Selbstversorger Forum e.V.

Hallo Leute,

In Anbetracht der Lage, dass ich dieses Jahr erfolgreich Zuckerrüben gezogen habe möchte ich mich jetzt näher mit der Sirup/Rübenkrautherstellung befassen. Im Internet gibt es verschiedene Versionen:
1. Die Rüben schnitzeln, dann roh auspressen und eindampfen.
2. Die Rüben erst weichkochen, über Nacht abtropfen lassen und zusätzlich auspressen.

Beide Varianten wären bei mir kein Problem. Welche würdet ihr bevorzugen und wieso?

ratlose Grüße
Jonas

Hallo Jonas,

eigene Erfahrungen hab ich selber leider nicht. Aber mir fällt spontan ein: beide Methoden in einem kleinen Versuch testen, Ergebnisse bewerten, und mich dann für die weitere Verwendung für die bessere entscheiden.

Bin gespannt auf Deine Erfahrungen, hoffe, Du berichtest. Mich juckt das Thema Zuckerrüben(sirup) nämlich schon lange in den Fingern, würde ich später nämlich auch selber gerne anbauen.

Moin, Jonas,
die Theorie würde sagen, erst so klein wie möglich schreddern, dann auskochen & pressen = maximale Oberfläche, und mit kochendem Wasser bestmögliche Auslaugung.
Bierwürze macht man ja auch aus gemaischtem Malz mit Kochen...

die zuckerrüben sind recht hart, mit auspressen ist es recht schwierig.

ich hab mal ein bissl rumprobiert und leztendlich von allen anderen varianten genervt die rüben im dampfentsafter entsaftet und dann den saft eingekocht.

aber es ist fast egal wie mans macht, die ausbeute ist gering. mir ist schleierhaft, wieso so ein 400g-töpchfen im bioladen nicht 5 mal so viel kostet

Schonmal vielen Dank für eure Meinungen und Ideen.

Dampfentsafter fällt raus, weil ich keine Lust habe 2mal zu entsaften. Ich koche die Schnitzelchen in 2 großen Wecktöpfen und lass die über Nacht abtropfen und presse am nächsten Tag nochmal mit Korbpresse ab. Dann müsste die maximale Ausbeute raukommen.
Aus reinem Interesse werde ich noch 2 Rüben aufheben, direkt entsaften und dann am Kamin eindampfen, mal schauen was besser schmeckt.

Fotos stell ich dann in meinem Thema ein.

lg Jonas, den es auch schon in den Fingern juckt und der sich auf selbstgebackene Printen freut.

Hallo Leute,

Heute ist der Versuch Zuckerrübensirup die 1. gestartet. Opa hat den ganzen Nachmittag fleißig Rüben geschält und geputzt. Ich hab die dann durch die Mulinette gelassen und den Wecktopf beim Kochen beaufsichtigt. Statt sie über Nacht abtropfen zu lassen, habe ich sie mit der Spindelpresse ausgepresst: Das Ergebnis kann sich sehen lassen mit immerhin 15l Saft/Brühe von ca. 25kg geschnitzelte Rüben.
Fotos und ausführlicher Bericht folgen morgen Abend
Jonas

Mein Vater hat mir erzählt wie sie in seiner Kindheit den Sirup selbst hergestellt haben.
Zum Anbau von Zuckerrüben eignet sich ein sandiger Lehmboden am besten. Wenn man den Boden optimal vorbereitet und düngt, können Zuckerrüben sogar auf Moor- und Sandböden angepflanzt werden.
Nach der Ernte gründlich waschen. Dann klein schnitzeln oder grob reiben.
Die Schnitze in Wasser auskochen. Dann durch ein Sieb geben und den Rest nochmals gründlich auspressen.
Onkel Bruno hatte hierfür aus zwei Metallplatten und einem Wagenheber eine Presse gebaut. Die so gewonnene Flüssigkeit leise köchelnd eindicken , so entsteht der Sirup.
Sie hatten eine Art Gulaschkanone dafür, und haben es in großer Menge über offenem Feuer gekocht, dass dauerte mehrere Tage, wichtig war das rühren, jeder war mal dran, und zum Ende hin, wenn es zähflüssig und braun wird, darf man mit dem rühren nicht mehr aufhören sonst brennt es sofort an.
Wenn sich ein heller Sirup gebildet hatte, die Melasse, haben sie etwas davon in Flaschen abgefüllt, zum süßen von Kaffee und Kuchen usw. Der zähflüssige braune Zuckerrübensirup war als Brotaufstrich gedacht.
Melasse soll super gesund sein, da der Körper den Zucker in der Form optimal aufnehmen kann.

Okay, dann habe ich statt Sirup Melasse hergestellt Hellbraun und süß wie sonstwas. Schmeckt himmlisch im Joghurt.

Nä, sagt wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Melasse
Das war schon astreiner Zuckerrübensirup. Den gibt es in hell und dunkel.
Melasse ist schwarz.

Alte Traditionen – Sirup kochen

http://mediathek.rbb-online.de/rbb-fern ... d=12569554