rotoflex hat geschrieben:Was Wärmedämmung betrifft würde ich mal nach dem Kritiker Konrad Fischer im Netz suchen.
Tja, der gute alte KF ... seine Bauphysik ist so chaotisch wie seine Website.
Er prangert zu Recht durch falsche Dämmungen ruinierte Häuser an, rechnet dies dann aber generell der Dämmung und nicht der lausigen Arbeit an.
rotoflex hat geschrieben:Ich persönlich würde nie eine Hausfassade dämmen welche in vollsonniger Lage ist.
Dass diese Begründung Unsinn ist, da kann man mit ganz wenig Physik und Lebenserfahrung drauf kommen.
Wenn du dies schon glaubst, dann bewohn doch eine Blechbaracke, denn die erwärmt sich in der Wintersonne viel schneller als eine Ziegelmauer und das Wandblech lässt die Wärme viel besser nach innen.
Tut keiner? Warum nicht?
Wärmeleitung erfolgt immer von warm nach kalt, und zwar proportional zum Temperaturunterschied. Eine Dämmung vermindert die Wärmeleitung und verzögert sowohl Erwärmung wie Abkühlung.
Im Winter scheint die Sonne selten und wenn, dann nur wenige Stunden.
Falls sie es schafft, die Wand durch Strahlung zu erwärmen, dann tut sie dies wenige Stunden lang. Die meiste Wärme geht sogar dann, wenn sie auf die Wand scheint, gleich wieder an die Aussenluft verloren, die über die von der Sonne erwärmte Oberfläche streicht und kalt ist. Nur ein geringer Bruchteil dieser Wärme, wenn überhaupt, nimmt den Weg durch die Mauer hindurch in den warmen Innenraum. Ist die Aussenoberfläche der Wand kälter als die Innentemperatur (20 Grad), dann kommt innen aus rein phyikalischen Gründen überhaupt nichts an. Daran kann auch Konrad Fischer nichts ändern.
Die Stunden, wo es im Winter irgendwann draussen wärmer als 20 Grad ist, und die Sonne also heizen könnte, ohne dass die Wärme von kalt nach warm fliessen müsste, kann ich problemlos an den Fingern einer Hand abzählen.
Und was ist jetzt aber an den Stunden des Wintersonnentages, wo die Sonne nicht scheint, oder auf eine andere Wand? Da sagt der Herr Fischer nix dazu ...
Im Winter scheint die meiste Zeit die Sonne nicht an die Wand und draussen ist es wesentlich kälter als drinnen.
Folglich geht in der Tagesbilanz eines Winter-Sonnentages wesentlich mehr Wärme nach aussen verloren als andersrum hinzugewonnen werden kann, weil der Wärmefluss meistens nach aussen gerichtet ist. Oder ist deine Wohnung im Winter innen kälter als aussen?
Zu den häufigen Zeiten mit trübem Wetter, wo die Sonne nicht mal scheint, ist es noch ungünstiger.
Um das zu verstehen, muss man nicht mit u- und k-Werten und so weiter rummachen.
Das haben auch die Tiere gemerkt, und deshalb haben sie im Winter ein dickeres Fell als im Sommer.
Wenn du es gut machen willst, dämme deine Aussenwände, und setz dich im Winter davor an die Sonne, wenn sie scheint und es warm genung ist und nicht zieht.