"Kanonenofen" Esch - Mannheim wie dauerhaft befeuern?

Sonne, Wind und Feuer
Benutzer 3162 gelöscht

"Kanonenofen" Esch - Mannheim wie dauerhaft befeuern?

#1

Beitrag von Benutzer 3162 gelöscht » Di 28. Okt 2014, 20:52

Hallo zusammen,

ich habe einen alten gußeisernen Ofen von Esch, der momentan in einem Zimmer im Anbau mit eigenem Kaminanschluß und 3 Außenwänden auf der Westseite steht. Da ich mich dort nicht ständig aufhalte aber trotzdem durchgehend einen gewissen Temperaturpegel halten möchte, wäre ich für Tipps dankbar.

Ich weiß leider viel zu wenig über das frühere Heizverhalten mit Holzöfen jedweder Art. Bisher bin ich davon ausgegangen, daß die gußeisernen Öfen eher in südlichen Ländern eingesetzt wurden um schnell anzuheizen z. B. in der Früh oder am Abend.

Mein Mann hat irgendwann gegen 5 h heute in der Früh ein Brikett reingeworfen und ich gegen 7 h noch ein Stück Holz. Um kurz vor 19 h wollte ich den Feuerraum saubermachen und da war noch Glut drin - ich dachte, ich traue meinen Augen nicht.

Hat jemand so einen Ofen im Dauergebrauch? Wie bestückt ihr den? Ich würde gerne auf die Briketts verzichten bzw. sie nur so minimal wie möglich einsetzen.

Schönen Abend!

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die fellberge
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Re: "Kanonenofen" Esch - Mannheim wie dauerhaft befeuern?

#2

Beitrag von die fellberge » Di 28. Okt 2014, 22:50

Saubermachen ist nicht so gut- ich lasse immer ein Aschebett.

Dann, wenn alles durchgebrannt ist die Lüftungsklappen zumachen.

In der Futterküche mit unserem Werkstattofen geht das ganz gut.
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

Benutzer 3370 gelöscht

Re: "Kanonenofen" Esch - Mannheim wie dauerhaft befeuern?

#3

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 28. Okt 2014, 23:06

Holz immer mit möglichst viel Luft abbrennen damit im Brennraum eine ordentliche Hitze entsteht und alle brennbaren Gase auch verbrennen und nicht die Umwelt verpesten (Smog). Dauerbrand mit Kohle oder Briketts ist eine Dreckschleuder in die Umwelt.

Für Dauerwärme einen Abwärme Ofen ( Ziegel) nachschalten, den Ofen mit kurzer aber heftigem Abbrand betreiben (siehe oben). Der Abwärme Ofen hält dann je nach Größe die Wärme für Stunden.

Wenn der Abwärme Ofen gut ist geht max/min 150° warmes Rauchgas in den Kamin, das muss sein sonst versottet der Kamin.

Ich betreibe unter anderem auch einen Schwedenofen (UG) mit Abwärme Ofen (OG). Der Schwedenofen hat keine Umlenkbleche und Flammentöter (Rus) nur eine mit Schamott ausgekleidete Brennkammer (umgebaut), das Rauchrohr ist ein 1,2 mm Stahlrohr und geht durch die Decke in den Abwärme Ofen. Der Ofen wird einmal am Tag etwa 1-2 Stunden geheizt (1-2 Füllungen) und wärmt UG 25 m², OG 50 m². Am Kaminaustritt sieht man nur Luft flimmern.

Benutzer 3162 gelöscht

Re: "Kanonenofen" Esch - Mannheim wie dauerhaft befeuern?

#4

Beitrag von Benutzer 3162 gelöscht » Mi 29. Okt 2014, 18:37

hmm,

mit einem Werkstattofen kann man sie nicht vergleichen, der hat ja eine ganz normale Tür zum Feuerraum.

Sie sieht ungefähr so aus, d. h. ich muß von oben / vorne bestücken.

http://bild7.qimage.de/kanonenofen-anti ... 211817.jpg

Und zwar mit Holz mit geringem Durchmesser, das dann halt irgendwie reinfällt, gezielt platzieren geht fast nicht und rumschwelen lasse ich den Ofen auch nicht. Wenn ich ein Aschebett drinlassen würde, könnte ich sie nicht anzünden, weil sie dann nicht genug Luft bekommt. Achso "sie" heißt Prinzessin wegen der willkürlich auf Jugendstil vermuteten Ornamente und weil sie halt sehr elegant aussieht durch die schmale hohe Bauart.

Abwärme-Speicher geht aus Platzgründen in dem Raum nicht, ist aber eine gute Idee, kann ich evtl. im Hauptgebäude in dem Raum über der Küche umsetzen.

Ich bin auch kein Freund von Briketts, aber ehrlich gesagt ist mir der Smog inzwischen echt egal, wenn sie immer noch Braunkohle verfeuern um Strom zu produzieren, der dann an die Stromfresser auch noch billiger abgegeben wird als an den bedürftigen Haushalt der keine Möglichkeit hat das zu substituieren oder sich subventionieren zu lassen. Das ist aber ein komplett anderes Thema.

Danke, wieder 2 Themen mehr über die recherchieren und grübeln kann.

Liebe Grüße

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die fellberge
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Re: "Kanonenofen" Esch - Mannheim wie dauerhaft befeuern?

#5

Beitrag von die fellberge » Mi 29. Okt 2014, 18:53

Hmm das ist ein besonderer Ofen mit einem Abbrand von oben nach unten- ich muss mal kramen, ob ich was dazu finde.

Das Holz wird eingeschichtet und von oben angezündet- dann brennt es langsam nach unten durch.

Viel Spass mit der Prinzessin!
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

Benutzer 3162 gelöscht

Re: "Kanonenofen" Esch - Mannheim wie dauerhaft befeuern?

#6

Beitrag von Benutzer 3162 gelöscht » Mi 29. Okt 2014, 19:08

ich weiß es nicht, ich hatte mir vor langer Zeit mal Videos angeschaut zum dem "Abbrennen von oben", da ging es aber immer um Cheminées oder Foyers, also diese fetten schamottierten Feuerstellen mit Sichtfenster.

Die Prinzessin macht schon seit Jahren Spaß, eben weil sie so zierlich ist und in jede Ecke passt. War allerdings auch eine saumäßige Arbeit den ganzen Rost runterzufieseln um dann festzustellen, daß sie nach 2 Tagen draußen schon wieder rostete. Ich hab sie dann stundenlang mit angewärmter Vaseline eingepinselt und mit alten Socken den ganzen Schmodder wieder runtergeschrubbt.

Bis jetzt habe ich noch keine vernünftige Anleitung für das Befeuern von solchen Öfen gefunden, allein das Bestücken ist ja schon eine Kunst, damit sich keine Scheite verkeilen, man sich beim Nachbeschicken nicht die Finger verbrennt weil sie komplett heiß ist.

Und wenn ich die Zu- und Abluft offen lasse, bollert sie dermaßen los, daß die Flammen schier den Deckel lupfen.

@Richard - sieht super aus, deine Abluftkonstruktion!

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Re: "Kanonenofen" Esch - Mannheim wie dauerhaft befeuern?

#7

Beitrag von Waldläuferin » Do 30. Okt 2014, 09:34

Hi,
ich hatte mal einen Ofen, der von oben befüllt wurde, da war aber extra ein Rohr innen, um ein brennendes Streichholz runtergleiten zu lassen, dass dann das Feuer von unten entfacht.
So was hat dieser Ofen aber nicht, oder?
Grüße
Waldläuferin
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Benutzer 3162 gelöscht

Re: "Kanonenofen" Esch - Mannheim wie dauerhaft befeuern?

#8

Beitrag von Benutzer 3162 gelöscht » Do 30. Okt 2014, 23:19

nein - kein Rohr innendrin.

ich zünde sie ja auch von unten an,nur kann man halt im Gegensatz zu einem großen, zugänglichen Feuerraum da nicht wirklich das Holz so platzieren, daß es Sinn macht.

Mein Mann hat schon mit diesen komischen Anzündwürfeln experimentiert - die gehen einfach aus, wenn man sie von oben reinwirft.

Heute, am späten Vormittag war noch reichlich Glut drin und ich hab sie ohne Probleme wieder angekriegt und mit 2 Eimern Holz hat sie bis jetzt gut durchgehalten, Naja wir werden sehen.

Danke für die netten Anmerkungen!

Benutzer 3370 gelöscht

Re: "Kanonenofen" Esch - Mannheim wie dauerhaft befeuern?

#9

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Do 30. Okt 2014, 23:25

Ich heize meine Öfen mit einer Lötlampe an, ist der billigste Anzünder :) ( 99 c die Kartusche) ca. 20 Kartuchen/ Jahr für vier Öfen. Zusätzlich kann man damit das Abgasrohr wärmen wenn der Zug nicht so recht will (Unterdruck).

Benutzer 3162 gelöscht

Re: "Kanonenofen" Esch - Mannheim wie dauerhaft befeuern?

#10

Beitrag von Benutzer 3162 gelöscht » Fr 31. Okt 2014, 12:41

@Richard,

das ist mir definitiv zu umständlich, ich hab so Stabfeuerzeuge und Streichhölzer, normalerweise funktioniert das, wenn wieder mal ein Nebeldeckel überm Haus hängt, dann halte brenne ich erst ein Stück Zeitung am Zug ab....

Jetzt bestelle ich erstmal einen ecofan-Nachbau.

Schönes Wochenende!

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