es ein Zauberwort "Inverter" mal gleich Tante goo fertig so suchen : https://www.google.es/search?q=inverter ... omaggregat
An ein solches Gerät würde ich auch nen normalen PC anstecken ... beim Notebook eh wurst da tuts nen normales.

Selbst habe ich 1999 ein Einhell Notstromaggregat in meiner Firma verbaut, war kein Inverter da alle Rechner hinter einer USV betrieben wurden.
Beschreibung Einhell mit Steuereinheit die im Falle vom Stromausfall eine Netztrennung vornimmt. Das Agregat binnen 30 Sec. startet und wenn Netzstrom mehr als 60 Sec anliegt auf Netzstrom umschaltetet das Agregat stoppt. Die 30 Sec bzw im Umschalen denke max. 2 Sec. wurden von den USV Systemen aufgefangen.
Grund der Anschaffung war damals ein Sturm der in 98 oder 99 um die Weihnachtszeit einen bei uns mehr als 24 Std. Stromausfall bewirkt hat.

Anschaffungspreis damals mit Installation um 2700.- DM denke heute um unter 500 € machbar

nen elch

Vorteil an der Sache, man hat auch Licht und grins alle Nachbarn schauen auf selbiges Haus als freundlich raus winken nicht vergessen :ohm:

centauri

Re: Zentralheizung: Pumpe bei Stromausfall betreiben?

#28

Beitrag von centauri » Di 1. Mär 2016, 09:14

"Vorteil an der Sache, man hat auch Licht und grins alle Nachbarn schauen auf selbiges Haus als freundlich raus winken nicht vergessen :ohm:"

Erinnert mich irgendwie an meinen Vater. :lol:
Der hat bei Stromausfall immer mit seiner Wersi Galaxis musiziert.
Und das bei voll beleutetem Haus! :haha:

Paule
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Re: Zentralheizung: Pumpe bei Stromausfall betreiben?

#29

Beitrag von Paule » Do 17. Mär 2016, 14:03

Mahlzeit,

bin nach längerem mal wieder hier im Forum und dieses Thema direkt aufgefallen. Bin gearde alles kurz überflogen. Bzgl. Akkulebensdauer: 5-10 Jahre eher - jede 2-3 Jahre tauschen kommt wohl eher nur bei Großserversystemen gemacht, wo 24/7 Betrieb zu 100% gewährleistet werden muss.

Eine 25 Watt pumpe zieht in 10 h gerade mal 250 Wh bzw. 0,25 kW/h. Eine kleine "APC Back-UPS CS, 400 Watts / 650 VA" USV liegt bei ~125 € und hat folgende Laufzeiten:
Betriebsdauer Vollast: 2,4 (400 W) Min.
Betriebsdauer halbe Last: 11,4 (200 W) Min.
Sie sind dann bei 25 Watt entsprechend länger bzw. grob ca. 1,5 h.


Und jetzt zum eigentlichen - wovon ich nichts gelesen habe: wo wohnt ihr, dass ihr mit (stundenlangen) Stromausfällen rechnet? Oder euch überhaupt die Gedanken darüber macht die Heizung (!) am Leben zu erhalten, wenn der Strom ausfällt..? :eek: Meinen letzten Stromausfall habe ich in den 90ern erlebt - ich glaube es waren nicht mal fünf Minuten. Auch wenns fünf oder zehn Stunden wären und Draußen -20°C wäre eine nicht funktionierende Heizung mein geringstes Problem, da das Haus schon ne Weile brauchen sollte, bis es sich nennenswert abkühlt :roll: Bis dahin hat man eher das Problem der Essenszubereitung, falls man nicht über Gaskocher verfügt.

Gruß
Paul

woidler
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Re: Zentralheizung: Pumpe bei Stromausfall betreiben?

#30

Beitrag von woidler » Fr 18. Mär 2016, 00:39

Hallo Paul,

gibt eine interessante Stellungnahme des Büros für technologiefolgen Abschätzung des Deutsche Bundestags
zu den gesellschaftlichen Folgen eines großflächigen Stromausfalls in der BRD .
Zu googlen unter TAB ASrbeitsbericht Nr. 141
oder Bundestagsdrucksache 17/285.

Wenn eine Bundesbehörde zu dem Thema arbeitet, sehe ich eine gewisse Relevanz für das Thema.


Woidler

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