Sie läuft!

Sonne, Wind und Feuer
Landfrau

Re: Sie läuft!

#21

Beitrag von Landfrau » Mi 22. Dez 2010, 13:29

Das FAss ist natürlich nicht offen.

Vom deckel (Spannringfass) herab ins Wasser hängen die Heizstäbe.
Der Deckel ist undicht genug für Gasaustausch.

Das Fass ist aus metall, aber beschichtet - daher bildet sich auch kein galvanisches Element.
Es war mWn vorher in der Lebensmittelindustrie.

Das Wasser wird nicht gewechselt.
Erstens ist es kein Brauchwasser, zweitens wird es je nach WIndstromverfügbarkeit immer wieder auf 80 Grad aufgeheizt.
Chemie ist demnach nicht nötig.
Vermutlich werden wir das Wasser am Ende der Heizperiode ausleeren und im Sept wieder neu befüllen.

Das Fass ist Wärmeerzeuger, Speicher und Heizkörper in einem - keine Umwälzung, keine Leitungsverluste.

Gestern haben wir das zweite Fass aufgestellt, um die Speicherkapazität zu erhöhen - es ist öfter Flaute, als man denkt.
Dazu wurden beide Fässer mit einem Dämmmantel versehen - die Wärmeabgabe ist also verzögert.
Wir hoffen, damit Flauten besser überbrücken zu können, auch wenn das BAd dann nicht mehr so luxuriös überheizt ist.

Landfrau

roland
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Re: Sie läuft!

#22

Beitrag von roland » Do 23. Dez 2010, 10:32

Hi,
ach ja, das Thema gabs ja auch noch. Manches verschwindet zu schnell in den Tiefen der vielen Beiträge.

Was mich noch interessierenwürde, wenn mal die Temperaturen wieder etwas höher sind ;) , die Heizperiode aber noch nicht rum:
Geht es einigermassen, die Dämmung auf eine Raumtemperatur anzupassen oder ist dann einfach gnadenlos überheizt?

Denn das Prinzip gefällt mir sehr gut: Wasserspeicher nich in den Keller verbannen, sondern im Bad lagern. Daran kann man ja auch für die andern Räume eine Heizung anschliessen und das Wasser auf unterschiedliche Weise heizen. ich hätt halt nur Angst, das die Temperatur im Bad zu stark schwankt.

Roland

Landfrau

Re: Sie läuft!

#23

Beitrag von Landfrau » Do 23. Dez 2010, 15:28

Nicht immer nur Angst haben, Roland!

Wenn einem wegen höherer Außentemp. das Bad zu warm würde, wäre es einfacher, die obere Abschalttemp herabzusetzen, als die Dämmung ab- und wieder anzubauen. Das Dämmmaterial würde ja irgendwo rumliegen, naturgemäß ist es voluminös.... .

Ja, die Temp im Bad schwankt, von köstlich warm bis huschhuschschnellfertigwerden.
Wobei das bisher weniger an der Außentemp liegt als am Windstrom.
Bläst es nicht, wird es frisch.

Ich schätze aber, wir werden uns eh bald von unserem lauwarmem Komfortdenken und -beanspruchen verabschieden müssen.

Im Ganzschlimmfall muss dieses BAd stillgelegt werden - was das Entleeren von Wasserleitungen umfasst.
Da aber eine mitteleuropäische Hausinstallation nicht so gebaut ist, dass man sie teilweise außer Betrieb nehmen kann, werden dafür noch einige Absperr- und Entleerungsarmaturen gesetzt werden müssen.

Arbeiten an der Abwasserleitung zur Kläranlage stehen im kommenden JAhr an, da wird die TW - Leitung, die derzeit durch den Stall läuft, frostsicher in der Trasse mit verlegt.

ist auch so ein Ding. Als der Stall noch voller Schweine und Rinder war, brauchte man sich um einfrierende TW - Leitungen unter der Stalldecke keine Gedanken zu machen.

So eine Standardhausinstallation wird durchaus problematisch, wenn sich die Voraussetzungen ändern, weil sie wenig flexibel ist. Mich hat das gelehrt, einfache ausfallsichere Techniken zu bevorzugen. Es gibt genug Leute, denen nicht einmal klar ist, dass ihre ZH ohne Strom nicht funktioniert.
So, wie eine Windstromwasserspeicherheizung ohne Wind nicht funktioniert.

Landfrau

BernhardHeuvel
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Re: Sie läuft!

#24

Beitrag von BernhardHeuvel » Do 23. Dez 2010, 17:41

Landfrau hat geschrieben:So, wie eine Windstromwasserspeicherheizung ohne Wind nicht funktioniert.
Es sei denn, Du erzeugst Wind. Zum Beispiel durch Luftströme, die durch Hitzeinwirkung = Sonnenstrahlen erzeugt werden. Da gibt es ein nettes Gebäude von Richard Buckminster Fuller in Afrika, das vollständig stromlos gekühlt wird. Die Außenfassade heizt sich auf, dadurch steigt außen an der Fassade heiße Luft auf. Unten am Gebäude sind große Luftlöcher zum Gebäudeinneren - die aufsteigende Luft reißt die Luft aus dem Gebäude. Oben am Gebäude ist ein kleines Eintrittsloch für Luft - da hinein wird die Luft gesogen. Weil die Luft durch die Enge gepresst wird, wird ihr Energie und damit Wärme entzogen. Und siehe da, die Luft kühlt sich ab.

Solche Thermodynamiken lassen sich bestimmt auch nutzen, um damit Wind zu erzeugen. Auch bei durch das Wetter (z. B. Sommersonnentag) bedingten äußerlichen Windstillstand.

Leichter Wind läßt sich nutzen, indem der Maulwurfhaufeneffekt genutzt wird. Auch Kamineffekt genannt. Wenn Du eine Röhre baust, unten ein Loch, oben ein Loch, dann erzeugt der über dem oberen Loch streichende Wind einen Sogeffekt in der Röhre, ergo Wind. So wird auch leichter Wind verstärkt.

Viele Grüße
Bernhard

Olaf
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Re: Sie läuft!

#25

Beitrag von Olaf » Do 23. Dez 2010, 18:16

Klingt interessant, Bernhard.
Wobei, wenn die Luft gepresst würde, würde sie sich erwärmen. Eher expandiert sie hinter der Öffnung. Setzt natürlich einen beträchtlichen Unterdruck im Gebäude voraus. Die Hütte muß also ansonsten luftdicht sein. Aber das Prinzip ...Respekt wer sich sowas ausdenkt...
LG
OLaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Olaf
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Re: Sie läuft!

#26

Beitrag von Olaf » Do 23. Dez 2010, 18:19

PS: Als Landfrau die Eckdaten von Ihrem Windgenerator schrieb, ist mir ein bisschen die Kinnlade runtergeklappt. Da kannste mit paar erwärmten Lüftchen nix erreichen...
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Landfrau

Re: Sie läuft!

#27

Beitrag von Landfrau » Do 3. Feb 2011, 18:18

Auch hier nach ein paar mehr Wochen Erfahrung mit der Installation gibt es Neues:

neulich wurde es frühlingshaft warm, es gab Wind ohne Ende, die Fässer waren "voll", also 80 Grad warm und das Bad - bullig.
Die Fässer sind um den Mantel mit einem Vlies gedämmt.

Wegen der nun geringen heizlast haben wir die Fässer mit Handtüchern überhäuft, um die Wärmeabgabe zu verringern und die Energie zu "bunkern".

Es wurde kühler und kalt, die Fässer kühlten lgs aus, es war Flaute Flaute Flaute und wurden nicht mehr warm.
Es gab etwas Wind und die Fässer wurden auch nicht warm.
Es gab viel Wind, und das zuerst aufheizende Fass wurde warm unter seiner HAndtuchschicht - aber nur oben, unterm Deckel. Nach unten gab es ein tempgefälle von ca 60 Grad.
Das hatte es vorm Abdecken der Oberfläche nicht gegeben, da war das gesamte Fass 80 Grad warm.
Das bedeutet, dass zum einen weniger Wärmetauscherfläche zur verfügung steht - nur über die Oberfläche (den Deckel) und dass zum andren weniger Energie gespeichert wird.

Der GRund? Es bildet sich eine starke Schichtung aus, da es an der Deckelfläche nicht zur Abkühlung durch die Wärmeabgabe an den Raum kam und damit auch nicht zur Konvektion / Durchmischung des Wassers.

HAben die Tücher allesamt entfernt, nu löppt se wedder, es weht, die Mühle dreht und das BAd wird wieder warm.

Man lernt nie aus, sagte mein Opa immer.
Versuch macht kluch, sagte meine Oma.

Dem Inschenjör ist nichts zu schwör, sagt der Landmann.

Ein wunderbarer Mensch, sagt

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Re: Sie läuft!

#28

Beitrag von luitpold » Do 3. Feb 2011, 18:46

Im Ganzschlimmfall muss dieses BAd stillgelegt werden - was das Entleeren von Wasserleitungen umfasst.
Da aber eine mitteleuropäische Hausinstallation nicht so gebaut ist, dass man sie teilweise außer Betrieb nehmen kann, werden dafür noch einige Absperr- und Entleerungsarmaturen gesetzt werden müssen.
mach dämme an die aussenwand, aber gleich richtig, mindestens 20cm.
dann hast du viel weniger pufferproblem, der puffer ist dann das mauerwerk. dann kannst du die fässer durch einen elektrischen heizdraht unter putz ersetzen.
diese entleererei der leitungen und nachträglicher einbau von absperrelementen ist doch öd und kostet auch.

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Landfrau

Re: Sie läuft!

#29

Beitrag von Landfrau » Do 3. Feb 2011, 19:52

Luitpold, das passt leider nicht zu den baulichen Gegebenheiten - das BAd ist ein Leichtbaukasten unterm Dach, juchhe, wenig Ytong, viel fermacell, Fliesen. Nix mit Speichermasse.

Zum Dach hin haben wir zwar nachträglich gedämmt, aber wie gesagt - Wärmespeicherkapazität haben die Bauteile nicht.

Und da das BAd erst wenige JAhre alt ist, hatten wir auch nicht ins Auge gefasst, da eine BAustelle draus zu machen. Da gäbe es andre Ecken hier.....

Die Wasserspeicherhzg funzt ja gut genug - nur ist sie halt nix von der Stange, sondern ein learning-by-doing Vorhaben.
Und es ist die "erneuerbare Energie Wind" in all ihrer Schwankungsbreite im echten Leben und nicht nur als edler "grüner Strom" aus der Dose mit 100 Proz Verfügbarkeit.

Die ZH ist schon lang komplett entleert - ist unser erster WInter nur mit EInzelöfen und der Wohnkomfort ist im Ganzen höher, nach meinem Empfinden.

Dank allen für alle Anregungen!

LAndfrau

roland
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Re: Sie läuft!

#30

Beitrag von roland » Do 3. Feb 2011, 22:38

Landfrau hat geschrieben:Es gab viel Wind, und das zuerst aufheizende Fass wurde warm unter seiner HAndtuchschicht - aber nur oben, unterm Deckel. Nach unten gab es ein tempgefälle von ca 60 Grad.
Das hatte es vorm Abdecken der Oberfläche nicht gegeben, da war das gesamte Fass 80 Grad warm.
Das ist eine interessante erkenntniss. Klar, ohne Konvektion gibts die Schichtung, normalerweise ist die gewollt, da so die Wäreme konzentriert wird. Aber, trotzdem sollte bei genug Energie das ganze Fass warm werden, wenn das nicht so ist, is irgendwas faul.
Wo sind denn die Heizstäbe, oben oder unten? Wenn die unten sind, müsste das Fass gut komplett geheizt werden. In dem Moment, wo die Heizstäbe im warmen Wasser sind, sinkt der Wirkungsgrad.

Roland

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