Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesablauf

hobbygaertnerin
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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#11

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 10. Okt 2016, 16:59

@Fina,
was ich für mich gelernt habe, Pausen früher zu machen, nicht erst zu warten, bis ich erschöpft und müde bin, sondern wenn ich spüre, jetzt bräuchte ich eine Verschnaufspause. Damit gelingt die Erholung wesentlich besser. Jetzt kann ich die Sitzgelegenheiten im Garten nutzen, früher hatten wir sie, aber keine Zeit zum Ausruhen.

Und 1 Stunde des Tages gehört unserem Hund und mir, ich gehe bewusst in den Wald, die frische Luft ist für mich meine Energiequelle. Dort kann ich abschalten und Sauerstoff tanken. Am Schönsten war es im Sommer um die Zeit des Sonnenaufganges, der Gesang der Vögel und die ansonsten himmlische Ruhe, kein Autolärm. Jetzt mache ich in der Früh Hausarbeit und gehe nach dem Frühstück mit dem Hund- am Abend gibts für unseren Vierbeiner dann nur noch die kleine Runde.
Garten bedeutet mir sehr viel, auch ein vernünftiges Essen auf den Tisch zu bringen.
Ich versuche- so weit als möglich, einmal kochen, 2 mal essen, bin aber auch noch nicht am Ende der Weisheit angekommen.

Fina
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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#12

Beitrag von Fina » Mo 10. Okt 2016, 19:07

Früher hab ich auch oft größere Mengen gekocht (und eingekocht dann, fertiges Essen), da hab ich auch gedacht, es ist nicht unbedingt mehr Arbeit eine größere Menge zu kochen.
Heute weiß ich, dass es erheblich mehr Arbeit ist, wenn stehen schon Anstrengung bedeutet. Das Gemüse muss ich morgens oder mittags schälen, im sitzen, schneiden geht nur gut im stehen, so dass ich abends nur noch zusammen werfen muss in der Pfanne. Sehr gern auch Gulasch oder Suppen oder sowas, was einfach allein vor sich hin kochen kann. Ich habe gelernt, dass gesundes Essen auch auf minimalistische Art möglich ist, wo man nicht stundenlang , über 30 Min. in der Küche stehen muss.
An den Tagen wo ich nicht kochen muss, weil ich das ja abwechselnd mache, finde ich sehr entspannt und auch manchmal froh um diese zusätzliche Verschnaufpause.

Früher hatte ich ein Pferd und war tgl. 3-4 h im Stall, das hat mich immer total entspannt das Reiten, besonders draußen im Feld.

Morgens bin ich am meisten angestrengt, von der Atmung her und schaffe nicht so viel. Spazieren gehe ich meistens am Nachmittag, da kommt mein Kind dann mit. Ich laufe mit einem Rollator , mehr als 30 Min. schaffe ich nicht.
Am Vormittag räume ich meistens die SPülmaschine aus/ein und schaue nach der Wäsche. Das klappt meistens zuverlässig. Alles andere läüuft nach dem Prinzip= was wichtiger ist.

Heute hab ich fast nichts geschafft, wieder mal nur bei Ärzten unterwegs. Das war aber wichtig, um was Größeres auszuschließen.
Dienstags wird mein Sauerstoff immer aufgefüllt. Ich erfahre einen ungefähren Zeitraum am Vortag.

Von meiner Familie kriege ich öfter Hilfe angeboten zwecks Haushalt helfen. Aber den Backofen will keiner reinigen :roll: Und ich möchte das nicht machen. (wegen der Lunge)

Ich würde gern am Vormittag mehr draußen sein, aber die Energie nutze ich dann immer zum aufräumen/ Spülmaschine und so, dass ich es nicht noch raus schaffe in den Garten, das finde ich sehr schade.
Der Tag ist immer so schnell rum.
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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#13

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 11. Okt 2016, 10:48

@Fina,
24 Stunden, war immer schon knapp,
Familie, Beruf und Sonstiges,
hab deine Beiträge nochmals alle durchgelesen und bin voller Hochachtung, was und wie du alles schaffst.
Darfst dir ruhig auf die Schulter klopfen.
Vor einem halben Jahr war ich auch auf Rollator und Sauerstoff angewiesen, zum Glück brauche ich beides nicht mehr.
Was ich für mich herausgefunden habe, dass die Selbstheilungskräfte des Körpers doch sehr gross sind, Zeit, Ruhe und wenig Stress haben mir ein kleines oder mitleres Wunder bewirkt.
Aber es begann an dem Tag, als ich wieder draussen in der Erde wühlen konnte.
Wünsche dir alles Gute und viel Geduld-
die Ärzte haben mir erklärt, dass ich nie mehr eine Bergtour machen könnte, hatten sie nicht Recht, ich schaff das wieder, muss ja nicht auf den Berg rennen.
Ich schaffe auch wieder relativ lange Wanderstrecken oder mit dem Fahrrad- jeden Tag ein kleines Stückchen mehr.
Bin ein schönes Stück älter, unsere Kids sind erwachsen, denke mir, mit dem 10. Gang Vollgas bin ich mein ganzes Leben gerannt, jetzt muss der 5. Gang auch reichen und ich nehme mir die Maus Frederick aus einer Geschichte zum Vorbild, die die Sonne, die Wärme und vieles mehr im Sommer bewusst gesehen hat-
Soviel Obst, Gemüse, Beeren usw. wie wir brauchen, wächst leicht im Garten und ein Satz, der den faulen Leuten angedichtet wird- morgen, morgen- nur nicht heute-
den habe ich verinnerlicht-
was ich heute nicht schaffe, wartet geduldig bis zum nächsten Tag.
Das Leben ist ein Geschenk, da muss erst ein grösserer Hämmer daherkommen, dass einem das wirklich bewusst wird.
Das grösste Glück ist für mich unser nahrhafter Garten. Arbeitssparend musste er auch zuvor sein, denn die Zeit dafür war sehr begrenzt.

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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#14

Beitrag von Fina » Mi 12. Okt 2016, 09:17

Vielen Dank für deine lieben Worte.
Die Ärzte in der Reha waren erstaunt, dass ich nicht in ein depressives Loch fiel.
Auf dem Fragebogen stand eine Frage, ob ich mein Hobbys wie vor der Krankheit ausüben konnte. Nein konnte ich nicht.
Dann eine Seite weiter war eine Frage, welche Hobbys oder Alltagsbeschäftigungen ich nach gehe.
Ich habe mir einfach neue Beschäftigungen überlegt und erfreute mich daran, das wieder machen zu können. Ganz einfache Sachen, Garten, Freunde treffen, Musik hören, Internet - Foren, aber auch Kleinigkeiten kochen, Joghurt oder Frischkäse machen, mit den Frettchen in den Garten zu gehen an der Leine, wenn ich auch nicht Gassi gehen konnte.
Die PSchychotests ergaben keine Depression, wurde aber mit einer mittel- schweren Depression entlassen. Es ging keiner auf meine Beschwerden ein, ich wurde zuviel belastet und der Belastungstest fand am aller letzten Tag statt, nur um nachzuweisen, das sie ihn gemacht haben. Ein Schmerztherapeut- Konsil wurde abgelehnt.
Ich habe mich bei der Rentenversicherung schriftlich beschwert.

Es hat lange gebraucht, doch habe ich mich davon nicht mehr erholt von der Reha, körperlich nicht. Trotzdem war ich nicht mehr depressiv.
Das Leben ist doch viel zu kurz um sich ständig zu ärgern. Im Krankenhaus bekam ich oft kein Schmerzmittel, trotz Anordnung, weil die Schwester meinte, ich brauch das nicht. Mehrfach kam der Arzt und musste es nochmal anordnen, dann bekam ich es.

Ich habe mit Sauerstoff so gar keine Atemnot mehr und kann wieder so viele Sachen machen.
Dann bekomme ich zu hören, der Garten macht doch so viel Arbeit!!!!
Das ist aber nicht so, dann sage ich, das Unkraut wartet gern bis morgen. Was ich heute nicht schaffe, mache ich morgen. Das klappt eigentlich gut. Ich decke alles mit Rasenschnitt ab, das erspart oft das Gießen. Wenn mal wieder alles nass geregnet werden muss, stelle ich den Rasensprenger hin oder lasse ihn gleich an Ort und Stelle liegen..

Ich mache einfach jeden Tag ein bisschen. Ich wähle auch bewusst aus, was ich mache, ich lasse auch mal den Haushalt liegen, um eine Freundin zu besuchen. Die Zeit, die ich erleben darf, da möchte ich das machen, was mir gefällt.
An schrecklichen Untersuchungen, die ich machen muss wie Magenspiegelung und Darmspiegelung, da sagen die Ärzte, sie sind dann da, wenn ich bereit dazu bin und ich selbst bestimmte den Zeitraum. Das finde ich toll.
Leider arbeiten manchmal auch Ärzte gegen mich, oder sie meinen , sie wüssten alles besser, wovon sie keine Ahnung haben.
Ich werde vermutlich nicht mehr vom Sauerstoff weg kommen. Aber das stört mich nicht. Ich hab fast immer gute Laune, Leute die ich schon lange nicht mehr getroffen habe , sind überrascht über meine gute Laune , und es würde sich alles so schrecklich anhören .
Die Diagnosen sind mir egal.
Es ist mir egal, wieviel % die Lungenfunktion ist. Weil ich nach meinem Befinden gehe.
Ich habe mich entschieden, kein Rehasport zu machen. Das ist echt Zeitverschwendung. Mein Arm kann ich vollkommen wieder bewegen, wo im Mai noch die Muskeln verkürzt waren und die Bewegung stark eingeschränkt war. Wenn ich mich im Garten und Haushalt bewege, bewege ich auch alles durch :pft:
Das reicht ;)
Krankengymnastik hilft mir, Atemerleichterung für 2-3 Tage aber es hilft nur bis zu einem gewissen Punkt.

Ich habe gestern die Buschbohnen raus gemacht, und angefangen Steckzwiebeln und Knoblauch zu setzen.
Danach sind Blumenzwiebeln dran. Vorne im Blumenbeet vor dem Haus.
Ich bin durch die Reha auch drauf gekommen, zu malen. Steine habe ich in der Reha angemalt mit lustigen Gesichtern, die ich ins Blumen- Beet gelegt habe. Einige Leinwände habe ich auch schon bemalt. Das macht echt richtig Spaß und lenkt mich gut ab.

Ich schreibe kein Schmerztagebuch mehr, das habe ich die ganze Zeit nur gemacht, um Atemprobleme oder Schmerzen von mir ab zu legen, indem ich es aufschrieb. Ich schickte es wöchentlich meinem Arzt.
Ich brauch keins mehr, weil ich im Alltag total vergesse, krank zu sein. :ohm:
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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#15

Beitrag von moorhexe » Mi 12. Okt 2016, 10:11

Fina hat geschrieben:
Es hat lange gebraucht, doch habe ich mich davon nicht mehr erholt von der Reha, körperlich nicht. Trotzdem war ich nicht mehr depressiv.
Das Leben ist doch viel zu kurz um sich ständig zu ärgern. .....
....
Ich schreibe kein Schmerztagebuch mehr, das habe ich die ganze Zeit nur gemacht, um Atemprobleme oder Schmerzen von mir ab zu legen, indem ich es aufschrieb. Ich schickte es wöchentlich meinem Arzt.
Ich brauch keins mehr, weil ich im Alltag total vergesse, krank zu sein. :ohm:
hallo liebe Fina,

mach weiter so.

ich habe vor einigen jahren so viele schmerzen gehabt, daß ich nicht mehr an schmerzlosigkeit geglaubt habe.

wie durch ein wunder sind die schmerzen doch noch verschwunden. es zu beschreiben, wie ich sie loswurde...das kann ich nicht. aber ich habe immer daran geglaubt, wieder gesund zu werden.

ich hatte auch atemnot, allerdings durch allergisches asthma...
das habe ich überwunden.
ich habe einige intoleranzen gehabt, so hatte ich zugenommen.
das habe ich auch in den griff bekommen.

also nie aufgeben und die gute laune nicht verlieren, wenn es geht.

jetzt bin ich nicht mehr ganz so leistungsfähig, wie früher, habe allerdings auch nicht mehr so viel arbeit.

ich wünsche dir weiterhin viel positive erlebnisse und geduld, denn das finde ich für mich wichtig.

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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#16

Beitrag von Fina » Mi 12. Okt 2016, 17:53

An Schmerzlosigkeit oder gesenkt auf ein Minimum habe ich auch nicht mehr geglaubt.
Wie sagte mein Arzt, durch die Operation werden die Karten neu gemischt. Und so geschah es auch.

Das ist schön, das du wieder so gesund werden konntest ! Das freut mich richtig.


Ich habe wenig Leute, die mich unterstützen. Das war früher auch schon so, als ich schwanger war und Frühwehen hatte. Aber es geht immer weiter. Ich habe auch niemand, der mir sagt, wie gut ich das alles schaffe. Ich klopfe mir selbst auf die Schultern.
Ich erinner mich an einen Tag, wo mein Kind eine Gürtelprüfung hatte, ich bat die Schwiegermutter für dort einen Salat zu machen, sie hatte aber keine Zeit wegen Arbeit. Aber das wäre ja nicht so schwer, ich solle ein paar Sachen einkaufen und den Salat halt machen. Sie redete auf mich ein, das wäre doch so schnell gemacht und so!!
Aber ins Auto und einkaufen, Gemüse schneiden in der Küche und Salat machen (Tortelinisalat), alles hintereinander ohne, dass Zeit war Pause zu machen und neben dem Haushalt und Abendessen, und großer Schmerzen. Das konnte ich nicht. Denn nur schon 5 Minuten stehen machte mich so kaltschweißig , dass ich Pause machen musste, wegen Atemanstrengung und aufstehen war auch sehr anstrengend. Pause zwischendrin war gut aber ständiges aufstehen fraß meine Energie. Ich habs nicht gemacht. Mein Mann hat dann was eingekauft, auf dem Weg dort hin. Sie haben dazu dann nichts gesagt, sind mit gefahren, weil ich wegen den Schmerzmittel nicht so weit fahren konnte.
Es kann sich keiner vorstellen, wie es ist, wenn atmen anstrengend ist!!! Ich laufe mit Ihnen auch nicht spazieren, weil sie immer so rennen und ich gezwungen wäre schneller zu laufen.
Es kann sich eben auch keiner vorstellen, dass atmen richtig Anstrengung auch in Ruhe bedeutet. Reden war ja schon Anstrengung.
Es kommt selten mal jemand auf die Idee mir was zu helfen. Oder ich müsste fragen. Und wenn ich frage, dass mir mal jemand mein Backofen reinigt, heißt es, das kann ja mein Mann machen. Sie würden was anderes helfen können..

Wenn man so krank ist, nicht nur einfach krank ist, sondern, dass man auch weiß, dass man das Rentenalter nie erreichen wird, dann sieht man manche Dinge anders. Ich verabschiede mich auch von Freunden, beende Freundschaften, trenne mich von den Leuten, die mir nicht gut tun.
Ich entscheide immer danach, obs mir damit gut geht oder nicht. Das hat mir bei vielen Sachen sehr viel geholfen. Manche Sachen habe ich gemacht, weil die Ärzte meinten, es wäre gut für mich, obwohl ich mich nicht gut dabei gefühlt habe. Das werde ich nicht mehr machen.
Ich möchte darüber selbst entscheiden und mich nicht (mehr) beeinflussen lassen.
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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#17

Beitrag von Fina » Fr 14. Okt 2016, 14:06

Ich habs geschafft !! Und bin gestern das erste Mal zur Krankengymnastik (700m) gelaufen und zurück ;)
Bin ja immer so erstaunt, wie nett die Leute sind, im Wartezimmer springen sie auf, damit ich mich setzen kann und an der Straße bleiben die Autos stehen, damit ich mit dem Rollator rüber kann.
Und die nicht- netten, ignorier ich einfach ;)

Später, wenn mein Staubsaugroboter das EG saugen wird, werde ich raus in den Garten gehen. Darauf freue ich mich schon. Der Staubsauger ist eine große Entlastung (allergiefilter!! NEato Botvac D85).
Was ich auch praktisch finde, ist eine Latzhose für Frauen vom Strauß mit einer Werkzeugtasche an der Seite. Da kann man gut Samenpackungen rein stecken und sie fallen beim Knien nicht geraus. Auch Telefon usw. passt alles gut da rein.
Und in der Nähe einen bequemen Liegestuhl :mrgreen:
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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#18

Beitrag von Fina » Do 20. Okt 2016, 12:04

hobbygaertnerin hat geschrieben: Aber es begann an dem Tag, als ich wieder draussen in der Erde wühlen konnte.
Wünsche dir alles Gute und viel Geduld-

Das grösste Glück ist für mich unser nahrhafter Garten. Arbeitssparend musste er auch zuvor sein, denn die Zeit dafür war sehr begrenzt.
Ich musste an deinen Eintrag denken, als ich vor dem Blumenbeet vor dem Haus saß, Unkraut entfernt habe und Blumenzwiebeln gesteckt habe.
Ja, ich habe auch das Gefühl, je mehr ich draußen bin und wieder wühlen kann, geht es aufwärts.

Ich hab in den letzten WOchen einiges geschafft, Knoblauch und Zwiebeln gesteckt, Unkraut entfernt und Blumenzwiebeln gesteckt.
Die ersten Topinamburknollen und Bamberger Kartoffeln ausgegraben, so habe ich immer ein bisschen im Haus und muss nicht für jede Kocherei raus in den Garten.
Jetzt muss ich wieder mal ein paar Karotten holen.
Ich bin so froh, dass der Garten so viel weniger anspruchsvoll ist, wie anfangs gedacht.
Mein Mann hat den Kompost umgesetzt.

Und meine Pilzzucht geht ganz langsam voran, das Myzel wächst, ich fütter (Austernseitling) es mit Kaffeesatz, Buchweizenkörner und habe noch Haferflocken- Reis mit etwas Sauerteig zum gären angesetzt, das möchte ich dann auch nehmen zum füttern. Vielleicht ist abwechlungsreiche Fütterung ganz gut. Abwarten.
Milchsauer vergorene Körnerbrut wird weniger vom Schimmel befallen, es dauert aber etwas länger, bis das Myzel das durchwächst, was ich so gelesen habe. Dafür ist es dann stabiler und das Myzel verwertet ja nahezu fast alles.
Ich werde das aber noch mit Kaffeesatz dann mischen, damit es nicht zu sauer ist.
Das ist überhaupt nicht anstrengend, aber so interessant jeden Tag zu gucken, was mein Pilz macht. :grinblum: :michel:
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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#19

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 20. Okt 2016, 13:56

Hallo Fina,
ich liebe Pilze zum Essen, war im vergangenen Jahr in einem Kurs für Pilzzucht, aber von milchsauer fermentierter Körnerbrut höre ich das 1. Mal.
Hier bin ich ganz Ohr.
Gestern waren wieder Shitake an den geimpften Stämmen, ich möchte jetzt im Herbst wieder mit Stroh Austernsaitlinge in Eimern heranzüchten.
Könnten wir uns zu diesem Thema in der Box über Pilze austauschen.
Seit ich weiß, wie Pilze so im allgemeinen behandelt werden dürfen- bin ich ein echter Fan von eigener Pilzzucht.
Heute gibts auf alle Fälle Rahmschwammerl mit Semmelknödel.

Heute und morgen werde ich noch das Fallobst aufsammeln und zum Saftpressen bringen,
Umgraben im Garten mach ich schon lange nicht mehr,
für die nächsten Tage soll das Wetter wieder besser werden, die Regentonnen müssen noch ausgeleert und die Kübelpflanzen ins Winterquartier gebracht werden.
An den Tomaten- und Paprikapflanzen hängen noch jede Menge Früchte, die müssen diese Woche auch noch runter und in einen warmen Raum zum Nachreifen.
Blumenzwiebeln hab ich noch nicht verbuddelt, muss dort bei den Baumscheiben noch Gras abmähen, heute einen Teil und die nächsten Tage den Rest.
Zwiebeln und Knoblauch kann wachsen.
Was mich am nahrhaften Garten so freut, es ist immer was zum Ernten draussen.
Chinakohl, Endivien-, Zuckerhut- und Feldsalat, noch jede Menge Kohl und für den späteren Herbst der Rosenkohl. Die Kartoffeln hab ich aus der Erde geholt, Wühlmäuse schätzen unsere Kartoffeln, das muss ja nicht sein.
Die Himbeeren und all die anderen Beeren sind ausgeschnitten, an dieses Schnittgut halten sich die Kaninchen sehr fleissig,
erstaunlich wie schnell sie die Rinde abnagen.
Kräuter möchte ich noch einiges zum Trocknen abschneiden, auch für die Kaninchen, ich freu mich über die reiche Ernte dieses Jahres.
Am Anfang wusste ich noch nicht, ob und wie ich überhaupt wieder werkeln kann.
Ich hab das mal als Tip hier im SV -Forum gelesen, Projekte und gemachte Sachen auf einen kleinen Zettel zu schreiben, es zusammen zu falten und in ein Glas zu werfen und am Jahresende sich die Zeit nehmen und Rückschau zu halten, was in diesem Jahr alles geschehen ist.
Hab einiges an Zetteln im Glas und freu mich über die vielen kleinen oder grösseren Baustellen, die dieses Jahr trotz aller Schwierigkeiten doch geschafft worden sind.
Ich habe seit kurzem wieder Hühner und heute waren sie sehr fleissig, hätte nicht gedacht, wie mich diese geschissenen Gottesgaben freuen würden. :)
Der Blick neulich in die Speisekammer, was da an selbstgemachten Sachen ist, ich hatte so ein Glücksgefühl, das kann ich gar nicht beschreiben.

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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#20

Beitrag von Fina » Do 20. Okt 2016, 14:21

Das mit dem Glas ist eine gute Idee !!
Man vergisst ja, was man wieder leisten kann, weil es selbstverständlich wird.
Das ist in meinem Umweld auch so, wenn ich jenes wieder kann, geht jeder davon aus, dass es jeden Tag so ist. Das ist aber Tagesabhängig.
Ich bin so froh, wieder so mobil zu sein.
Habe sogar eine Anfrage ans Schwimmbad geschickt, ob ich mit Sauerstoff und 15 Meter Schlauch dort schwimmen kommen kann. Sie haben mit allem Kollegen überlegt und eine Lösung gefunden, zum besprechen soll ich am Samstag Mittag dort hin kommen.

Es sind einfach die kleinen Dinge, über die man sich freuen kann.
Für die Reha musste ich jede Menge Fragebogen ausfüllen.
Eine Frage hieß= kann ich meine vorherigen Hobbys noch ausüben ? Nein.
Auf der anderen Seite stand, wie mein Alltag aussieht. Da gab es nicht so viele Zeilen.. Ich habe begriffen, dass ich mir neue Hobbys gesucht habe, neue Beschäftigungsmöglichkeiten angemessen an meinen Zustand.

Ich glaube auch, wenn man das schafft und reflektiert und sein Verhalten dementsprechend anpasst, dann bleibt auch die Psyche gesund. Es geht immer weiter, manchmal anders als man denkt. Es nützt ja nichts, immer zu zweifeln, warum einem das gerade passiert, man findet keine Antworten darauf.
Es ist wie es ist !

Ich werde gleich noch Wäsche abhängen und aufhängen, mein Sohn hilft mir dabei.
Wenn ich Bekannte treffe , die ich von früher kenne, sind die meisten geschockt über die Krankheit und in welch jungem Alter ich schon so eingeschränkt bin. Aber ich wirke so glücklich, bekomme ich zu hören und ich würde so positiv denken. Das ist schön das zu hören.Ich freue mich darüber, was ich alles wieder kann.

Morgens hab ich am meisten Probleme, wegen Atemanstrengung, komme ich nicht so richtig in die Gänge. Aber dann muss ich ja nicht im ganzen Haus aufräumen. Das mache ich meist erst am Mittag. Und das ein oder andere dann eben morgen. Ja morgen ist auch noch ein Tag. Ich stresse mich viel weniger mit dem Haushalt.
Die Krankheit führte auch dazu, besser Entscheidungen zu treffen, indem ich nur überlege, ob mir das gut tun würde oder nicht, ich handel mehr nach meinem Gefühl.

Es sind ja die ersten Ferien von meinem Schulkind. Ich finde es recht entspannend, lange ausschlafen zu können, wenn ich nicht gerade frühs Krankengymnastiktermine habe.
Auch für mein Kind ist das eine tolle Erfahrung, was alles im Garten wachsen kann, was sich alles aus einem Samenkorn entwickeln kann.
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